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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

222 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 00:46
Zitat von sören42sören42 schrieb:Es ist darüber hinaus davon auszugehen, dass auch andere Gäste des "Thomas Eck" befragt wurden, wer "Gerhard" ist.
Da widerspreche ich.
Ansonsten wüsste man mehr über den Mann . Was er erzählt hat usw.
Vielleicht hat man auch gefragt seinerzeit und es war so trivial, das es nicht vermerkt wurde

Du scheinst absolut keine Ahnung zu haben, wie es in Berliner Kneipen zu geht.

Dies hier ist z.B. total weltfremd:
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn die Wirtin nach ihm befragt wird, seinen Nachnamen nicht kennt, sogar zusagt, sich umhören zu wollen, dann sind all dies Versuche, ihn zu identifizieren. Da beißt also keine Maus den Faden ab, sie wurde ja nicht jetzt erst befragt (sofern sie nicht vielleicht sogar bereits verstorben ist).
Du glaubst doch nicht, das eine Wirtin , die gesagt hat sich ummzuhören was anderes vor hatte als die Polizei abzuwimmeln.

Natürlich war der Mord seinerzeit Thema, vor allem auch in der Kneipe.
Jetzt schildere ich mal, wie es typischerweise abgelaufen sein kann, ei Gespräch zwischen Wirtin und Gerhard:

Gerhard: Furchtbar, was mit dem Jungen passiert ist. Dabei haben wir uns nicht lange vorher noch unterhalten.
Wirtin: Die Polizei war schon da und hat nach Dir gefragt
Gerhard: Wieso gerade nach mir ?
Wirtin : Weil Du dem Jungen Chips spendiert hast und noch dem Vater bei der Suche. Als Zeuge sozusagen
Gerhard: Aber ich habe doch gar nichts konstruktives beizutragen. Bin auch nur mit Suchen gegangen, weil ich den Vater so nicht alleine lassen wollte.
Wirtin: Vielleicht solltest Du Dich melden um das klar zu stellen:
Gerhard: Nein das möchte ich nicht. Nachher wollen die mir irgendwas andrehen und ich kann denen eh nicht weiter helfen. Das regt nur auf und bringt die auch nicht weiter.

Wenn nach einem solchem Gespräch die Wirtin zur Polizei gegangen wäre, sie hätte keine Gäste mehr gehabt, das Thomas Eck wäre dem Kneipensterben zum Opfer gefallen.
Was in der Kneipe gesagt wird bleibt in der Kneipe.

Ausnahmen wären z.B. wenn sich der Gerhard verdächtig gemacht hätte, immer nach keinen Jungs geguckt oder verdächtig oft nach Reiner gefragt hätte. Dann hätte das schon jemand ausgesagt, dem das aufgefallen ist. Auch die Wirtin.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 00:48
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Noch deutlicher kann man nicht darstellen, dass ein gestörter Täter unterwegs ist.
Es ging da ja auch nur darum, weshalb "Gerhard" womöglich der Polizei ausgewichen ist. Wenn er eben Agent gewesen wäre, konnte die Unruhe, die dieser Fall mit sich brachte, unangenehm werden. Und auch erklären, weshalb er nicht mehr dort auftauchte.

Ich hab das von @Ahn-Dung skizzierte Szenario gedanklich kurz durchgespielt.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Du glaubst doch nicht, das eine Wirtin , die gesagt hat sich ummzuhören was anderes vor hatte als die Polizei abzuwimmeln.
Glaube ich nicht. Nicht, wenn es um einen Kindermord geht. Die Wirtin hätte ihre Zusage eingelöst, wenn sie mehr rausgefunden hätte, da bin ich mir sehr sicher. Ansonsten hätte sie das nämlich gar nicht angeboten. Sie hätte ja nur sagen müssen: "Mehr weiß ich auch nicht."


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 00:51
@sören42
Prinzipiell alles denkbar.
Aus beruflichen Gründen verzogen oder doch angegriffen durch diesen Mordfall, Vermeidungsverhalten, halte ich für wahrscheinlicher.
Den Burschen hat man damals als Zeugen gesucht und vermutlich kam man dann eben nicht weiter und jetzt kamen die Ermittler auf die zündende Idee, dass er evtl auch Täter hätte sein können.
Ich glaube, das ist ein totes Pferd, was man da zu reiten versucht.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 00:52
Ich war übrigends auch ,mal Zeuge in einem Mordprozess. Sogar vor Gericht.
Dabei hatte ich nichts konkretes beizutragen, ausser die Zeit zu bestätigen in der mich meine Taxifahrerin regelmäßig fuhr.
War auch sauer, das die mich da mit rein gezogen hat, obwohl ich es auch spannend fand.
Als man mich nachgeladen hat, habe ich auch angerufen und eingewandt, das meine Aussage keine Relevanz habe. Half nichts, ich musste erscheinen in Moabit

Einfachere Gemüter, haben da noch wesentlich mehr Muffensausen was Polizei und Vernehmung angeht.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 00:55
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Den Burschen hat man damals als Zeugen gesucht und vermutlich kam man dann eben nicht weiter und jetzt kamen die Ermittler auf die zündende Idee, dass er evtl auch Täter hätte sein können.
Dafür will ich eine Quellenangabe, das man ihn damals aktiv gesucht hat.
Ansonsten hätte man Informationen von damals über ihn. Der war ja mehrfach dort und hat was von sich erzählt.
Was ?
Das wurde entweder nie nachgefragt oder nie protokolliert.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 00:55
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Einfachere Gemüter, haben da noch wesentlich mehr Muffensausen was Polizei und Vernehmung angeht.
Das wird wohl einer der Hauptgründe sein, warum Zeugen sich öfter nicht melden, selbst wenn sie mitbekämen, dass nach ihnen gesucht wird. Sobald die Nacharschaft und die Kollegen erstmal anfangen zu tratschen...


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 00:56
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Dafür will ich eine Quellenangabe, das man ihn damals aktiv gesucht hat.
Reicht Dir der XY-Filmfall? Da wurde es doch dargestellt. Ist halt die Frage, wie weit Du dieses "aktiv suchen" verstanden wissen willst.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 00:58
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Sobald die Nacharschaft und die Kollegen erstmal anfangen zu tratschen...
Das hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm, ist aber so.
Schau mal, da kommt der Gerhardt . Den hat man schon wegen des Kindermordes vorgeladen.
Später wird dann aus dem vorgeladen , Gerüchteweise vernommen oder zeitweise verhaftet gemacht.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 01:00
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Aus beruflichen Gründen verzogen oder doch angegriffen durch diesen Mordfall, Vermeidungsverhalten, halte ich für wahrscheinlicher.
Ja, natürlich ist das wahrscheinlicher. Das ist klar. Wie gesagt, kleinere Delikte, die inzwischen verjährt sind, wie Eigentumsdelikte sind auch nicht völlig ausgeschlossen. Oder einfach "Muffe" vor der Polizei allgemein. Das mag 1973 auch noch alltäglicher gewesen sein.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Dafür will ich eine Quellenangabe, das man ihn damals aktiv gesucht hat.
Hast du doch. Befragung der Wirtin. Zusage der Wirtin, sich zu umzuhören nach dem Nachnamen. Du hast den Artikel im Tagesspiegel von eben noch dazu. Vielleicht schaust du dir auch bei Gelegenheit den Filmbeitrag aus AZ noch mal an.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 01:02
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Reicht Dir der XY-Filmfall? Da wurde es doch dargestellt. Ist halt die Frage, wie weit Du dieses "aktiv suchen" verstanden wissen willst.
Man weis gar nichts über ihn . Nicht mal was er seinerzeit von sich in der Kneipe erzählt hat.
Das bedeutet für mich, man hat gar nicht erst gefragt.
Oder man hat gefragt, z.B. den Vater, und konnte nichts außergewöhnliches feststellen.
Hat der Vater was über die gemeinsame Suche gesagt?
Wurde er überhaupt danach gefragt wie dies zu Stande kam ?
Steht da was zu in den Akten ?


Mir kommt das so vor , wie der "letzte Strohalm", dem man 50 Jahre später noch auf den Grund gehen will, weil seinerzeit der Spur nicht weiter nachgegangen wurde.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 01:11
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Oder man hat gefragt, z.B. den Vater, und konnte nichts außergewöhnliches feststellen.
Das vermute ich sehr. Allerdings. Der Vater ist anscheinend fast jeden Tag in der Kneipe gewesen. An diesem Tag gut dokumentiert von Nachmittag bis späten Abend, bis ihn seine besorgte Frau losgeeist hat, sonst wäre er evtl. noch länger geblieben (wann fingen solche Kneipen an, auszukehren?). Er wird dort nicht nur Mineralwasser getrunken haben. Vielleicht konnte er gar nicht so viel erzählen. Wer mehr als 3 m entfernt sass, wird den Gerhard vielleicht gar nicht gesehen haben, so vollgequalmt waren damals Kneipen ja nicht selten?

Mit dem Strohhalm sehe ich genauso. Ich glaube nicht, dass die Kollegen damals zu doof waren, Kneipenkollegen als Täter von vorneherein völlig auszuschließen. Wenn jetzt die Uraltakten neu gewichtet werden, kann man auf neue Gedanken kommen, aber sich evtl. auch in etwas versteigen, weil man vielleicht die Gewichtung von damals schon nicht mehr nachvollziehen kann...


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 01:21
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Das vermute ich sehr. Allerdings. Der Vater ist anscheinend fast jeden Tag in der Kneipe gewesen. An diesem Tag gut dokumentiert von Nachmittag bis späten Abend, bis ihn seine besorgte Frau losgeeist hat, sonst wäre er evtl. noch länger geblieben (wann fingen solche Kneipen an, auszukehren?)
Berlin war seinerzeit die einzige deutsche Großstadt komplett ohne Sperrstunde
.
Ist so wie heute auch noch. Liegt im Ermessen des Wirtes. Ist um 23:00 nichts mehr los, macht der zu. Tobt bis weit in die Nacht der Bär, hat man auch schon mal bis 3:00 in der früh geöffnet.

Das "Warthe Eck" in dem Opa öfters verkehrte, da war immer bis nach 24:00 Betrieb.
Das zwang meine Großeltern, deren Schlafzimmer direkt darüber war, irgendwann umzuziehen .

Der Vater scheintb ein typischer Kneipengänger gewesen zu sein.
Immer nach der Arbeit auch um der häuslichen Enge zu entfliehen.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 08:39
Ich hatte gerade eine schlaflose Nacht wegen @Slaterator 's Kommentar, dass
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:der Täter war eine Respektsperson. Das kann ein Uniformträger gewesen sein, ein Lehrer, ein bekannter Würdenträger, ein Trainer aus dem Verein, jemand der im Kiez Respekt genoss. Das ist gerade so mein Gedanke.
Eine Respektsperson, der Boxtrainer/Hauswart aus dem Wohnhaus von Reiners Familie, konnte ja bereits ausgeschlossen werden.

Mir macht der Polizist, der in der Nacht die Leiche von Reiner gefunden hat, etwas Kopfzerbrechen. Wer fährt um 03:00 Uhr durch die Nacht, zumal auf der Jesse-Owens-Allee am Olympiastadion vorbei, da gibt es keine Wohnhäuser!? Woher und wohin wollte der Polizist zu so später/früher Stunde? Ist er einfach so durch die Nacht gecruist um vielleicht Kontakte zu finden? Stelle mir gerade den jungen Polizisten in Uniform vor, eine echte Respektsperson! Könnte Reiner ihm irgendwo begegnet sein. Müsste man mal wissen wo der Polizist damals gewohnt hat und wo sein Revier war.

Die nackte Leiche lag am Straßenrand, genau unter einer Straßenlaterne im Schnee. Da muss es doch Fuß- oder Reifenspuren gegeben haben. Wurde das untersucht oder gab es nur die Spuren des Polizisten? Er hat doch sicherlich auch die Leiche von Reiner angefasst um zu prüfen ob er überhaupt noch lebt? Gibt es da eine DNA vom Polizisten? Wäre ja jetzt echt blöd wenn Spuren von ihm zufällig an der Leiche, an der gefundenen Bekleidung oder den Plastiktüten zu finden wären? Ist dies mal überprüft worden?


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 09:07
@HolzaugeSHK
Wenn DNA im Nachhinein von ihm an Leiche und Kleidung gefunden worden wären, wäre das sehr auffällig gewesen, da das ja getrennt abgelegt wurde.
Sicher wird man das überprüft haben, ob die Fahrt Sinn machte. Ich glaube irgendwie nicht, dass er der Täter ist.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 09:19
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:TonyPetrocelli schrieb:
Er sucht mit dem Vater gemeinsam nachts noch nach Reiner, spätestens da musste ihm klar sein, das die Polizei die ein oder andere Frage an ihn hat, oder nicht? Er war Gast im Thomas Eck, er hat aktiv mit gesucht, er hat dem Jungen eine Tüte Chips spendiert und da hat er nichts Wesentliches zum Fall auszusagen?
Ich denke das er zumindest als Zeuge einiges hätte beitragen können. Er kannte über den Vater vielleicht auch Informationen über den Jungen, die der Vater selbst so den Ermittlern z.B. aus Scham oder Stolz nicht mitgeteilt hätte, in der kneipe beim zechen aber schonmal preisgegeben hat. Die Frage ist ja auch, wie gut kannte dieser ominöse "Gerhard" Reiners Vater? War er der bevorzugte Kumpan, mit dem Reiners Vater in der Kneipe zechte und über alles sprach?
Das sehe ich genauso. Es stellt sich eben die Frage, wie gut/lange kannte der Vater "Gerhard" und wie lange war "Gerhard" überhaupt in der Lokalität bekannt? Es fiel das Wort "Stammgast", ab wann ist man Stammgast. Für meine Begriffe, wenn man über einen "längeren" Zeitraum regelmäßig die Kneipe besucht und saßen "Gerhard" und Reiners Vater oft zusammen an der Theke oder war das vielleicht eine spontane Unterhaltung, weil man zufällig neben einander saß?
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Es geht hier ja nicht ausschließlich um die Ereignisse dieses speziellen Tages in dieser speziellen Kneipe. Es geht ja auch immer um ein Gesamtbild der Situation. Was war Reiner für ein Kind, welchen Charakter hatte er, welche Gewohnheiten, welche Interessen und Wünsche, welches Verhältnis zu seiner Familie (Eltern, Geschwister, Verwandte etc.), zu Schulfreunden, Vereinskameraden etc. Da erzählt ein Vater auch nicht immer alles. Z.B. ob ihm vielleicht mal die Hand "ausgerutscht" ist, wie er seine Frau behandelte oder sie ihn, wie sich das auf Reiner ausgewirkt haben könnte. Da kann so ein "Kneipenkumpan" schon als Zeuge wichtig werden um zu verstehen, wer den Jungen auf seinem Heimweg wie gelockt haben könnte und wo die Tat ggf. stattgefunden hat.
Auf jeden Fall! In Verbindung mit Alkohol wird schon was mehr erzählt, Alkohol löst die Zunge sagt man. Da werden Dinge erzählt, die man vielleicht nüchtern nicht erzählen würde.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das kann sein, muss aber nicht. Als Polizist gehörte er ja quasi zu der "Ermittlerfamilie" und gegen einen Kollegen überhaupt einen Verdacht zu haben oder ihn zu überprüfen verbot sich dann sozusagen von selbst. Gerade zu dieser Zeit war ja der Chorgedanke weit verbreitet, die Truppenzugehörigkeit und Kameradschaft unter Kollegen sehr eng. Da hätte man sich unter Kollegen im Zweifel immer gedeckt und nicht angeschwärzt. Ich vermute deshalb, man hat ihn gar nicht überprüft und auch nie nur annähernd in Erwägung gezogen das er etwas mit der Tat zu tun haben könnte. Das ist -zugegeben- hoch spekulativ von mir. Aber auszuschließen ist es nicht. Man sollte da mal in alle Richtungen denken.
Früher war das ein absolutes No-Go, einen Polizisten zu verdächtigen oder in irgendeiner Weise zu belasten, die standen für Recht und Ordnung (O-Ton früher). In der Kneipe, wo ich früher war, gab es auch Polizisten als Gäste und zum kegeln. Die tranken selber wie die "Kesselflicker" und fuhren danach mit dem Fahrzeug nach Hause, da hat keiner gewagt, das anzuzeigen, fuhren andere Gäste angetrunken, wurden sofort die Kollegen informiert, die dann tätig wurden.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Vielleicht konnte man den Park so als Tatort ausschließen. Aber Leute die sich in diesem Park zu jener Zeit aufhielten auch? Wenn Reiner auf seinem Weg durch den Park z.B. per Zufall auf den Täter traf, dann könnte sich dieser ja dort zuvor aufgehalten haben oder er führte seinen Hund dort aus. Ich würde es als Ermittler deshalb nicht ausschließen, dass der Täter aus dem Umfeld der regelmäßigen Parkbesucher stammte.
Vielleicht konnte der Park als Tatort ausgeschlossen werden, weil man dort keine Spuren fand, die auf das Verbrechen hinwiesen. Reiners Genital wurde verstümmelt/abgetrennt?, da werden am Tatort Blutspuren gewesen sein, die man dort nicht gefunden hat.

Für mich ist Reiner kein Zufallsopfer geworden, ich unterstütze die These "Umfeld". Ich könnte mir vorstellen, das der Täter Reiner schon länger anvisiert hat, schüchterner, vorsichtiger Junge, der würde meines Erachtens nicht so ohne Weiteres mit einem Fremden mit gehen. Ich tippe auf einen "Bekannten", den Reiner zu mindestens von irgendwo her kannte, Nachbarschaft, Kneipe, Schule, Sportverein, Freundeskreis der älteren Geschwister....
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:JamesRockford schrieb:
Kann das damit zusammenhängen, dass der Zeuge Reiner unterhalb des Parks um 18:20 gesehen hat? Zeitlich wäre das knapp, wenn das Training bis 18 Uhr ging, Reiner sich noch umziehen und waschen/duschen musste, und der Fußweg durch den Park ca. 10 Minuten dauerte. Aber das wäre für mich die einzige Erklärung.
Das Zeitfenster war knapp. Das stimmt. Aber es war sicher nicht unmöglich. Ich denke das es nicht aus diesem Grund ausgeschlossen werden kann.
Früher, das weiß ich aus eigener Erfahrung, wurde nach dem Training selten geduscht, nicht so wie heute täglich und nach dem Sport sowieso. Ich war auch in Reiners Alter im Training, da wurde sich in Windeseile nach dem Training umgezogen, wer ist als erstes fertig und dann nach Hause, Abendbrot essen. Gewaschen wurde sich vor dem schlafen gehen. Ich persönlich glaube, das die Zeitangabe so stimmen kann.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:amesRockford schrieb:
Vermutlich ist Reiner freiwillig mitgegangen in einen Keller, einen Schuppen oder eine Wohnung in Erwartung von irgendetwas, was ihm in Aussicht gestellt wurde.
Da bin ich mit dir d'accord. Entweder aus diesen Gründen oder der Täter war eine Respektsperson. Das kann ein Uniformträger gewesen sein, ein Lehrer, ein bekannter Würdenträger, ein Trainer aus dem Verein, jemand der im Kiez Respekt genoss. Das ist gerade so mein Gedanke.
Da gehe ich mit, er ist freiwillig mit gegangen, weil er die Person kannte. Vielleicht ist er auch deshalb alleine durch den Park gegangen (Abkürzung), weil er mit dieser Person verabredet war? Oder die Person hat ihn abgepasst, weil sie vom Trainingsende wusste.
Zum abpassen, da stört mich ein wenig, das Reiner gewöhnlich mit den Trainingsfreunden gemeinsam nach Hause ging. Es wurde im Filmbeitrag gesagt, die Mutter wolle beim Nachbarjungen Jupp nachfragen, der Vater erwähnte, dieser wohnte im Nachbarhaus. Wäre Reiner nicht alleine durch den Park gegangen, wäre er die ganze Zeit in Begleitung gewesen, oder?


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 09:47
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Slaterator schrieb:
der Täter war eine Respektsperson. Das kann ein Uniformträger gewesen sein, ein Lehrer, ein bekannter Würdenträger, ein Trainer aus dem Verein, jemand der im Kiez Respekt genoss. Das ist gerade so mein Gedanke.
Eine Respektsperson, der Boxtrainer/Hauswart aus dem Wohnhaus von Reiners Familie, konnte ja bereits ausgeschlossen werden.

Mir macht der Polizist, der in der Nacht die Leiche von Reiner gefunden hat, etwas Kopfzerbrechen. Wer fährt um 03:00 Uhr durch die Nacht, zumal auf der Jesse-Owens-Allee am Olympiastadion vorbei, da gibt es keine Wohnhäuser!? Woher und wohin wollte der Polizist zu so später/früher Stunde? Ist er einfach so durch die Nacht gecruist um vielleicht Kontakte zu finden? Stelle mir gerade den jungen Polizisten in Uniform vor, eine echte Respektsperson! Könnte Reiner ihm irgendwo begegnet sein. Müsste man mal wissen wo der Polizist damals gewohnt hat und wo sein
Ausschließen würde ich den Polizisten nicht. Man müsste wissen, wie das damals mit den Dienstzeiten war. Irgendjemand schrieb hier, in der Nähe des Fundortes gab es eine Polizeiwache, meine ich. Ich weiß, das die Polizisten früher nachts "Streife" fuhren, ob das allerdings bis 3Uhr ( +/- fand der Polizist die Leiche) war, weiß ich nicht. Der Nachbarpolizist von uns kam meistens nach 5Uhr von der Streife heim, ob das "feste" Zeiten waren, weiß ich nicht.

Mit einem Polizisten wäre Reiner bestimmt mit gegangen. Wir hatten als Kinder Respekt, auch ein wenig Angst vor der Polizei, deshalb könnte ich mir gut vorstellen, wenn ein Polizist Reiner zum mitgehen aufgefordert hätte, das er mitgegangen wäre.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Die nackte Leiche lag am Straßenrand, genau unter einer Straßenlaterne im Schnee. Da muss es doch Fuß- oder Reifenspuren gegeben haben. Wurde das untersucht oder gab es nur die Spuren des Polizisten? Er hat doch sicherlich auch die Leiche von Reiner angefasst um zu prüfen ob er überhaupt noch lebt? Gibt es da eine DNA vom Polizisten? Wäre ja jetzt echt blöd wenn Spuren von ihm zufällig an der Leiche, an der gefundenen Bekleidung oder den Plastiktüten zu finden wären? Ist dies mal überprüft worden?
Über die von dir angesprochenen Spuren im Schnee habe ich auch schon nachgedacht. Auf dem Bild 9, das hier eingestellt wurde, sieht man eine freie Straße, das Licht der Straßenlaterne spiegelt sich auf dem Asphalt, entweder nass oder glatt, da gehe ich nicht von verwertbaren Reifenspuren aus. Da wo Reiner liegt, sieht man Schnee und hinter Reiner einen geräumten Gehweg. Er lag , so wurde es erwähnt, am Fahrbahnrand auf dem Grünstreifen. Wenn der Täter und auch der Polizist nur auf der Straße standen, geh ich mal von wenig Fußspuren auf dem Grünstreifen aus. Da der Gehweg geräumt ist, man weiß nicht, wie lange schon, war er möglicherweise schon mal "überfroren", dann gibt es da entweder wenig, schlechte oder zu viele Spuren, das man sich entschied, das diese nicht als verwertbare spuren in frage kommen, oder?

Der Polizist hat auf jeden Fall die Leiche angefasst, alleine schon um die Vitalzeichen zu überprüfen, vielleicht hat er ihn auch ganz umgedreht?

Inwieweit damals,1973, Spuren an der Leiche gesichert wurden, weiß man nicht. An der Kleidung bzw. den Tüten kann seine DNA "nur" als Finder der Leiche nicht sein, da diese, wie oben schon geschrieben wurde, woanders aufgefunden wurden. Das wird in dem großen Berlin ja nicht der gleiche Polizist gewesen sein, der diese dann sichergestellt hat.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 10:13
Worüber ich mir auch Gedanken mache ist, war Reiner ein Zufallsopfer, oder wurde er vorab "ausgewählt"?

Was meint ihr, hatte der Täter die Tat geplant oder geschah die Tat, weil der Täter gerade die Gelegenheit hatte?


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 11:02
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Worüber ich mir auch Gedanken mache ist, war Reiner ein Zufallsopfer
Ich denke, dass der Täter Reiner oberflächlich kannte. Und dieser auch fürchtete, dass Reiner den Täter identifizierte, hätte er ihn am Leben gelassen.
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Der Polizist hat auf jeden Fall die Leiche angefasst, alleine schon um die Vitalzeichen zu überprüfen, vielleicht hat er ihn auch ganz umgedreht?
Ich glaube nicht, dass der Polizist der Reiner fand, der Täter war. Im Gegenteil, man kann froh sein, dass ein Polizist ihn fand, denn dieser wird eher bemüht sein, Spuren nicht zu verwischen. Anders als normale Verkehrsteilnehmer hatte der Polizist auch die Umgebung im Auge, und so wurde er wohl aufmerksam.

Außerdem ist der Finder einer Leiche auch immer im Fokus. Als Polizist weiß er, dass dies im Rahmen der Sachverhaltsaufklärung geschieht. So ist etwa die Auffindesituation von Bedeutung.

Es wird mit Sicherheit geklärt worden sein, wie Reiner da gelegen und hat und ob das in der Dunkelheit, etwa im Schein einer Straßenlaterne oder im Scheinwerferlicht nachts um 03:00 Uhr sichtbar war oder nicht vom Auto aus. Und welchen Bezug er hatte, diese Strecke zu fahren.

Man kann immer froh sein, wenn Menschen nicht wegschauen, was ich bei einem Polizisten aber auch vermuten würde.

Womöglich lebt der Polizist noch, das muss man auch vor Augen haben bei der Diskussion.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 13:31
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Dafür will ich eine Quellenangabe, das man ihn damals aktiv gesucht hat.
Ich sehe das auch so, dass nicht aktiv nach Gerhard gesucht wurde.
In xy war das ein Gespräch indem die Wirtin wohl ausschließlich behauptet hat, dass sie den Nachnamen des Gerhard erfragen könnte und der Kripobeamte machte sich Notizen dazu.
Und geht dann.
Aufrufe zu diesem "Zeugen" scheint es nicht gegeben zu haben.

Es ist bei xy noch nicht einmal zu erkennen ob Gerhard und der Chipstütenmann ein und dieselbe Person sind.
Von "Gerhard" wird erst im Gespräch mit dem Kripobeamten gesprochen.

Es kann also durchaus sein, dass da zwei Menschen aus der Kneipe von Interesse waren/sind.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Klar, der KGB in der Neuköllner Eckkneipe
Wie absurd ist das denn?
Es wäre nicht das erste Mal, dass man sich einen Einbruch erspart, indem man der Putzfrau den Schlüssel klaut oder von ihr nachmachen lässt.
Das Fotografieren von Berliner Dokumenten würde ohne Einbruchspuren gar nicht auffallen.
Auch das Abhandenkommen von Blankoausweisen oder die Nutzung der notwendigen Stempeln nicht.
So bekommt man als Stasi- oder KGB-Agent originale Westpapiere.
( ja ich weiß, "Sie putzt bei der Stadt" ist recht undefiniert)

Und wo sonst soll der KGB Infos/Unterlagen etc. tauschen bzw. weitergeben?
Wo die Besatzungssoldaten und Kräfte aushorchen und anwerben?
In der Kaserne auf dem Exerzierplatz oder doch in der Sprechstunde im Bürgerbüro?
Nene, da eignet sich ne Kneipe ganz gut...


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 13:59
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Ich sehe das auch so, dass nicht aktiv nach Gerhard gesucht wurde.
§ 160 StPO Sachverhaltsaufklärung. Allein deshalb war der Zeuge auch damals nicht unbeachtlich. Er war in der Kneipe zugegen, Chipstütenkauf mal dahingestellt. Half bei der Suche. Da kam man nicht drumherum, zu versuchen, ihn zu identifizieren und mit ihm zu sprechen.

Vor allem war er später nicht mehr oder nur sporadisch dort. Jedenfalls konnte weder die Wirtin helfen, noch die Polizei, die vielleicht spontan da mal auftauchte.

Wie gesagt, muss "Gerhard" deshalb nicht zwingend mit dem Verbrechen zu tun haben. Die Gründe wurden ja schon erörtert.


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