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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

536 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

18.04.2024 um 23:07
Was ich nach wie vor ganz besonders mysteriös finde (außer natürlich dem nächtlichen Anruf), ist die Aussage, dass Markus um 18:15 Uhr lebend an der Wiesbadener Straße gesehen wurde, nachdem er angeblich zwischen 17 und 18 Uhr schon bei Eschenhahn gewesen sein soll. Alles wirkt irgendwie stimmig, außer der Rückkehr nach Idstein und der nachfolgenden Schnellfahrt zum Auffindeort, bei der irgendwie viel zu wenig Zeit für die Tötung und Ablage der Leiche bleibt.

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18.04.2024 um 23:08
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich zitiere mal aus der Untertiteldatei der Mediathek-Aufzeichnung von Aktenzeichen XY, ca. 00:15:26.

"Der Bub, der Bub ist tot."
"Einfach aufgespießt."
"Der hängt an der Schlinge."
"Hat ein Loch in der Hose."
"Keiner, keiner hat Rücksicht genommen."
"Zigaretten."
"Schwul."
"Feuer."
"Streit und so ungerecht."
"So ungerecht!"
">Hallo?<
">Hallo, wer sind Sie? [..]

Quelle: Untertiteldatei Aktenzeichen XY vom 17.04.2024
Die ganze Familie stand um den Anrufbeantworter herum und hörte zu. Deshalb denke ich, dass ziemlich gut erinnert wurde, was der Anrufer oder die Anruferin gesagt hat. Und es wurde auch die Art erinnert, in der diese Person gesprochen hat.

Diese Sprechart ist schon ziemlich ungewöhnlich. Es wirkt so, als ob ein eigenes Erleben dahintersteht, es ist ohne Distanz gesprochen.

"Der hängt an der Schlinge." Das ist in der Gegenwart gesprochen, so als ob der Sprecher es gerade sieht vor seinen Augen. Es hört sich einerseits so an, als ob jemand etwas erlebt hat und damit nicht klarkommt.

Mit "Hat ein Loch in der Hose" offenbart sich Täterwissen, meiner Meinung nach. Auch "Feuer" offenbar Täterwissen, ging es doch um das Feuer. In der Zeitung konnte der Anrufer es nicht gelesen haben, weil dieser Anruf 7 Stunden nach dem Mord geschah. Meines Wissens war keine Zeitung so schnell, da etwas zu publizieren und Internet gab es ja noch nicht.

Andererseits wird dem Familienvater ein Vorwurf gemacht mit "Streit und so ungerecht." Es scheint wie aus der Sicht von Markus Marker gesprochen zu sein, denn er fühlte sich bestimmt ungerecht behandelt vom Vater und von dem Heim. Fast klingt es an diesen Stellen so, als ob sich der Geist von MM noch mal zu Wort meldet.

Der Anrufer wollte die Familie belasten mit seinen Offenbarungen. Er hätte ja auch beim Heim anrufen können, da das Heim auch Streit mit MM hatte, aber das hat der Anrufer nicht getan. Er/Sie wollte Kontakt zur Familie fühlen. In dem Moment, als der Vater nach dem Namen fragte, legte der Anrufer auf. So viel Kontakt wollte der Anrufer/die Anruferin dann doch nicht haben.


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18.04.2024 um 23:12
Dass er bereits tot aus dem Auto geworfen wurde, wie @Anjule schrieb, könnte ich mir auch vorstellen. Deshalb meine Fragen, ob die Wanderer, die das Auto sahen, ansonsten nicht Geräusche der Tat gehört haben müssten. Danke für eure Ortsbeschreibung @dreizehner und @Bandini
Zitat von watnuwatnu schrieb:(...) das WE heimkommen darf, weil er sich 1 Woche lang zusammengerissen und gut benommen hat.
Dann gefährdet er das, indem er eine Zigarette auspackt?
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wäre es denkbar, dass der Betreuer früher einmal, als er vielleicht allein mit Markus unterwegs war, darüber hinweg gesehen hat, als dieser sich eine Zigarette anzündete, dies aber nun, in Begleitung eines weiteren Jugendlichen, keinesfalls dulden konnte?
Dann hätte der Betreuer auch darüber hinwegesehen können, als M. heimlich in der Toilette rauchte. (AZ-XY, Min. 3)
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Der Junge hatte mitten in der Pupertät gesteckt. (...) waren mir häufig die konsiquenzen meines verhaltens in dem Moment egal und auch nicht bewusst.
Der Junge hatte schmerzliches Heimweh. Er durfte noch nicht einmal mit seinen Eltern telefonieren, wenn er sich nach ihnen sehnte. Er weinte, als ihm verboten wurde, mit seiner Mutter zu telefonieren, was nur samstags erlaubt war. Er muss sich gefühlt haben wie im Knast. Und er war kurz davor, dem über das WE zu entrinnen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das nur wegen einer Zigarette aufs Spiel setzte. Denn nicht nachhause dürfen war m. E. ein größerer Verlust, als wenn man in relativ geordneten Verhältnissen im "normalen pubertären Wahnsinn" über die Stränge schlägt und dafür die Konsequenzen zu tragen hat.


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18.04.2024 um 23:14
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Die ganze Familie stand um den Anrufbeantworter herum und hörte zu.
Im XY Filmfall ja, aber es weiß doch keiner, inwiefern das der Realität entspricht oder ob wirklich alle von Anfang an neben dem AB standen oder ob sie erst nach und nach dazu kamen.
Ich würde auf die Darstellung im Filmfall nichts geben. Man bräuchte da im Idealfall die Originalaussagen der Familienangehörigen von damals, um einschätzen zu können wie genau der Inhalt der leider nicht gespeicherten Bandansage wiedergegeben wurde.


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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

18.04.2024 um 23:18
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Im XY Filmfall ja, aber es weiß doch keiner, inwiefern das der Realität entspricht oder ob wirklich alle von Anfang an neben dem AB standen oder ob sie erst nach und nach dazu kamen.
Ich würde auf die Darstellung im Filmfall nichts geben.
Da kann ich nur beipflichten. XY ist schon seit Jahrzehnten dafür bekannt, dass die nachgespielten Filmszenen oft stark vom tatsächlichen Geschehen abweichen. Ein prägnantes Beispiel hatten wir auch wieder in der gestrigen Folge, als die fast zu Tode geprügelte Obdachlose in Köln im August bei Schneegestöber aus dem Bus stieg.


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18.04.2024 um 23:22
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:"Der hängt an der Schlinge." Das ist in der Gegenwart gesprochen, so als ob der Sprecher es gerade sieht vor seinen Augen. Es hört sich einerseits so an, als ob jemand etwas erlebt hat und damit nicht klarkommt.
Kann jemand erklären, was dieser Ausdruck im gegebenen Zusammenhang bedeutet? Ich kenne, dass jemand "an der Nadel hängt", aber "an der Schlinge"?

Um das Erhängen o.ä. geht es doch im vorliegenden Fall überhaupt nicht. Ist das ein Slang-Ausdruck für etwas?


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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

18.04.2024 um 23:25
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Ich würde auf die Darstellung im Filmfall nichts geben. Man bräuchte da im Idealfall die Originalaussagen der Familienangehörigen von damals, um einschätzen zu können wie genau der Inhalt der leider nicht gespeicherten Bandansage wiedergegeben wurde.
Ich denke da ganz anders. Die Polizei hat sich sicher genau überlegt, welche Passage im Filmfall wiedergegeben werden soll von dem Anruf.

Die Kommissarin bat die Zuschauer auch zu überlegen, ob eine Wesenveränderung einer verdächtigen Person aufgetreten ist.

Ob der Anrufer/ die Anruferin ein Mitwisser ist oder der Täter selbst, wurde nicht gesagt bei Aktenzeichen xy. Aber wenn man nach einer Wesensänderung forschen soll, dann könnte das auch mit seltsamem Erwähnen von Schlingen oder Feuer zusammenhängen.


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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

18.04.2024 um 23:38
Zitat von tim.michalskitim.michalski schrieb:Da kann ich nur beipflichten. XY ist schon seit Jahrzehnten dafür bekannt, dass die nachgespielten Filmszenen oft stark vom tatsächlichen Geschehen abweichen. Ein prägnantes Beispiel hatten wir auch wieder in der gestrigen Folge, als die fast zu Tode geprügelte Obdachlose in Köln im August bei Schneegestöber aus dem Bus stieg.
Genau. Oder der Nachbar bei der älteren Dame, die in ihrem Haus ausgeraubt wurde, der auch im September am Schneeschippen war. In Mönchengladbach :D .

Oder die Studentin im Freiburger Fall. Da hieß die Bahnhaltestelle auf einmal "Rathaus im Strühlinger" (im Filmfall bei Minute 47:00). Der Freiburger Stadtteil heißt korrekt natürlich "Stühlinger" ohne "r".

Das kann man alles ziemlich in der Pfeife rauchen. Man sollte mMn bei den Filmfällen stets ein hohes Abstraktionsvermögen mitbringen. Die Filme sollen näherungsweise die damaligen Gegebenheiten darstellen, aber mehr auch nicht. Es ergibt überhaupt keinen Sinn da einzelne Szenen zu sezieren oder zu analysieren. Das ist ein Film und nicht die Realität.


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18.04.2024 um 23:41
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich kenne, dass jemand "an der Nadel hängt", aber "an der Schlinge"?
Ich hätte jetzt spontan sowas gedacht wie: "Die haben den in der Schlinge" im Sinne von: Die haben ihn unter Druck gesetzt/erpresst und er konnte sich nicht befreien. Aber ob das vielleicht ein in der Region gebräuchlicher Ausdruck ist, weiß ich nicht.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich denke da ganz anders. Die Polizei hat sich sicher genau überlegt, welche Passage im Filmfall wiedergegeben werden soll von dem Anruf.
Das ist natürlich wieder ein altes Streitthema hier, wieweit nun die Darstellungen bei XY wirklich der Realität entsprechen. Das wird immer gerne so gesehen, wie es einem gerade in den Kram passt: Wenn man anderer Meinung ist, dann ist das natürlich "künstlerische Freiheit und sicher nicht genau dargestellt" und wenn man das als Beleg für die eigene Theorie braucht ist es natürlich "ganz bewusst so gemacht worden und stimmt ganz sicher".

Ich würde aber auch denken, dass man mit dieser Darstellung zeigen wollte, dass mehrere Personen den Anruf gehört haben und man ihn deshalb schon ernst nimmt.

Aber ich wäre sehr vorsichtig, hier jetzt jedes einzelne Wort auf die Goldwaage zu legen und daraus eine ganze Theorie zu stricken. Man muss ja bedenken, dass die Familie ziemlich durch den Wind gewesen sein dürfte und dass es mitten in der Nacht war. Und wenn man dann eine nicht so prickelnde Tonqualität (Telefon plus Anrufbeantworterlautsprecher) dazu nimmt, wird sicher nicht alles 100% überliefert sein.


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18.04.2024 um 23:41
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Kann jemand erklären, was dieser Ausdruck im gegebenen Zusammenhang bedeutet? Ich kenne, dass jemand "an der Nadel hängt", aber "an der Schlinge"?
Ich denke, dass die - offenbar betrunkene - Anrufer/in unterschiedliche Personen gemeint haben könnte. Mit "der hängt an der Schlinge" könnte der Täter gemeint sein. Eine etwas abgewandelte Form der Redensarten "Den Hals aus der Schlinge ziehen" und "Die Schlinge zieht sich zu". Gemeint könnte sein, dass sich nun die Schlinge für den Täter zuzieht.

In der Tat kann man am Telefon höhere Männerstimmen auch vermeintlich als Frauenstimmen erkennen.
Der zitierte Beitrag von whoever wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Die Darstellung des Falls wurde wohl nach den Vorgaben der neuen Ermittlergruppe gemacht. Es wurden zwar einige Details weggelassen. Wie beispielsweise die - für mich erkenntnisreiche Mahlzeit und die Sichtung des Jungen in Begleitung eines Mannes. Andererseits aber auch der, damals nicht in den Zeitungsartikeln aufgeführte, anonyme Anruf thematisiert.

Vielleicht wollte man gezielt den/die Anruferin aus der Reserve locken und ist deshalb nicht auf weitere Details eingegangen, die unter Umständen gar nichts mit der Tat zu tun haben könnten.


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18.04.2024 um 23:43
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Kann jemand erklären, was dieser Ausdruck im gegebenen Zusammenhang bedeutet? Ich kenne, dass jemand "an der Nadel hängt", aber "an der Schlinge"?
Hatte mir eben dazu (siehe oben) auch Gedanken gemacht.

Der/die Anruferin könnte im betrunkenen Zustand zwischen Opfer- und Täterbeschreibung hin-und-her-gesprungen sein.


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18.04.2024 um 23:45
Zitat von tim.michalskitim.michalski schrieb:XY ist schon seit Jahrzehnten dafür bekannt, dass die nachgespielten Filmszenen oft stark vom tatsächlichen Geschehen abweichen. Ein prägnantes Beispiel hatten wir auch wieder in der gestrigen Folge, als die fast zu Tode geprügelte Obdachlose in Köln im August bei Schneegestöber aus dem Bus stieg.
Haben wir da unterschiedliche XY-Sendungen gesehen? Also bei mir stieg sie unversehrt aus dem Bus und wurde (!) danach fast zu Tode geprügelt.

Kannst du dazu eine Quelle verlinken? - denn das wäre ja eine vollkommene Verzerrung des Tatablaufs.


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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

18.04.2024 um 23:48
Zitat von ghitaghita schrieb:Kannst du dazu eine Quelle verlinken? - denn das wäre ja eine vollkommene Verzerrung des Tatablaufs.
In der ZDF-Mediathek kann man sich die Folge noch ansehen:
https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest
Bei 1:06:14 steigt die Obdachlose aus dem Bus und es schneit. Die Tat geschah am 28. August.
Das Aussteigen aus dem Bus geschah vor der Gewalttat. Da ist sie natürlich noch unversehrt.


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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

18.04.2024 um 23:50
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber ich wäre sehr vorsichtig, hier jetzt jedes einzelne Wort auf die Goldwaage zu legen und daraus eine ganze Theorie zu stricken. Man muss ja bedenken, dass die Familie ziemlich durch den Wind gewesen sein dürfte und dass es mitten in der Nacht war. Und wenn man dann eine nicht so prickelnde Tonqualität (Telefon plus Anrufbeantworterlautsprecher) dazu nimmt, wird sicher nicht alles 100% überliefert sein.
Diese Aussage sehe ich an die Polizei gerichtet: Ich traue der Polizei schon zu, dass sie sehr vorsichtig ist. Warum sollte sie uns dürftige Aussagen von dürftiger Qualität vorlegen? Wenn alles nur ein Rauschen gewesen wäre, dann hätten die Filmemacher das auch so gesagt. Und wenn es zum großen Teil unverständlich gewesen wäre, dann wäre das auch gesagt worden.


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18.04.2024 um 23:58
Zitat von tim.michalskitim.michalski schrieb:Bei 1:06:14 steigt die Obdachlose aus dem Bus und es schneit. Die Tat geschah am 28. August.
Das Aussteigen aus dem Bus geschah vor der Gewalttat. Da ist sie natürlich noch unversehrt.
Ah ok - hatte dich erst missverstanden, aber dir ging es um den "Schnee", der da gefallen sein soll im August. Hab nochmal reingeschaut und schon während der Fahrt sieht man, dass es draußen regnet. Nachdem sie aussteigt, beleuchten die Scheinwerfer des Busses den Regen.

Zum Fall: ich denke, die Aufnahmen und Beschreibungen der Täter reichen aus, diese zu identifizieren. Da sind schon sehr gute Videoaufnahmen.


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19.04.2024 um 00:10
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Diese Aussage sehe ich an die Polizei gerichtet: Ich traue der Polizei schon zu, dass sie sehr vorsichtig ist. Warum sollte sie uns dürftige Aussagen von dürftiger Qualität vorlegen? Wenn alles nur ein Rauschen gewesen wäre, dann hätten die Filmemacher das auch so gesagt. Und wenn es zum großen Teil unverständlich gewesen wäre, dann wäre das auch gesagt worden.
Weil das Band des Anrufbeantworters bereits voll war, ist keine Originalaufnahme überliefert. Was hier gezeigt wurde, kann also nur aus dem Gedächtnis von Menschen rekonstruiert sein, die nachts unsanft geweckt wurden, dann vielleicht erst einer nach dem anderen zum Telefon liefen und sich durch den Tod des Sohnes in einer extremen psychischen Ausnahmesituation befanden. Ob man da Wort für Wort zu 100% zusammenbekommt (zumal die Vernehmungen dazu sicher erst einige Zeit später stattgefunden haben dürften), halte ich für eher unwahrscheinlich.


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19.04.2024 um 00:20
Zitat von tim.michalskitim.michalski schrieb:Was hier gezeigt wurde, kann also nur aus dem Gedächtnis von Menschen rekonstruiert sein, die nachts unsanft geweckt wurden, dann vielleicht erst einer nach dem anderen zum Telefon liefen
Zitat von tim.michalskitim.michalski schrieb:Ob man da Wort für Wort zu 100% zusammenbekommt (zumal die Vernehmungen dazu sicher erst einige Zeit später stattgefunden haben dürften), halte ich für eher unwahrscheinlich.
Es waren vier Menschen, die das anhören mussten. Und es war extrem wichtig für sie, mehr zu erfahren über den Mord, weil sie gerade den Verlust ihres Familienmitglieds zu verkraften hatten. Wahrscheinlich schläft da sowieso niemand sofort ein, sondern die Gedanken kreisen beständig.

Wenn dann jemand anruft, ist man ja schon hellwach, weil man nicht einschlafen kann.

Ein besseres Timing für diesen Anruf hätte der Anrufer/ die Anruferin nicht wählen können. Er wollte ja hören, dass jemand da ist. Erst dann legte er auf. Wenn er ein paar Tage später anruft, kann es sein, dass sich die Familie eine Auszeit nimmt, und gar nicht im Hause ist, sondern gemeinsam weggefahren ist, um den Schmerz aushalten zu können und den Nachbarn zu entfliehen, die alle betroffen gucken und mehr hören wollen, als aus den Nachrichten.

Es ist ganz, ganz schrecklich, wenn so etwas passiert.


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19.04.2024 um 00:29
Zitat von tim.michalskitim.michalski schrieb:Weil das Band des Anrufbeantworters bereits voll war, ist keine Originalaufnahme überliefert. Was hier gezeigt wurde, kann also nur aus dem Gedächtnis von Menschen rekonstruiert sein, die nachts unsanft geweckt wurden, dann vielleicht erst einer nach dem anderen zum Telefon liefen und sich durch den Tod des Sohnes in einer extremen psychischen Ausnahmesituation befanden. Ob man da Wort für Wort zu 100% zusammenbekommt (zumal die Vernehmungen dazu sicher erst einige Zeit später stattgefunden haben dürften), halte ich für eher unwahrscheinlich.
Aus dem Gedächtnis von vier Personen, die du zu bagatellisieren versuchst.
Diese vier Personen haben in dieser Nacht sicher nicht alle friedlich und tief geschlummert, als der Anruf kam, denn diese vier Personen hatten nur wenige Stunden zuvor vom Tod des Kindes und Bruders erfahren.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Wenn dann jemand anruft, ist man ja schon hellwach, weil man nicht einschlafen kann.
Kenne aus eigener leidvoller Erfahrung. Man ist aber sowas von hellwach und der Gedanke an Schlaf ist unmöglich.


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19.04.2024 um 00:35
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Diese Sprechart ist schon ziemlich ungewöhnlich. Es wirkt so, als ob ein eigenes Erleben dahintersteht, es ist ohne Distanz gesprochen.

"Der hängt an der Schlinge." Das ist in der Gegenwart gesprochen, so als ob der Sprecher es gerade sieht vor seinen Augen. Es hört sich einerseits so an, als ob jemand etwas erlebt hat und damit nicht klarkommt.
So wirkt das auf mich auch und deshalb der Gedanke:
Zitat von watnuwatnu schrieb:Könnte M. sich beim Fluchtversuch aus dem Auto im Sicherheitsgurt verheddert haben – und die Anruferin das gesehen haben?
Wenn M an einem anderen Ort getötet wurde, widerspricht dem nicht, dass im rasenden Auto nur eine Person saß.
Sie rief lt. u. g. Quelle ca. 7 Stunden nach dem Mord an und erzählte Details, "die zu diesem Zeitpunkt noch nirgends veröffentlicht worden waren".

Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy601-fall1-13-jaehriger-ermordet-100.html

Wenn die Details der Anruferin nur erzählt wurden, hätte sie dann solch ein starkes Bedürfnis gehabt, die Familie mitten in der Nacht anzurufen? Hätte sie dann nicht eher die sprichwörtliche Nacht darüber geschlafen?

Um die Familie gezielt anzurufen, musste sie zumindest die Personalien kennen, um die Telefonnummer im Telefonbuch zu finden. Sie muss wohl in irgendeiner Beziehung zu Täter und/oder Opfer gestanden haben.
Evtl. hielt sie das davon ab, sich an die Polizei zu wenden.


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