Lilly und Jack Sullivan vermisst

Bei der gestrigen Mahnwache war der Stiefvater zusammen mit der Großmutter väterlicherseits anwesend.

Das beantwortet zwar nicht die Frage, wie und ob Kontakt zum leiblichen Vater bestand und inwiefern dieser in die Ermittlungen mit eingebunden ist, zeigt aber, dass auch dieser Teil der Familie der beiden Kinder präsent ist.

"Guide the hands and hearts of those working to bring these children home," MacPhee said as the children's stepfather, Daniel Martell, and paternal grandmother, Belynda Gray, looked on with sombre expressions.

Quelle: https://ca.news.yahoo.com/community-members-light-way-home-150336955.html

Der Stiefvater bittet darum, Spekulationen und Anschuldigungen gegen die Mutter der Kinder zu unterlassen, speziell in den sozialen Medien. Er macht sich vor allem Sorgen um ihre mentale Gesundheit und weist darauf hin, dass sich diese auch auf das kleine Geschwisterkind auswirkt, welches aktuell bei der Mutter lebt.

Martell says the grief is overwhelming and only made worse by the online speculation about what happened to six-year-old Lilly Sullivan and four-year-old Jack Sullivan, especially when he has one child who still lives with her mother.

“Put your focus around Maleyha and toward the kids,” he said, referring to the children’s mother. “Don’t attack Maleyha because her mental health is going to be reflected on our daughter, so I don’t want anyone attacking Maleyha anymore.”

Quelle: https://www.ctvnews.ca/atlantic/nova-scotia/article/stepfather-of-missing-ns-children-asks-people-to-stop-attacking-their-mother-online/

https://www.cbc.ca/player/play/video/9.6801818

In diesem Beitrag von CBC News wird der aktuelle Informationsstand nochmal gut zusammengefasst. Laut dem Video berichtet der Stiefvater, dass ein Teil einer Decke, die wohl Lilly gehört, in der Nähe des Fußabdrucks bei der Pipeline gefunden wurde. Das wurde aber nicht von der Polizei bestätigt.

Besonders interessant fand ich die Aufnahmen aus dem Suchgebiet. Hier sieht man gut, wie dicht bewachsen die Gegend ist. Das bestärkt meinen Eindruck, dass die beiden nicht weit gekommen sein könnten in den zwanzig Minuten. Gleichzeitig zeigt es aber auch, wie leicht die beiden dort übersehen werden könnten. Vielleicht haben sie sich irgendwann versteckt, sind aus Angst irgendwo drunter gekrochen.

Der Vater wirkt mMn glaubwürdig, obwohl das natürlich nur sehr subjektiv ist.

Was auch auffällt ist, dass die Großmutter väterlicherseits, welche die Kinder anscheinend bereits seit zwei Jahren nicht gesehen hat (durch die Trennung des leiblichen Vaters), nicht davon ausgeht, dass die Kinder dort im Wald sind. Sie sagt es nicht direkt, aber es wirkt als gehe sie von einem Verbrechen aus.

Sie sagt:

"There's nothing more pure and innocent than a four and a six year old. And they deserve so much better, than what they got."

Ich frage mich, ob sie vielleicht etwas mehr Hintergrundwissen über das Familienleben hat, oder woher diese relativ feste Überzeugung kommt, dass die Kinder nicht im Wald verschwunden sind. Ihre Begründung ist hier, dass der Wald zu dicht bewachsen ist und sie nicht denkt, dass Kinder dort einfach hineinlaufen.

Gleichzeitig scheint sie schon länger nicht so involviert im Leben der Enkel gewesen zu sein. Vielleicht ist auf ihre Aussagen daher nicht so ein großes Gewicht zu legen.

Yingyang86 schrieb am 01.06.2025:Ich hab ein komisches Gefühl bei der ganzen "Geschichte "

Ich auch, kann aber auch nicht wirklich benennen, was mich "stört". An die Waldgeschichte glaube ich allerdings nicht.

CeeMercury schrieb am 19.06.2025:Was auch auffällt ist, dass die Großmutter väterlicherseits, welche die Kinder anscheinend bereits seit zwei Jahren nicht gesehen hat (durch die Trennung des leiblichen Vaters)

CeeMercury schrieb am 19.06.2025:Gleichzeitig scheint sie schon länger nicht so involviert im Leben der Enkel gewesen zu sein. Vielleicht ist auf ihre Aussagen daher nicht so ein großes Gewicht zu legen.

Woher stammt denn die Info, dass die Großmutter die Kinder seit 2 Jahren nicht gesehen hat und sie nicht in das Leben der Kinder involviert war?

Nur, weil kein Kontakt zum leiblichen Vater bestanden hat, heißt das ja nicht, dass es keinen Kontakt zur Großmutter gegeben hat.

CeeMercury schrieb am 19.06.2025:Sie sagt es nicht direkt, aber es wirkt als gehe sie von einem Verbrechen aus.

Auch der Stiefvater sagt ja, er glaubt nicht, dass die Kinder einfach so auf eigene Faust weggelaufen wären. Da scheint sich die Familie (egal in welchem Verwandschaftsverhältnis sie zu den Kindern stehen) wohl einig zu sein.

Schneewi77chen schrieb:Woher stammt denn die Info, dass die Großmutter die Kinder seit 2 Jahren nicht gesehen hat und sie nicht in das Leben der Kinder involviert war?

Das wird in dem verlinkten Video gesagt. Durch die Trennung des leiblichen Vaters, gäbe es auch keinen Kontakt mehr zwischen der Großmutter und den Kindern.

CeeMercury schrieb:Das wird in dem verlinkten Video gesagt.

Vielen Dank Dir!

Die Großmutter hat ja relativ umfangreich mit youtubern gesprochen und dabei auch Familienfotos mit den Kindern gezeigt (ich hab mir die Videos nicht angeschaut, nur die Fotos gesehen), deshalb hatte ich den Eindruck, als wäre da Kontakt gewesen.

In der DailyMail wird geschrieben, dass der Kontakt zur Großmutter zunächst auch noch bestand, nachdem die Beziehung zu ihrem Sohn bereits in die Brüche gegangen war. Sie durfte die Kinder so oft sehen, wie sie wollte. Das änderte sich dann aber, als die Mutter die neue Beziehung einging.

Despite the strained relationship between the parents, the devoted grandmother maintained a strong bond with Brooks-Murray at first. She said the children would often visit her whenever she asked.

However, that changed when Brooks-Murray moved in with her new boyfriend, Daniel Martell, who shares a young daughter with Brooks-Murray.

Quelle: https://www.dailymail.co.uk/news/article-14830075/nova-scotia-lily-jack-sullivan-grandmother.html

Auch das Detail mit der Decke wird in dem Artikel erwähnt:

Martell also hinted that there was 'more evidence than what the public knows,' but said he was not allowed to provide further details.

He also confirmed that Lilly's blanket had been found on the first day of the search, although this information had not yet been released by police. The blanket was reportedly discovered near a child-sized boot print in the pipeline area.

Es gibt zwar nichts neues, aber die Polizei gibt ein Update zu ihrer Ermittlungsarbeit, die sie als intensiv beschreibt. Dazu gehören:

- sich an die 5.000 Videodateien anzusehen, die den Bereich der Lansdowne Station und umgebende Areale aufgenommen haben
- mehr als 600 Hinweisen der Bevölkerung nachzugehen
- die formale Befragung von 60 Personen, inklusive Polygraph-Testung einzelner Personen
- die forensische Untersuchung von Materialien, die im Zuge der Boden- und Luftsuche um die Lansdowne Station gefunden wurden; inklusive der pinken Decke, die Polizisten in der Lansdowne Road sichergestellt hatten
- die rechtliche Erlaubnis einholen, Materialien und Geräte sicherzustellen und zu Untersuchungen die den Ermittlungen dienlich sein könnten

Their efforts include:

Reviewing approximately 5,000 video files that have been obtained through a video canvass of Lansdowne Station and the surrounding areas
Assessing more than 600 tips from the public
Formally interviewing more than 60 people, including the administration of polygraph to some individuals
Forensic examination of materials located through ground and air searches in Lansdowne Station, including a pink blanket that officers seized on Lansdowne Rd.
Submitting judicial authorizations to seize and examine materials and devices that may provide information useful to the investigation

Quelle: https://rcmp.ca/en/nova-scotia/news/2025/07/intensive-investigation-disappearance-lilly-and-jack-sullivan-continues

Es hat sich nun auch die Stief-Großmutter der Kinder gemeldet, die auf dem gleichen Areal lebt.

Sie beschreibt den Morgen des Verschwindens wie folgt:

Sie schlief ebenfalls, als sie vom Bellen ihres Hundes geweckt wurde. Ein untrügerisches Zeichen, dass die Kinder im Garten mit ihrer Schaukel spielten. Sie hörte ihre Stimmen, ihr Schlafzimmer lag nur ein paar Schritte entfernt. Dann hörte sie plötzlich nichts mehr.

Das nächste, was sie vernahm war dann ihr Sohn, der nach den Kindern rief.

Janie Mackenzie was asleep in her trailer when she awoke to the sound of her dog barking, a telltale sign her two young step-grandchildren were out playing on a swingset in the backyard.

She said she heard Lilly and Jack Sullivan's voices. Her bedroom is only a few steps away.

"After that, I heard nothing," said Mackenzie of the morning of May 2, when the two children disappeared from the property in Lansdowne Station, a sparsely populated community in Nova Scotia's Pictou County.

The next thing she did hear was her son, Daniel Martell, yelling the children's names.

A short time later, she emerged from the trailer to find the children's mother, Malehya Brooks-Murray, standing in the driveway with her one-year-old daughter on her hip.

Sie macht sich Vorwürfe, dass sie nicht nach den Kindern gesehen hat. Die Kinder waren Teil ihrer Familie, sie hat ihnen ein Schaukelset mit Rutsche in den Garten gebaut und der jungen Familie ihr Heim überlassen und ist selbst in den kleinen Wohnwagen gezogen.

"I blame myself for not getting up that morning to see the kids because ... this would have never happened," she said through tears.

Mackenzie said she gave the young family the mobile home and she started living in a small RV. She built the wooden swingset in the backyard, which she outfitted with a blue slide and sandbox.

"They were part of my life for two years. When they came to live here, they became part of this family," said the 59-year-old Mackenzie.

Wie die meisten Familienmitglieder - von allen Seiten - sieht sie die Anfangsarbeit der Polizei kritisch, sie glaubt nicht, dass die Kinder innerhalb so kurzer Zeit alleine so weit in die Wälder vorgedrungen sein können.

She's also critical of the RCMP's initial response to the case, questioning how far two children could have reasonably travelled through thick woods in the span of roughly 20 minutes. Having lived on the property for decades, she's acutely aware of just how dense the forest is, which was made worse by downed trees during post-tropical storm Fiona in 2022.

Sie beschreibt, dass sie Jack bei Spaziergängen im Wald aufgrund der umgefallen Bäume und dichten Sträucher regelmäßig tragen musste.

"We've went for walks in the woods. I had to practically … carry Jack through the woods because there was no way that he was walking through all that tree falls and bushes," she said, later taking CBC News through a path the children often used, littered with criss-crossing trees.

Sie beschreibt außerdem, dass ihr Anwesen seit dem Verschwinden regelmäßig aufgesucht wird. Autos fahren langsam hoch und runter und starren in die Einfahrt und auf das Haus. Auch seien schon Dronen über ihr Haus geflogen. Dies ist für die Frau, die sich als ruhig beschreibt und gerne zurückgezogen lebt, sehr belastend.

She said cars will drive by and slow down, peering down the gravel driveway flanked by the mobile home and trailer. It's also not uncommon for drones to be flown over her house, for members of the media to knock at her door, and to be recognized everywhere she goes.

Dann kommt eine Information, die ich nicht ganz nachvollziehen kann:

Sie erzählt, dass sie seit dem Verschwinden auch ihre anderen 5 Enkel nicht mehr gesehen hat. Bei dem gemeinsamen Kind kann ich das noch nachvollziehen, wenn aus Clearing-Gründen erstmal kein Kontakt erfolgen soll, damit es nicht zu weiteren Konflikten / Beschuldigungen kommt. Aber was hat ihr Umgang mit den beiden Kindern aus der früheren Beziehung ihres Sohnes (und wahrscheinlich den beiden Kindern ihres anderen Sohnes) mit dem Verschwinden der Kinder zu tun?

Mackenzie said she also hasn't seen her two other grandchildren, Martell's kids from a previous relationship, since the disappearance. She remarked that she went from seeing her five grandchildren regularly to not being able to see any of them, and yearns to be called "Granny" once again.

Sie glaubt außerdem fest daran, dass die Kinder noch leben.

Through it all, Mackenzie does not believe the children are dead.

"You know if something bad happens, you get like your heart drops? Mine hasn't dropped," she said.

"Deep down in my heart, I do believe Jack and Lilly are alive."

Quelle: https://www.cbc.ca/news/canada/nova-scotia/lilly-jack-sullivan-missing-janie-mackenzie-1.7293141

Schneewi77chen schrieb:Sie erzählt, dass sie seit dem Verschwinden auch ihre anderen 5 Enkel nicht mehr gesehen hat. Bei dem gemeinsamen Kind kann ich das noch nachvollziehen, wenn aus Clearing-Gründen erstmal kein Kontakt erfolgen soll, damit es nicht zu weiteren Konflikten / Beschuldigungen kommt. Aber was hat ihr Umgang mit den beiden Kindern aus der früheren Beziehung ihres Sohnes (und wahrscheinlich den beiden Kindern ihres anderen Sohnes) mit dem Verschwinden der Kinder zu tun?

Tja, gute Frage. Aber eigentlich ganz offensichtlich. Da gibt es halt innerfamiliär Dinge, die ganz einfach keine andere Entscheidung zulassen, als dass nun der Kontakt zu den anderen Enkeln verweigert wird.

Für mich ist die Lebenssituation dort genauso suspekt, wie auch die Familienkonstellation im Ganzen. Ganz abgesehen von der haarsträubenden Geschichte des Verschwindes der Kinder, die von den Eltern publiziert wurde.
Und da muss mir niemand mit der native geschichte kommen. Hier geht es ganz unabhängig der Herkunft der Eltern um das Verschwinden von 2 Geschwistern, die ganz offensichtlich von ihren Eltern nicht optimal betreut wurden - um es vorsichtig auszudrücken.

Diarmuid schrieb:um das Verschwinden von 2 Geschwistern, die ganz offensichtlich von ihren Eltern nicht optimal betreut wurden - um es vorsichtig auszudrücken

Hm, "nicht optimal betreut"...das ist halt so ein Knackpunkt.

Dass beide Kinder von der Schule befreit wurden, obwohl nur eines krank war, lässt ja schon aufhorchen. Gleichzeitig ist das aber wohl nicht (offiziell) Gegenstand der Ermittlungen.

Ich denke, für gewöhnlich wissen Eltern schon recht gut, was sie ihren Kindern zutrauen können und ich glaube auch, dass man die meisten regelrecht entwickelten 6-jährigen im gewohnten häuslichen Umfeld auch schon mal früher aufstehen lassen kann, während die Eltern noch ausschlafen. Die machen sich vielleicht ihr Müsli selbst und genießen dann ein bisschen extra Fernsehzeit oder sowas.

Wenn allerdings noch ein jüngeres Geschwisterkind dazu kommt, wird's schon schwierig. Da wird dem älteren Kind dann eine Verantwortung aufgebürdet, die es nicht tragen sollte. Vor diesem Hintergrund finde ich es auch befremdlich, dass nicht zumindest ein Elternteil mit aufgestanden ist oder man die Stiefgroßmutter gebeten hat, am Vormittag mal kurz mit aufzupassen.

Gleichwohl muss man aber auch erwähnen, dass die beiden Kinder auf jedem einzelnen der echt unzähligen Fotos, wirklich einen ehrlich glücklichen und zufriedenen Eindruck machen - und das will schon auch was heißen, finde ich. Auch waren sie wohl an und für sich regelmäßig in der Schule und den Fachkräften dort ist anscheinend auch nichts aufgefallen, was an der familiären Situation besonders bedenklich gewesen wäre.

Die Großmutter väterlicherseits, Belynda Gray, bringt in einem neuen Interview den Child Protection Service ins Spiel und verlangt öffentlich nach Antworten.

Ihr und einem von The Globe and Mail veröffentlichen Bericht zufolge, wurde ein Mitarbeiter des CPS in den Monaten vor dem Verschwinden der Kinder in die Familie geschickt. Ein Mitarbeiter der Schule hatte CPS alarmiert.

Belynda Gray fragt nach den genauen Hintergründen dieses Besuchs und möchte wissen, ob es ggbfs. einen Zusammenhang mit dem Verschwinden geben könnte.

The Globe and Mail has previously reported that a child protection worker visited the children’s home in Lansdowne, N.S., in the months before their disappearance, after concerns were raised by someone at their school, but the findings of that investigation are shielded by privacy laws.

“I think the public has a right to know,” Ms. Gray said in an interview.

“Just what did CPS do? What part were they investigating? What were their concerns and what were they doing? They might even have answers for the investigation on what happened to them or why it might’ve happened to them.”

Der Stiefvater, Daniel Martell, gibt an, der Besuch sei aufgrund der Lernschwierigkeiten erfolgt. Ein blauer Fleck in Jacks Gesicht sei durch seine Schwester entstanden. Auf Nachfrage zu einem blauen Auge bei Jack, welches auf einem Foto von einer Klassenfahrt am 13.12.2024 zu sehen ist, antwortete der Stiefvater nicht.

The children’s stepfather, Daniel Martell, told The Globe in interviews in May that the child protection worker’s visit was sparked by concerns about their learning disabilities, not their well-being. Last week, The Globe published a story in which Mr. Martell said a bruise on Jack’s face seen in a widely circulated photo was caused by his sister. He did not respond to questions about another photo of Jack with a black eye on a class trip dated Dec. 13, 2024, that was posted on his elementary school’s Facebook page.

Am Tag von Lilly und Jacks Verschwinden, wurde eine interne Notiz über die Kinder von CPS verfasst und an höhere Stellen weitergeleitet. Zwei Wochen später folgte nochmals eine längere Notiz. Die Inhalte sind aus Datenschutzgründen nicht öffentlich bekannt.

Documents released to The Globe through a freedom of information request show that on May 2, the same day the children were reported missing, a manager in Nova Scotia’s child protection department wrote an internal memo about the kids for senior government bureaucrats. That document was shared all the way up to the deputy minister for community services, Craig Beaton, the records show.

More than two weeks later, on May 20, the same manager produced another, longer memo about the children that was also shared with her bosses. The contents of those memos are entirely redacted for privacy reasons.

Der Großvater väterlicherseits gibt an, bis heute noch nicht von der Polizei vernommen worden zu sein. Er erzählt auch, dass seine Tochter versucht habe, sich in den Monaten vor dem Verschwinden von Martell zu trennen.

Jack and Lilly’s maternal grandfather, Henry Brooks, said in late May the RCMP had yet to reach out to him for an interview.

Mr. Brooks says he also has questions about what was happening inside the children’s home, and that his daughter had been trying to leave Mr. Martell for months before the kids disappeared. Like others, he just wants to know what happened.

Quelle: https://www.theglobeandmail.com/canada/article-jack-lilly-sullivan-grandmother-public-inquiry-disappearance/

Die Meldung durch die Schule, die Besuche durch CPS und auch deren schnelles Handeln bzgl. eines Kontaktverbotes zwischen Vater und jüngstem Kind direkt nach dem Verschwinden, gibt dem ganzen nun doch eine sehr besorgniserregende Qualität.

Schneewi77chen schrieb:Der Großvater väterlicherseits

Korrektur: ich meine natürlich mütterlicherseits - er ist der Vater von Malehya Brooks-Murray, der Mutter der Kinder.

@Schneewi77chen
Wie wird man in Kanada sagen: so many red flags...

Hier gibt es noch eine wirklich sehr ausführliche Reportage der The Globe and Mail, welche die Lebensumstände der Kinder, die ersten Tage der Suche, Verhalten von content creators und Personen auf social media beschreibt:


https://www.theglobeandmail.com/canada/article-nova-scotia-missing-kids-updates-jack-lilly-sullivan-parents-rcmp/

Für mich neu waren folgende Punkte:

Zur Beziehung zwischen Daniel und Malehya

Malehya berichtete mehrmals, wie unglücklich sie in der Beziehung gewesen sei und dass sie nie dort bleiben wollte. Daniel war wohl sehr eifersüchtig und kontrollierend, nahm ihr das Handy weg etc.

The struggles didn’t end there. Malehya described Daniel as controlling and said she had wanted out, writing in a message to Belynda on June 15 that “I never wanted to stay there.”

Belynda wrote back, saying she wished Malehya would’ve reached out. “We would have done what we could to help.”

“I know,” Malehya responded, “My mom is saying the same thing.”

Cyndy, Malehya’s mother, declined to be interviewed.

After the children’s disappearance, Malehya also confided in her paternal grandmother, Connie Brooks, a member of Sipekne’katik First Nation. She described how Daniel would hold her down and take her phone. “He was having her, I don’t know what you call it, scared. She couldn’t go anywhere, do anything,” Connie said. “That’s what she told me and that’s what I told the detectives.”

Er habe außerdem ein Drogenproblem, welches er im ersten Jahr der Beziehung vor ihr geheim gehalten hatte. Am Nachmittag des Verschwindens wurde auch über Crystal Meth - Konsum Gespräch, was dann letztlich zur Auseinandersetzung zwischen den Familienmitgliedern führte.

Daniel erklärte, er habe kein Drogenproblem. Er nehme aber Methamphetamine und alles andere.

he has insisted in interviews with The Globe that he’s never struggled with drugs and does not have a drug problem. Despite that, he has admitted to taking methamphetamines and “pretty much everything.”

Ebenso erklärte er, er sei der einzige, der die Kinder im Griff gehabt hat, Malehya sei mit ihnen nicht zurecht gekommen und er sei für alles verantwortlich gewesen.

Daniel was also upset that Malehya left. “I’ve been the only one there for them,” he sobbed in an interview. “She can’t control them. Only I can. They act out whenever she’s there. She always gets me to calm them down, or get them to stop fighting, or feed them, or get them up, and put them to bed every night. She was asking me to do everything. It just breaks my heart not to ever see everybody.”

Die finanzielle Situation der Familie war wohl auch recht schwer, Daniel konnte aus betrieblichen Gründen nur noch eine Schicht arbeiten; die Auszahlung des Kindergeldes wurde gestoppt, da Daniel seine Steuererklärung night gemacht hatte.


Daniel gibt an, er sei seit kurzem dreimal die Woche bei den Narcotics Anonymous. Außerdem nehme er Online Kurse zu den Themen

- Aggressionsbewältigung
- Depressionen
- Erziehung
- Kinderschutz
- Substanzmissbrauch
- Suizid
- gewalttätiges Verhalten

He said he recently started attending Narcotics Anonymous three times a week, and is taking online courses in anger management, depression, parenting, child protection, substance abuse, suicide and violent behaviour that are recognized by child protection officials. “I have to clear my name for CPS,” he said. “It’s best to do that.”

- eine mehr als heftige Liste, wie ich finde, deren Schwerpunkte sicherlich nicht von ungefähr kommen.


Situation der Kinder

Der Schule war bereits deutlich aufgefallen, dass im familiären Umfeld der Kinder einiges im Argen war. Neben ihren Entwicklungsverzögerungen, war auch der Allgemeinzustand der Kinder oft besorgniserregend. Sie erschienen ungepflegt und mit unzureichender Kleidung (fehlende Winterklamotten) in der Schule und mussten dort von den Lehrern ausgestattet werden.

From the outside, there were signs the children’s home life was strained. They were developmentally behind other children, and arrived at school grubby and without appropriate winter clothing, prompting staff to provide it for them, according to a school board employee with direct knowledge.

Jack habe häufig blaue Augen gehabt, Martell räumt dies ein, gibt aber mindestens zweimal an, Lilly hätte ihn geschlagen.

t in private Facebook messages that were shared with The Globe he acknowledged Jack had many black eyes.

“One time, Lilly punched him in the face,” he wrote.

Außerdem erklärt er, Lilly hätte am Tag ihres Verschwindens ebenfalls ein blaues Auge gehabt, sie habe sich am Vortag, 1.Mai, mit einem Spielzeuglastwagen verletzt.

He also said Lilly had a black eye when the children went missing – from an incident with a Tonka truck that occurred on May 1, the day before the children disappeared. “She pushed down on the truck and it swung up and hit in the face!!”

Diese Info finde ich besonders auffällig und war mir völlig neu. CPS war gerade in der Familie gewesen, es lief wohl ein entsprechendes Verfahren. Es ging mehrfach um blaue Augen - wurde Lilly deshalb nicht in die Schule geschickt? Und Jack gleich mit dazu, damit er nicht versehentlich erzählt, was passiert war?

Das Auto in der Nacht

In der Nacht vor ihrem Verschwinden fiel einem Nachbarn auf, dass mehrfach ein Auto auf das Grundstück fuhr, es wieder verließ und von Mitternacht bis ca. 5 Uhr früh etwa 6× zurückkehrte. Um 6:15 Uhr wurden die Kinder in der Schule krankgemeldet.

A neighbour who spoke to The Globe said they reported this information on May 8. The neighbour said they were working on a vehicle in their own yard when they heard the same loud, five-speed car come and go from the trailer about six times, from midnight to 5 a.m. After the children’s disappearance, the neighbour considered it important information and reported it to police. The Globe agreed not to name the neighbour because of concerns for their safety in the community.

Ich finde die Theorie mit dem CPS-Verfahren sehr schlüssig. Es kann gut sein, dass beide Kinder aus diesem Grund nicht in die Schule gegangen sind. Vor allem wenn Lilly ein blaues Auge hatte und es dementsprechend Probleme hätte geben können.

Dass Kinder mal ein blaues Auge haben ist mMn möglich, Kinder sind ungeschickt und können sich vielseitig aus Versehen verletzen. Ich finde es aber sehr auffällig, dass beide öfter blaue Augen hatten. Das deutet für mich auf Gewalt innerhalb des Zuhauses hin.

Gerade die Widersprüche des Stiefvaters sind beunruhigend. Zum einen behauptet er keine Drogen zu nehmen, dann wieder doch und im Endeffekt ist er bei Narcotics Anonymous, was heißt dass er sicher ein Drogenproblem haben wird.

Insgesamt sind alle Umstände sehr beunruhigend. Wenn es solche Probleme Zuhause gab, würde für mich sogar eine weitere Theorie in Frage kommen.
Die Kinder könnten aufgrund von Angst vor dem Stiefvater nachts weggelaufen sein. Vielleicht gab es einen Vorfall am Abend und beide haben den Plan gefasst wegzulaufen, obwohl das für Kinder in dem Alter sehr ungewöhnlich ist.
Ich finde es liegt näher, dass die Kinder das Grundstück nicht lebend verlassen haben.

CeeMercury schrieb:Dass Kinder mal ein blaues Auge haben ist mMn möglich, Kinder sind ungeschickt und können sich vielseitig aus Versehen verletzen. Ich finde es aber sehr auffällig, dass beide öfter blaue Augen hatten. Das deutet für mich auf Gewalt innerhalb des Zuhauses hin.

Stiefvater und leibliche Mutter haben davon gesprochen, dass die Kinder autistisch seien. Nur eben noch ohne offizielle Diagnose.

Am Anfang kursierte ein FB-Video, das im Trailer der beiden gedreht wurde. Der Kleine hatte Geburtstag, es wird gesungen.
Lilly fängt plötzlich an zu schreien und übertönt alle im Raum. Sie hört gar nicht mehr auf. Eine betroffene Mutter hat mir
erklärt, dass Autisten sowas und andere Ausbrüche nutzen, um den Stress abzubauen. Nennt sich wohl "Meltdown".

Die Kinder könnten sich gegenseitig gehauen haben. Klar, könnte auch ein Elternteil zugelangt haben, weil die Nerven blank lagen.

Wo sind die beiden bloß abgeblieben?

@Sandwichmaker
Ja, das kann durchaus ein Anzeichen von Autismus sein, aber bei so kleinen Kindern bedarf es expliziter Diagnosen. Diese sind aufwendig und langwierig.

Das Verhalten der Kleinen kann aber durchaus andere Ursachen haben.
Massiv vernachlässigte Kinder sind oft in ihrer emotionalen, sozialen und intellektuellen Entwicklung zurück, was nicht bedeutet, dass sie diese bei guter Fruehfoerderung nicht aufholen können.

Wie es auch sei. Beeinträchtigungen in der kindlichen Entwicklung benötigen eine Menge Empathie und Förderung seitens Familie, Schule, Kita etc..
Da sehe ich bei den Eltern der beiden leider nichts. Eher totale Überforderung in allen Lebensbereichen. Und eine massive Gefahr für das Kindeswohl.

Und jetzt kann man weiterdenken...

Selma1898 schrieb:Und jetzt kann man weiterdenken...

Würde ich gern. Nur hier kann ich nicht lange oder viel weiterdenken.

Das Verhalten aller Beteiligten und die Müllhalde von einem Zuhause lassen
einen das Schlimmste vermuten.

@Sandwichmaker
Leider.😢 Aber die kanadischen Ermittler werden es herausfinden. Da bin ich sicher