vorsichtfalle schrieb: Denn spätestens mit der Verbindung nach Bottrop hätte der Vermisstenfall doch aufploppen müssen? Das klingt für mich danach, dass ihr Verschwinden bemerkt wurde (irgendwann müsste ja auch die Wohnung geräumt worden sein), es aber keine Vermisstenmeldung gab.
Vielleicht OT aber meine Tante hatte einen Mieter, der aufgrund psychischer Probleme spurlos verschwand: Rausklagen in Abwesenheit und Einlagern der Möbel kostete einen fünfstelligen Betrag. Vielleicht hat der Vermieter erst einmal die Wohnung geräumt ohne den Rechtsweg einzuhalten? Kind 1 lebt in einer 5er WG in einer beliebten deutschen Studentenstadt - in der Wohnung nebenan ist nochmal eine 5er WG. Sie hat es nun schon zweimal erlebt, dass Studenten in einer Nacht- und Nebelaktion auszogen, ohne sich richtig zu verabschieden. Keine Ahnung, ob das repräsentativ ist, aber es scheint doch häufiger vorzukommen.
ravenla schrieb:Anfang dieses Jahres erhielt die Stiftung einen Hinweis von einer ehemaligen Mitarbeiterin eines Altenheims in Bottrop. Sie bemerkte subtile Ähnlichkeiten zwischen der unbekannten Frau in Wassenaar und einer ehemaligen Bewohnerin der Einrichtung, Frau Pommer – Mutter einer vermissten Tochter. Laut der Hinweisgeberin war die Tochter, Eva Maria, wenige Tage vor dem Fund der Toten in den Dünen spurlos verschwunden.
Krass, wie sich das aufgeklärt hat und gut, dass die Altenpflegerin da mitdachte.
sallomaeander schrieb:Aber jemand, der sie näher gekannt hat, hätte sie vielleicht anhand des post-mortem-Bides erkennen müssen. Jemand, der sie nur beiläufig kannte, eher nicht.
Wenn man Leute nur flüchtig kennt.... War selbst mal in der Situation und musste bei der Polizei ein Post Mortem Foto anschauen. Ich war absolut nicht sicher, ob es sich um einen (flüchtigen) Bekannten handelte oder nicht, tendierte eher zu "nein, sieht anders aus" - er war es dann doch.
brigittsche schrieb:Dafür würde ja auch sprechen, dass das Seniorenheim seinerseits nichts unternommen hat, als die Tochter plötzlich nicht mehr zu Besuch kam und die alte Dame davon sprach, ihre Tochter sei verschwunden, sofern sie das überhaupt getan hat.
Wir wissen ja nicht, wann die Dame ins Seniorenheim zog und in wie weit die Besuche überhaupt dokumentiert werden. Hängt vermutlich davon ab, wie häufig sie davor stattfanden.
kaleko schrieb:Aber war war mit den Mitstudenten, dem Sportverein, dem Vermieter?
Kommt ja darauf an, wie intensiv die Kontakte waren. Wenn jemand im Sportverein nicht mehr kommt, dann forscht man ja nur bei guten Bekannten nach. Ebenso Mitstudenten. Als Studi kennt man so viele Leute, aber viele eben nur oberflächlich ... Bei vielen weißt du z.B. nicht, ob sie Prüfungen nicht bestanden haben oder das Studienfach wechseln, ....
brigittsche schrieb:Ich weiß nicht, inwieweit in Seniorenheimen Buch darüber geführt wird, wann welcher Besuch zu wem kommt. Aber zumindest in edem Heim, das ich kannte, musste man sich als Besucher nicht irgendwo anmelden und Kontakt zum Pflegepersonal gab es nur zufällig, solange nicht irgendwelche Dinge zu klären waren.
Das denke ich auch ... man weiß ja auch nicht genau, ob die Frau schon im Heim war, als die Tochter verstarb.
sommerpaula schrieb:Aber dass jemand, der eine Wohnung hatte, im Sportverein war, einen Hausarzt sowie Familie hatte verschwindet und da 21 Jahre niemand die Verbindung zu der bis dahin Unbekannten herstellt, finde ich schon sehr merkwürdig…
Das stimmt. Aber das kann auch eine Verkettung unglücklicher Umstände gewesen sein. Wir hatten auch einen Kommilitonen, der plötzlich verstand und später kam die Kripo ins Wohnheim und zeigte Bilder. Ich war z.B. sicher, dass er es nicht auf dem Bild war, gab aber gegenüber der Polizei an, dass ich zu unsicher sei - es war bei uns so 30% (ziemlich sicher) bis 70% (unsicher/nein). Er war wohl ertrunken und sah wirklich anders aus - im Gesicht aufgeschwemmt, wir kannten ihn als sehr schlank, fast schon hager. Zudem trug er eine Brille - ohne Brille sehen Leute gleich ganz anders aus - das war da auch so.