Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989
19.05.2025 um 11:05Wo genau fand man eigentlich den Fingerabdruck, den man nicht zuordnen konnte?
Und wie definierte man "schräger Vogel"?
Und wie definierte man "schräger Vogel"?
Ein "schräger Vogel" ist jemand, der sich durch sein Verhalten auffällig gemacht hat.abberline schrieb:Und wie definierte man "schräger Vogel"?
So einen, der aus der Reihe tanzt, wird ja jeder in seinem Grüppchen schon mal erlebt haben. Entweder man lässt den "Querulanten" genervt links liegen. Oder man kann über oder mit ihm gemeinsam lachen, weil man sich selbst ein solches Auftreten und Verhalten nicht getrauen würde. Im Alltag.Kielius schrieb:Ein "schräger Vogel" ist jemand, der sich durch sein Verhalten auffällig gemacht hat.
Ich denke man muss mal davon ausgehen, dass das Umfeld (also z. B. eine Ehefrau) ja erst einmal keinen Verdacht hat. Und selbst wenn sich dann der Mann plötzlich komisch benimmt und nicht mehr schlafen kann etc. dann wird man doch nicht denken: "Oh, der ist bestimmt so komisch, weil der ein Mörder ist!" sondern die Frau wird halt glauben: "Ja, gut, das geht dem halt nahe, weil damals sein Kamerad umgebracht wurde."in1968 schrieb:Und was ist jetzt, wenn Schlaflosigkeit dazukommt, eine Person auf einmal wortkarg wird, zu nichts mehr so richtig Lust hat, in eine depressive Verstimmung verfällt? Ich glaube schon das ein Täter nach all den Jahren auf neu aufflammende Ermittlungen irgendwie reagiert.Wir er das dann erklärt oder wie sein Umfeld darauf reagiert steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Was über diesen Anruf gesagt wurde ist doch vollkommen unkonkret. Demnach hat einer angerufen und erzählt, es wäre noch jemand in dem Gebäude gewesen. Ja, und? Keine Aussage dazu, wer das gewesen sein soll, keine Aussage ob der was gesehen haben will, keine Aussage dazu, wieso der Anrufer das weiß, keine Aussage dazu ob der berühmte dritte Mann überhaupt irgendwas mitbekommen haben kann.HolzaugeSHK schrieb:Ein Verdeckter Ermittler erschleicht sich das Vertrauen des TV und schaut mit ihm gemeinsam die Ausstrahlung des Falles bei XY?
Das seh ich ähnlich, denn "schräger Vogel" ist nicht gleich "schräger Vogel". Er wurde ausgeschlossenm Punkt.Kuno426 schrieb:Ich sehe da durchaus Konfliktpotential, wenn ein "schräger Vogel" auf einen "prinzipientreuen Aufpasser" trifft.
Und immer vom GvD rausgelassen werden muss - und der ist tot. Wobei ein gewöhnlicher Kamerad normal wusste, wo der Schlüssel im GvD Zimmer lag (er hatte ja dann selbst auch gelegentlich Dienst). Bleibt Flucht aus dem Fenster, um davon abzulenken oder jemand, der nichts mit der Einheit zu tun hat. Nur wie kam der dann nach Dienstende rein? Auch nur am GvD vorbei.Kuno426 schrieb:Oder dass zB eine dritte Person freiwillig, aber ohne Registrierung, zu ihrem Privatvergnügen in ein Kasernengebäude kommt.
Einerseits denkbar, weil sowieso niemand im Gebäude war, andererseits hab ich das über das UvD/GvD Telefon selbst auch nie erlebt. Es gab Münztelefone, von denen aus man telefonieren konnte. Allerdings wurde Weber ja angerufen, kann also durchaus sein, dass das allen egal war, weil Wochenende war. Nur für ein Allerweltstelefonat ist es ungewöhnlich. Da hätte man vorher auch ausmachen können, dass über das Münztelefon telefoniert wird (oder gab es die da nicht?).Kuno426 schrieb:Für mein Verständnis (was gern korrigiert werden darf!) ist es aber genauso "schräg", dass ein Arrestant zu einem Privatgespräch ans Diensttelefon geholt wird und dieses damit blockiert
Das seh ich ähnlich.brigittsche schrieb:Anders als das manche hier gerne hätte, sagen diese "Oh, wir hatten so viele tolle Anrufe, die Telefone standen nicht still!" Aussagen doch überhaupt nichts. Regelmäßig wird bei sowas hier ein Fall schon als praktisch gelöst gesehen - und dann hört man nie wieder etwas von den vielen tollen Anrufen und heißen Spuren, die man da in die Kamera posaunt hat.
Ja, das ist wirklich bemerkenswert. Für so eine Aussage hätte ein Ermittler heutzutage nämlich ein Disziplinarverfahren kassiert. Und das totale Unverständnis seiner Kollegen wahrscheinlich obendrauf. Es ist nicht die Aufgabe der Kriminalpolizei, den Charakter ihrer Klienten öffentlich zu bewerten. (War es damals natürlich auch nicht). Und dabei ist egal, ob jemand Tatverdächtiger oder Zeuge ist - so etwas ist nicht zulässig und vor allem auch nicht hilfreich.Kielius schrieb:Viel bemerkenswerter ist, dass der damaligen Ermittler Reinhard Fischer im Zeitungsinterview eine solche Bezeichnung überhaupt verwendet und den "Weber" öffentlich so tituliert hat. Und das obwohl "Weber" zum Zeitpunkt des Interviews ausdrücklich kein offizieller Tatverdächtiger (mehr) war.
Der UvD hatte keine Holschuld, sondern der Bestrafte eine Bringschuld, musste sich also aktiv melden, da musste der UvD nicht hinterherrennen.Kuno426 schrieb:Noch dazu, wenn es einen Vorgesetzten oder Aufpasser gibt, der die Regeln durchsetzen soll (22-Uhr-Unterschrift, Anwesenheitskontrolle).
War bei uns auch möglich, in der Dienstzeit eher möglich, nach Dienstschluss eigentlich kein Problem, Telefonate waren in den 80ern auch kürzer, oder täuscht meine Erinnerung?Kuno426 schrieb:Privatgespräch ans Diensttelefon
Vielleicht wurde es am Wochenende lockerer gehandhabt.abberline schrieb:Allerdings wurde Weber ja angerufen, kann also durchaus sein, dass das allen egal war, weil Wochenende war.
Dass der anfängliche Tatverdacht damals fallen gelassen wurde, daraus kann man nicht schließen, wer die Tat begangen haben könnte oder wer nicht.abberline schrieb:Er wurde ausgeschlossenm Punkt.
Das ist richtig und er ist halt nun einmal der einzige, der nachweislich vor Ort war. Andererseits wurde man auch damals nicht "ausgeschlossen", weil man nichts nachweisen konnte. Da muss ja noch irgendwas gewesen sein, das wir nicht kennen und das ist halt schwierig zu diskutieren. Es sieht halt erstmal blöd aus und die dritte Person basiert ja, nach unserem Wissensstand hier, nur auf Webers Aussage einer knallenden Tür. Und einem komischen Anruf,der aber erst Jahrzehnte später erfolgte, so er denn echt ist.Kielius schrieb:Deutlicher hätte der Cold Case Ermittler es nicht sagen können.
Aha. Dann erklärt das nicht die offene Zimmertür. (Nicht, dass NS nachgeschaut hätte, wer anwesend ist. +/-1)MajorQuimby schrieb:Der UvD hatte keine Holschuld, sondern der Bestrafte eine Bringschuld, musste sich also aktiv melden, da musste der UvD nicht hinterherrennen.
Ich hatte mich tatsächlich im Tag geirrt - hier muss ich also meinen Beitrag korrigieren. Es handelte sich um den Sonntags-EXPRESS, den mir ein Bekannter gab. An diesem Sonntag zumindest, also am 25.06.1989 war ein sonniger und sehr warmer Tag (um die 30 Grad), denn ich saß im Garten in der Sonne als ein Bekannter meines Vater mit der Zeitung kam. Wie allerdings am Freitag vorher das Wetter war kann ich nicht mehr sagen. Ob es geregnet hat ? Glaube nicht, aber ich kann es nicht beschwören. Laut Wetterkontor waren Fr/Sa ca. 22-23 Grad und ganz leichter Regen mit 0,2mm am Freitag.Shiloh schrieb:EST schrieb am 07.03.2025:
Ich hatte Freitag nachmittags den NS zuletzt beim Verlassen des Gebäudes gesehen und fuhr nach Hause. Am nächsten Tag, Samstag, war ein sonniger Tag und ich saß im Garten meiner Eltern als ein Bekannter mit dem EXPRESS zu mir kam und mich fragte, ob ich im Butzweiler Hof stationiert sei. Er gab mir die Zeitung mit der Schlagzeile "Mord in der Kaserne", welche ich gespannt durchlas.
Beitrag von EST (Seite 11)
@EST
Was mir gerade einfällt:
Bist du ganz sicher mit der Samstagzeitung?
Norbert Stolz wurde doch erst am Samstagmorgen, 24.06.1989, gegen 6:20 Uhr entdeckt. Und am selben Tag stand schon der Bericht in der Zeitung? Um 6:20 war die Samstagzeitung doch eigentlich bereits längst gedruckt (nachts) und ausgeteilt (frühmorgens)? Oder war das beim EXPRESS anders?