Die Tote in den Dünen, 2004, Holland - Eva Maria Pommer

EPM war zwar hörgeschädigt, aber wie stark wissen wir nicht.

Ich vermute eher, dass die Hörschädigung in Kombination mit mindestens einer weiteren Erkrankung die Kontaktgestaltung erschwerte.

sallomaeander schrieb:Vielleicht sollten die EB sich auch noch einmal speziell an Gehörlose wenden, falls das nicht bereits geschehen sein sollte.

Das ist ja gut möglich, und vielleicht wurde deshalb darauf verzichtet, diesen Aspekt bei XY weiter zu thematisieren.

Man muss wohl mal wieder daran erinnern, dass XY ja keine Doku ist, die die bisherige Ermittlungsarbeit rekonstruiert. D. h. dass etwas, das bei XY nicht ausdrücklich erwähnt wird, vielleicht aber trotzdem stattgefunden hat.

Will heißen: Nur weil der Kommissar nicht ausdrücklich sagt "Wie haben die ehemaligen Nachbarn befragt und auch bei der örtlichen Gruppe des Verbands der Gehörlosen [oder welche Gruppen es da gibt] nachgefragt." kann man noch lange nicht schließen, dass das nicht passiert ist.

brigittsche schrieb:Man muss wohl mal wieder daran erinnern, dass XY ja keine Doku ist, die die bisherige Ermittlungsarbeit rekonstruiert. D. h. dass etwas, das bei XY nicht ausdrücklich erwähnt wird, vielleicht aber trotzdem stattgefunden hat.

Will heißen: Nur weil der Kommissar nicht ausdrücklich sagt "Wie haben die ehemaligen Nachbarn befragt und auch bei der örtlichen Gruppe des Verbands der Gehörlosen [oder welche Gruppen es da gibt] nachgefragt." kann man noch lange nicht schließen, dass das nicht passiert ist.

Da hast du natürlich recht. Bestimmt wurde da schon vieles unternommen. Aber da man jetzt in Aktenzeichen nochmal explizit nachfragt, hat man anscheinend doch die Hoffnung, daß es noch Leute gibt, die Informationen beitragen können. Aber gerade da ist die Frage, ob Aktenzeichen das passende Medium ist, weil, wie @sallomaeander oben vorher geschrieben hat, die Sendung für Hörgeschädigte eventuell gar nicht so ansprechend ist. Und man kann sich durchaus vorstellen, daß aber gerade in jener „Community“ vielleicht Personen gefunden werden könnten, die EMP kannten.

Kommt ja auch darauf an, ob sie in der "Szene" überhaupt unterwegs war und wie schlimm die Hörbehinderung ist - und wann sie auftrat. Ich hatte eine Kommiltonin, die ist ertaubt, nachdem sie sprechen konnte und konnte irre gut im 1:1 Gespräch vom Mund ablesen. Sprich: Wenn du ihr gegenüber standest, konntest du ein normales Gespräch führen. Ihr z.B. war es wichtig, ein ganz normales Leben zu führen ohne Kontakt zu Gehörlosengruppen.

Mickelangelo schrieb:Aber gerade da ist die Frage, ob Aktenzeichen das passende Medium ist, weil, wie @sallomaeander oben vorher geschrieben hat, die Sendung für Hörgeschädigte eventuell gar nicht so ansprechend ist. U

Naja, eben deshalb hätte man dann nach meiner Theorie ja eben in der "Gehörlosen-Community" gefragt und nicht bei XY.....Und außerdem, aufgrund des Charakters der Sendung, auch nicht eigens erwähnt, dass man sich in dieser Community bereits erkundigt hat.

MissMary schrieb:Ihr z.B. war es wichtig, ein ganz normales Leben zu führen ohne Kontakt zu Gehörlosengruppen.

Das sind nun leider alles Dinge, die wir hier nicht wissen - aber zumindest könnte das eine Erklärung sein, warum Eva Maria Pommer vielleicht im Studium und in ihrer Nachbarschaft nur wenige / nur oberflächliche Kontakte hatte.

Die Rede darauf kam ja, weil weiter oben verschiedene User schrieben, die Leute aus dem Haus oder aus dem Studium müssten doch irgendwas über das Leben von EMP wissen. Und eventuell wäre es eine Erklärung, dass es aufgrund einer Hörbehinderung (vorausgesetzt die war entsprechend ausgeprägt) nur wenige Kontakte gab, folglich also niemand wirklich etwas substantielles über sie sagen konnte bzw. kann.

Es gab vor längerer Zeit einen Fall in xy, wo eine Hörgeschädigte von jemandem mit gleichem Handicap in ihrer Wohnung überfallen wurde.

Ich weiß nicht mehr, ob sie dabei zu Tode kam.

Kann sich noch jemand miterinnern?

Ziegenpetra schrieb:Es gab vor längerer Zeit einen Fall in xy, wo eine Hörgeschädigte von jemandem mit gleichem Handicap in ihrer Wohnung überfallen wurde.

Ich weiß nicht mehr, ob sie dabei zu Tode kam.

Kann sich noch jemand miterinnern

Meinst Du den Mordfall Linde Perrey?

Opfer ist nach Hörsturz 2012 taub und lebt alleine und vereinsamt in einem Ein-Zimmer-Apartment in einem Hochhaus. Besucht Freundin, eine der wenigen zu der sozialer Kontakt besteht. Macht sich um 16:30 Uhr auf den Heimweg, dies ist das letzte gesicherte Lebenszeichen. Unklar, wie der Täter auf das Opfer kam. Opfer öffnet Täter die Tür, jener tötet sie mit Messerstichen, hält sich nur kurz in der Wohnung auf, nimmt wohl nur Geldbörse mit, ein Mantel fehlt. Beides verwendet Opfer bei einem fotografierten Bankbesuch.

Sendung vom 01.03.2017 (Aktenzeichen XY Wiki)

Weiß man denn wenigstens, was EMP studiert hat? Das müsste doch eigentlich herauszufinden sein. Dann könnte man doch sicher auch nachprüfen, wer diesen Studiengang zur gleichen Zeit studiert hat und könnte auch die entsprechenden Dozenten befragen. Spätestens denen müsste eine hörgeschädigte Studentin doch aufgefallen sein, evtl. auch, weil sie einen Nachteilsausgleich oder Ähnliches hatte.

Ich finde das alles sehr seltsam, dass man zwar so viele Eckpunkte hat, aber sich aus keinem mehr herausfinden lässt. Es müsste doch auch irgendeinen Arzt geben, der sie behandelt hat und ggf. weitere Informationen über weitere Erkrankungen hat.

sommerpaula schrieb:Dann könnte man doch sicher auch nachprüfen, wer diesen Studiengang zur gleichen Zeit studiert hat und könnte auch die entsprechenden Dozenten befragen.

Mich hat das länger beschäftigt, dass Eva-Maria noch studieren soll, trotzdem sie 35 Jahre alt war.
Anscheinend war das nicht (mehr) in Bottrop, sondern früher in Braunschweig. Trotzdem müsste sie ja in Bottrop etwas gemacht haben außer den Sportverein besuchen.
Aber anscheinend gab es keine Arbeitskollegen o. ä.

HolzaugeSHK schrieb am 06.11.2025:Bekannt ist bisher,

dass Eva-Maria Pommer ein Berufskolleg in Essen besucht hatte. Es handelte sich um ein Förderkolleg für hörgeschädigte Jugendliche. Anschließend lebte sie drei Jahre lang in Braunschweig und studierte dort. Außerdem war sie in einem Sportverein in Bottrop aktiv. Sie galt als tierlieb und hatte eine Katze.

Laut Wikipedia wurde der Standort Bottrop der Hochschule Ruhr-West auch erst 2014 eröffnet.

Im Juli 2013 wurde am Campus Bottrop das Richtfest gefeiert und im Oktober 2014 der Neubau an der Bottroper Lützowstraße 5 eingeweiht.

Quelle: Wikipedia: Hochschule Ruhr West

kaleko schrieb:Mich hat das länger beschäftigt, dass Eva-Maria noch studieren soll, trotzdem sie 35 Jahre alt war.

Könnte eine Erklärung sein, weshalb sie nicht vermisst wurde. Das sie, vielleicht auch bedingt durch die Hörbehinderung, nicht so den Anschluss zu Kommilitonen hatte. Kind #1 lebt in einer Unistadt in einer 5er WG, die der Vermieter "besetzt". Es gibt keine Gemeinschaftsräume, man kocht auf den Zimmern und hat zwei Toiletten und eine Gemeinschaftsdusche. Putzplan kommt auch vom Vermieter, d.h., man braucht untereinander gar keinen Kontakt. Sie hatte in der Zeit, wo sie da lebt, schon zweimal den Fall, dass Studenten praktisch über Nacht ausgezogen sind und sich nicht verabschiedet haben - auch nicht mehr auf Nachrichten reagiert. Die eine ist wohl durch eine wichtige Prüfung gefallen - die andere hätte praktisch auch im Ausland sterben können, ohne dass sie jemand vermisst hat.

Das gleiche an der Uni - du hast echt viele Bekannte, aber das gemeinsame Ziel ist eben das Studium. Wenn du Glück hast, hast du Freunde fürs Leben - aber eben nicht unbedingt.