Polizei erschießt 21-jährigen in Oldenburg

Hinzufügen möchte ich noch, dass vier der fünf abgegebenen Schüsse trafen und zwar von hinten.

Auch das ist unzweifelhaft.

Ich möchte nochmal klarstellen: wenn sich herausstellt, dass der Schütze sich in einer lebensbedrohlichen Situation wähnte, die sich ausschließlich mit Waffengebrauch auf lebende Personen auflösen ließ, darf es natürlich keine negativen Konsequenzen haben.

Und ich hoffe, dass sich die entscheidenden Sekunden plausibel aufklären lassen.

Keinesfalls will ich mich in undiffenziertem Police bashing betätigen.

Tussinelda schrieb:Fakt ist, er wurde erschossen. DAS steht fest.

Wenn fuer Dich der einzige Fakt ist, dass Lorenz erschossen wurde und Du alle bisher bekannten Umstaende negiertst,hast Du auch keinen Anlass, Dich in diesem Thread ueber nicht adequate Gewaltausuebung durch Polizisten und Rassismus bei der Polizei zu echauffieren.

Anbetracht der Umstaende ist naheliegend, dass der Polizist glaubte in einer Situation zu sein, die Notwehr/Nothilfe erforderte.
Ob diese Einschaetzung richtig war, werden weitere Ermittlungen zeigen.

Auch wenn Du es nicht hoeren willst: Soweit bekannt ist, hat Lorenz zur massgeblich dazu beigetragen, dass die kritische Situation entstand.

Justsaying schrieb:Situation zu sein, die Notwehr/Nothilfe erforderte.

Tja, da die Schüsse erwiesenermaßen von hinten trafen, wirft das selbstverständlich wichtige Fragen auf.

Das ignorierst du meistens @Justsaying.

canisrex schrieb:Tja, da die Schüsse erwiesenermaßen von hinten trafen, wirft das selbstverständlich wichtige Fragen auf.

Du darfst mich gerne im Zusammenhang zitieren:

Justsaying schrieb:Anbetracht der Umstaende ist naheliegend, dass der Polizist glaubte in einer Situation zu sein, die Notwehr/Nothilfe erforderte.
Ob diese Einschaetzung richtig war, werden weitere Ermittlungen zeigen.

Wenn der Tatverdächtige an den (zu Boden gegangenen Polizisten) vorbeirannte, gleichzeitig in seinen Taschen wühlte und dabei beispielsweise eine weitere Personengruppe ansteuerte, dann ist die Vermutung naheliegend, dass der Beamte die Schüsse z.B. zu deren Schutz abgab. Unstrittig ist nach Medienbericht, dass Lorenz A. ein Messer mit 7-cm Klinge bei sich trug, dieses auch vorher zur Bedrohung einsetzte und die herbeigeilten Beamten davon wussten. (https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/lorenz-oldenburg-toedliche-schuesse-innen-ausschuss-100.html)
Unter diesen Gesichtspunkt erklären sich für mich auch die Schüsse von hinten; die Polizei ist hier von einer konkreten Bedrohungslage für andere Personen ausgegangen. Die Schüsse fielen nicht aufgrund seiner Hautfarbe, sondern wären auch bei jeder anderen Person gefallen; egal welches Geschlecht oder Hautfarbe diese gehabt hätte.

Philyra schrieb:dann ist die Vermutung naheliegend, dass der Beamte die Schüsse z.B. zu deren Schutz abgab.

Du meinst den wahrscheinlich von Pfefferspray getroffenen Beamten? Gerade der sollte vielleicht eher nicht den Abzug ziehen?

Und der zweite Polizist? Hat sich verkrochen?

Aus meiner Sicht ergibt das alles noch keinen Sinn.

Philyra schrieb:Die Schüsse fielen nicht aufgrund seiner Hautfarbe, sondern wären auch bei jeder anderen Person gefallen; egal welches Geschlecht oder Hautfarbe diese gehabt hätte.

Das vermute und hoffe ich auch. Aber mit welcher Beweisführung trittst du diese Aussage an?

sooma schrieb:Wie viele Menschen sich dort noch befunden haben, ist meines Wissens unklar – wenn da viel los war, gäbe es dann nicht mehr Augenzeugen des Geschehens?

Ich meinte den zweiten Polizisten. Wenn sein Kollege "blind" schießt, hätte es auch ihn treffen können, schließlich wird auch er wohl in Bewegung gewesen sein.

Justsaying schrieb:Polizisten tragen nun mal Waffen. Warum hat Lorenz sich nicht kooperativ gezeigt und defensiv verhalten?

Ja, war nicht wirklich clever. Rechtfertigt dennoch keine 4 Schüsse in den Rücken etc.

Philyra schrieb:dabei beispielsweise eine weitere Personengruppe ansteuerte

Es gibt bisher keinerlei Hinweise darauf, dass da noch weitere Leute waren. Ansonsten gäbe es sicherlich diesbezügliche Aussagen.

Justsaying schrieb:Wenn fuer Dich der einzige Fakt ist, dass Lorenz erschossen wurde und Du alle bisher bekannten Umstaende negiertst,hast Du auch keinen Anlass, Dich in diesem Thread ueber nicht adequate Gewaltausuebung durch Polizisten und Rassismus bei der Polizei zu echauffieren.

ach, den Anlass bestimmst Du? ich echauffiere mich nicht, ich hinterfrage, weil es für mich ein Unding ist, wenn ein Mensch von hinten von der Polizei erschossen wird. Darf ich mich dazu äussern?

Tussinelda schrieb:den Punkt kann man dann machen, wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind. Lorenz A. kann nicht mehr aussagen, dass Aussagen auch falsch sein können, weiß jeder, man erinnert sich nicht richtig oder erzählt was andere gesehen haben wollen usw. Von daher ist nicht klar, ob es kriminelle Handlungen gab, ob Lorenz A. sich ggf. verteidigte, ob er überhaupt irgendwen gezielt mit Reizgas angriff.

Du stellst in den Raum, dass sich Lorenz gegen die beiden Polizisten verteidigte? Und deshalb zu Tode kam?

Mein Vertrauen in den Rechtsstaat und die Polizei ist so gross, dass ich sage: wenn sich eine zu fassende Person kooperativ gegenueber der Polizei verhaelt, wird er bei einer Festnahme auch nicht erschossen werden.

Die Streifenpolizisten hatten den Auftrag, eine Person zu fassen. Und zwar Lorenz, der - mutmasslich - vorher mehrere Menschen mit Reizgas angegriffen hatte und die ihn verfolgenden Zeugen mittels Drohung mit einem Messer abgeschuettelt hat.

Die Polizisten und Lorenz stiessen aufeinander, es kam nicht zu einer Festnahme, aber zu toedlichen Schuessen.

Wenn sich die zu fassende Person jedoch nicht kooperativ verhaelt und statt dessen sogar Polizisten angreift, kann die Lage durchaus dynamisch und unuebersichtlich werden. Und eskalieren.
Wie wohl hier geschehen.

@Justsaying
Nein, das stelle ich nicht in den Raum.

Hallo zusammen.
Gibt es denn schon irgendwo seriöse Angaben zum Stand der Ermittlungen? Oder wenigstens eine Begründung warum es so lange dauert.

Das ist wohl der letzte Stand:

Bevor ein Polizist in der Nacht zu Ostersonntag den 21-jährigen Schwarzen Lorenz A. mit mehreren Kugeln tödlich verletzte, hat es offenbar keinen Warnschuss gegeben. Das gehe aus vorläufigen Ermittlungsergebnissen hervor, teilte die Staatsanwaltschaft Oldenburg mit. »Weder die Videoaufzeichnungen noch die übrigen bisherigen Ermittlungsergebnisse zeigen Anhaltspunkte dafür«, so die Ermittler.

Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/oldenburg-polizisten-gaben-im-fall-lorenz-a-keinen-warnschuss-ab-a-8e4f0e18-a781-4cfa-912b-75b7874d1b8d

alles aber nicht wirklich was Neues

@Tussinelda
Ich denke mal das war es dann mit der Lorenz Story. Viel mehr wird da nicht mehr kommen.

@Tussinelda
@Wieland

Noch sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen und es gibt sicher auch noch einen Gerichtsprozess, allerdings:

Abgeschlossen hat die Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben die Auswertung des Funkverkehrs. Die eingesetzten Beamten hatten demnach - bevor die Schüsse abgegeben wurden - über Funk erfahren, dass Lorenz A. mit einem Messer bewaffnet sei. Außerdem sei ein "Hinweis auf Eigensicherung" an die Beamten erfolgt.

Und:

Laut Niedersächsischem Polizeigesetz ist ein Schusswaffengebrauch anzudrohen - etwa durch einen Warnschuss. Davon könne aber abgesehen werden, wenn Umstände dies nicht zulassen - insbesondere, wenn es "zur Abwehr einer gegenwärtigen Gefahr notwendig ist", heißt es in Paragraf 74. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die eingesetzten Polizisten den Getöteten "unter Vorhalt der Schusswaffen lautstark zum Anhalten aufgefordert haben". Dies lasse sich anhand des bisherigen Ermittlungstands nachvollziehen, hieß es am Donnerstag.

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Fall-Lorenz-A-Videoaufnahmen-zeigen-Geschehen-aus-Tatnacht,lorenz290.html (Stand: 06.06.2025, 17:49 Uhr)

Wieland schrieb:Ich denke mal das war es dann mit der Lorenz Story. Viel mehr wird da nicht mehr kommen.

Wie kommst du darauf?

@Photographer73
Na wegen Persönlichkeitsschutz werden die die Ergebnisse der Untersuchung nicht veröffentlichen. Möglicherweise Konsequenzen falls der Polizist für irgendetwas schuldig gesprochen wird.