Amoklauf mit 7 Toten in einer Gemeinde der Zeugen Jehovas in Hamburg

1986born schrieb:Ich würde jetzt aber nicht vorschnell so weit gehen, das gesamte Lebenswerk des Täters „schlecht zu machen“. Er hatte es als Geschäftsmann in die obersten Ligen geschafft: 250.000€ Tageshonorar können nur die wenigsten aufrufen. Man sollte das, sowie sein gesamtes Lebenswerk, nun anerkennen

Was für ein Lebenswerk? Du glaubst doch nicht wirklich, dass irgendjemand 250.000 Tagessatz für ihn bezahlt hätte? Fordern kann jeder alles. Ich kann meinen Kunden morgen auch 1 Mio als Satz nennen, ob sie ihn bezahlen, steht dann auf einem anderen Blatt.

Was hat er sonst geleistet? Ein wirres, antisemitisches Buch geschrieben, bestehend aus völligem BS, VTs, Hetze usw. Und zu guter Letzt erschoss und verletzte er mehrere Menschen. Zu würdigen gibt es da nix.

1986born schrieb:Ich würde jetzt aber nicht vorschnell so weit gehen, das gesamte Lebenswerk des Täters „schlecht zu machen

Welches Lebenswerk?

1986born schrieb:in die obersten Ligen geschafft: 250.000€ Tageshonorar können nur die wenigsten aufrufen.

Er wohl auch nicht.
Oder ist bekannt, dass jemand ihn für den Preis gebucht hat?

Photographer73 schrieb:Was für ein Lebenswerk? Du glaubst doch nicht wirklich, dass irgendjemand 250.000 Tagessatz für ihn bezahlt hätte? Fordern kann jeder alles. Ich kann meinen Kunden morgen auch 1 Mio als Satz nennen, ob sie ihn bezahlen, steht dann auf einem anderen Blatt.

Exakt so und nicht anders. Die HP macht nicht den Eindruck, dass der Inhaber die Kohle wert sein könnte. Davon abgesehen verlangen nichtmal große Beratungsfirmen so wie Geld für ein ganzes Team. Da gibt es nichts anzuerkennen. Er war scheinbar ein Blender. Das Schlimme, er beließ es nicht dabei. Er hat schreckliche Fakten geschaffen, die ihn als Monster entlarven. Für so ein Subjekt habe ich persönlich -mit Verlaub- nur Verachtung übrig.

calligraphie schrieb:Kaum vorstellbar, dass jemand das macht, wenn nicht tatsächlich seltsame atypische Verhaltensweisen beobachtet wurden.

Slaterator schrieb:Exakt so und nicht anders. Die HP macht nicht den Eindruck, dass der Inhaber die Kohle wert sein könnte. Davon abgesehen verlangen nichtmal große Beratungsfirmen so wie Geld für ein ganzes Team. Da gibt es nichts anzuerkennen. Er war scheinbar ein Blender. Das Schlimme, er beließ es nicht dabei. Er hat schreckliche Fakten geschaffen, die ihn als Monster entlarven. Für so ein Subjekt habe ich persönlich -mit Verlaub- nur Verachtung übrig.

Ich denke, da gibt es nichts hinzu zu fügen.

Ein offensichtlich grössenwahnsinniger Spinner verdient keine Anerkennung.

Das einzige, was bei dem als Lebenswerk bleibt, dürfte die Tatsache sein, dass er es als "Amokschütze von Hamburg" in die Annalen schafft. Traurig, dass er so, wie andere "Monster / Massenmörder vor Ihm" einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichen kann.

Er war ja offensichtlich ein christlicher extremist .warum spricht man dann hier von amok und nicht von einem christlichen terroristen ?wenn ein muslim amok läuft ist es ein terrorist macht es ein christ ist esnein Amokläufer?

Elite1909 schrieb:Er war ja offensichtlich ein christlicher extremist .warum spricht man dann hier von amok und nicht von einem christlichen terroristen ?wenn ein muslim amok läuft ist es ein terrorist macht es ein christ ist esnein Amokläufer?

Es gibt keinen christlichen Extremismus, ganz einfach! Niemand kann sich auf Jesus berufen, wenn er solche Taten ausführt. Jesus war ein Pazifist. Er hat niemals zum Töten aufgerufen, ganz im Gegenteil: Er hat die Feindesliebe propagiert. Das ist auch der Unterschied zu Mohammed.

Elite1909 schrieb:Er war ja offensichtlich ein christlicher extremist .warum spricht man dann hier von amok und nicht von einem christlichen terroristen ?wenn ein muslim amok läuft ist es ein terrorist macht es ein christ ist esnein Amokläufer?

Ein extremist kann amok laufen , terror verüben oder friedlich zuhause sitzen und krude bücher schreiben. Und ob man eine tat als amok oder terror kategorisiert haengt von den umstaenden der tat ab , nicht von der glaubensrichtung .

Photographer73 schrieb:Was für ein Lebenswerk? Du glaubst doch nicht wirklich, dass irgendjemand 250.000 Tagessatz für ihn bezahlt hätte? Fordern kann jeder alles. Ich kann meinen Kunden morgen auch 1 Mio als Satz nennen, ob sie ihn bezahlen, steht dann auf einem anderen Blatt.

Ja, das ist einfach nur lächerlich.
Seine HP u. seine Selbstdarstellung ist schon etwas leicht drüber, wie ich finde.
Passend dazu eine Religion, die Auserwähltheit verspricht, egal jetzt welche, es hätte auch das Mormonentum sein können.

Mir ist der Tatablauf noch nicht klar.
Hat er die tödlichen Schüsse erst von aussen am Fenster abgegeben und ist aber später doch noch ins Gebäude und hat sich im 3.OG, als die Einsatzkräfte kamen, suizidiert ?

MysteryGuy schrieb:Es sollten definitiv regelmäßig unangemeldete und angemeldete Nachprüfungen erfolgen bis hin zu Drogenscreenings und psychiatrischen Untersuchungen.

Wer soll denn das bezahlen? In diesem Fall hat ja leider anscheinend die Kommunikation zwischen Bayern und Hamburg nicht funktioniert, sonst hätte er keine Waffenberechtigung bekommen.

HanniNanni schrieb:hat die Feindesliebe propagiert.

Und diese ist kompatibel mit Sklaverei.

Paulus meint, christliche Sklaven sollen ihren christlichen Herren besonders eifrig dienen, und ihnen nicht böse sein, dass sie Sklavenherren sind.

1 Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, damit nicht gegen den Namen Gottes und die Lehre gelästert werde.

2 Welche aber gläubige Herren haben, sollen diese nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern sollen ihnen umso mehr dienstbar sein, weil sie gläubig und geliebt sind und sich bemühen,: Gutes zu tun.

https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/1.Timotheus6%2C1

HanniNanni schrieb:Niemand kann

Doch.
"Kein wahrer Schotte" ist ein Fehlschluss:

Insbesondere Vertreter von Religionen begehen diesen Trugschluss, indem sie sagen, dass kein wahrer Angehöriger ihrer Religion etwas Bestimmtes tun würde.

Wikipedia: Kein wahrer Schotte

HanniNanni schrieb:Es gibt keinen christlichen Extremismus, ganz einfach!

das ist so einfach, wie falsch.

@Serecato
Ich befürchte, genau das, was jetzt passiert, die Diskussionen über sein Buch bzw. seine Ansichten, das verbreiten dessen, war sein Ziel. Jetzt hat er erreicht, was ihm evtl vorher verwehrt wurde nach seinem Empfinden.
Er bekommt posthum die Aufmerksamkeit, die er ohne diesen Amok, zu Hause als xy nie erfahren hätte. So hat er sich das warscheinlich auch vorgestellt. So viele Menschen wie möglich mit in den Abgrund nehmen und dann sich selbst richten als Märthyrer. Und dann wird die Welt ihm endlich zuhören. Das passende Buch hat er gleich noch mit hinterlassen. Wer hätte jemals von seinen wirren Ideen im Pamphlet erfahren?
Das typische Muster, auch bei ihm. Es gibt da einige Ähnlichkeiten zu anderen Amokläufern oder wie man das nennen will. Nach dem Tod so viel Reichweite wie möglich. Und dazu musste er Unschuldige morden.

Ich finde es erschreckend, dass gerade erst vor zwei Monaten dieser anonyme Hinweis einging und kann mir aber nach Kenntnis der HP des Täters vorstellen, dass die prüfenden Polizisten keinen Anhalt für weitere Maßnahmen sahen.
Trotzdem ist die Tatsache, dass es eine Warnung gab jetzt im Nachhinein sehr tragisch.

Interessant auch die Worte von Herrn Rettenberger von der Kriminologischen Zentralstelle Wiesbaden, wo er über die all bekannte Wut von Amokläufern spricht.

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Typisch-fuer-Amok-Attentaeter-Wut-und-ein-fehlendes-Umfeld,audio1336376.html

Ja genau @calligraphie.
Es ist schon ein Muster.

Tussinelda schrieb:das ist so einfach, wie falsch.

Es fehlt die Begründung, aber ich sehe es dir nach. Du möchtest halt gern, dass es einen christlichen Extremismus gibt. Aber niemand, der tötet kann sich auf Jesus beziehen.

HanniNanni schrieb:christlichen Extremismus gib

Ich denke diese Tat wäre bei diesem Täter ohne jegliche Religion passiert.
Das war nur sein Aufhänger.

@Serecato
Natürlich läuft es mit Abweisungen immer nach einem Muster. An dessen Ende oftmals der Suizid des Täters den Abschluss darstellt.
Zu Hause im stillen Kämmerlein wird was ausgebrütet, meist über Monate. Hier sein Buch und seine seltsame Selbständigkeit die in 250000€ Honoraren mündete. Ausgelöst warscheinlich durch Brüche und Knicke in seiner Karriere. Als persönliche Kränkung wahrgenommen. Und dann war das womöglich ein count down to murder. Wie nach Drehbuch. Warscheinlich hat er sich an Amokläufern der letzten Jahre orientiert. Ein misch masch aus Geschichtsverzerrung, Religion, und Rache.
Ob man solche Auswüchse präventiv verhindern kann? Wo könnte man ansetzen? Waffenbesitz? Psychologische Begutachtung? Beobachtung?
Extreme Radikalisierung bei offensichtlichen „ einsamen Wölfen“? Der war ja vermutlich ganz alleine da mit sich und hat keiner Gruppe angehört. Einzel Radikalisierung ist womöglich noch schwerer zu verhindern als in einer Gruppe?

HanniNanni schrieb:Es fehlt die Begründung, aber ich sehe es dir nach. Du möchtest halt gern, dass es einen christlichen Extremismus gibt. Aber niemand, der tötet kann sich auf Jesus beziehen.

okay, was ist mit den christlichen Abtreibungsgegnern in den USA, die Anschläge auf Kliniken verübten? Um nur ein Beispiel zu nennen.
Es gibt sie, ob sie sich auf Jesus berufen können spielt dabei keine Rolle, sie handeln aus ihrem Glauben heraus, es gibt christliche Extremisten und die morden auch.

@calligraphie

calligraphie schrieb:persönliche Kränkung

Das halte ich auch für auschlaggebend, so wie auch die soziale Isolation.

Für mich unabdingbar ist eine schärfere, umfängliche Prüfung des Waffenbesitzes als erster Ansatz und da dürfen doch bitte keine Kosten eine Rolle spielen, wie hier zu lesen war.
Natürlich gibt es andere Wege sich Waffen besorgen, aber es kann nicht sein, dass man den legalen Weg deswegen vernachlässigt bzw nicht strikt reguliert.
Ich hatte schon am Threadanfang geschrieben, dass ich eine jährliche Begutachtung für zwingend ansehe und bitte von Fachärzten.
Auch wenn das keine verlässliche Sicherheit gibt. Es gibt nirgendwo eine 100% Sicherheit. Das darf aber kein Gegenargument sein.

calligraphie schrieb:„ einsamen Wölfen“

calligraphie schrieb:Einzel Radikalisierung ist womöglich noch schwerer zu verhindern als in einer Gruppe?

Das denke ich auch.
Es fehlt die soziale Regulierung durch eine Gescheinschaft/Umfeld.

Aber diese u.ä. diskussionen wiederholen sich bei jedem neuen Amoklauf zwangsweise. Natürlich auch weil sich die Umstände ändern.
Hier ist nun eine Glaubensgemeinschaft der Aufhänger.

Serecato schrieb:Ich denke diese Tat wäre bei diesem Täter ohne jegliche Religion passiert.
Das war nur sein Aufhänger.

Denke ich auch und im übrigen denke ich das, damit macht man sich zwar nicht beliebt, aber denke ich das inzwischen auch über den Täter von Hanau.

Es sind doch klare Parallelen zu sehen vorallem in welcher abgekapselten eigenen Welt beide Täter lebten, auch ein ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis.

Philipp F mit seiner komischen Webseite und dem "Buch" und der Hanautäter mit seinen wirren Briefen an Behörden.

Damit sage ich nicht das Hanau nicht auch rassistisch motiviert war aber jeder Fünfte Deutsche hat ein rassistisches Weltbild und die werden zum Glück nicht alle zu Attentätern.

Unser großes Problem bei diesen Amoktaten ist eindeutig nicht die Herkunft, Sozialisation oder sonstiger Status sondern die psychische Verfasstheit der potentiellen und tatsächlichen Täter.