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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

1.856 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Köln, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 00:52
Zitat von pannettonepannettone schrieb:die ermittlungsbehörden sagten damals (mehrfach) „schied weber als tatverdächtiger aus“ heisst übersetzt: er war es nicht = obj. feststellung = freispruch 1. klasse.
Deine Interpretation teile ich nicht.
Die damaligen Aussagen der Behörden lassen sich nicht "auf die Goldwaage legen", wie du es offenbar tust

Der anfängliche Tatverdacht wurde damals fallen gelassen. Weil es keine Anhaltspunkte gab, dass der Mann den Mord begangen haben könnte. Wenn man keine Anhaltspunkte hat, dann kann man auch keinen Tatverdacht begründen. (Ein Bauchgefühl reicht dafür nicht aus und auch eine fehlende 22-Uhr-Unterschrift nicht.)

Dass es damals eine Beweisführung gegeben hätte, wodurch die Täterschaft des Mannes objektiv ausgeschlossen werden konnte, für diese Vermutung gibt es überhaupt keine Grundlage.
Diese Vermutung steht wie gesagt auch im Widerspruch zur kürzlichen TV-Fahndung, bei der die Figur des "Weber" ja nun gerade in den Mittelpunkt gestellt wurde.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 05:17
Es ist richtig, dass in der überwiegenden Anzahl der Mordfälle Opfer und Täter dich kannten. Diese Fälle haben dann auch eine sehr hohe Aufklärungsrate. In den anderen Fällen mit fremden Tätern ist die Aufklärungsquoten deutlich geringer und gerade diese Fälle werden ja auch hier im Thread diskutiert. Ein Beispiel ist der Fall Sonja Engelbrecht, wo auch ihre Freunde und Bekannten im Fokus standen, es jetzt wohl aber auf einen fremden Tätern hinweist. So sehe ich es auch hier bei NS. Ein fremder Täter ohne persönlichen Bezug ist immer schwierig zu ermitteln.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 10:33
Zitat von KieliusKielius schrieb:im Widerspruch zur kürzlichen TV-Fahndung, bei der die Figur des "Weber" ja nun gerade in den Mittelpunkt gestellt wurde.
Nein, Weber wurde nicht in den Mittelpunkt gestellt, er ist Teil der Geschichte, und kann, um die Geschichte nicht zu verfälschen gar nicht weggelassen werde.
Zitat von rattichrattich schrieb:Wenn „Weber“ dienstliche Vergehen grundsätzlich locker sah, warum hätte er dann plötzlich so völlig die Fassung verlieren und einen Mord begehen sollen, nur weil wieder irgendein Vergehen aufzufliegen drohte? Kleinere oder vielleicht auch größere Regelverstöße zogen sich anscheinend doch durch seine gesamte Bundeswehrzeit, und er scheint ja auch einige Male dabei erwischt und auch bestraft worden zu sein, ohne dass er eine Veranlassung gesehen hätte, sein Verhalten zu ändern. Dann hätte er eine mögliche Strafe für seinen mutmaßlichen nächtlichen Ausflug wahrscheinlich doch genauso nonchalant abgehakt wie bisher? Warum hätte er auf einmal blindwütig auf Norbert Stolz einstechen sollen?
Ich glaube, diese Einschätzung trifft den Charakter von Weber ziemlich gut, ich habe in meiner Zeit auch mal so einen Weber kennengelernt, Probleme mit der Bundeswehr aber sonst ein umgänglicher Mensch.
Natürlich betrachtet die Kripo nochmals alles neu, aber ich glaube Webers Entlastung wird Bestand haben.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 11:17
Zitat von MajorQuimbyMajorQuimby schrieb:Ich glaube, diese Einschätzung trifft den Charakter von Weber ziemlich gut, ich habe in meiner Zeit auch mal so einen Weber kennengelernt, Probleme mit der Bundeswehr aber sonst ein umgänglicher Mensch.
Fast jeder, der beim Bund war, ist so einem "Weber" irgendwo begegnet. Ich hatte ja auch einen ähnlichen Kameraden beschrieben:

Beitrag von sallomaeander (Seite 36)

Aus dem Abstand der Jahrzehnte betrachtet:

Solche Typen, wenn sie nicht bösartig sind, sind doch auch irgendwo ganz liebenswürdig. Sie nehmen einer Institution, die auf Gehorsam basiert, auch ein wenig die Spitze. Bringen ein wenig Farbe ins Grau, bzw. ins Feldgrau/Oliv.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 11:29
Zitat von Felix80Felix80 schrieb:Ein Beispiel ist der Fall Sonja Engelbrecht, wo auch ihre Freunde und Bekannten im Fokus standen, es jetzt wohl aber auf einen fremden Tätern hinweist. So sehe ich es auch hier bei NS. Ein fremder Täter ohne persönlichen Bezug ist immer schwierig zu ermitteln.
Eine weitere - zufällige - Parallele zum Fall Sonja Engelbrecht: Die Väter beider Opfer, also von Sonja Engelbrecht wie auch von Norbert Stolz, arbeiteten in der Bundeswehrverwaltung. Der Vater vo NSt arbeitete in der zivilen Standortverwaltung.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 11:37
Zitat von MajorQuimbyMajorQuimby schrieb:Nein, Weber wurde nicht in den Mittelpunkt gestellt, er ist Teil der Geschichte, und kann, um die Geschichte nicht zu verfälschen gar nicht weggelassen werde.
Zitat von MajorQuimbyMajorQuimby schrieb:aber ich glaube Webers Entlastung wird Bestand haben.
Da stimme ich dir bedingt zu. Die Schlussszene in XY mit diesem langen Schwenk auf "Weber" könnte man auch anders interpretieren.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Der Vater vo NSt arbeitete in der zivilen Standortverwaltung.
Ich hatte auch schon mal überlegt, ob die Tätigkeit des Vaters evtl. in irgendeinem Zusammenhang mit der Tat stehen könnte?
Zitat von ShilohShiloh schrieb am 07.03.2025:Der Vater war selbst Bundeswehrbeamter bei der zivilen Standortverwaltung.
Hat da eventuell jemand gezielt Rache für irgendwas genommen?
Beitrag von Shiloh (Seite 12)


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 11:52
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Ich hatte auch schon mal überlegt, ob die Tätigkeit des Vaters evtl. in irgendeinem Zusammenhang mit der Tat stehen könnte?
Vielleicht hat jemand Ärger bekommen, weil er Schmu mit einer Verlustmeldung oder dem Tausch eines Ausrüstungsgegenstandes begangen hat?

Aber sich dann am Sohn zu rächen, halte ich erstens für weit hergeholt, und zweitens wissen wir nicht, ob der Vater in seiner StOV-Tätigkeit Publikumsverkehr hatte (Kleiderausgabe z.B.), oder doch eher irgendwo im Büro saß.

Abseits einer ganz offensichtlichen Verbindung für Außenstehende zwischen Vater und Sohn halte ich einen Zusammenhang für unwahrscheinlich.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 11:59
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Aber sich dann am Sohn zu rächen, halte ich erstens für weit hergeholt, und zweitens wissen wir nicht, ob der Vater in seiner StOV-Tätigkeit Publikumsverkehr hatte (Kleiderausgabe z.B.), oder doch eher irgendwo im Büro saß.
Und dann musste derjenige auch erstens genau wissen, dass er einen Sohn hat, der zweitens gerade seinen Wehrdienst leistet und wo genau und außerdem von den Sonderdiensten am Wochenende wissen. Außerdem müsste derjenige auch noch über die Dienstplan-Änderung, die es offenbar vor diesem Dienst gegeben hatte, orientiert sein.

Erscheint mir nicht gerade wahrscheinlich. Abgesehen davon, dass jemand, der wegen verlorenen Uniformteilen oder anderer Lappalien bereits ausrastet, mir nicht nur ungeeignet für den Dienst an der Waffe erscheint, sondern womöglich auch im späteren zivilen Leben (polizeilich) auffällig geworden wäre.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 12:59
Zitat von KieliusKielius schrieb:Er kommt also potenziell als Täter in Frage und kann jedenfalls nicht ausgeschlossen werden.
Da Du anscheinend jedes Mal schwere Atmenot bekommst, wenn hier jemand schreibt, "Weber" sei von der Polizei als Täter "ausgeschlossen" worden, können wir uns vielleicht zu Deiner Beruhigung auf die Formulierung einigen: "Weber" galt damals nicht als tatverdächtig, er gilt heute nicht als tatverdächtig (und zwischendrin wahrscheinlich auch nicht).

Praktisch gesehen macht allerdings Deine sematische Haarspalterei absolut keinen Unterschied. Warum: Weil die Polizei natürlich nie jemanden wirklich "ausschließt" - jedenfalls so lange noch keine Urteil gesprochen wurde. Wäre auch ziemlich peinlich für die Polizei. wenn sie öffentlich Person x als Täter ausschließen würde, und Person x dann zwei Tage später mit einem Geständnis um die Ecke käme.

Und umgekehrt hätte es auch überhaupt keine Folgen, wenn die Polizei doch mal das Wort "ausschließen" benutzte. Sie würde den Täter trotzdem festnehmen und vor Gericht bringen. Oder glaubst Du, dass er vom Gesetz verschont würde, weil irgendeine Mordkommission ihn zuvor mal "ausgeschlossen" hat. "Ausgeschlossen" heißt bei der Polizei in Wirklichkeit immer "aktuell nicht tatverdächtig" - und genau in diesem Sinne benutzen es auch die Foristen hier. Kein Grund für einen Kreuzzug.

Die eigentlich spannende Frage, die hier verschiedene Leute diskutieren möchten, ist doch: Warum wurde eine Person, die auf den ersten, zweiten und dritten Blick dringend tatverdächtig sein müsste, und es vielleicht in den Augen der Polizei auch ein paar Stunden war, dann relativ schnell zu einem "aktuell-nicht-Tatverdächtigen". So schnell, dass "Weber", soweit wir wissen, nicht einmal kurz in U-Haft genommen wurde.

Natürlich kann man diese Frage nur spekulierend beantworten - aber das gilt ja für 80% der Fragen in diesem Forum. Ich fände es interessant, mal Deine Antwort auf diese Frage zu hören - viel interessanter als den 12. Hinweis darauf, dass Du das Wort "ausgeschlossen" für unangebracht hältst. Ich persönlich habe das nämlich schon eine ganze Weile lang verstanden, und ich glaube, anderen Foristen könnte es genauso gehen ...


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 14:26
Zitat von CoscorobaCoscoroba schrieb:Da Du anscheinend jedes Mal schwere Atmenot bekommst, wenn hier jemand schreibt, "Weber" sei von der Polizei als Täter "ausgeschlossen" worden, können wir uns vielleicht zu Deiner Beruhigung auf die Formulierung einigen: "Weber" galt damals nicht als tatverdächtig, er gilt heute nicht als tatverdächtig (und zwischendrin wahrscheinlich auch nicht).
Da ich dem Inhalt deines Beitrags ausdrücklich zustimme, bin ich tatsächlich der falsche Adressat deiner wie ich finde guten und richtigen Klarstellung.
Insofern richten sich deine Ausführungen wohl eher an diejenigen, die hier wiederholt behauptet haben, "Weber" könne als Täter aufgrund einer (vermeintlichen) objektiven Beweislage ausgeschlossen werden und würde deshalb definitiv als Täter ausscheiden.
Diese Behauptung ist, wie ich bereits mehrfach aufgezeigt habe und wie auch du es jetzt noch einmal sehr nachvollziehbar dargelegt hast, gleich aus mehreren Gründen falsch und lässt sich nicht aufrecht erhalten.

Falls bei dir der Eindruck entstanden sein sollte, dass ich angesichts falscher Behauptungen mit Bezug auf die Frage nach einer potenziellen Täterschaft von "Weber" "in Atemnot" geraten würde, dann irrst du dich.
Richtig ist hingegen, dass ich mitunter einen langen Atem haben kann, wenn es darum geht, hier wiederholt geäußerte falsche Darstellungen richtig zu stellen...
Zitat von CoscorobaCoscoroba schrieb:Ich fände es interessant, mal Deine Antwort auf diese Frage zu hören - viel interessanter als den 12. Hinweis darauf, dass Du das Wort "ausgeschlossen" für unangebracht hältst. Ich persönlich habe das nämlich schon eine ganze Weile lang verstanden, und ich glaube, anderen Foristen könnte es genauso gehen ...
Mag sein, dass du hier noch nicht so lange mitliest, aber auch meine persönliche Antwort auf die Frage, weshalb der anfängliche Tatverdacht gegen "Weber" wieder fallen gelassen wurde, habe ich hier bestimmt schon rund ein Dutzend mal vertreten und zur Diskussion gestellt...

Deshalb hier nur noch einmal ein Selbstzitat:
Zitat von KieliusKielius schrieb:Ich denke aber, dass es mangels weiterer Zeugen und mangels einer entsprechenden Spurenlage letztlich keine relevanten Anhaltspunkte gegen ihn gab.
Und falls das so gewesen sein sollte und der Verhörte felsenfest bei seiner nicht zu widerlegenden Schilderung des Geschehens in der Tatnacht blieb, dann war für die Ermittler sehr bald das "Ende der Fahnenstange" erreicht...



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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 14:36
Zitat von MajorQuimbyMajorQuimby schrieb:Nein, Weber wurde nicht in den Mittelpunkt gestellt,
Dann haben wir wohl verschiedene Fahndungsfilme gesehen...
Selbstverständlich wurde "Weber" in den Mittelpunkt der filmischen Rekonstruktion bei Aktenzeichen XY gestellt und sein Verhalten in der Mordnacht wurde geradezu minutiös nachgezeichnet.
Falls - wie hier fälschlicherweise behauptet wurde - Weber definitiv als Täter ausscheiden würde, hätte eine Schwerpunktsetzung auf seine Person im Filmfall überhaupt keinen Sinn ergeben.
Zitat von MajorQuimbyMajorQuimby schrieb:er ist Teil der Geschichte, und kann, um die Geschichte nicht zu verfälschen gar nicht weggelassen werde.
Von "Weglassen" hat hier niemand gesprochen. Es bleibt dein Geheimnis, wie du auf so einen Gedanken kommst.
Das führt doch nicht weiter...


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 15:39
Zitat von KieliusKielius schrieb:Falls - wie hier fälschlicherweise behauptet wurde - Weber definitiv als Täter ausscheiden würde, hätte eine Schwerpunktsetzung auf seine Person im Filmfall überhaupt keinen Sinn ergeben.
Doch, hätte sie, und hat sie auch: Da Weber der einzige noch greifbare Zeuge für diese Nacht war (NS ist tot und der Täter unbekannt) wird die Geschichte an seiner Person entlang erzählt. Denn was sollte man sonst im Film zeigen? Über die Vorgänge, die zum Mord an NS geführt haben, ist ja nichts bekannt oder wurde zumindest nicht veröffentlicht bzw. sollte nicht veröffentlicht werden aus taktischen Gründen.

Also wäre die Alternative gewesen zu zeigen, wie NS in das Zimmer geht, die Tür hinter sich zumacht und am anderen Morgen tot gefunden wurde.

Geschichte zu Ende.

Das wäre aber a) ein bisschen zu wenig für einen Film und b) würde dem Zuschauer dann überhaupt nicht klar werden, woher man bestimmte Dinge wie z. B. das Zuschlagen einer Tür, das "Weber" gehört hat, eigentlich weiß.

Egal wie man nun dazu stehen mag ob "Weber" als Täter in Frage kommt oder nicht: Dass er in dem Film so eine prominente Rolle einnimmt, war eine Notwendigkeit.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 16:02
Zitat von KieliusKielius schrieb:Falls - wie hier fälschlicherweise behauptet wurde - Weber definitiv als Täter ausscheiden würde, hätte eine Schwerpunktsetzung auf seine Person im Filmfall überhaupt keinen Sinn ergeben.
In diesem Punkt möchte ich Dir widersprechen, obwohl wir - wie gerade festgestellt - beide der Meinung sind, dass "Weber" von der Polizei nicht als Täter ausgeschlossen wurde.

Es gibt einen sehr guten Grund, "Weber" in den Mittelpunkt des Filmfalles zu stellen, der nichts mit dem Grad seiner "Verdächtigkeit" zu tun hat. Der Grund heißt: Was hätte man sonst zeigen sollen? Ich habe wirklich intensiv darüber nachgedacht, schon länger, ob es möglich gewesen wäre, einen 15minütigen Filmfall zu erstellen, der auch noch "spannend" ist und eine nachvollziehbare Struktur aufweist, ohne den Schützen "Weber" (und seine Version der Nacht!) in den Mittelpunkt zu stellen. Und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es nicht möglich gewesen wäre.

Was hätte man zeigen sollen? Norbert S., der in seinem Zimmer am Schreibtisch sitzt, sich dann hinlegt und morgens plötzlich blutüberströmt aufgefunden wird. Das füllt höchstens fünf Minuten (und ist langweilig). Und selbstverständlich konnten sich die Redakteure nicht einfach eine Story ausdenken, wo selbst die Polizei keinen Schimmer hat, was wirklich passiert ist. Ich habe hier im Forum schon öfter festgestellt, dass übersehen wird, dass ein Filmfall in erster Linie erst einmal ein Film ist. Ein Film, der eine bestimmte Laufzeit haben muss, der nur ein bestimmtes Budget verbrauchen darf, der die Zuschauer bei der Stange halten soll und das Opfer sympathisch erscheinen lässt. (Und das sind nur ein paar der vielen Anforderungen).

Ich glaube, dass es der Redaktion gerade bei diesem Filmfall besonders gut gelungen ist, alle genannten Ziele zu erreichen - ohne die Zuschauer in eine bestimmte Richtung zu lenken. Man hat die Story "Webers" als erzählerisches Vehikel benutzt, zwangsweise, aber trotzdem durchklingen lassen, dass diese Story nicht stimmen muss (aber auch stimmen kann). Ich glaube, dass wir hier im Forum nicht so viel über den Fall diskutieren würden, wenn die Darstellung nicht so fesselnd gewesen wäre.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 16:15
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Egal wie man nun dazu stehen mag ob "Weber" als Täter in Frage kommt oder nicht: Dass er in dem Film so eine prominente Rolle einnimmt, war eine Notwendigkeit.
Ja genau! Ich hatte gerade so ziemlich das Gleiche geschrieben, das hat sich total überschnitten. Selten war bei einem Filmfall so klar, warum er erzählt werden musste, wie er erzählt wurde.

Ich habe aber auch generell Probleme mit dieser Marotte, dass manche Foristen glauben, aus den Verflmungen bei Aktenzeichen herauslesen zu können, für wie verdächtig die Polizei bestimmte Akteure hält. In 98% der Fälle ergibt es für die Polizei überhaupt keinen Sinn, ihre Karten zu zeigen. Man will doch gerade möglichst viele Zeugenaussagen provozieren. Und das erreicht man nicht dadurch, dass bei Zuschauer den Eindruck erweckt, die Polizei wisse sowieso schon, was Sache ist.

Doch obwohl die Polizei in einem Filmfall meist gerade eben nicht auf einen bestimmten Täter hinweisen will, wird hier immer versucht, Filme in diese Richtung zu interpretieren. Seltsam.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 16:24
Zitat von CoscorobaCoscoroba schrieb:Doch obwohl die Polizei in einem Filmfall meist gerade eben nicht auf einen bestimmten Täter hinweisen will, wird hier immer versucht, Filme in diese Richtung zu interpretieren. Seltsam.
Es gibt aber auch Fälle, bei denen die Strategie, wenigstens im Nachhinein, sehr klar war. Ich sage nur: Waldbad Lindenfels. Oder: Fall Georgine Krüger.

Wir wissen z.B. nicht, ob bei einer der im FF gezeigten Personen Mittwochabends ein verdeckter Ermittler mit auf dem Fernsehsofa saß, die Chipstüte reichte und eine unbedachte Äußerung, ein Geständnis gar, hervorkitzeln wollte.

Dass wir uns hier über die Fälle austauschen, sie interpretieren - das ist der Polizei vermutlich egal. Sie verfolgt jeweils ein bestimmtes Ziel - sagt es nur nicht immer offen, was sie erreichen will.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 16:42
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Es gibt aber auch Fälle, bei denen die Strategie, wenigstens im Nachhinein, sehr klar war. Ich sage nur: Waldbad Lindenfels. Oder: Fall Georgine Krüger.
Ja, ja - keine Frage! Es hat solche Fälle gegeben. Mindestens die von Dir genannten, aber wahrscheinlich kann man auch den Fall Lolita Brieger hinzuzählen (bin mir aber nicht ganz sicher). Und sicher wird es auch wieder solche Fälle gegeben. Deswegen hatte ich ja auch 98% geschrieben und nicht 100%.

Mein Gefühl ist aber, dass die Ausnahme von manchen Foristen inzwischen als die Regel angesehen wird. Deswegen wollte ich nur daran erinnern, dass die Polizei in der großen Mehrzahl der Fälle entweder a) selbst nicht weiß, was Sache ist oder b) schon eine Idee hat, aber trotzdem einen möglichst "neutralen" Filmfall produzieren lässt, damit sie möglichst viele Hinweise zu möglichst vielen Tathypothesen erhält.

Davon abgesehen bekäme die Aktenzeichen-Redaktion möglicherweise auch rechtliche Probleme, wenn sie reihenweise Filmfälle zeigte, in denen Personen quasi vorverurteilt werden. Bin kein Jurist, aber könnte mir das vorstellen.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 16:58
Einerseits ist die Theorie, dass jemand aus der Kaserne ausbüxt, nachts wieder beim GvD ankommt (evtl gar mit Besuch) und das einen Streit provoziert, eine denkbare Variante.
Nun gibt es bei jeder Theorie ein Contra. In diesem Fall für mich folgendes:
Jemand haut abends ab (ob mit oder ohne Wissen des GvD), klettert durchs Loch(an der Wache kam er ja nicht vorbei) und geht oder fährt wohin auch immer. Hat dort einen schönen Abend (mit wem auch immer), kommt dann (nüchtern oder angetüdelt) wieder Nachts durchs Loch in die Kaserne (entweder im Wissen, dass der OvWa oder Wache nicht gerade auf Rundgang sind, oder mit viel Glück). Dann eskaliert der Streit mit dem GvD, der wird ermordet. Und dann Spuren perfekt beseitigen, wieder umziehen, raus aus der Kaserne durchs Loch und dann wieder nach Hause (wie weit entfernt?) und dann wieder zum Loch rein und wie dann in den Block? Mit Schlüssel? Und das alles ohne dass draussen in Köln irgendwer denjenigen mal gesehen hat bei seinen Ausflügen durch den Freitag Abend hin und her? Derjenige bis nach Hause und zurück muss, evtl gar angetrunken und sowieso auf Adrenalin?
Und wenn es ein Besucher war, der nichts mit der Kaserne zu tun hatte und nur zum Party feiern mitkam? Dem wär doch nichts passiert, was einen Mord rechtfertigt, wenn Norbert ihn nicht rausgelassen hätte. Ordnungswidrigkeit und ne dicke Geldstrafe. Diese dann je nach Situation theoretisch damals bis zu ein paar Tausend Mark, aber garantiert nicht für nen Besoffski abends auf ein Bier in der Stube. Dann hätte die Wache ihn mitgenommen, überprüft und am Ende vermutlich einfach rausgeschmissen. Höhe der Geldbuße wird Ihnen mitgeteilt. Derjenige, der ihn reinließ bekommt aber auch Mecker. Tschüss.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 18:39
Wenn der so genannte Schütze Weber hier mitlesen sollte werden ihm häufig die Haare zu Berge stehen. Vermutlich ist er heute wie wir alle zwischen 55 und 60 Jahre alt, hat Familie und seit seiner damaligen vielleicht etwas schrägen Lebensphase ein ganz normales Leben geführt. Darüberhinaus wird ihm jene Nacht damals, neben Norberts Familie wohl sein bisheriges Leben schrecklich nachgelaufen sein. Sowas vergisst man nie. Er war einfach zum falschen Moment am falschen Ort und wird sich bis heute damit plagen das er kein richtiges Alibi hatte und hat. Ich will einfach mal eine Lanze für diesen Mann brechen der ganz sicher auch darunter leidet das er ausser seiner damaligen Erklärungen bis heute nichts weiteres vorzubringen hat. Das ist insoweit ein Problem da andere es immer für möglich halten das er doch der Täter sein könnte. Kein schönes Gefühl!!!Ich sehe ihn aber tatsächlich nicht als Täter da der logistische Aufwand die Tat zu vertuschen und die Abgebrühtheit enorm gewesen wären.Daher auch die Frage an @EST wie "Weber" so augenscheinlich war? Danke für deine bereits gegebene Antwort. Ich weiß natürlich auch das man Menschen nur vor den Kopf schauen kann und das auch sympathisch wirkende Menschen fürchterliche Verbrechen verüben können. Das müssen nicht immer Rösners oder Degowskis sein. Die Chance das solche Charaktere aber solche Taten verüben ist meines Erachtens aber höher.
Nochmals zu Ossendorf Ende der 80er/Anfang der 90er.Dss war so ziemlich der ödeste Stadtteil Kölns. Ganz im hohen Norden an Worringen/Dormagen grenzend. Von hier ist man damals nachts nicht mal eben zu einem Saufgelage oder sonstwas in die Kölner Altstadt gekommen um dann kurz darauf wieder im Butzweilerhof aufzuschlagen! Heute ist Ossendorf viel besser mit der Innenstadt verbunden als damals (es führt ja sogar eine S-Bahn über das damalige Kasernengelände am Block U5 vorbei in die Innenstadt) Wenn hier also damals mal kurz nachts raus wollte im dann 1-2 Std. später wieder zurück zu sein konnte es nur in die angrenzenden Stadtteile gehen (zB Longerich) Für mich ist Weber unschuldig und im Grunde eine arme Socke.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 18:54
Dem kann ich mich nur anschließen, wir wissen ja noch nicht mal, ob Weber aus Köln oder umzu kam oder von weiter weg.
Und auch nicht, wo die Freundin Quartier hatte.
Hätte er eine Altstadtour mit Kameraden gemacht, so wäre das doch kein Staatsgeheimnis und dieses Alibi hätte die Polizei auch veröffentlichen können, ohne Täterwissen zu gefährden......

Ich wiederhole mich jetzt, aber ich kann mir gut vorstellen, dass der Täter gar nicht wusste, dass Weber auf seiner Stube war und im Tiefschlaf lag.


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Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

gestern um 19:16
@MajorQuimby
Ganz genau. In der Kaserne waren zwar einige Kölner aber auch viele aus Städten im Umkreis von circa 50km.Ganz wenige kamen damals von weither. Also mal eben irgendwo hin wäre auch für Kölner nicht schnell mal eben gegangen. Selbst Norbert Stolz kam aus dem Kölner Süden und das war von Ossendorf aus ein anständiger Ritt fast bis nach Bonn. Ossendorf war die Pampa von Köln.Ich denke man sollte mit "Weber" respektvoller umgehen. Ich möchte nicht in dessen Haut stecken und mir vorstellen wie es ist mein ganzes bisheriges Leben mit einem Mord in Verbindung gebracht zu werden nur weil ich schicksalshafterweise an jenem Wochenende Arrest schieben durfte


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