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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.351 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

23.11.2023 um 20:11
Zitat von Bonnie.VoyagerBonnie.Voyager schrieb:Beispiel ausführen, dass man mit viel Gewicht und viel Geschwindigkeit (Kraft = Masse x Beschleunigung) vielleicht auch als Mensch (ohne dass Geschwindigkeiten und Massen wie bei einem Autounfall im Spiel sein müssen
Ich würde gern hinzufügen, dass vielleicht auch der Schwung, der beim mehrmaligen Schlagen mit einem Stein auf den Hinterkopf der am Boden liegenden Frau, auf der man kniet, ausreichen könnte. Allerdings stelle ich mir da schon vor, dass man in heftiger Rasche handeln müsste.
Für mich jedenfalls vorstellbar.

Das Szenario macht mich jetzt echt betroffen.

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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

23.11.2023 um 20:18
Zitat von ShotShot schrieb:Ich würde gern hinzufügen, dass vielleicht auch der Schwung, der beim mehrmaligen Schlagen mit einem Stein auf den Hinterkopf der am Boden liegenden Frau, auf der man kniet, ausreichen könnte.
Danke für deine Idee. Allerdings was ich hierbei zu bedenken geben möchte ist: Normalerweise entstehen solche Akromionfrakturen eben zB bei einem heftigen Fahrradsturz. Jeder der schon mal in voller Fahrt einen hatte, weiß was für Kräfte da auf einen wirken. Daher kann ich mir ehrlich gesagt weniger gut vorstellen, dass es ausreicht, wenn einer nur auf einem sitzt und zB eben mit einem Stein schlägt. Ich denke, es braucht mehr Wucht und vor allem auch Geschwindigkeit um diese Fraktur hervor zu rufen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

23.11.2023 um 20:36
Zitat von Bonnie.VoyagerBonnie.Voyager schrieb:Meinetwegen hat er sie zuerst heftig geschubst und sich dann auf sie geworfen. Das Gewicht eines erwachsenen Mannes, wenn er auch nicht das massigste Exemplar gewesen sein mag, ist nicht zu unterschätzen
Habe es nochmal durchgedacht um das zu präzisieren und in Einklang zu bringen mit Dr. Mützels Formulierung.
Auch vorstellbar: Angreifer kommt von hinten angejoggt, wird schneller, schubst die Person, welche nach vorne fällt und natürlich umgehend im Begriff ist, sich wieder aufzurichten. Dann mit voller Wucht sich auf die noch am Boden liegende, sich gerade aufrichtende Person werfen bzw springen, oder wie man es nennen mag, um die Person am Boden in Bauchlage zu behalten, bevor sie sich aufrappeln oder umdrehen kann.

Wir werden es wohl nicht genauer erfahren, leider.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

23.11.2023 um 20:42
Der zitierte Beitrag von Boho wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Stimme ich zu. Absolut möglich, dass man da nicht mehr schnell genug reagiert. Halte es sogar für wahrscheinlich.
Der zitierte Beitrag von Boho wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Habe für den Fall allerdings noch die Todesängste miteinfliessen lassen. Habe extra recherchiert und scheinbar ist es wohl so, dass manche Leute mit dieser Fraktur wohl sogar noch eine Weile herum laufen und leben, bevor sie mal zum Arzt gehen. Denke mal, wenn man merkt es geht um Leben oder Tod, kann man die Schmerzen ignorieren und sich aufrichten. Denn die Funktionsfähigkeit im Gelenk könnte dafür noch reichen.

Allerdings ist alles das absolut hinfällig zu überlegen, wenn der Angreifer auf einem hinten drauf sitzt und mit einem Stein auf den Kopf schlägt. Da kann man sich so und so nicht mehr aufrichten, leider, egal was gebrochen ist oder welchen Schmerz man nicht spürt im Überlebenskampf.


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23.11.2023 um 20:45
@Boho
Der zitierte Beitrag von Boho wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Also ich sehe das auch so - , egal ob Alkohol hin- oder her - die Frau wird von hinten angegriffen, auch so käme das völlig überraschend. Was passiert dann ? man stürzt nach vorne - aufgrund dessen, dass man diesen Angriff nicht ahnen / sehen konnte - kann es auch keine Abwehrreaktionen gegeben haben. Heißt man "knallt" ungebremst auf den Boden. Eigentlich dürfte die Person dann auch erst einmal ein paar Sekunden "weggetreten" sein. Und - es hieß ja auch - Hanna hätte massive Verletzungen im Gesicht gehabt, wäre erst einmal nicht identifizierbar gewesen. Also Sturz nach vorne - bedeutet doch auch logischerweise - dass ich dann massive Verletzungen z.B. im Gesicht habe ..

noch mal zum TV - wenn er doch unschuldig ist und alle "Geständnisse" die er anderen gegenüber ablegte, jetzt als Spaß abtut -
dann frage ich mich nach dem Warum . Ich sitze doch nicht einfach mal so 1 Jahr in U-Haft , wenn ich nur Spaß gemacht habe sondern gehe auf die "Barrikaden" wehre mich, rechtfertige mich und kämpfe für meine Freiheit....
das hat er aber bis jetzt nicht gemacht.



.


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23.11.2023 um 21:13
Der Link von Radio-Charivari hat sich geändert und deshalb zu ein paar Löschungen geführt, hier der aktuelle: https://radio-charivari.de/nachrichten-aus-rosenheim-und-der-region/mord-an-hanna-rechtsmedizin-geht-auf-hannas-verletzungen-ein
Bonnie.Voyager schrieb:Und jetzt kommen wir zum Punkt: Ich könnte es mir vorstellen, dass der Angreifer von hinten kommt mit einer großen Wucht, die Frau zu Boden wirft sozusagen mit seinem ganzen eigenen Gewicht + der Geschwindigkeit mit der er auf sie springt (50-60kg können jemandem sehr heftig zu Boden bringen). Sie fällt nach vorne auf den Boden in Bauchlage, er landet mit seinem Sprung auf ihrem Rücken und zwar mit den Knien im Bereich des Akromioklavikulargelenks. Folge: die flächige Seite der Schulterblätter bleibt ungebrochen, während die Bänder des Gelenks (die alle Knochen in diesem Bereich sehr reißfest miteinander verbinden) starkem Zug ausgesetzt sind und somit die anfällige, schlankere Knochenstelle des Akromions bricht.
Vielen lieben Dank für Deine Erklärung und die Schilderung einer möglichen Tathandlung - jetzt kann ich mir das deutlich besser vorstellen!

Bei so einem Sprung von hinten würde ich jetzt beim Opfer Verletzungen erwarten, die von einem instinktiven Versuch herrühren, den Fall abzubremsen, also z.B. an der Hand am Handgelenk. Unter der Beschreibung Hannas als "alkoholgewöhnt" stelle ich mir vor, dass sie trotz des hohen Promillewertes doch noch vergleichsweise reaktionsfähig war. Oder wie würdest Du das einschätzen?

Unabhängig davon und nur der Vollständigkeit halber hier noch das Zitat aus der Radio-Charivari-Meldung, das in einem anderen Beitrag aufgrund Antwort auf gelöschten Beitrag untergegangen ist:
Einen Kampf oder ein Sexualdelikt habe es den Spuren nach nicht gegeben. Auch die Kleidung des Angeklagten war Thema. Demnach wurden Blutspuren auf Sporthose und T-Shirt des Angeklagten gefunden. Allerdings war nicht feststellbar, von wem das Blut stammt.
Quelle: https://radio-charivari.de/nachrichten-aus-rosenheim-und-der-region/mord-an-hanna-rechtsmedizin-geht-auf-hannas-verletzungen-ein
Zitat von causa_y_efectocausa_y_efecto schrieb:Die vorherigen Beiträge hatten zu den TopNews verlinkt. Die ändern sich natürlich ständig und die dort behandelten Themen werden verschoben
Vielen Dank Dir, dass Du aufklären konntest, warum die Links von Radio-Charivari nur begrenzt gültig sind. Wenn man /topnews/ einfach durch /nachrichten-aus-rosenheim-und-der-region/ lassen sich die Meldungen langfristig wieder herstellen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

23.11.2023 um 21:19
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Vielen Dank Dir, dass Du aufklären konntest, warum die Links von Radio-Charivari nur begrenzt gültig sind. Wenn man /topnews/ einfach durch /nachrichten-aus-rosenheim-und-der-region/ lassen sich die Meldungen langfristig wieder herstellen.
Ich glaube diesen Topnews-Link bekommt man nur, wenn man sich den rss-Feed von Radio Charivari gespeichert hat. Bin mir da aber nicht ganz sicher. Ich selbst nutze weder Radio Charivari noch RSS-Feeds. Ich kannte nur das Problem mit den News-Links aus anderen Threads.


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23.11.2023 um 21:33
Zitat von MusikengelMusikengel schrieb:Ich sitze doch nicht einfach mal so 1 Jahr in U-Haft , wenn ich nur Spaß gemacht habe sondern gehe auf die "Barrikaden" wehre mich, rechtfertige mich und kämpfe für meine Freiheit....
Und damit erreichst du dann was?
Meinst du nicht, dass ein Anwalt besser weiß, was zu tun ist?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

23.11.2023 um 22:35
Zitat von MusikengelMusikengel schrieb:Und - es hieß ja auch - Hanna hätte massive Verletzungen im Gesicht gehabt, wäre erst einmal nicht identifizierbar gewesen. Also Sturz nach vorne - bedeutet doch auch logischerweise - dass ich dann massive Verletzungen z.B. im Gesicht habe ..
Auch die Rechtsmediziner können nicht mehr bei uns Verletzungen feststellen, welche durch die Tat und welche durch das Treiben in der Prien entstanden sind. Die von Dir angesprochenen massiven Verletzungen im Gesicht müssen also nicht durch den Sturz herrühren.

Die einzigen Verletzungen, die wohl sicher durch Fremdeinwirkung entstanden sind, sind die gebrochenen Schulterdächer und die fünf Wunden am Kopf. Der Ursprung aller anderen Verletzungen ist rein spekulativ.
Zusammenfassend meinte Mützel, viele der an Hanna entdeckten Verletzungen könnten beim Treiben im Wasser entstanden sein, (...). Eigenartig seien jedoch die beidseitigen symmetrischen Frakturen im Schulterbereich zusammen mit der Rückenverletzung.

"Das sind keine typischen Treibverletzungen. Dazu bedarf es einer stumpfen Gewalteinwirkung. Vorstellbar ist ein Knien oder Springen auf die in Bauchlage befindliche Frau."

"Nicht als Treibverletzungen" wertete die Gutachterin die fünf gleichförmigen Wunden auf dem Kopf
Mordfall Hanna: Was die untersuchende Ärztin besonders merkwürdig fand (Abendzeitung)


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23.11.2023 um 22:45
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Einen Kampf oder ein Sexualdelikt habe es den Spuren nach nicht gegeben. Auch die Kleidung des Angeklagten war Thema. Demnach wurden Blutspuren auf Sporthose und T-Shirt des Angeklagten gefunden. Allerdings war nicht feststellbar, von wem das Blut stammt.
Auf der Sporthose, die er angeblich getragen hat? Bislang dachte ich, er hätte einfach andere Kleidung mitgebracht, da es ja widersprüchliche Angaben dazu gab, ob sie nun lang oder kurz war.

Mich würde ja interessieren wieviel Blut das war, und wo an der Kleidung es zu finden war.
Es sollte ja festzustellen sein, ob der Angeklagte evtl einfach mal Nasenbluten hatte, es nur ein kleiner Tropfen war, oder das Blutspritzbild zum Tathergang passt.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

23.11.2023 um 22:54
Mich würde mal interessieren ob der Angeklagte sich mal zu den Blutflecken geäußert hat. Das dann immer Nasenbluten die Ursache war dürfte allgemein bekannt sein..


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

23.11.2023 um 22:55
Es waren wohl nicht nur beide Schulterdächer gebrochen, sondern auch ein Halswirbel:
Eigenartig seien jedoch die beidseitigen symmetrischen Frakturen im Schulterbereich zusammen mit der Rückenverletzung.
Nämlich:
Der fünfte Halswirbelkörper rechts war gebrochen.
https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/mordfall-hanna-was-die-untersuchende-aerztin-besonders-merkwuerdig-fand-art-942371

Der ist auch etwa in Schulterhöhe.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

23.11.2023 um 23:09
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Auf der Sporthose, die er angeblich getragen hat? Bislang dachte ich, er hätte einfach andere Kleidung mitgebracht, da es ja widersprüchliche Angaben dazu gab, ob sie nun lang oder kurz war.
Alles an Sportkleidung, was er nicht mitgebracht hat, haben die bestimmt bei der Haus-/Zimmerdurchsuchung einkassiert und auf Blutspuren geprüft.
Eine Textil-Sachverständige hat auch gesagt, dass man bei 30 Grad die Spur wohl nicht zerstören kann, aber dass es bei 90 Grad schon ganz anders aussieht.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

23.11.2023 um 23:10
Bericht vom 23.11.

Heute war nach länger Zeit der Andrang wieder ziemlich groß, was aber natürlich zu erwarten war.

Der Verhandlungstag begann verzögert, da sich die Erste Zeugin verspätete.

Es handelte sich hierbei um eine ältere Dame, die als Leichenbeschauerin nach Kaltenbach gerufen wurde. Es waren Feuerwehr, Polizei und die Kripo schon anwesend.

Der Zeugin kam merkwürdig vor, dass H. keine Hose anhatte und diese über die geschlossenen Schuhe gegangen sein muss und der Slip regelrecht gesessen ist.

Aus Sorge vor Schaulustigen gab es keine Blutentnahme und Temperaturmessung in Kaltenbach, sondern sie wurde nach Prien zu einer „Firma“ gebracht, ich vermute ein Bestattungsinstitut. Später wurde sie gefragt, ob sie Schaulustige gesehen hätte, sie meinte nein, da die Polizei weiträumig abgeriegelt hat. Auch sei am Körper die Leichenstarre eingetreten.

Die Zeugin erinnerte Blaue Flecken, die ihr seltsam vorkamen, da diese wohl vor dem Tod entstanden sein mussten. Es meinte dann der Verteidiger Dr. Frank, dass er ein bisschen gegoogelt hätte und es dort heißt, dass solche Verletzungen schon nach dem Tod entstehen können. Die Ärztin entgegnete, ja das schon aber nicht solche „Griffspuren.“ Kann sein, dass ich einfach nicht ganz mitgekommen bin, aber so wirklich verstanden habe ich nicht, was da jetzt genau sich unterscheidet und was das überhaupt sein soll.

Sie wurde gefragt, wie die Haarlänge der Verstorbenen war. Die Zeugin meinten es waren lange Haare. Die Richterin habe ich so verstanden, dass sie eher kurz gewesen wären. Was mich zwar auch wundern würde, da sie mir auf dem einen Foto eher sehr lang scheinen, aber die Beschauerin wusste nicht mehr zu sagen, dass sie verfilzt waren.

An einer Stelle hat die Zeugin gesagt „Man wusste ja nicht, dass es sich um einen Mord handelt.“ Da würde ich sogar soweit gehen, dass sie das wirklich genauestens so gesagt hat. Verteidigerin Rick fragte ein paar Minuten später, woher sie das nun jetzt wüsste, dass es sich um einen handelt. Mit dem Zitat vorausgestellt. Die Beschauerin meinte, dass schließt sie daraus, da man ja hier in einem Mordprozess sei. Worauf sich die Vorsitzende einschaltete und sagte „Die Zeugin hat gesagt, sie weiß es nicht.“ Frau Rick verneinte und sagte nochmal das Zitat. Die Richterin wurde lauter und sagte zur Anwältin sie hätte doch sich verpflichtet ein faires Organ der Rechtspflege zu sein. Die Anwältin entgegnete „Sie auch.“ Die Richterin meinte Rick hätte angeblich schon mehrmals von ihr ermahnt müssen, da sie falsch vorhalte. Und sie müsse wenn es so weitergeht bald mal Abmahnungen geben. Frau Rick wirkt irritiert: „Wie wollen sie mich den abmahnen wir sind doch hier nicht im Arbeitsrecht.“ Bisher war mir ja die Richterin eigentlich sympathisch, auch wenn zumindest spätestens ab dem Dritten Mal ihre Aussageaufforderungen seltsam gewirkt haben, aber das ging überhaupt nicht.

Es ging dann erstmal in eine Pause. Davor wurde noch diskutiert wie es mit den Fotos von der Obduktion gemacht werden sollen, da eine Sachverständige meinte, es ist schwierig wenn alle um einen Laptop rumstehen. Die Vorsitzende sagte, es würde ihr sehr widersprechen die Obduktionsbilder an die Leinwand zu projizieren. Eine Obduktion mag auch noch was Anderes sein als der Leichnam so, aber das war schon etwas seltsam.

Es folgte die Toxikologische Rechtsmedizinerin.

Sie stellte in dem Körper des Opfers Koffein, Ibuprofen und Chinin fest. Weiter schickte sie zur Feststellung von Drogen, genau gesagt „Designerdrogen“ eine Probe nach Freiburg. Darunter verstehen sie „Designer-Benzodiazepine und „Designer-Opioide“, wie „Designer-Fentanyl“. Dies verlief negativ. Auch wurde kein synthetisches Cannabis, generell keine Cannabisprodukte und auch kein GHB entdeckt. Auch auf Halluzinogene,wie explizit erwähnt „LSD und LSA“ und MagicMushrooms“ wurde getestet und verlief negativ. Die gängigen Partydrogen, die auch auf Mainstream-Musik genommen werden wie Kokain, Amphetamin, Metaamphetamin, Ketamin, Mephedrone und leichtere Halluzinogene wie „2-CB“ wurden hingegen gar nicht erst von ihr erwähnt. Finde ich ein bisschen seltsam, zumal das Andere mehrfach aufgezählt wurde. Aber wer kennt sie nicht die entweder freiwilligen oder untergemischten Fentanyl-Partys im Eiskeller. Da dürfte man nicht mal mehr die dortige Straße bei dem Alkoholkonsum schaffen. Zumal es mich wundern würde wenn es „Design-Fentanyl gibt.“ Bin zwar kein Mediziner und Pharmazeut und auch nehme ich keine Opioide, aber davon hätte ich noch nicht gehört, zumal das ja schon vollsynthetisch ist. Aber das wurde wahrscheinlich nicht in Freiburg gemacht sondern so und nicht aufgezählt. Also es wurden wohl keinerlei illegale Drogen im Körper gefunden. Auch kein Äther. Der Promillewert lag, wie bekannt bei 2,06 Promille.

Die Sachverständige geht davon aus, dass bei diesem Wert eine Beeinträchtigung der Wahrnehmung anzunehmen ist, aber bei H. keine komplette Aufhebung davon geschehen ist. Sie zitiert den Freundeskreis, dass sie einiges vertragen haben und es nie zu kompletten Ausfällen kam, sondern sie immer noch gut drauf war. Sie erwähnte die eine Zeugin, die aussagte, Hanna hätte gelallt, es sei jedoch kein großer Dialog zwischen den beiden entstanden.

Bei dem erwähnten Ibuprofen sei wenige Stunden vor dem Tod eine therapeutische Dosis anzunehmen, beim Ableben war sie nicht mehr therapeutisch.

Im Urin war wohl ein erhöhter Glucosespiegel wahrzunehmen, dies sei bei einem Versterben aber durch den erhöhten Adrenalinspiegel nicht ungewöhnlich. Sie kann Toxikologisch nicht sagen, ob die Blase kurz vor dem Tod entleert wurde.

Die Gutachter Prof. Mützel( Rechtsmedizin) und Dr. Adamec (Biomechaniker) hielten ihren Vortrag gemeinsam bzw. wechselten sich ab.

Die Rechtsmedizinerin berichtete von der körperlichen Untersuchung des Angeklagten, die glaube ich im rechtsmedizinischen Institut am 9.12 gemacht wurde. Er war damals 1,67 groß und 62 kg schwer. Es wurde eine Schürfwunde am Oberschenkel festgestellt, sowie eine Narbe am linken Kniegelenk. Diese könne Zeitlich nicht mehr zugeordnet werden und auch andere Narben sind für den 3.10 zu alt. Sie ging auf die Aussage der Hausmeisterin ein. Die Schilderungen der Zeugin machen wohl rechtsmedizinisch nicht komplett Sinn, wenn es sich um rote Linien ohne Krusten handelt, können sie ohnehin nicht älter als zwei Tage und somit auch nicht vom 3.10 sein.

Es stieg Dr. Adamec ein. Er sichtete bei der Polizei in Rosenheim einige Aservate. Es wurde teilweise unter dem Einsatz von Aluminium nach Blutspuren gesucht. Eine wohl größere wurde im Auto von T. gefunden und eine ganz dezente auf einem Sportshirt und einer Sporthose. Man könne aber kein Alter der Blutspuren bestimmen und ob es von einem Mensch oder Tier stammt. Es seinen aber keinesfalls spritzartige Blutspuren. Auf einer Softshelljacke von ihm hat man noch was mit der Infrarotkamera gesehen, aber nicht mehr mit Luminol, so ging man da auch eher von sonstigen Anhaftungen aus.

Nun kam wieder die Dame mit der Obduktion (03.10/ 23:42) der Hanna zu Wort.

Die Geschädigte war 1,86 groß und 70 kg schwer. Ihre Haare sahen wellig und verfilzt aus, auch waren sie mit Ästen versetzt.

Neben den bekannten fünf Rissquetschwunden waren noch eine Vielzahl anderer Verletzungen vorhanden. Unter Anderem waren beide Schulterdächer und der 5. Halswirbel gebrochen. Es gab fleckförmige Einblutungen in beide Bindhäute, ein Brillenhämatom und die Stirnmitte war deutlich geschwollen. Weiter gab es Einblutungen in die Rechte Halsregion, viele Schürfwunden und sogenannte „Tragus“ (ein deutsches Wort wusste die Gutachterin nicht) an den Ohrmuscheln.

Der Genitalbereich war unverletzt und der Slip nicht verrutscht. Der Kehlkopfknorpel war auch frei von Verletzungen genauso wie die Hörner, was gegen ein bewusstes Strangulieren spricht und mit ihrer Kette am Hals bei schneller Geschwindigkeit im Wasser gut erklärbar sei. Die Arme wiesen keine Griffspuren auf, was gegen Abwehrverletzungen und somit auch gegen einen Kampf spricht. Sie griff dabei auch nochmal auf, dass Dr. Frank mit seiner Internetrecherche recht hatte.

Was die Lage der fünf Kopfverletzungen angeht, habe ich es leider nicht ganz verstanden. Drei waren anscheinend auf der linken Seite und Andere bei der rechten hinteren Scheitelregion. Kann sich jetzt aber auch ein bisschen mit anderen Quetschungen vermischt haben. Es gab dabei aber keine Inneren Verletzungen.

Da sie eben ziemlich gleichmäßig verliefen und auch gleich groß waren, erinnerten diese Wunden nicht an typische Wasserleichen im Gegensatz zu den Meisten Anderen, wie im Gesichtsbereich und am Knie und an den Armen, die mit Treibverletzungen in Einklang zu bringen sind. Weshalb man ein Tötungsdelikt andachte, zum Beispiel mit einem Stein. Dieser sei wohl eine mögliche Tatwaffe, jedoch dann wahrscheinlich der Gleiche und in der selben Hand geführt. Auch mit einem IPhone XR wurde getestet, sowohl mit der Fläche auch als mit der Kante, dies wurde aber schnell verworfen.

RA Frank fragte später nochmal, ob man damit ein Treiben gegen zwei gleichmäßige Steine im Fluss gänzlich ausschließen könnte, da meinte Dr. Adamec dass man das wohl nicht kann. Das mit dem Schlagen war mehr eine mögliche Denkvariante gewesen. Grundsätzlich kann es auch beim Aufprall schwere Kopfverletzungen geben. Adamec führte es mit sogenannten „Dive-Injurys“ an, wo niedrige Höhen zu schweren Verletzungen geführt haben. So kommt man wenn man ungewollt ins Wasser fällt, aber eher selten auf.

Der Biomechaniker hat heute auch länger über die möglichen Fließgeschwindigkeiten referiert. So ist von mindestens 10 km/h auszugehen. Der Körper hat also mindestens 65 Minuten vom möglichen Tatort nach Kaltenbach benötigt. Selbst ein Profi wie Michael Phelps wäre dazu nicht in der Lage dagegen anzuschwimmen, das einzige was man dagegen machen könne ist, versuchen sich ans Ufer zu retten.

Interessant fand ich natürlich auch den Bruch der Schulterdächer. Diese waren wohl so gleichmäßig gebrochen, dass die Gutachter eine Treibeverletzung schnell ausschlossen. Auch ein vom Verteidiger ins Spiel gebrachte Wehr hielt Adamec nicht für geeignet, da diese nur bei einer Frau nur 47 cm auseinander liegen. Ein Schöffe stellte sich zur Verfügung um zu demonstrieren, wo diese genau liegen. Da sie beim Opfer auch noch nach vorne abgeknickt waren, habe ich es so verstanden, dass man da ja draufspringen müsste, was ja entgegen der Anklage stehen würde. Ich glaube die Gutachter konnten sich nicht festlegen, ob draufgesprungen oder gekniet.

Der Anwalt fragte, ob der Gutachter glaubt, dass ein Mensch dazu überhaupt in der Lage wäre und ob er die Kraft dazu berechnen könnte. Der Sachverständige würde sich festlegen, dass der Mensch jeden Knochen des Körpers brechen könnte, zumindest mit dem richtigen Werkzeug. Zu der Kraft könne er nichts sagen, da die Verletzung so selten ist, dass es darüber keine richtige Studie gibt.

Der Verteidiger führte dann ein neues Foto ins Verfahren ein, es ist ein Bild vom Fluss wo Rohre rausragen und das er aus privaten Quellen hat. Der Hauptsachberarbeiter wird nun von der Richterin beauftragt weitere relevante Video und Fotoaufnahmen zu machen. Damals hatte der Sachverständige mal eine Begehung gemacht. Es war nur noch ein Rinnsal. Ansonsten wie ein Kanal und es waren Steine vorhanden.

Die Rechtsmedizinerin hielt dann nochmal fest, dass Todesursache als Ertrinken zutrifft. Aufgrund der aufgeblähten Lungenflügel könne man davon ausgehen, dass Hanna Bewusstseinsgetrübt war. Ob sie auch bewusstlos war, kann man so nicht unterscheiden. Auch könne man aufgrund der Blase keine Aussage treffen, ob sie davor austreten war, da Urin auch noch nach dem Tod abtreten kann, man kann es aber auch nicht ausschließen.


Mache daraus wieder zwei Teile. Habe zu dem Gutachten noch 1-2 nicht unwichtige Sachen, wie ich finde. Plus wie es die nächsten Tage weitergeht. Und es fehlt noch das Gutachten von einem Herren von der Uni Jena vom Nachmittag.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

23.11.2023 um 23:44
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Mache daraus wieder zwei Teile. Habe zu dem Gutachten noch 1-2 nicht unwichtige Sachen, wie ich finde. Plus wie es die nächsten Tage weitergeht. Und es fehlt noch das Gutachten von einem Herren von der Uni Jena vom Nachmittag.
@fassbinder1925 Herzlichen Dank schon mal bis hierher! Hab nur eine Mini-Anmerkung:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:sogenannte „Tragus“ (ein deutsches Wort wusste die Gutachterin nicht) an den Ohrmuscheln.
Den Tragus hat eigentlich jeder, das ist dieser mittige Knorpel am Ohr. Sicher ging es da auch um Verletzungen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

23.11.2023 um 23:56
Zitat von emzemz schrieb:Meinst du nicht, dass ein Anwalt besser weiß, was zu tun ist?
Ein Anwalt, egal, ob er seinen Mandanten für schuldig oder unschuldig hält, wird beim kleinsten Ansatz, der sich in den Akten vorteilhaft für den Beschuldigten auswirken könnte, einen Haftprüfungstermin beantragen. Dies gilt ganz besonders im Falle eines 20-jährigen Hänflings, der sich in der U-Haft mit ganz anderen Kalibern auseinandersetzen muss und für den ein Jahr zur Ewigkeit werden kann.

Offenbar ergab sich jedoch aus den Akten, gerade auch aufgrund der vielfältigen Sachverständigengutachten, eine geschlossene Indizienkette zu Lasten des jetzigen Angeklagten, die außerhalb eines Prozesses nicht zu durchtrennen war.

Auch während der Verhandlungstermine haben sich die beiden Strafverteidiger (Frau Rick lasse ich mal außen vor) bislang wenig kämpferisch gezeigt, sondern sogar bei Gericht sinngemäß nachgefragt, welches Strafmaß für den Angeklagten ins Auge gefasst wurde.

Wahrscheinlich wird man sich bei einer erneuten Aussage der ehemaligen Schulfreundin darauf konzentrieren, diese unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Ob dies jedoch ausreichen wird, um einen Freispruch oder eine milde Strafe zu erreichen, erscheint zumindest fraglich.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

24.11.2023 um 00:05
Man kann sich ernsthaft fragen ob die Verteidigung nicht einen äußerst unglücklichen Unfall ins Spiel bringen kann bei dem die Verletzungen durch Sturz und Treiben des Körpers im reißenden Fluss entstanden sind.

Ganz ausgeschlossen scheint es nicht zu sein.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

24.11.2023 um 00:14
@fassbinder1925
Wie immer - tausend Dank für Deine Mühe!!

Wenn die Experten bei den gleichmäßigen Kopfverletzungen zwar davon ausgehen, dass sie extern zugefügt wurden, man aber auch nicht 100% ausschließen kann, dass sie im Wasser erfolgt sind...
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:RA Frank fragte später nochmal, ob man damit ein Treiben gegen zwei gleichmäßige Steine im Fluss gänzlich ausschließen könnte, da meinte Dr. Adamec dass man das wohl nicht kann.
...bleibt die massive Rückenverletzung mit gebrochenem HW und den symmetrisch gebrochenen Schulterdächern, die aktuell unstrittig nicht den Treibverletzungen zugeordnet werden kann und (als einziges Verletzungsmuster?) auf Fremdeinwirkung hindeutet. Oder habe ich etwas missverstanden?

Wenn tatsächlich Rohre im Fluss herausragen und das bisher noch nicht bekannt war und entsprechend mit dem Verletzungsmuster abgeglichen werden konnte, bleibt aber auch hier noch ein kleines Fragezeichen offen.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Der Verteidiger führte dann ein neues Foto ins Verfahren ein, es ist ein Bild vom Fluss wo Rohre rausragen und das er aus privaten Quellen hat. Der Hauptsachberarbeiter wird nun von der Richterin beauftragt weitere relevante Video und Fotoaufnahmen zu machen.
Wie genau wurde bisher eigentlich die Unfallhypothese überprüft?

Ich dachte bisher immer, das wäre durch die Verletzungen eindeutig auszuschließen. Aber selbst die bisher berichtete Strangulation ließe sich durch ein Zusammenwirken von Kette und Fließgeschwindigkeit erklären.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb: Der Kehlkopfknorpel war auch frei von Verletzungen genauso wie die Hörner, was gegen ein bewusstes Strangulieren spricht und mit ihrer Kette am Hals bei schneller Geschwindigkeit im Wasser gut erklärbar sei. Die Arme wiesen keine Griffspuren auf, was gegen Abwehrverletzungen und somit auch gegen einen Kampf spricht. Sie griff dabei auch nochmal auf, dass Dr. Frank mit seiner Internetrecherche recht hatte.
Und was genau hat nun dazu geführt, dass von einem versuchten Sexualdelikt ausgegangen wurde?
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Der Genitalbereich war unverletzt und der Slip nicht verrutscht.
Nur die fehlende Hose, von der man aber gleichzeitig wusste, dass die ihr schon im Eiskeller zumindest zeitweise aufgrund eines defekten Reißverschlusses runter rutschte?
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Man könne aber kein Alter der Blutspuren bestimmen und ob es von einem Mensch oder Tier stammt. Es seinen aber keinesfalls spritzartige Blutspuren.
Das ist auch noch ein ganz wichtiger Punkt, der die bisherigen Meldungen darüber ergänzt.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

24.11.2023 um 00:24
Zitat von Fridolin31Fridolin31 schrieb:Ein Anwalt, egal, ob er seinen Mandanten für schuldig oder unschuldig hält, wird beim kleinsten Ansatz, der sich in den Akten vorteilhaft für den Beschuldigten auswirken könnte, einen Haftprüfungstermin beantragen.
Von wenigstens einem stattgefundenen Haftprüfungstermin dürfen wir aber aufgrund der Länge der U-Haft ausgehen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

24.11.2023 um 00:39
@fassbinder
Danke für deinen Bericht! War heute auch vor Ort, wie ist er dir vorgekommen, als das mit den Griffspuren gesagt wurde? Er wurde ganz rot und als wäre es ihm unangenehm.


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