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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

1.324 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

19.05.2022 um 15:38
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Natürlich kann man das von außen oft nicht wirklich nachvollziehen, aber als Eltern sollte man doch ab einem gewissen Punkt eingreifen.
Absolut richtig. Ich bezog mich auch eher auf die Stimmen hier im Forum, die Laceys Angststörungen als eine Ausrede der Eltern ansehen. Weil man sich eben sehr schwer vorstellen kann, dass eine junge Frau jahrelang auf einer Couch verharrt.

Was mir aufgefallen ist: Die deutsche Berichterstattung zu dem Thema ist sehr dünn und wenn dann lautet die Schlagzeile "Eltern zwangen autistische Tochter jahrelang auf Sofa zu leben". Das erscheint angesichts der bisherigen Erkenntnisse doch recht undifferenziert.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

19.05.2022 um 16:26
Die Formulierung des Staatsanwaltes -sofern diese von der Presse nicht verdreht wurde- könnte man dahingehend interpretieren, daß die Eltern sowas wie die Betreuung (guardianship) für Lacey innehatten.
‘How could they be caretakers living in the house with her and have her get in a condition like that?’” D’Aquilla said. “It’s cruelty to the infirm. We can’t just let it sit.”
https://www.kiro7.com/news/trending/louisiana-couple-face-grand-jury-after-grown-daughter-found-dead-body-fused-couch/J5VEVHBXLJGGVNZPCUCB6FXPJ4/
D'Aquilla confirmed to DailyMail.com that Lacey's parents were her primary caretakers, and that she did not have an aide. 'We don't treat animals or neglect our animals in that way. If you have an animal in that condition you take them to the vet,' he said. (...)
'If you are not capable of providing the care than get help,' he said. 'We want people to know that if you are a caregiver of someone you need to pay attention is it important for neighbors and the community to look out for each other. We hope this never happens again.'
https://www.dailymail.co.uk/news/article-10769793/Co-worker-Louisiana-dad-accused-murdering-daughter-locked-syndrome-shocked.html



Hier noch ein Detail, welches mir eben erst aufgefallen ist: Die Mutter behauptete Lacey hätte um 22.00 noch gelebt als sie später aufwachte wäre sie tot gewesen. (Sie war ja lt. Obduktion schon 24-48 h vor dem Notruf tot)
Sheila told police she last saw her daughter alive at 10 p.m. that night and awoke in a chair in the living room to find her dead.
Quelle: https://nypost.com/2022/04/29/louisiana-woman-found-dead-in-neglect-case-melted-into-couch/

Den Eltern darf man also gar nichts glauben!


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

19.05.2022 um 16:31
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Hier noch ein Detail, welches mir eben erst aufgefallen ist: Die Mutter behauptete Lacey hätte um 22.00 noch gelebt als sie später aufwachte wäre sie tot gewesen. (Sie war ja lt. Obduktion schon 24-48 h vor dem Notruf tot)
Joah, die Mutter hat auch behauptet Lacey hätte am Tag vorher noch was gegessen.

Wer weiß, wie lange die Eltern also wirklich weg waren und ob sie überhaupt noch gelebt hat, als die Eltern verreist sind. Toller Vorsatz für das neue Jahr.... Tochter verhungern lassen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

19.05.2022 um 19:10
Der zitierte Beitrag von dieDahlie wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Klar, ich frage mich nur ob sowas unter dieses Krankheitsbild fallen würde? Ist glaube ich da auch schwer einzuordnen.
Zitat von Lane1988Lane1988 schrieb:Was mir aufgefallen ist: Die deutsche Berichterstattung zu dem Thema ist sehr dünn und wenn dann lautet die Schlagzeile "Eltern zwangen autistische Tochter jahrelang auf Sofa zu leben". Das erscheint angesichts der bisherigen Erkenntnisse doch recht undifferenziert.
Ist mir auch bei einigen anderen Fällen so aufgefallen und vor allem nimmt sich oft eine bestimmte Boulevardzeitung solchen Themen an und spickt diese mit den wildesten Schlagzeilen und Spekulationen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

19.05.2022 um 21:38
Der Fall ist wirklich grausam.😔

Aber wie hier schon einige schrieben, denke ich auch, dass es möglich wäre, dass es zum Schluss völlig eskaliert ist nach jahrelangem Einschleichen von psychisch krankhaften Verhaltensweisen der Eltern.

Was Anfangs vielleicht wirklich noch gut gemeint war, hat sich durch Überforderung völlig ins Krankhafte entwickelt.

Das die Pflege eines hilflosen kranken, psychisch beeinträchtigten Menschen einen völlig an die Grenzen bringen kann, habe ich selbst bei meinem pflegebedürftigen Vater erleben dürfen. Und das einen das auch völlig verändern kann, ebenfalls. Wenn ich heute da an so manche Situation zurück denke, verstehe ich mache meiner Handlungen auch nicht mehr….es war teilweise eine absolute Ausnahmesituation.

Ich will die Eltern nicht in Schutz nehmen. Es ist durchaus möglich, dass sie bewusst grausam gehandelt haben.

Es ist aber eben auch das andere denkbar, jedenfalls für mich.

Ich weiß noch, wie mein Vater uns oft angebettelt hat, ihn zu erlösen und wie oft wir uns gewünscht haben, dass es bald für ihn vorbei ist. Und als er Starb, waren wir erleichtert. Und wir haben ihn sehr geliebt.

Es ist vieles denkbar. Es ist auch denkbar, dass Lacey zum Schluss selbst nicht mehr gegessen hat. Wer weiß, was für eine psychische Erkrankung sie wirklich hatte. Und das ist etwas, dass wird man wahrscheinlich nie erfahren.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

19.05.2022 um 22:24
Zitat von Lane1988Lane1988 schrieb:Das sind jetzt meine eigenen Erfahrungen. So wie beim letzten Absatz habe ich es nur ein Mal erlebt. Ich hatte Glück, dass eine befreundete Ärztin direkt zu uns kam. Zu einem Arzt hätte ich es gar nicht geschafft. Ich habe dann Antidepressiva verschrieben bekommen. Dahingehend wurde bei Lacey offenbar nicht gehandelt oder es wurde irgendwann aufgegeben.
Eben, sie ist vielleicht irgendwann gar nicht mehr in der Lage gewesen einen Arzt aufzusuchen, physisch aber eben auch psychisch. Das kann ich mir sogar gut vorstellen. Aber dann wäre es erst recht die Pflicht ihrer Eltern gewesen, einzuschreiten und ihr Hilfe zu suchen, professionelle Hilfe. Lacey konnte sich nicht mehr alleine helfen.
Der zitierte Beitrag von Diarmuid wurde gelöscht. Begründung: Verdächtigung in Richtung Angehöriger
Finde es nachvollziehbar, daß du "Eltern" schreibst. Ich tue mich auch sehr schwer, sie noch als Eltern zu sehen, je mehr ich lese.
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Wer sich ritzt, begeht in dem Moment eine aktive Handlung mit sehr direkter Folge. Der Punkt, an dem man moralisch eingreifen muss, ist sehr klar zu definieren, nämlich in dem recht kurzen Zeitraum zwischen dem Aufnehmen der Klinge und dem Schnitt. Das ist eine Handlung, die einfach nie richtig oder im Bereich des Normalen ist. Beim Verhungern sieht das anders aus. Man isst ja nicht den ganzen Tag, folglich ist Nicht-Essen durchaus im Bereich des Normalen und der Punkt, an dem es den Normbereich verlässt, ist viel schwerer zu bestimmen und damit auch viel leichter zu verpassen, bzw. sich der Situation anzupassen, weil es langsam abläuft.
Ich hoffe, es wird klar, was ich meine.
Laceys Verfall ging über Jahre. Die Psyche ihrer Eltern könnte sich dem angepasst haben, nach und nach.
Sich auf die Couch zu setzen und sich dort zu erleichtern, ist ebenfalls eine aktive Handlung. Warum würde man bei dem einen eingreifen, bei dem anderen nicht ? Es wäre beides der "Wunsch" des Kindes, den man respektieren könnte oder eben auch nicht. Und daß an diesem Punkt nicht eingegriffen wurde, läßt sich nicht mit einem Verfall der Psyche bei den Eltern erklären.
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Auf dem Tischchen mit den Pflegeprodukten stand laut der Artikel auch Nasenspray. Das spricht für mich zum einen gegen ein schnelles Arrangieren dieses Tischchens, zum anderen zeigt es mir, dass sie gewisse Dinge schon noch wahrnahmen. Lacey könnte das Nasenspray akut wegen der Coronainfektion gebraucht haben oder auch, weil ihre Nasenschleimhaut aus anderen Gründen dauerhaft angeschwollen war. Gerade aber bei etwas so Kleinem wie einer verstopften Nase ein Medikament anstelle von Globuli einzusetzen, spricht für mich eigentlich eher gegen eine starke Ablehnung der allopathischen Medizin.
Ich gehe davon aus, daß das Nasenspray schon zig Jahre alt war. Es würde nämlich keinen Sinn machen Lacey Nasenspray zu bringen, während ihnen gleichzeitig völlig egal ist, daß ihre Nasenlöcher mit Kot total verstopft und verkrustet sind. Das wäre eine zusätzliche menschenverachtende Verhöhnung.
Zitat von Lane1988Lane1988 schrieb:Und dass am Tisch ein Kinderbild gestanden hat spricht ja auch dafür, dass die Eltern sich nach der unbeschwerten Lacey zurück gesehnt haben.
Kann man so und so sehen. Es kann sein, daß sie sich nach ihrer "normalen" Tochter zurückgesehnt haben, es kann aber auch einfach der Wunsch von Lacey gewesen sein, dieses Bild dort aufzustellen. Vielleicht tat sie es sogar noch selbst. Auch wäre es möglich, daß die Eltern ihr vor Augen führen wollten, wie sie mal war. Da kann man mMn, nur drüber spekulieren.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

19.05.2022 um 23:24
@Photographer73
Es gibt psychische Erkrankungen, da werden Dinge gegessen, die keine Nahrung sind. Und auch extremente.

Wir wissen nicht, was sie hatte und wie schwerwiegend es war.

Es ist eben viel möglich.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

19.05.2022 um 23:37
Zitat von luxlisbonluxlisbon schrieb:Es gibt psychische Erkrankungen, da werden Dinge gegessen, die keine Nahrung sind. Und auch extremente.

Wir wissen nicht, was sie hatte und wie schwerwiegend es war.

Es ist eben viel möglich.
Natürlich, da hast du recht. Aber der Gerichtsmediziner stellte ja fest, daß sie ua verhungerte. Wenn man das im Kontext betrachtet, ist das schon ein ziemlich klares Bild.

Die Eltern, bzw die Mutter log übers Essen. Sie behauptete, daß Lacey abends ua noch ein halbes Sandwich gegessen hätte. Am nächsten Morgen wäre sie tot gewesen. Das entsprach nicht der Wahrheit. Die Eltern waren gar nicht Zuhause, als ihre Tochter starb, weil sie einen WE Ausflug machten. Sie ließen sie alleine, in ihrem Zustand, ohne Nahrung, ohne Wasser. Das ist unfassbar. Und dabei ist es völlig egal, was Lacey genau hatte. Sie war schwerkrank, sie lag quasi schon im sterben und dennoch ließen sie sie allein. Selbst wenn sie ihr noch Nahrung auf die Couch gestellt haben sollten, und dafür gibt es bisher keine Hinweise, wäre das nicht besser gewesen, weil man einen Menschen in diesem Zustand nicht sich selbst überlassen kann. Aber Lacey war allein. Und sie aß Couchfüllung und ihre eigenen Fäkalien. Und selbst wenn das Teil eines Krankheitsbildes gewesen sein sollte und auch dafür gibt es bisher keine Hinweise, dann hätten die Eltern auch das verhindern müssen, anstatt sich ein nettes We zu machen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

19.05.2022 um 23:44
Zitat von luxlisbonluxlisbon schrieb:Wir wissen nicht, was sie hatte und wie schwerwiegend es war.
Schon, doch vermutlich nicht so aussichtslos, das man sie quasi ihrem Schicksal überlassen musste.

Überforderung der Eltern?
Da würde ich erwarten, das sie ihr ansich normales Leben nicht weiterführen konnten u. sich das irgendwie bemerkbar gemacht hätte...
z. B. Burnout oder ähnliches.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

19.05.2022 um 23:48
@Photographer73
Absolut!!! Ich gebe dir in allem Recht.

Aber ich glaube eben auch, dass sich dieses Verhalten der Eltern mit der Zeit so extrem entwickelt hat und nicht schon immer so war.

Und es könnte eben sein, dass es durch Überforderung so wurde, dass einfach der Wundch da war, dass Lacey stirbt, weil man die Situation einfach nicht mehr erträgt.

Innerhalb des Hauses war Lacey ja nicht weggesperrt, sondern lebte mitten im Wohnzimmer. Die Mutter hat sich neben sie gesetzt. Unvorstellbar. Aber darum glaube ich eben auch, dass die Eltern auch nicht mehr normal waren zum Schluss.

Und eventuell….wirklich ohne Lacey jetzt für irgendwas beschuldigen zu wollen….war es zum Schluss einfach eskaliert. Wir wissen auch nicht, ob Lacey vielleicht aggressiv war, alles verweigert hat.

Das die Eltern sich schuldig gemacht haben steht aber außer Frage.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

19.05.2022 um 23:54
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Eben, sie ist vielleicht irgendwann gar nicht mehr in der Lage gewesen einen Arzt aufzusuchen, physisch aber eben auch psychisch. Das kann ich mir sogar gut vorstellen. Aber dann wäre es erst recht die Pflicht ihrer Eltern gewesen, einzuschreiten und ihr Hilfe zu suchen, professionelle Hilfe. Lacey konnte sich nicht mehr alleine helfen.
Natürlich, spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem sich sein erwachsenes Kind auf der Couch erleichtert, wäre dringender Handlungsbedarf gewesen. Vorher natürlich auch schon aber vielleicht haben die Eltern da noch gedacht es ist nur eine Phase und wird besser. Ich weiß noch, dass meine Eltern bei mir auch anfangs sagten "Ach, das wird wieder, du bist bestimmt nur erschöpft". Aber wir reden bei Lacey ja nicht über eine Zeitspanne von 3-4 Wochen, sondern über JAHRE. Auch das geht überhaupt nicht in meinen Kopf.

Auch die Verfallserscheinungen: Eine Frage in die Runde, ab wann wird denn ein Mensch von Maden befallen und wie lange kann er damit überleben? An Maden denkt man ja eher bei sterblichen Überresten und nicht bei einem noch lebenden Menschen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

19.05.2022 um 23:58
Die Eltern mussten 72.000$ bezahlen, um freigelassen zu werden. Das die arm waren kann ich mir auch nicht vorstellen. Und das der Vater umsonst gearbeitet hat auch nicht.
They used a bondsman, which means they had to put up 12 per cent – $72,000 to cover them both.
Quelle
https://www.dailymail.co.uk/news/article-10783477/Lacey-Fletcher-seen-public-15-years-death-neighbors-reveal.html

Ich hatte es auch so verstanden, dass die Anklage wegen Mordes hauptsächlich erhoben wurde, weil man Kot und das Polster in ihrem Magen gefunden hatte. Das deutet ja daraufhin, dass sie nicht von sich aus nichts essen wollte, sondern verhungert ist, weil sie nichts anderes hatte.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

20.05.2022 um 00:01
Zitat von luxlisbonluxlisbon schrieb:Innerhalb des Hauses war Lacey ja nicht weggesperrt, sondern lebte mitten im Wohnzimmer. Die Mutter hat sich neben sie gesetzt. Unvorstellbar. Aber darum glaube ich eben auch, dass die Eltern auch nicht mehr normal waren zum Schluss.
Eben, das ist der große Widerspruch. Man denkt bei dem Fall automatisch an die kleine Jessica, wie es hier ganz zu anfangs auch schon mal geschrieben wurde. Jessica hat vor lauter Hunger Teppichteile gegessen - ähnlich wie Lacey, die Teile der Couch gegessen hat. Aber Jessica war über Jahre weggesperrt, störte nur und durfte nicht am "Familienleben" (was man so gar nicht nennen kann) teilnehmen. Das schien bei Lacey ja doch anders gewesen zu sein.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

20.05.2022 um 00:02
Zitat von boraboraborabora schrieb:Überforderung der Eltern?
Da würde ich erwarten, das sie ihr ansich normales Leben nicht weiterführen konnten u. sich das irgendwie bemerkbar gemacht hätte...
z. B. Burnout oder ähnliches.
Das denke ich auch. Sicherlich sind viele Menschen auch gute Schauspieler, tragen Masken nach außen hin, und garantiert wird es auch viele Situationen im Leben der Familie Fletcher gegeben haben, wo die Eltern überfordert waren. Aber sie waren auf der anderen Seite eben auch in der Lage essen zu gehen, Ausflüge zu machen, sich mit anderen zu treffen und eine schöne Zeit zu verbringen, während ihre Tochter Zuhause alleine langsam starb. Und das paßt (für mich) eben nicht zur totalen Verzweiflung und dem völligen nervlichen Zusammenbruch. Davon waren die Fletchers mMn weit entfernt.
Zitat von Hailey25Hailey25 schrieb:Die Eltern mussten 72.000$ bezahlen, um freigelassen zu werden. Das die arm waren kann ich mir auch nicht vorstellen. Und das der Vater umsonst gearbeitet hat auch nicht.
Dann waren es doch mehr als 10%. Danke für die Info. :Y:

Und ich kann mir auch nicht vorstellen, daß der Vater umsonst gearbeitet hat. Und wenn es doch so war, würde das ja auch eher gegen finanzielle Probleme sprechen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

20.05.2022 um 00:10
Zitat von luxlisbonluxlisbon schrieb:Und eventuell….wirklich ohne Lacey jetzt für irgendwas beschuldigen zu wollen….war es zum Schluss einfach eskaliert. Wir wissen auch nicht, ob Lacey vielleicht aggressiv war, alles verweigert hat.
Was würde das für eine Rolle spielen, verstehe ich nicht.
In so einem verwahrlosten Zustand und kurz vor dem Tod wäre es mehr als nachvollziehbar.
Was möchtest Du damit sagen...
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Aber sie waren auf der anderen Seite eben auch in der Lage essen zu gehen, Ausflüge zu machen, sich mit anderen zu treffen und eine schöne Zeit zu verbringen, während ihre Tochter Zuhause alleine langsam starb. Und das paßt (für mich) eben nicht zur totalen Verzweiflung und dem völligen nervlichen Zusammenbruch.
Ja, Du hast es nochmal besser erläutert, sehe ich auch so.
Bei völliger Überforderung geht meist fast nichts mehr.

Kennt vermutlich auch der Ein- oder Andere von sich selbst.

Jedoch einen Arzt konsultieren sollte im Bereich des Möglichen sein, zumal beide Elternteile da waren, sich kümmern konnten.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

20.05.2022 um 00:11
Hier wird immer nur von der Diagnose Autismus geschrieben.

Ganz vielen Artikeln kommt aber ein völlig anderes Krankheitsbild zur Sprache - das locked- in-syndrom
Lacey litt am Locked-in-Syndrom, einer seltenen neurologischen Störung, die durch eine vollständige Lähmung willkürlicher Muskeln gekennzeichnet ist, mit Ausnahme derjenigen, die die Augen kontrollieren.
Quelle:
https://allnewspress.com/deutsch/eine-36-jahrige-frau-mit-locked-in-syndrom-wurde-tot-an-einer-wohnzimmercouch-verschmolzen-aufgefunden/

Auch in vielen englischsprachigen Artikeln würde immer diese Diagnose genannt.

Dieses neurologische Krankheitsbild hat so rein gar nichts mit Autismus zu tun.
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2008/daz-42-2008/was-ist-eigentlich-das-locked-in-syndrom

Ich hab keine Ahnung, wie solche extrem schweren Krankheitsbilder in den USA behandelt werden und ob Familien wirklich voll umfänglich eine so extrem Kostenintensive Betreuung durch Versicherungen abgesichert haben. Ich wäre mir da eher nicht so sicher.

Natürlich rechtfertigt dies auf gar keinen Fall das Verhalten der Eltern. Sollte es sich allerdings wirklich um dieses Syndrom gehandelt haben, unter dem die Tochter litt, gibt es kaum ein bedrohlicheres und schlimmeres Krankheitsbild.
Vielleicht könnte man sich so noch irgendwie erklären, wie diese Tragödie entstanden sein könnte.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

20.05.2022 um 00:17
Zitat von Lane1988Lane1988 schrieb:Auch die Verfallserscheinungen: Eine Frage in die Runde, ab wann wird denn ein Mensch von Maden befallen und wie lange kann er damit überleben? An Maden denkt man ja eher bei sterblichen Überresten und nicht bei einem noch lebenden Menschen.
Lacey war ja von verschiedenen Insekten befallen, war übersät mit Insektenstichen und Bissen. Und irgendwann kommen halt auch die Fliegen, die ja auch besonders von Kot angezogen werden. Gibt es dann noch offene Wunden, kann es sehr schnell zu Madenbefall kommen.
Der zitierte Beitrag von phoenix wurde gelöscht. Begründung: Auf Wunsch des Erstellers
Klar, die Maden Therapie an sich ist ja bekannt und fördert ja auch die Heilung unter bestimmten Voraussetzungen. Ich schrieb ja auch schon mal, daß die Maden im Endeffekt wahrscheinlich sogar noch mehr "Hilfe" bei Lacey geleistet haben, als ihre Eltern in diesem Stadium, weil sie ua auch das tote Fleisch gefressen haben. Aber bei einer Maden Therapie werden ja auch nicht stinknormale Maden genommen, sondern eben steril gezüchtete. Ist man gerade irgendwo im Amazonasgebiet unterwegs und hat eine Wunde, dürfte es schwer werden Maden für eine med. Behandlung zu finden, da ist das zurückgreifen auf vorhandene Tiere vielleicht nachvollziehbar, wenn man keine anderen Möglichkeiten hat. Aber bei Lacey war es eben keine med. Behandlung, sondern nur eine furchtbare und ekelhafte Konsequenz aus der Vernachlässigung.
Zitat von hoptimistinhoptimistin schrieb:Vielleicht könnte man sich so noch irgendwie erklären, wie diese Tragödie entstanden sein könnte.
Das LIS ist raus, das ging auf eine Zeitung zurück und wurde vom Gerichtsmediziner korrigert. Nur wurde es leider von einigen Pressevertretern dennoch übernommen. Besonders die deusche Presse ist hier echt Mist.


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20.05.2022 um 00:26
@borabora

Vielleicht um es ein bisschen zu verdeutlichen, was ich meine, ein Vorfall an den ich mich noch mit meinem Vater erinnere.

Mein Vater hatte eine schwere Hirnblutung, infolge derer er nicht mehr stehen oder gehen konnte, sich auch nicht mehr selbstständig aufsetzen. Nur seinen einen Arm konnte er noch heben. Essen konnte er aufgrund einer Schluckstörung auch nicht mehr.

Im Kopf war er aber noch soweit klar, bis auf schlimmste Depressionen und eine Wesensveränderung, die ins Aggressive ging.

Meine Mutter hat ihn ein Jahr zuhause gepflegt und dann ist sie einfach tot umgefallen.

Er wollte nicht in ein Heim und darum hatten wir ihn noch 3 Jahre dann weiter zuhause gepflegt. Ich hab dann da gewohnt und mich mit Hilfe eines Pflegedienstes um ihn gekümmert.

Ich kann mich noch an einen Vorfall erinnern, da wurde die künstliche Ernährung gewechselt und das hat er nicht vertragen und bekam furchtbaren Durchfall.

Ich wollte ihn dann säubern und er war so aggressiv, hat mich beschimpft und mir die schlimmsten Sachen gesagt und mir verboten, den Pflegedienst anzurufen. Ich weiß noch, dass ich einfach nicht mehr konnte.

Ich bin dann aus seinem Zimmer raus, hab ihn so liegen lassen und bin weg gegangen….bin lange draußen rumgelaufen. Natürlich bin ich irgendwann zurück und hab den Pflegedienst angerufen, aber ich weiß noch, wie ich eigentlich nicht mehr zurück wollte.

Darum kann ich mir eben solche Szenarien vorstellen, wie es dazu kommen könnte, dass man einfach nicht mehr kann in Pflegesituationen und der kranken Person schadet, obwohl man das eigentlich nicht will.

Und ich sage nicht, es war so bei Lacey. Es könnte alles kaltblütig und vorsätzlich gewesen sein.

Leider kann man bei einer Obduktion nichts mehr über psychische Erkrankungen erfahren, darum wird man wahrscheinlich nie wissen, was und wie schwerwiegend Laceys psychische Erkrankungen waren.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

20.05.2022 um 00:32
Aber woher weiß denn der Gerichtsmediziner, dass es kein locked in Syndrom war? Wenn man keine psychischen Erkrankungen dadurch feststellen kann? Hat er das begründet?


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