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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

823 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Leiche ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.03.2024 um 13:26
Vielen Dank, @fassbinder1925
Wie immer sehr interessant.

@fischersfritzi
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Die anderen Prozessbeteiligten wurden gefragt, ob sie Nachhaken wollen. Die Staatsanwaltschaft entgegnet „Die vielsagenden Blicke zwischen Zeugen und Angeklagter, machen jede Befragung überflüssig.“
Da anscheinend die Verteidigung nichts dagegen gesagt hat, waren die Blicke wohl für alle eindeutig, grad zusammen mit dieser Frage:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Dr. Makepeace fragt „Hatten sie eine Affäre mit meiner Mandantin?“
Das wird wirklich immer irrer. Ich komme mir vor wie in einem schlechten Krimi. Die waren also erst seit ein paar Monaten "verheiratet". Diese ganzen Verwandschafts- und Beziehungsverwicklungen, und dann lügen die anscheinend alle noch wie die Weltmeister... Umso verwunderlicher, dass die Boulevard-Presse sich nicht das Maul drüber zerreißt.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.03.2024 um 13:32
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ist das der junge Autohändler?
Ja.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Was hattest du denn für einen Eindruck von den Freundinnen?
Hattest du das Gefühl, dass die glaubwürdig sind?
Sie berichten so positiv über die Angeklagte, dass es mir unrealistisch vorkommt.
Also mit der ersten Zeugin es sehr locker. Bei der Schwester war es ein bisschen zäher.

Mit der Übernachtung in Ingolstadt bin ich mir nicht sicher, ob sie mehr weiß.

Als sie die Charakterzüge geschildert haben, hat es aber schon sicher und glaubwürdig gewirkt.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Was ist damit gemeint?
Wie haben die sich angeschaut?
Hatte man den Eindruck die hatten sich irgendwie abgesprochen?
Oder hatte man den Eindruck da läuft was zwischen den beiden? Wie kam der Anwslt auf die Frage, ob die eine Affäre hatten?
(Mal abgesehen davon, dass der das ohnehin niemals hätte öffentlich einräumen können, als Partner der Schwester, in einer jesidischen Familie
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Da anscheinend die Verteidigung nichts dagegen gesagt hat, waren die Blicke wohl für alle eindeutig, grad zusammen mit dieser Frage:
Also da muss ich eher sagen, dass ich die Staatsanwaltschaft so verstanden habe, dass sie sich nicht verspricht, dass da was anständiges rumkommt.

Zumal im Chat nichts auf eine Affäre hingedeutet hat, der Zeuge hat auch ernsthaft angefasst gewirkt, aber eher weil er es absurd fand.

Auch der Verteidiger hat glaube ich eine Andere Taktik dahinter verfolgt. Nämlich um die Brücke zu schlagen, wie sehr sie am Ex-Mann hängt.

Auf eine Affäre deutet tatsächlich nach
Meinem Gefühl nichts hin.

Aber es reicht ja schon wenn man verwandtschaftlich so eng verbandelt ist.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.03.2024 um 13:37
Zitat von TritonusTritonus schrieb:waren die Blicke wohl für alle eindeutig, grad zusammen mit dieser Frage:
Mag sein.
Für mich aber nicht, daher interessiert mich ja der direkte Eindruck von@fassbinder1925
Es kann verschiedene Gründe haben, warum 2 Personen sich auffällige Blicke zu werfen.
Möglicherweise geht es auch einfach darum, sich gegenseitig per Blickkontakt zu versichern, dass man über bestimmte Dinge nicht sprechen wird. Und hier steht eben nicht nur eine mögliche Affäre im Raum, sondern es stehen auch mögliche Straftaten im Raum.

So zumindestens verstehe ich das hier
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ob Drogenfahrten nach Berlin geplant waren, will der Richter wissen. Die Auskunft verweigert der Zeuge.
Und folgendes wirft auch eine Menge Fragen auf
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Das Gericht spricht den Zeugen nun auf einen Ausflug zum Starnbergersee an. „55!“ hält der Anwalt entgegen,
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Der Anwalt sagt, wenn über mögliche Tatpläne in Bezug auf die Tötung gesprochen wurde könnte der Zeuge sich nach Paragraph 138 StGB strafbar gemacht haben
Da frage ich mich zu dem noch, was der Anwalt sich eigentlich dabei gedacht hat. Er rückt ja quasi den Zeugen in die Nähe der Tatvorbereitungen.
Das finde ich absolut haarsträubend.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Als sie die Charakterzüge geschildert haben, hat es aber schon sicher und glaubwürdig gewirkt.
Okay, interessant.
Ich hatte mir Gedanken darüber gemacht, ob die Mädels überhaupt frei sprechen können und dürfen. Ich gehe mal davon aus, dass sich die beiden Familien kennen, also auch die Eltern.
Die Tochter der einen Familie steht wegen einer schweren Straftat vor Gericht.
Ist das in dieser Konstellation überhaupt moralisch zulässig, auch nur ein schlechtes Wort über die Angeklagte zu sagen?
Vielleicht wurden die auch gebrieft von ihren eigenen Eltern oder sogar von den Eltern der Angeklagten.
Weißt du was ich meine?
Aber vielleicht war das gar nicht so und das war einfach deren beste Freundin, von der sie ein sehr positives Bild haben, was ja üblich ist unter besten Freundinnen.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.03.2024 um 15:00
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Da frage ich mich zu dem noch, was der Anwalt sich eigentlich dabei gedacht hat. Er rückt ja quasi den Zeugen in die Nähe der Tatvorbereitungen.
Das finde ich absolut haarsträubend.
Deswegen wird die Staatsanwältin auch so reagiert haben. Er wird halt einen Grund gesucht haben, warum der Zeuge nicht aussagen muss. Glaube nicht, dass er ernsthaft befürchten musste, dass es damit seinem Mandanten an den Kragen geht.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Vielleicht wurden die auch gebrieft von ihren eigenen Eltern oder sogar von den Eltern der Angeklagten.
Weißt du was ich meine?
Aber vielleicht war das gar nicht so und das war einfach deren beste Freundin, von der sie ein sehr positives Bild haben, was ja üblich ist unter besten Freundinnen.
Ja. Dazu kommt aber auch noch infrage, dass sie in München ein anderer Mensch als in Ingolstadt war.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.03.2024 um 16:31
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Aber die Aussagen atmen auch Misogynie und toxische Männlichkeit.
Das ganze Miteinander wirkt so abstoßend und moralisch verwahrlost und verkommen auf mich.
Ja, den Eindruck habe ich auch und finde das alles echt bedrückend. Das sind für mich echt Parallelwelten. Aber die Frauen, die da aussagen, finden das offenbar alles irgendwie gar nicht so schlimm, sondern wirken eher sao, als haben sie sich darein angepasst.

Hinzu kommt noch diese extreme Diskrepanz zwischen den moralischen Ansprüchen, die die alle vor sich hertragen - von wegen, eine verheiratete Frau darf nicht mit Freundinnen ausgehen und deshalb auch keine Bilder ihrer Snacks bei Insta posten und "nein, so was würde für eine Jesidin nie in Frage kommen!" - und andererseits dieses absolut moralisch verwahrloste, wo jemand rumrennt, versucht Männer anzugraben (so empfinde ich es zumindest) um dann einen nach dem anderen zu fragen, ob er bereit sei, einen Mord für sie zu begehen.

Und dann auch diese Diskrepanz zwischen unterster sozialer Schicht, ohne Schulabschluss und Berufsangabe: Youtuber, und gleichzeitig den ganzen Tag in Nobelkarossen rumcruisen. Auf der einen Seite durchaus unternehmerischen Denken und etwas aufbauen wollen (Friseursalon, Corona-Testzentrum, Autohaus) und auf der anderen Seite junge Erwachsene, die sich ihre Tage mit rumhängen auf Parkplätzen vertreiben.

Mir ist klar, dass das alles verschiedene Personen sind, die natürlich jeder unterschiedliche Charaktere haben, aber irgendwie gehören die ja schon alle zu einem Freundes- und Bekanntenkreis...
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ja. Dazu kommt aber auch noch infrage, dass sie in München ein anderer Mensch als in Ingolstadt war.
Den Eindruck habe ich auch. Die hat in München die brave Tochter gespielt und in Ingolstadt die Sau rausgelassen.
Ich hatte bisher immer den Eindruck, dass die extrem auf materielle Dinge bedacht war, allein schon wegen diesem ständigen rumkutschieren in der Nobelkarosse, wo es sicher auch darum ging, zu zeigen was man hat. Und hier sagen jetzt alle, sie sei überhaupt nicht an Materiellem interessiert.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.03.2024 um 16:32
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Dazu kommt aber auch noch infrage, dass sie in München ein anderer Mensch als in Ingolstadt war.
Das ist möglich, dass sie an unterschiedlichen Orten und damit vor allem in unterschiedlichen sozialen Situationen jeweils einen anderen Teil ihrer Persönlichkeit zeigte. Auch in München ging es mit dem Mann ihrer Schwester um Angelegenheiten (Drogenfahrten, Haram-Geld), die die beste Freundin weniger mit ihr in Verbindung bringt.

Denkbar wäre für mich aber auch ein zeitlicher Unterschied. Die Zeugin kennt sie seit der 7.Klasse und hat auch ihre Beziehung zu Rauan mitbekommen. Zu diesem Zeitpunkt empfand die Freundin sie als friedlich und freundlich. Gesetz des Falles, dass sie vielleicht nicht immer die Seifen-werfende Partnerin war, die ihren Ehemann überfahren wollte, ist vielleicht etwas passiert, dass einen charakterlichen Wandel vorangetrieben hat. Regelmäßiger Drogenkonsum könnte ein solcher Faktor sein. Und es steht ja auch immer noch im Raum, dass S. schwanger war und das Kind aufgrund des Schwagers nicht bekommen durfte - ein hochgradig traumatisches Ereignis.

Vor diesem Hintergrund kann ich mir gut vorstellen, dass beide Schilderungen von Shahraban - die der Freundin und die der bisherigen Zeugen - gleichzeitig wahr sind.

Der Aspekt, dass ihr Geld nicht wichtig war und sie lieber andere eingeladen oder an Obdachlose weitergegeben hat, zeigt sich zumindest auch in den aktuellen Zeugenaussagen (freigiebig Geld und das teure Auto an flüchtige Bekannte verliehen etc.).


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.03.2024 um 17:20
Ein herzliches Dankeschön an @fassbinder1925 für Deine detaillierten Berichte der Prozesstage!
Auch interessant, aber hier im Thread m.E.n. noch nicht kommuniziert, sind die Videos der tv.ingolstadt GmbH & Co. KG
Ich habe sie hier mal kurz beschrieben und die Links aufgelistet:

16.1.24: Prozessbeginn und Aussetzungsantrag https://www.tvingolstadt.de/mediathek/video/auftakt-im-doppelgaengerinnenmordprozess-wird-die-verhandlung-ausgesetzt/

22.1.24: Pause und Antrag Fußfesseln bei Shahraban lösen https://www.tvingolstadt.de/mediathek/video/doppelgaengerinnen-mordprozess-einlassung-vertagt/

30.1.24: 10-seitige Erklärung von Shahraban https://www.tvingolstadt.de/mediathek/video/doppelgaengerinnen-mordprozess-die-erklaerung-der-angeklagten/

15.2.24: ungeladene Schreckschusswaffe im Auto von Shahraban gefunden, Sheqir hat keinen Laptop dabei, Festnahme von Shahraban in der Schillerstraße https://www.tvingolstadt.de/mediathek/video/doppelgaengerinnen-mordprozess-polizei-findet-nach-eineinhalb-jahren-waffe-im-betroffenen-fahrzeug/

27.2.24: Die Schwestern Sabriye und Feyza als Freundinnen von Shahraban, Sükrü der Verlobte von Shahrabans Schwester kommt mit seinem Anwalt https://www.tvingolstadt.de/mediathek/video/doppelgaengerinnenmordprozess-freundinnen-sagen-aus/

5.3.24: Yakup und der Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit, Corona-Teststation, Rawan als Geschäftspartner von Shahraban, Schwangerschaft mit geschwärztem Ultraschallbild, Unterschlupf bei Yakup, Flucht und Stop durch die Polizei in der Schillerstraße https://www.tvingolstadt.de/mediathek/video/doppelgaengerinnen-mordprozess-wird-die-angeklagte-von-der-albanischen-mafia-verfolgt/

12.3.24: Der emotionale Zeuge Furkan, Vermisstenanzeige zusammen mit Tunahan, Aufruf zur Trauerfeier am Fundort, Shahraban startet Annäherungsversuche, Verteidigung fordert Gutachten https://www.tvingolstadt.de/mediathek/video/doppelgaengerinnen-mordprozess-der-geheime-partner-des-opfers-kommt-zu-wort/


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.03.2024 um 18:10
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Als dritter Zeuge kam der Schwager der Angeklagten. Es handelt sich um eine 25 oder 26-Jährige Münchner Reinigungskraft. Er kam mit Rechtsbeistand.

Der Anwalt fordert ein Auskunftsverweigerungsrecht nach 52 StPO ein, da sein Mandant schon mit der Schwester der Angeklagten nach jesidischem Recht verheiratet ist und man es nicht so starr auslegen soll.

Das Gericht fragt, ob schon geplant ist nach deutschem Recht zu heiraten. Der Zeuge bejaht, es gibt aber noch Probleme mit den Papieren, da er im Irak 1997 geboren ist, bei den deutschen Behörden aber ein Jahr später.
Das ist doch kein Schwager. Nach jesidischem Recht verheiratet, bedeutet hierzulande gar nichts. Zudem scheint es Ungereimtheiten bei seinen Papieren zu geben. Ich frage mich, ob solche Konstrukte von den Eltern arrangierte "Ehen" sind. Eine Reinigungskraft ist nicht gerade eine gute Partie für die Tochter. Einen Rechtsbeistand kann dieser sich aber trotzdem leisten.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.03.2024 um 18:22
Zitat von MontjucMontjuc schrieb:Deine detaillierten Berichte der Prozesstage!
Auch interessant, aber hier im Thread m.E.n. noch nicht kommuniziert, sind die Videos der tv.ingolstadt GmbH & Co. KG
Ich habe sie hier mal kurz beschrieben und die Links aufgelistet:
Ich muss mich bedanken. Habe da nie Videos dazu gefunden. Kannte den Sender auch nicht bisher.
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Eine Reinigungskraft ist nicht gerade eine gute Partie für die Tochter. Einen Rechtsbeistand kann dieser sich aber trotzdem leisten.
Nicht nur das. Der kann sich offensichtlich ein paar bessere Hosen als wir leisten. Und fährt wahrscheinlich ein schnelleres Auto. Insofern vllt gar nicht so schlecht augenscheinlich.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.03.2024 um 19:14
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:An so einem Abend hat die Zeugin auch mal die Wut des EX-Manns von Schahraban auf sich gezogen. Sie lud auf Instagram Fotos von Snacks in einer Bar hoch. Rauan habe prompt reagiert und die Schwestern gefragt, warum sie mit einer verheirateten Frau durch Bars ziehen. Ansonsten sei er aber nicht groß in Erscheinung getreten und hat sich nur 1-2 Mal an solchen Treffen beteiligt.

Die Familie von Rauan kennt die Zeugin überhaupt nicht, diese seien aber von Anfang an gegen Schahraban gewesen und hätten sie ungerecht behandelt. Den Grund dafür kennt die Zeugin aber nicht. Streitereien zwischen der Angeklagten und ihrem Mann hat sie nicht mitbekommen. Aufgrund der Familie von Rauan sind die beiden auch aus München weggezogen und hätten sich einen Laden bei Ingolstadt aufgebaut. Dort hat die Angeklagte Laserbehandlungen angeboten.
War das denn auch eine Ehe nur nach jesidischem Brauch? Also nach hiesigem Recht eine Ehe ohne Trauschein bzw. das Zusammenleben zweier unverheirateter Personen? Das hätte ja zur Folge gehabt, dass der "Ehemann" Sharaban gegenüber keinerlei finanzielle oder sonstige Verpflichtungen hatte. Vielleicht wollte er nie eine Ehe nach hiesigem Recht, zumal seine Familie dagegen war.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.03.2024 um 19:31
Zitat von MisetraMisetra schrieb:War das denn auch eine Ehe nur nach jesidischem Brauch? Also nach hiesigem Recht eine Ehe ohne Trauschein bzw. das Zusammenleben zweier unverheirateter Personen?
Richtig. Auch die beiden waren nach deutschem Recht, nach den Informationen die ich habe, nicht verheiratet. Deswegen wird der Ex-Mann, so denn er einverstanden ist, denn 52 „starr“ auszulegen, kein Auskunftsverweigerungsrecht haben dürfen.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.03.2024 um 23:06
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Das hätte ja zur Folge gehabt, dass der "Ehemann" Sharaban gegenüber keinerlei finanzielle oder sonstige Verpflichtungen hatte.
Das weiß man nicht. Natürlich gibt es keine Verpflichtungen nach deutschem Recht, die vor deutschen Gerichten einklagbar wären.
Aber möglicherweise gibt es in der jesidischen Community für solche Fälle verbindliche Vereinbarungen.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Deswegen wird der Ex-Mann, so denn er einverstanden ist, denn 52 „starr“ auszulegen, kein Auskunftsverweigerungsrecht haben dürfen.
Ja, das wird sicherlich knifflig für ihn.
Er wird wohl kaum öffentlich darauf bestehen, dass er noch mit ihr "verlobt" ist. Also wird er aussagen müssen.
Das wird sicher spannend, zu hören, was er zu sagen hat
Noch interessanter finde ich aber die Aussagen seines Bruders. Der spielt ja eine sehr zentrale Rolle in dem ganzen Drama.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

15.03.2024 um 15:45
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Das weiß man nicht. Natürlich gibt es keine Verpflichtungen nach deutschem Recht, die vor deutschen Gerichten einklagbar wären.
Aber möglicherweise gibt es in der jesidischen Community für solche Fälle verbindliche Vereinbarungen.
Ja, beispielsweise in der Form, dass die Familie des Ehemannes den Brautpreis von der Familie der Ehefrau zurückfordern könnte. Siehe hierzu Wikipedia.
Bei den Jesiden entrichten die Eltern des Bräutigams einen Geldbetrag an die Familie der Braut, deren Höhe vorher vereinbart wurde.[46] Der Brauch dient als eine Art „Entschädigung“, da durch den Übergang der Tochter in das Haus des Bräutigams das Elternhaus eine fundamentale Arbeitskraft verliert.
Quelle: Wikipedia: Jesidische Heiratsvorschriften


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

15.03.2024 um 17:49
Zitat von MisetraMisetra schrieb:dass die Familie des Ehemannes den Brautpreis von der Familie der Ehefrau zurückfordern könnte
Zitier mal bitte den Absatz wo das steht.
Ich habe mir den Wiki Eintrag durchgelesen und nichts über Rückforderungen gefunden.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

15.03.2024 um 18:14
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Zitier mal bitte den Absatz wo das steht.
Ich habe mir den Wiki Eintrag durchgelesen und nichts über Rückforderungen gefunden.
Hier steht zum Beispiel:
Auch deutsche Gerichte haben sich schon mit dem Brautpreis schon auseinandergesetzt. So lehnte 2011 das Oberlandesgericht in Hamm eine eingereichte Klage auf Rückzahlung des Brautgeldes wegen Sittenwidrigkeit ab.[57]
Quelle: Wikipedia: Jesidische Heiratsvorschriften

Wie in dem Zitat erwähnt, wird das von den deutschen Gerichten nicht anerkannt. Aber es gibt in der Praxis offensichtlich solche Forderungen.
http://www.anwaltskanzlei-lottes.de/aktuelles-familienrecht-keine-rueckzahlung-von-sogenanntem-brautgeld.html


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

15.03.2024 um 18:25
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Wie in dem Zitat erwähnt, wird das von den deutschen Gerichten nicht anerkannt.
Ja eben.
Es gibt kein Recht auf Rückzahlung.
Insofern ist völlig schnuppe, wer da was fordert.
Ich sehe auch keinen Bezug zum vorliegenden Fall.
Hier war nicht die Rede von einer Rückzahlungsforderung.
Die Ehe ist offenbar auch noch nicht geschieden nach jesidischen Brauch.
Was die Versorgung der Angeklagten angeht braucht man sich vermutlich auch keine Sorgen zu machen, denn sie wird offenbar von ihrer Herkunftsfamilie, die anscheinend über die entsprechenden Mittel verfügt, ganz gut versorgt.
Sie fährt einen teuren Wagen, wohnt in Hotels.
Davon abgesehen scheint sie in der Lage zu sein, selbst zu arbeiten.
Sie braucht eigentlich keine finanzielle Absicherung durch ihren Mann.
Bislang hat man auch nur davon gehört, dass sie ihn nicht verlassen wollte, weil sie liebte. Darüber, dass finanzielle Motive bei dieser Beziehung für sie eine Rolle gespielt haben, habe ich bisher nichts gelesen.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

18.03.2024 um 19:36
Vergangenen Donnerstag haben zwei Beamte der Kriminalpolizei Heilbronn ausgesagt. Sie waren vornehmlich damit beschäftigt, die Wohnung des Opfers sowie mögliche Tatorte zu untersuchen.

Am Prozesstag wurde dann deutlich, dass neben dem bisher bereits benannten Waldstücks auch ein Kaufland-Parkplatz eine Rolle spielt:
Wie die „Heilbronner Stimme“ berichtet, hatte nicht nur die angeklagte Deutsch-Irakerin Schahraban K. selbst ausgesagt, dass sie und ihr Komplize Sheqir K. auf dem Rückweg nach Ingolstadt auf dem Parkplatz eines Supermarktes einen Zwischenstopp eingelegt hatten. Das belegen auch die GPS-Daten ihres Mercedes. Bislang hatte es immer geheißen, der Tatort des mutmaßlichen Mordes liege im Waldgebiet Stöckach zwischen Massenbachhausen und Bad Rappenau-Fürfeld.

So hatte es auch die Staatsanwaltschaft Ingolstadt angegeben. Das Opfer Khadidja O., eine 23-jährige Algerierin aus Eppingen, soll in dem Waldstück mit einem Schlagring niedergeschlagen worden sein. Anschließend sei sie mit zahlreichen Messerstichen getötet worden. Was sich genau auf dem Kaufland-Parkplatz in Bad Rappenau abgespielt haben soll, berichtet die „Heilbronner Stimme“ exklusiv.
Quelle: https://www.echo24.de/heilbronn/prozess-doppelgaenger-mord-eppingerin-details-fragen-polizisten-aussage-kaufland-bad-rappenau-92892378.html

[Der Artikel über die obige Information hinaus nur den Bezahlartikel aus der Heilbronner Stimme an]

Bild berichtet über diese fehlende Info in einem frei verfügbaren Artikel:
Der Mord soll auf einem Pendlerparkplatz an einem Kaufland-Discounter in Bad Rappenau bei Heilbronn begangen worden sein. Und: Dort soll auch immer noch die Tatwaffe liegen, in einem Gebüsch am Rande des Parkplatzes! Jetzt könnte die Angeklagte Schahraban B. (24) die Ermittler zum noch fehlenden Beweisstück in dem bizarren Mord-Prozess führen.
Quelle: https://m.bild.de/regional/bayern/muenchen-aktuell/doppelgaengerinnen-mord-suchte-die-polizei-nicht-richtig-nach-der-tatwaffe-87523932.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Laut dem Artikel hatte S. der Kripo bereits nach ihrer Verhaftung erzählt, dass K. im Waldstück niedergeschlagen und dann auf dem Kaufland-Parkplatz getötet worden sei. Sheqir habe die Tatwaffe dort im Gebüsch entsorgt.
Den Vorschlag, das Gebüsch zu roden und mit der Angeklagten den Tatort nach dem Messer abzusuchen, habe die federführende Kripo Ingolstadt jedoch abgelehnt. Das bestätigte am Donnerstag eine Polizistin aus Heilbronn vor Gericht.
Sharahbans Verteidiger Betz möchte, dass der mutmaßliche Tatort nun nochmals untersucht wird und stimmt auch einer Ortdbegehung durch S. zu, um ggbfs. die Tatwaffe zu finden.


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18.03.2024 um 21:10
Danke für die interessanten Infos @Schneewi77chen

Was ich nicht verstehe ist, warum die Tatwaffe nicht gefunden wurde.
Suchhunde müssten doch in der Lage sein, ein blutiges Messer zu finden. Der Suchbereich ist ja auch eher klein.

Eine weitere Suche, unter Beteiligung der Angeklagten ist sicherlich sinnvoll. Wäre aber natürlich aussichtsreicher gewesen, wenn man das in den Wintermonaten gemacht hätte, wenn die Vegetation weitgehend zurückgezogen ist.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

18.03.2024 um 21:57
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Was ich nicht verstehe ist, warum die Tatwaffe nicht gefunden wurde.
Suchhunde müssten doch in der Lage sein, ein blutiges Messer zu finden. Der Suchbereich ist ja auch eher klein.
Das ist ein guter Punkt, das kann ich auch nicht ganz nachvollziehen.

Mich irritiert auch, dass die Kripo IN einer gründlichen Suche inklusive Rodung nicht zugestimmt haben soll (andere Zeitungsartikel berichten dieses Detail etwas anders, weshalb ich nicht sicher bin, wie das vor Gericht nun genau erklärt wurde). Das könnte ich mir nur dann erklären, wenn

a) eine vorangegangene Suche, wie Du sie beschreibst, erfolglos war und man deshalb recht sicher war, dass die Tatwaffe dort nicht zu finden ist

b) der Kripo zusätzliche, uns nicht bekannte Informationen vorliegen (z.B. auf Grundlage von Sheqirs Aussagen direkt nach der Tat, die er seinen Freunden gegenüber getätigt hat), die die Tatwaffe glaubhaft anderswo verorten

Fraglich ist auch, wann genau S. der Polizei Informationen zum Tatort gegeben haben soll (im Artikel steht nur,"nach ihrer Verhaftung"). Ende August und Anfang September wurde zumindest immer noch in der Nähe des Fundorts in Ingolstadt nach der Tatwaffe gesucht - und das mit nicht unerheblichem Aufwand: eine Hundertschaft durchkämmte das Donauufer, Taucher suchten die Donau ab. (https://www.donaukurier.de/nachrichten/panorama/mutmassliche-toetung-von-doppelgaengerin-polizei-findet-messer-6551673#google_vignette)


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

19.03.2024 um 09:49
Heute sagen Bekannte der Angeklagten vor Gericht aus.
Es sind insbesondere Bekannte der 24-jährigen Deutsch-Irakerin Shahraban K.B., die aber zum Teil auch den Mitangeklagten Sheqir K. gekannt haben.
Neben einer kurzen Zusammenfassung des Falls, geht der Artikel auch auf die Atmosphäre zwischen den Angeklagten ein.

Bisher hatte sich nur Sharahban vor Gericht geäußert und die gesamte Schuld auf den Mitangeklagten Sheqir geschoben.
Die beiden Angeklagten werden im Gericht jeweils mit Fußfesseln vorgeführt. Das Klima zwischen ihnen ist eisig. Während der Verhandlung würdigten sie sich bislang keines Blickes.
Quelle:
https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/doppelgaengerinnen-mordprozess-eisiges-klima-vor-gericht-15686200
Quelle:


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