Polizei erschießt 21-jährigen in Oldenburg

lysann schrieb:dürfen sicher nicht, aber sie verlieren nicht unbedingt ihr Leben...

Worauf begruendest Du diese Aussage?
Oder was willst Du genau sagen?

Gerne mit Quelle.

es geht um Rassismus in der Polizei, dass Rasssismus tötet, ist ja bekannt.

Don't feed the troll.

sooma schrieb:Don't feed the troll.

Ob im hier besprochen Fall Rassismus o. ä. eine Rolle spielt ist noch nicht bekannt.
Allerdings ist Rassismus in der Polizei ein Problem, dass man nicht verleugnen sollte.

Justsaying schrieb:ich wuerde damit davon ausgehen, dass Lorenz dem Polizisten da schon recht nahe kam

Das gilt es herauszufinden. Die Sprüh- und Wirkungsweise von Reizgas (je nach Art) kann zwischen 3-7 Meter betragen.

Der Streifenpartner des beschuldigten Polizisten habe ausgesagt, dass Lorenz A. - trotz der Aufforderung stehen zu bleiben - auf die beiden Einsatzkräfte zugelaufen sei und dabei in seinen Jackentaschen gewühlt habe, sagte der Referatsleiter im Justizministerium, Martin Speyer. Deshalb seien die Schüsse abgeben worden. Dies geschah laut Speyer, als Lorenz A. am Polizeiauto vorbeilaufen wollte. Der beschuldigte Polizist sei außerdem genauso wie der 21-Jährige zu Boden gegangen, so die Aussage des Streifenpartners nach Angaben des Referatsleiters

Aus dem Link von @Justsaying . Es waren zwei Polizisten, der andere sah keine Veranlassung in der Situation zu schießen?

emanon schrieb:Und obwohl er nicht richtig sehen konnte, schoss er 4 mal? Das wäre dann ja fast noch schlimmer.

Entweder sah er nicht mehr wirklich viel, bedingt durch das Reizgas. Dann wäre es mMn mehr als fahrlässig dennoch "blind" zu schießen, immerhin hätte er auch seinen Kollegen treffen können.

Oder er sah noch etwas, was bei 4 direkten Treffern auf ein bewegliches Ziel für mich mehr Sinn macht. Dann hätte er aber auch sehen müssen, dass Lorenz flieht und ihm den Rücken zukehrt.

Photographer73 schrieb:Oder er sah noch etwas, was bei 4 direkten Treffern auf ein bewegliches Ziel für mich mehr Sinn macht. Dann hätte er aber auch sehen müssen, dass Lorenz flieht und ihm den Rücken zukehrt.

Das is der knackpunkt.. es wird dunkel gewesen sein.. könnte theoretisch sein das er die Umrisse von ihm sah aber nicht in welche richtung er stand..

Photographer73 schrieb:Entweder sah er nicht mehr wirklich viel, bedingt durch das Reizgas. Dann wäre es mMn mehr als fahrlässig dennoch "blind" zu schießen, immerhin hätte er auch seinen Kollegen treffen können.

Wenn er damit rechnen musste, dass Lorenz ein Messer dabei hat und zuvor auch bereit war, es zu zücken, verschärfte sich die Bedrohungssituation für ihn noch einmal. Der Kollege kann das gut noch anders eingeschätzt haben.

interrodings schrieb:Das is der knackpunkt.. es wird dunkel gewesen sein.. könnte theoretisch sein das er die Umrisse von ihm sah aber nicht in welche richtung er stand..

Es stand ja nicht, sondern lief weg. Und das dürfte zu erkennen sein, ob jemand auf einen zuläuft oder sich wegbewegt.

sooma schrieb:Wenn er damit rechnen musste, dass Lorenz ein Messer dabei hat und zuvor auch bereit war, es zu zücken, verschärfte sich die Bedrohungssituation für ihn noch einmal.

Wie gesagt, halte ich für extrem fahrlässig, wenn da noch andere Menschen in Bewegung sind und theoretisch getroffen werden könnten, wie eben der Kollege, der sicherlich auch nicht starr auf einer Stelle stand.

Außerdem würde ich eher von einer gefühlten Bedrohungslage sprechen.

Photographer73 schrieb:Wie gesagt, halte ich für extrem fahrlässig, wenn da noch andere Menschen in Bewegung sind und theoretisch getroffen werden könnten, wie eben der Kollege, der sicherlich auch nicht starr auf einer Stelle stand.

Solche Situationen sind halt immer dynamisch und nicht berechenbar, da gibt es keine Schablone. Wie viele Menschen sich dort noch befunden haben, ist meines Wissens unklar – wenn da viel los war, gäbe es dann nicht mehr Augenzeugen des Geschehens?

Photographer73 schrieb:Es waren zwei Polizisten, der andere sah keine Veranlassung in der Situation zu schießen?

Der Polizist, der die Schuesse abgab, ist auch derjenige, der im Krankenhaus behandelt wurde (Augenspuelung).

Das sieht fuer mich so aus, dass der Polizist, den Lorenz angegriffen hat, geschossen hat.

Photographer73 schrieb:Außerdem würde ich eher von einer gefühlten Bedrohungslage sprechen.

Allerdings.
Die angesprochene Person, also Lorenz, ignoriert die Anweisung stehenzubleiben.
Die Polizisten wissen vermutlich, dass Lorenz ein Messer bei sich traegt, mit dem er kurz vorher andere n Personen gedroht hat. Lorenz hat die Haende in den Taschen.
Die Polizisten, auf die Lorenz zugeht, tragen Waffen.
Lorenz zieht das Reizgas und sprueht auf den Polizisten.
Das ist ein Gefahrensituation.
Und mehr als eine Bedrohung, ein erster Angriff ist ja schon erfolgt.

Photographer73 schrieb:Die Sprüh- und Wirkungsweise von Reizgas (je nach Art) kann zwischen 3-7 Meter betragen.

3-7 m die zwischen dem Polizisten und einem Angreifer, der ein Messer bei sich traegt, sind sehr wenig.
Noch ein paar schnelle Schritte und schon ist man Körper an Koerper.

Hier, ab min 3:00 geht es um einen Polizeitrainer und Messerangriffe.

Tod nach Polizeieinsatz: Der Fall Mouhamed Dramé | SPIEGEL TV

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Polizisten tragen nun mal Waffen. Warum hat Lorenz sich nicht kooperativ gezeigt und defensiv verhalten?
Er hat sich hier nicht gegen irgendeinen Tuersteher, sondern gegen einen Vertreter der Staatsgewalt gerichter.
Einer simplen polizeilichen Aufforderung stehen zu bleiben, kann man doch leicht folgen.

Noch immer sehe ich es als problematisch an einen fliehenden Menschen 4 mal in den Rücken zu schiessen. Die hier vorgetragenen Entschuldigungsversuche, eingeschränkte Sicht etc. überzeugen mich nicht.
Warum nicht zuerst ein Warnschuss?
Warum feuert der andere Polizist nicht?

Justsaying schrieb:Polizisten tragen nun mal Waffen.

Das angemessen zu werten, würde mir wahrscheinlich eine Sperre eintragen.^^
Wer in Deutschland Waffen trägt, durchläuft in der Regel eine Ausbildung und die sollte gerade bei den staatlichen Ordnungskräften hervorragend sein.
Mal abwarten. Lorenz ist tot, es existiert vorerst nur die Version der Polizei. Ob da Fehlverhalten erkannt wird, ob sich da die Reihen schließen, ich weiß es nicht.
Zustände wie beim OK-Corral oder wie heute in den USA wünsche ich mir jedenfalls nicht.
Und ja, Rassismus ist auch in der Polizei ein Thema.
Ob es hier eine Rolle spielte bleibt abzuwarten.

Ich warte auf ein Urteil.
Da bei uns Rechtsgleichheit gilt, sind Ausreden für Unverhältnismäßigkeit immer interessant.
Auch ohne mitgebrachte Waffe könnte ich dann jemanden mit einer Grad abgerissenen Zaunlatte erschlagen - weil - er hat mich angegriffen und hatte ein Feuerzeug in der Tasche, ist also ein Brandstifter - oder er hatte einen Penis dabei, ich habe mich gegen einen potenziellen Vergewaltiger gewehrt!
Ich finde "Angstbeisser" im Polizeidienst völlig Fehlbesetzt.

:mlp:

interrodings schrieb:könnte theoretisch sein das er die Umrisse von ihm sah aber nicht in welche richtung er stand..

Wird ja immer abenteuerlicher.

Jetzt hat der Polizist also halb blind im Fallen mehrfach ins Dunkle hinein geschossen? Ich hoffe so war es nicht.

emanon schrieb:Die hier vorgetragenen Entschuldigungsversuche

Naja eher erklärungsversuche wie es dazu gekommen ist.

Syndrom schrieb:oder er hatte einen Penis dabei, ich habe mich gegen einen potenziellen Vergewaltiger gewehrt!

Übertragen aufs thema müsstest du dich erst danach "wehren".

canisrex schrieb:Jetzt hat der Polizist also halb blind im Fallen mehrfach ins Dunkle hinein geschossen?

Im fallen bezweifle ich.. währe dann ja filmreif gewesen.

Justsaying schrieb:Warum hat Lorenz sich nicht kooperativ gezeigt und defensiv verhalten?

Wenn ich Angst vor den Polizisten habe und auf keinen Fall ergriffen werden möchte, ist "am Streifenwagen vorbei laufen und Reizgas in die Richtung sprühen" eigentlich eine recht defensive Maßnahme.
Im Sinne von "ich komme aus der Situation heraus und niemand wird ernsthaft verletzt".

Sind natürlich auch nur Mutmaßungen, aber die werden ja hier ordentlich befeuert.

@interrodings

Wieso danach, er hatte evtl. ein Messer in der Tasche, wurde also präventiv erschossen weil die Möglichkeit bestant es einzusetzen!

:mlp:

canisrex schrieb:Wenn ich Angst vor den Polizisten habe und auf keinen Fall ergriffen werden möchte, ist "am Streifenwagen vorbei laufen und Reizgas in die Richtung sprühen" eigentlich eine recht defensive Maßnahme.

Sehr defensiv jemanden anzugreifen.

@Syndrom
Er wurde nach einem angriff erschossen. Nicht davor.

@interrodings

Mit dem Pfefferspray, aber nicht mit dem Messer!

:mlp:

@Syndrom
Richtig. Dennoch ging dem ganzen eben keine "gefühlte bedrohung" wie bei deinem beispiel vorraus sondern aggressives verhalten plus angriff auf den polizisten.

@interrodings
Na, ja genau meine Aussage im ersten Posting.
Eine "gefühlte" Bedrohung gepaart mit theoretischer Möglichkeit rechtfertigt die Tötung eines Fliehenden.

:mlp: