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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.351 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

18.12.2023 um 02:06
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Was noch bedacht werden muss, ist dass Hanna bereits innerhalb weniger Minuten ertrank. Die Verletzungen scheinen aber nicht post mortem passiert sein, denn das hätte man, wie hier bereits angebracht wurde, in der Forensik festgestellt. (Zumindest alles, was deutlich nach ihrem Tod passiert wäre, mehrere Minuten, oder länger, je nach jeweiligen Gegebenheiten, sind da wohl noch Spielraum)
Richtig. Es gibt aber eine Zeitspanne nach dem klinischen Tod, wo es immer noch Hämatome geben kann. Das Opfer ist auch relativ schnell getrieben (10km/h), nach 65 Minuten könnte es schon am späteren Fundort angekommen sein. Da hat es schon in der möglichen Zeit, wo sich Hämatome auftreten, eine erhebliche Strecke zurück legen können, mit entsprechend vielen Verletzungsmöglcihkeiten. Hier handelt es sich auch um einen Fluss im Alpenvorland, der sicher viele Stene enthält, die von der letzen Eiszeit stammen.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 23.11.2023:Der Biomechaniker hat heute auch länger über die möglichen Fließgeschwindigkeiten referiert. So ist von mindestens 10 km/h auszugehen. Der Körper hat also mindestens 65 Minuten vom möglichen Tatort nach Kaltenbach benötigt. Selbst ein Profi wie Michael Phelps wäre dazu nicht in der Lage dagegen anzuschwimmen, das einzige was man dagegen machen könne ist, versuchen sich ans Ufer zu retten.


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18.12.2023 um 02:24
@Karajana
Vielleicht findet sich ja hier was Genaueres.

https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0041-182377
9 Unterscheidung zwischen vitalen und postmortalen Verletzungen

Ich werde morgen mal drüberschaun.
Jetzt muss ich aber erst mal ins Bett.


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18.12.2023 um 08:29
Zitat von KoernchenKoernchen schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass sie erst umgestoßen wurde und dann mit so einer Art Wrestling-Move der Sprung oder ein mit den Knien fallenlassen auf den oberen Rückenbereich erfolgte. Aber andererseits hätten sich dann entsprechende Videos (WWE, MMA) zwischen den Pornos gefunden.
Ja, zB das kann ich mir eben auch gut vorstellen.
Aber dass es dafür als Beweis ein Video zwischen den Pornos geben muss, ist doch Unsinn. Sowas kann man auch irgendwo anders gesehen haben, Fernsehen, länger her, usw. Nicht alles was er gemacht und gedacht hat muss in seinem Porno Suchverlauf die Wurzel haben…


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18.12.2023 um 08:38
Zitat von LentoLento schrieb:Adamec hat in einem anderen Fall hier schon versagt, warum sollte er bei einer ähnlichen Problematik hier plötzlich besser sein? Seine ganzen Begründungen, die hier bekannt sind, lassen für mich jedenfalls sehr zu wünschen übrig. Als Adamec beauftargt wurde, war sein Versagen noch nicht bekannt, ich denke, man hätte ihn bei entsprechender Kenntniss nicht beauftragt
Mal langsam.
1. Weißt du wie viele Fälle Adamec schon bearbeitet hat, in denen er nicht „versagt“ hat? Es sind unzählige. Ich hab ihn kennen lernen dürfen und in meiner Empfindung ist er ein beeindruckender Gutachter, weil er nicht aufgibt, wenn der erste Eindruck in eine bestimmte Richtung gibt, sondern mit ganz viel Engagement hartnäckig den Dingen auf den Grund geht. Er weiß sehr viel mehr als wir alle hier und ist sehr gut in dem was er macht. Und dass eine Beurteilung auch mal daneben geht (gemeinsam mit vielen anderen Zahnrädern, er ist ja nicht der einzige der was zu melden hat) ist leider möglich, auch in diesem Fall… ich denke nicht dass wir hier das Recht haben, zu bewerten, ob jemand seine Arbeit schlecht gemacht hat, weil wir dafür einfach viel zu weit weg von der Sache sind.
2. Inwiefern ist diese Problematik (Hanna) „eine ähnliche“ wie der Fall G.? Wo ist das denn ähnlich? Ist einfach ein komplett anderer Fall mit anderen Rahmenbedingungen. Die einzige Übereinstimmung ist, dass es in beiden Fällen darum geht, dass jemand tot ist und man rausfinden muss, wie es dazu kam.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

18.12.2023 um 09:05
Zitat von SilberstreifSilberstreif schrieb:Gerade wenn man an all die Felsbrocken im Wasser denkt, da kann man sehr wohl seitlich mit der Schulter aufprallen ohne dass der Kopf im Weg ist. Fraglich ist dann, ob sie vorübergehend wo hängengeblieben sein kann, sodass dann der Kopf wiederholt im Wasser gegen so einen Stein geschlagen wurde - so wie sich ihr Fuß zB. am Schluss in der Auffindesituation wo im Gestrüpp im Wasser verfangen hat (oder so ähnlich). Ich wundere mich aber immer noch, dass dieser 1,86 lange Körper überhaupt den Bärbach hinunterschwamm, der einmal im Verlauf eine 90 Grad Kurve macht, und unter kleinen Brücken hindurch.
Genau, das sind einfach weitere Möglichkeiten.


Wenn man das mit der Begründung von Adamec vergleicht, dass ein Mensch mit einem Werkzeug jeden beliebigen Knochen brechen kann, ist Deine Theorie weitaus wahrscheinlicher. Ein Mensch muss sich überhaupt erst dieses Werkzeug "beschaffen". Dafür, dass das das "Werkzeug" Knien auf dem Opfer ist, ist ohne jeglichen Beleg. Ein Mensch muss sich auch erst ein solches Werkzeug beschaffen und dann auch richtig anwenden. Und dazu hätte er in diesem Fall nur eine sehr kurze Zeit zur Verfügung gehabt. Ein Fluss hat im Flussbett tausende von Werkzeugen von vornherein zur Verfügung. Allein dieser Gedanke macht die Wahrscheinlichkeit der Ursache im Flussbett deutlich größer. Wie gesagt, die Theorie von Adamec ist in Wirklichkeit vollkommen unbegründet und daher geht es schon in Richtung Fahrlässigkeit.
Zitat von Bonnie.VoyagerBonnie.Voyager schrieb:1. Weißt du wie viele Fälle Adamec schon bearbeitet hat, in denen er nicht „versagt“ hat? Es sind unzählige. Ich hab ihn kennen lernen dürfen und in meiner Empfindung ist er ein beeindruckender Gutachter, weil er nicht aufgibt, wenn der erste Eindruck in eine bestimmte Richtung gibt, sondern mit ganz viel Engagement hartnäckig den Dingen auf den Grund geht. Er weiß sehr viel mehr als wir alle hier und ist sehr gut in dem was er macht. Und dass eine Beurteilung auch mal daneben geht (gemeinsam mit vielen anderen Zahnrädern, er ist ja nicht der einzige der was zu melden hat) ist leider möglich, auch in diesem Fall… ich denke nicht dass wir hier das Recht haben, zu bewerten, ob jemand seine Arbeit schlecht gemacht hat, weil wir dafür einfach viel zu weit weg von der Sache sind.
Weißt Du wie häufig Adamec versagt hat? Wie kann man das erkennen? Das Problem bei Gutachten ist in Wirklichkeit, dass nur Richter, die von der Sache keinelei Ahnung haben, über die Richtigkeit eines Gutachtens entscheiden (sonst brauchen sie keinen Gutachter). Sie entscheiden letztlich nur, ob sie diesen Gutachter "beeindruckend" empfinden, mehr können sie nicht.

Adamec mag hartnäckig sein, dass verhindert jedoch nicht, dass er sich dann in seinem Können überschätzt. Möglicherweise ist es diese Hartnäckigkeit, dass er an Dinge rangeht, die er aber in Wirklichkeit nicht ausreichend beurteilen kann. Es gehört auch Mut dazu, bei einer Aufgabe zu sagen, dass er diese nicht lösen kann.

Und durch die große Hürde der Wiederaufnahme werden solche Gutachten letztlich nie wirklich überprüft.


im vorliegenden Verfahren hat Adamec zugeben müssen, dass für die Bestätigung seiner Theorie die Datenlage nicht ausreichend ist. Das bedeutet schlicht und einfach, dass ihm die notwendige Erfahrung dazu fehlt. Seine Begründung, dass es möglich sei, dass ein Mensch mit einem entsprechenden Werkzeug jeden Knochen brechen kann, sehe ich - wie gesagt - geradezu als fahrlässig an.

Ich denke, dass das Gericht nun nicht ohne Grund neue Gutachten erstellen lässt und dadurch die Gefahr erhöht, dass der Prozess platzt.


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18.12.2023 um 09:41
Von der Universität Greifswald gibt es eine kostenlos zugängige Dissertation zu Todesfällen im Wasser:

https://epub.ub.uni-greifswald.de/frontdoor/index/index/docId/6027

Unter 3.3.1. werden Treibverletzungen erklärt.
Zitat:
Treibverletzungen konnten an 11,2% der geborgenen Wasserleichen festgestellt werden. Von diesen 37 Fällen wiesen 24 (64,9%) leichte, elf (29,7%) moderate und zwei Fälle (5,4%) hochgradige Verletzungen auf.
Die Abstufung in drei Kategorien erfolgte wie folgt: bei oberflächlichen Hautdefekten erfolgte die Zuordnung in die Kategorie leicht, bei Ausdehnung mit Bindegewebsdefekt in moderat und bei Freilegung von Skelettelementen oder Frakturen in die Kategorie hochgradig.
Treibverletzungen konnten nur bei Bergung aus Flüssen/Kanälen (bei 4,9% aller Wasserleichen aus Flüssen/Kanälen leichte, bei 2,4% moderate Treibverletzungen), Seen (5,6% leicht, 1,4% moderat) und der Ostsee (12,7% leicht, 6,3% moderat und 1,4% hochgradig) beobachtet werden. In den anderen Gewässern wiesen alle geborgenen Leichen keine Treibverletzungen auf.
Quelle (direkt zum pdf): https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwjG176QxZiDAxWi_bsIHXhzBdg4ChAWegQIEBAB&url=https%3A%2F%2Fepub.ub.uni-greifswald.de%2Ffiles%2F6027%2FDissertation_Schneppe_Todesfall-im-Wasser.pdf&usg=AOvVaw1ChCfeYhI8q1orokslm0Hh&opi=89978449

Ich kann mir, wie vorweg bereits einmal erläutert, nicht vorstellen, dass die in diesem Fall hier bekannten Verletzungen auf das Treiben im Wasser zurückzuführen sind - vorausgesetzt es hat kein Sturz stattgefunden, auf den die Verletzungen wiederum zurückzuführen wären (von der Brücke in den Bach, Wasserfall auf der Strecke usw.).
Unabhängig davon bin ich mittlerweile auch unsicher, ob der jetztige TV der richtige ist.


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18.12.2023 um 09:47
Zitat von T68T68 schrieb:Ich kann mir, wie vorweg bereits einmal erläutert, nicht vorstellen, dass die in diesem Fall hier bekannten Verletzungen auf das Treiben im Wasser zurückzuführen sind - vorausgesetzt es hat kein Sturz stattgefunden, auf den die Verletzungen wiederum zurückzuführen wären (von der Brücke in den Bach, Wasserfall auf der Strecke usw.).
Es soll nach Frau Rick ein Wehr im Lauf des Flusses existieren. Außerdem ist dort im Bereich wo das Ereignis stattfand eine Brücke.

Wie gesagt, wesentlich ist, dass Adamec keine Begründung für seine Theorie liefert, das ist schon ein extremer Fehler, er hat nur rein spekuliert. Ohne ausreichende Gründe sind Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen genauso spekulativ. Dem Ertrinken kann auch ein Sturz an der Böschung nach hinten vorangegangen sein, möglicherweise ist dabei nicht nur die Schulterdächer gebrochen sondern auch der 5. Halswirbel.

Es ist defintiv nicht selten, dass die Kombination Wasser, Dunkelheit und Alkohol zu Unfällen mit Todesfolge führen.


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18.12.2023 um 09:57
Zitat von LentoLento schrieb:Ich denke, dass das Gericht nun nicht ohne Grund neue Gutachten erstellen lässt und dadurch die Gefahr erhöht, dass der Prozess platzt.
Genau DAS wäre doch wünschenswert.
Dann käme der Beschuldigte sofort frei. Jeder Tag in Haft ohne ausreichende Haftgründe ist ein infam gestohlener Tag seines Lebens.

Weil die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft hauptsächlich aus diffusen Aussagen und zusammenmontierten Annahmen fusst.
Zitat von LentoLento schrieb:Wie gesagt, wesentlich ist, dass Adamec keine Begründung für seine Theorie liefert, das ist schon ein extremer Fehler, er hat nur rein spekuliert.
An A - Z dasselbe Bild in diesem Schauprozess.


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18.12.2023 um 10:06
Zitat von EchoM1EchoM1 schrieb:Genau DAS wäre doch wünschenswert.
Dann käme der Beschuldigte sofort frei. Jeder Tag in Haft ohne ausreichende Haftgründe ist ein infam gestohlener Tag seines Lebens.
Richtig, natürlich ist die Erstellung neuer Gutachten nach diesem Adamec-Schauspiel wünschenswert.

Das Problem ist, warum so spät und warum kam diese extrem wichtige Frage nach den Grundlagen der Theorien nur von der Verteidigung? Das hätte ich auch vom Gericht erwartet. Warum hat das Adamec nicht von sich aus gesagt, dass die Datenlage nicht ausreichend ist seine Spekulation zu begründen? Als Gutachter hätte er von sich aus darauf hinweisen MÜSSEN, hier stellt sich dadurch schon die Frage nach der Seriösität von Adamec.

Im Gerichtssaal wird man höchst selten eine so kompetente Verteidigerin haben, wie Frau Rick, die in einer ähnlichen Sache schon eine jahrelange Erfahrung besitzt.

Ich sehe solche Fälle immer vor dem Hintergrund der Frage "Wie gut ist überhaupt unsere Justiz". Und hier lässt die Güte wieder mal sehr zu wünschen übrig.


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18.12.2023 um 10:43
Zitat von T68T68 schrieb:Treibverletzungen konnten an 11,2% der geborgenen Wasserleichen festgestellt werden. Von diesen 37 Fällen wiesen 24 (64,9%) leichte, elf (29,7%) moderate und zwei Fälle (5,4%) hochgradige Verletzungen auf.
Mit Statistik kommen wir hier nicht weiter. Denn diesen Wahrscheinlichkeiten muss man immer die Wahrscheinlichkeit, dass diese Verletzungen durch ein Kapitaldelikt erfolgten gegenüber stellen. Erst dann hat eine solche Statistik eine Aussagekraft. Da die Theorie von Adamec unbegründet ist, hat man für deren Wahrscheinlichkeit nicht die geringste Aussage. Ich kann es mir nun recht einfach machen, da es nach Adamec dieser Schulterdachbruch so selten ist und daher keinen Datenlage existiert, dann kommt der Bruch bei Kapitaldelikten offenbar auch nur äußerst selten vor. Und damit wird eine scheinbare geringe Wahrsxcheinlichkeit von 5% zu einer großen im Vergleich zu einem Kapitaldelikt.


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18.12.2023 um 11:15
Zitat von LentoLento schrieb:Mit Statistik kommen wir hier nicht weiter. Denn diesen Wahrscheinlichkeiten muss man immer die Wahrscheinlichkeit, dass diese Verletzungen durch ein Kapitaldelikt erfolgten gegenüber stellen. Erst dann hat eine solche Statistik eine Aussagekraft. Da die Theorie von Adamec unbegründet ist, hat man für deren Wahrscheinlichkeit nicht die geringste Aussage. Ich kann es mir nun recht einfach machen, da es nach Adamec dieser Schulterdachbruch so selten ist und daher keinen Datenlage existiert, dann kommt der Bruch bei Kapitaldelikten offenbar auch nur äußerst selten vor. Und damit wird eine scheinbare geringe Wahrsxcheinlichkeit von 5% zu einer großen im Vergleich zu einem Kapitaldelikt.
Diese Ableitung ist leider nicht logisch. Nur weil ein Ereignis A (Bruch des oberen Schulterdaches) insgesamt absolut selten ist, bedeutet das nicht, dass ein auch seltenes Vorkommen im Zusammenhang mit einem Geschehen X (Kapitalverbrechen) gegen die ursächliche Rolle des Ereignisses A bei einem konkreten Geschehen X spricht. Noch dazu dass "Kapitalverbrechen" ein viel zuweit gefasster Begriff für eine statistische Korrelation wäre.
Die entscheidende Frage ist, welche Erklärungsmöglichkeiten gibt es im konkreten Kontext für ein konkretes Verletzungsmuster?
Das vorliegende Verletzungsmuster (symmetrische Fraktur des Schulterdaches + Wirbelkörperfraktur auf der gleichen Höhe) lässt sich gut mit einem bestimmten Verletzungsmechanismus (symmetrisches Aufspringen auf die obere Schulterregion beidseits) erklären, aber nur mittels großer Phantasie mit seriellen Treibtraumata zufälligerweise an den drei frakturierten Knochen durch eine andere Hypothese.
Die absolute Disqualifikation der vorliegenden rechtsmedizinischen Beurteilung erscheint mir von daher etwas überzogen.


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18.12.2023 um 11:23
@Darkstar09

Ich habe gesagt, dass wir mit Statistik nicht weiter kommen.

Ob die Theorie des "systematischen Absinken auf die Schultern des Opfers" überhaupt das Schulterdach zum Brechen bringt, ist eine vollkommen unbelegte Behauptung von Adamec, die seine Seriösität defintiv in Frage stellt. Er hätte - damit das Gericht ein richtiges Bild erhält - von vornherein als nicht belegbare Behauptung darstellen müssen.

Auißerdem warum sollte überhaupt das jemand machen? Wollte derjenige das Schulterdach gezielt brechen? Höchst unwahrscheinlich.

Ich denke, wenn dsa zutreffen würde, dann hätte man eine ausreichende Statistik. Denn solche Fixierungen kommen auch durchaus bei Prügelleien etc. vor. Dahe müste man - wenn diese Spekulation stimmt - eine sehr große Datenlage besitzen.

Wie gesagt, dieses Adamec-Schauspiel wird wahrscheinlich der Grund gewesen sein, dass das Gericht nun erneut Gutachten erstellen lässt. Mal sehen, ob da Adamec rein zufällig richtig lag oder er erneut einem Menschen ein Lebensabschnitt gestohlen hat.


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18.12.2023 um 12:09
Zitat von LentoLento schrieb:Adamec hat in einem anderen Fall hier schon versagt, warum sollte er bei einer ähnlichen Problematik hier plötzlich besser sein? Seine ganzen Begründungen, die hier bekannt sind, lassen für mich jedenfalls sehr zu wünschen übrig.
Kaum jemand wird wohl ein langjähriges Berufsleben durchlaufen, ohne jemals irgendeinen Fehler gemacht zu haben. Insbesondere in einem Gebiet, in dem es auch immer wieder Unwägbarkeiten gibt.
Aus einer Fehleinschätzung abzuleiten, dass die Person unfähig sei und auch zukünftig ein Versagen zu erwarten sei, ist absolut absurd.
Menschen lernen aus ihren Fehlern, auch im Berufsleben.
Zitat von LentoLento schrieb:Wie gesagt, die Theorie von Adamec ist in Wirklichkeit vollkommen unbegründet und daher geht es schon in Richtung Fahrlässigkeit.
Das hätte ich jetzt gerne ein bisschen aufgeschlüsselt. Und mit entsprechendem Fachwissen unterfüttert.
Wo genau ist die Theorie unbegründet und woran machst du Fahrlässigkeit fest.
Bitte mit entsprechenden Quellen hinterlegen, so dass wir das auch nachvollziehen können.
Nebenbei würde mich auch interessieren, auf welche eigene Expertise du dich berufen kannst. Warum du meinst, du könntest die Arbeit eines sehr spezialisierten Fachmannes valide einschätzen.
Bist du auf diesem Gebiet tätig?
Zitat von T68T68 schrieb:Ich kann mir, wie vorweg bereits einmal erläutert, nicht vorstellen, dass die in diesem Fall hier bekannten Verletzungen auf das Treiben im Wasser zurückzuführen sind - vorausgesetzt es hat kein Sturz stattgefunden, auf den die Verletzungen wiederum zurückzuführen wären (von der Brücke in den Bach, Wasserfall auf der Strecke usw.).
Unabhängig davon bin ich mittlerweile auch unsicher, ob der jetztige TV der richtige
Mir geht es so ähnlich. Nach allem was ich bis jetzt gelesen habe, kann ich mir einen Unfall geschehen bislang nicht vorstellen.
Mich haben die dahin gehen in Einlassungen der Verteidigung nicht sonderlich überzeugt, aber ich finde es gut, dass es vpraussichtlich weitere Gutachten geben wird und sehr gründlich geprüft wird.
Mitunter frage ich mich auch, ob der Angeklagte tatsächlich der Täter ist/sein könnte.
Das was bislang vorgetragen wurde wirkt auf mich auch noch etwas dünn und nicht überzeugend.
Da ich eher nicht von einem Unfallgeschehen ausgehe, stellt sich mir natürlich die Frage: Wenn nicht er wer dann?


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18.12.2023 um 12:18
Zitat von Darkstar09Darkstar09 schrieb:Das vorliegende Verletzungsmuster (symmetrische Fraktur des Schulterdaches + Wirbelkörperfraktur auf der gleichen Höhe) lässt sich gut mit einem bestimmten Verletzungsmechanismus (symmetrisches Aufspringen auf die obere Schulterregion beidseits) erklären, aber nur mittels großer Phantasie mit seriellen Treibtraumata zufälligerweise an den drei frakturierten Knochen durch eine andere Hypothese.[/quote


Richtig erfasst.
Zitat von LentoLento schrieb:Mal sehen, ob da Adamec rein zufällig richtig lag oder er erneut einem Menschen ein Lebensabschnitt gestohlen hat.
Prof. Adamec ist einer der renommiertesten und erfahrensten Wissenschaftler auf dem Gebiet der forensischen Traumatomechanik, ist aber nicht qualifiziert “einem Menschen einen Lebensabschnitt zu stehlen”.

Die Aussagen von Lento sind unqualifizierte emotionale Diffamierung.



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18.12.2023 um 12:37
@fischersfritzi

Mit meinem erster Beitrag hier im Thread habe ich das schon begründet.

Beitrag von Lento (Seite 222)

Das sagt aus meiner Sicht ganz klar und deutlich, dass seine Sichtweise keine Grundlage besitzt. Seine Behauptung, dass ein Mensch mit einem "Werkzeug" jeden beliebigen Knochen brechen könnte, mag stimmen, wird aber dem Fall aus meiner Sicht nicht im Geringsten gerecht.

Du kannst ja nun begründen, warum Du damit die Theorie von Adamec als begründet ansiehst, vielleicht unterläuft mir ein Denkfehler.


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18.12.2023 um 12:44
Ich tu mir gerade ein bisschen schwer mit der Diskussion bzgl. den Verletzungen bzw., ob es ein Unfall war. Der Status Quo ist ja, dass man von einem Fremdverschulden ausgehen muss. Wenn ein Gutachten nichts gegenteiliges ergibt muss/wird man auch weiter davon ausgehen. Ich frage mich halt, ob es tatsächlich diesen großen Unbekannten gibt, wenn hier flächendeckend an der Schuld des Angeklagten gezweifelt wird. Es gibt eben in keiner weise irgendwelche Hinweise auf einen anderen Täter. Was natürlich nicht berechtigt jemanden (auch wenn er sich selbst belastet hat) unschuldig zu verurteilen. Aber mir fehlt auch vollkommen die Vorstellungskraft wie ein bisher völlig Aktenfremder jetzt noch als Täter überführt werden sollte, außer er gesteht dritten die Tat? Haben wir dann eine andere Faktenlage als momentan, wenn er sich vor Gericht nicht als Geständig zeigt? Wenn nicht gerade Hannas Hose bei ihm gefunden wird in meinen Augen nein. Heißt im Fall eines Freispruch auf Basis ,,in dubio pro reo" gibt es meiner Meinung nach auch keine weiteren Ermittlungsansätze.

Es bleiben also nicht allzu viele Optionen offen. Entweder das Gutachten sagt es wäre möglich, dass es sich um einen Unfall inkl. Treibverletzungen handelt, oder es ist eben nicht zu erklären. Frage ist nur, ob dann die Faktenlage für eine Verurteilung reicht.
Egal wie das Ergebnis ist, auf das einlegen von Rechtsmittel kann man sich wohl jetzt schon ,,freuen"


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18.12.2023 um 12:52
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Ich tu mir gerade ein bisschen schwer mit der Diskussion bzgl. den Verletzungen bzw., ob es ein Unfall war. Der Status Quo ist ja, dass man von einem Fremdverschulden ausgehen muss. Wenn ein Gutachten nichts gegenteiliges ergibt muss/wird man auch weiter davon ausgehen.
Nein. Eine Tötungsdelikt muss überhaupt erstmal ausreichend nachgewiesen werden. Wir sind hier nicht in einem Wiederaufnahmeverfahren, wo es andere Regeln gibt. Der ausreichende Nachweis eines Tötungsdelikt ist immer der erster Schritt und den muss die Rechtsmedizin liefern. Man muss nicht einen Unfall beweisen, denn da sind die Möglichkeiten nahezu unendlich (Sturz nach hinten an der Uferböschung, durch den Flusslauf, am Wehr). Wenn man anders vorgeht, sind wir letztlich wieder in der Zeit der Hexenprozesse, wo man sich manch Ursachen auch nicht erklären konnte und dann vermeintliche Hexen dafür verantwortlich gemacht hat.


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18.12.2023 um 12:55
Zitat von LentoLento schrieb:Ich denke, wenn dsa zutreffen würde, dann hätte man eine ausreichende Statistik. Denn solche Fixierungen kommen auch durchaus bei Prügelleien etc. vor.
Wie jetzt, bei Prügeleien werden Opfer "durchaus" von hinten zu Boden geworfen und dann fixiert?
Kämpft man bei Prügeleien nicht eher frontal gegeneinander?
Zitat von LentoLento schrieb:Es soll nach Frau Rick ein Wehr im Lauf des Flusses existieren.
Hier im Allmy finde ich, was ein Wehr anbelangt, lediglich diesen Beitrag, der aber nicht mit Frau Rick in Verbindung steht.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 23.11.2023:Interessant fand ich natürlich auch den Bruch der Schulterdächer. Diese waren wohl so gleichmäßig gebrochen, dass die Gutachter eine Treibeverletzung schnell ausschlossen. Auch ein vom Verteidiger ins Spiel gebrachte Wehr hielt Adamec nicht für geeignet, da diese nur bei einer Frau nur 47 cm auseinander liegen. Ein Schöffe stellte sich zur Verfügung um zu demonstrieren, wo diese genau liegen. Da sie beim Opfer auch noch nach vorne abgeknickt waren, habe ich es so verstanden, dass man da ja draufspringen müsste, was ja entgegen der Anklage stehen würde. Ich glaube die Gutachter konnten sich nicht festlegen, ob draufgesprungen oder gekniet.
Wo also spricht Frau Rick von einem Wehr? Ein Beleg wäre sehr nett.
Zu einem Wehr in der Prien findet sich folgendes:
https://www.samerbergernachrichten.de/viel-treibholz-am-priener-wehr/
Wurde Hanna flußabwärts nach diesem Wehr in Siggenham gefunden?


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18.12.2023 um 12:57
Hallo zusammen,
Ich bin hier stiller Leser aber bei einer Diskussion möchte ich kurz Stellung beziehen:

nur weil ein Gutachter (hier Adamec) mal falsch liegt, versagt er nicht automatisch. Er hat auf Basis von Fakten eine Vermutung geäußert. Dass es dann doch anders war, lag vielleicht auch daran dass ihm Fakten oder Informationen gefehlt haben. Im Grunde hat er nur seinen Job gemacht und wir dürfen uns nicht anmaßen zu urteilen ob er diesen gut oder schlecht gemacht hat.

Viele Grüße


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