Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

548 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 16:22
Ein Cold Case von 1973 - - Das kommt mir ewig lange her vor.

Die Familie und das Kind taten mir - nachdem ich den Fall mir in der XY Mediathek angeschaut hatte - unendlich leid.
Zumal ja die Familie nicht gerade auf der Sonnenseite der Gesellschaft stand.

Hoffentlich wird der Fall noch geklärt. Meine Hoffnung hält sich eher in Grenzen.

Wie alt könnte der Täter sein? Lebt er überhaupt noch nach 52 Jahren?


melden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 16:23
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber aus der BRD nach Westberlin?
In die DDR war das natürlich häufiger. Aber warum nicht auch ein Paket von der BRD nach Westberlin zum Geburtstag eines Verwandten?
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Das glaube ich auch nicht. Man wollte schon bewußt den Blick auf die Kneipe lenken.

So mein Eindruck. Auch wenn natürlich der Mörder nicht zwingend in diesem Umfeld zu suchen ist.
So habe ich es auch gesehen. Es geht ja um Zeugen, die möglicherweise in der Kneipe waren, und die sich daran erinnern, dass vielleicht jemand mitbekommen hat, wann Reiner zu Hause erwartet wird...
Zitat von VolvicVolvic schrieb:XY muss zwangsläufig jeden FF mit Dialogen füllen wenn sich Tatbeteiligte unterhalten haben und wenn da in der Realität über den behinderten Opa aus der Nachbarschaft gelästert wurde oder es ging um spezifische regionale Themen, die die Zuschauer nicht verstehen, dann ist das in diesem Rahmen nicht darstellbar und man muss irgendeine Blabla-Konversation erfinden, die oberflächlich ist. Es soll eben nur vermittelt werden, dass es einen Kontakt gab.
Dann wäre diese Darstellung in meinen Augen etwas unglücklich gewesen, denn sie zeigt einen Vater, der nach der Arbeit in der Kneipe sitzt, während seine Frau putzen geht, und Reiner alleine zu Hause ist, der dem Sohn Chips kauft, die in der Kneipe viel mehr kosten als im Supermarkt. Das sind solche Szenen aus dem Milljöh (wie Zille sagen würde), die @AnMA ganz gut beschrieben hat, und die heute etwas befremdlich wirken.


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 16:27
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Das sind solche Szenen aus dem Milljöh (wie Zille sagen würde), die @AnMA ganz gut beschrieben hat, und die heute etwas befremdlich wirken.
Menschen, die einem aber auch irgendwie symphatisch sind, weil sie echt und ehrlich sind und oft das Herz am rechten Fleck haben. Die Familie kam im FF alles andere als schlecht rüber; auch wenn der Vater sicher wohl zu häufig einen über den Durst getrunken hat.


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 16:38
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Es wurden 2 Tüten gefunden, wer könnte in Besitz dieser Tüten mit Herkunft Österreich und Sylt gewesen sein?
Interessant ist für mich auch, was mit der "Coop-Tüte" passiert ist, in der das Opfer wohl seine Sportkleidung transportierte. Im FF von Aktenzeichen XY wird nicht deutlich, ob diese Tüte auch gefunden wurde. Warum hat der Täter nicht auch diese Tüte genutzt, um Kleidung zu verstauen?
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Es wurde so dargestellt m.E. als sei die Kneipe und ihre Besucher der Dreh-und Angelpunkt des Falles.
Auch das ist eine Sache die mir aufgefallen ist. Schleierhaft auch, warum die EB nicht den Mann ermitteln konnten, der dem Opfer eine Tüte Chips schenkte, sich mit dem Vater unterhielt und mit diesem wohl auch Reiner später noch gemeinsam gesucht haben soll. Der muss doch bekannt gewesen sein, wenn er Stammgast in der Kneipe war?!
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Zumal ja auch, zumindest nach meiner Erinnerung (kann jetzt gerade nicht nachschauen) mehrfach ausdrücklich erwähnt wurde, dass man diesen Mann nicht ausfindig machen konnte. Oder liege ich da falsch?
Nein. Da liegst du richtig. Dieser ominöse Mann wurde im FF von der Wirtin als Stammgast namens "Gerhard" identifiziert. Trotzdem hat man ihn scheinbar später (nach dem Mord) nie finden können. Das finde ich sehr bemerkenswert.
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Menschen, die einem aber auch irgendwie symphatisch sind, weil sie echt und ehrlich sind und oft das Herz am rechten Fleck haben. Die Familie kam im FF alles andere als schlecht rüber; auch wenn der Vater sicher wohl zu häufig einen über den Durst getrunken hat.
Das stimmt. Aber man darf auch nicht verdrängen, dass Opfer und deren Familien (fast) immer sehr positiv dargestellt werden um positive Empathie, ggf. Mitleid zu erregen, weil dadurch natürlich die Bereitschaft bei möglichen Zeugen/Mitwissern steigt, sich mit Informationen bei den EB zu melden.


3x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 16:48
Ich denke mir, dass die Ermittler die Familienmitglieder eingehend nach dem Ablauf des Mordtages befragt haben. Der Vater wird dann eben erzählt haben, dass er sich von bis Uhr in der besagten Kneipe aufgehalten hat und dass der Sohn eben um soundsoviel Uhr kam, ihm den Wohnungsschlüssel aushändigte usw. Der Vater wird ja auch gewusst haben, wer am Tresen neben ihm gesessen ist und was er mit dem gesprochen hat (er ihm nebenbei über seinen Sohn erzählt hat).

Das ist dann alles in den Film von XY eingeflossen.

Ich glaube schon, dass der Ablauf im Film dem in der Realität weitgehend entsprochen hat. Vielleicht wurden die Dialoge am Frühstückstisch und der Inhalt des "Streits" in der Turnhalle im Film mit anderen Worten nacherzählt, aber der Rahmen, der wird schon an die Realität angelehnt worden sein.


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 16:52
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das stimmt. Aber man darf auch nicht verdrängen, dass Opfer und deren Familien (fast) immer sehr positiv dargestellt werden um positive Empathie, ggf. Mitleid zu erregen, weil dadurch natürlich die Bereitschaft bei möglichen Zeugen/Mitwissern steigt, sich mit Informationen bei den EB zu melden.
Ist das wirklich so? Das wurde hier in dem Forum schon ganz oft so gesagt.

Ich gehe bei XY von einer realistischen Darstellung aus.


3x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 16:55
Damals sammelten viele Leute Briefmarken, Münzen oder Bierdeckel. Tüten wurden vermutlich seltener gesammelt, wäre aber auch möglich.

Vielleicht erklärt sich die seltsame Zusammenstellung von Tüten aus Österreich und Sylt in Berlin auch damit, dass der Täter oder jemand in seinem Umfeld Tüten gesammelt hat?

Weil Österreich - Sylt - Berlin ist ansonsten eine wirklich auffällige Kombination und wenn man den Täter im Umfeld des Tatortes vermutet müsste eine solch außergewöhnliche Reisetätigkeit aufgefallen sein.

Bei einem Tütensammler oder einer Sammlerin müsste es keine persönlichen Bezüge zu den Orten geben, wobei die Sylt-Tüte ja auch nicht unbedingt dort in der Boutique abgeholt worden sein muss wenn die nach der Schließung der Boutique anderswo ausgegeben wurde.


2x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 17:08
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Ist das wirklich so? Das wurde hier in dem Forum schon ganz oft so gesagt.

Ich gehe bei XY von einer realistischen Darstellung aus.
Ich erinnere mich aus den letzten Sendungen an mehrere Morde an Leuten, die selber Straftäter waren oder in zwielichtige Geschäfte verwickelt waren. Die wurden aber eher als kleine Strauchdiebe präsentiert, so nach dem Motto „naja, wer von uns fährt denn nicht mal 5 km/h zu schnell? Kleine Fehltritte, nun ja, die gab’s bei dem Opfer… aber letztlich waren das doch ganz harmlose, nette Typen.“

Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, aber eine „einfache Arbeiterfamilie“ kann wahlweise ein ehrlicher Malocher oder Familie Ritter aus Köthen sein. Vielleicht ist „Papa geht gelegentlich zu Freunden auf ein Bier in die Kneipe“ realistisch gewesen: der Alte ist Säufer und hängt jeden Tag mit anderen Gescheiterten in der Trinkhalle.

Vielleicht auch nicht, wir wissen es nicht. Aber man kann es in beide Richtungen darstellen und XY wird es nicht so aufbereiten, dass der Zuschauer es unsympathisch findet.


2x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 18:33
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Aber man kann es in beide Richtungen darstellen und XY wird es nicht so aufbereiten, dass der Zuschauer es unsympathisch findet.
Ja, genau. Es wäre im Zusammenhang mit dem Mord ja auch nicht wichtig, wie nun genau die Verhältnisse in der Familie eines Opfers waren, solange es keine Anzeichen dafür gibt, dass das etwas mit dem Mord zu tun hat.

Warum sollte man daher eine Familie irgendwie blosstellen?

In diesem Fall ist doch nu relevant, dass der Vater in dieser Kneipe war, dort der Hausschlüssel übergeben wurde und es eben auch diesen "Gerhard" gab, den man dann nicht finden konnte.
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Tüten wurden vermutlich seltener gesammelt, wäre aber auch möglich.
Aber ein Sammler würde seine Schätze eher nicht hergeben. Also müsste es schon der Sammle selbst gewesen sein, der sie aus der Not heraus benutzt hat - und irgendwelche "wertlosen" Tüten (aus Sammlersicht) würde man doch von irgendwoher bekommen, wenn man sie dringend braucht.


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 19:20
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Vielleicht erklärt sich die seltsame Zusammenstellung von Tüten aus Österreich und Sylt in Berlin auch damit, dass der Täter oder jemand in seinem Umfeld Tüten gesammelt hat?
Tüten wurden seinerzeit (und auch später noch) in vielen Haushalten "gesammelt" in dem Sinne, dass sie aufbewahrt und bei Bedarf wiederverwendet wurden.
Der Täter könnte sich aus einem solchen Tütenfundus eines Haushalts in seinem Umfeld, zu dem er Zugang hatte, bedient haben.

Die Tüten können, müssen jedoch keineswegs aus dem Besitz des Mörders stammen.


3x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 20:05
Zitat von KieliusKielius schrieb:Tüten wurden seinerzeit (und auch später noch) in vielen Haushalten "gesammelt" in dem Sinne, dass sie aufbewahrt und bei Bedarf wiederverwendet wurden.
Das denke ich auch und würde das nicht einmal auf "seinerzeit" beschränken. Heute sind es eher Umweltaspekte, dass man eine einmal benutzte Tüte sofort entsorgt, früher war man über dieses meist stabilere Material im Vergleich zu einer Abfalltüte froh und hat sie für spätere Zwecke aufgehoben.

Ich glaube eher nicht, dass der Täter die Sylt-Tüte selbst in der Reinigung bekommen hat. Er hätte sich denken können, dass der Vorrat dieser Tüten endlich ist und er hätte nicht wissen können, wieviele die Reinigung eigentlich davon ausgeben kann. 10, 50, 1000, 10000? Wenn es eine niedrige Zahl gewesen wäre und dazu ggf. noch kurz vor der Tat, dann sehe ich schon ein Risiko, dass sich jemand an ein Gesicht erinnert. Warum dann nicht lieber einen Abfallbeutel nehmen, den es ja sowieso in jedem Haushalt gibt und der unverfänglich ist? Ich glaube fast, dass der Täter mit dieser merkwürdigen Kombi Sylt- Österreich sich etwas gedacht hat. Denn wie gesagt, Standardtüten hätte er sicher zur Verfügung gehabt. Die Message ist ja eigentlich: ein reisefreudiger Westberliner hat in Westberlin eine schreckliche Tat begangen, einen Jungen ermordet und missbraucht, und dann auch noch verstümmelt. Vielleicht war es überhaupt kein Westberliner, sondern ein Ostberliner - sprich Stasi-Mitarbeiter. Nach der Tat ist er dann wieder in den Osten rübergemacht und dort geblieben.


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 20:50
Zitat von KieliusKielius schrieb:Tüten wurden seinerzeit (und auch später noch) in vielen Haushalten "gesammelt" in dem Sinne, dass sie aufbewahrt und bei Bedarf wiederverwendet wurden.
Klar, aber dann wäre trotzdem erklärungsbedürftig auf welchem Weg der Täter ausgerechnet an Tüten aus Sylt und Österreich kam.

Weil der normale Fundus in Haushalten dürfte hauptsächlich unauffällige Allerwelts-Tüten enthalten haben: Kaufhof, Hertie, C&A…
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber ein Sammler würde seine Schätze eher nicht hergeben. Also müsste es schon der Sammle selbst gewesen sein, der sie aus der Not heraus benutzt hat
Jemand aus dem Umfeld des Sammlers (oder natürlich auch er selber) könnte aus einem akuten Bedarf heraus irgendwelche Tüten gegriffen haben.

Oder ein Täter und Tütensammler könnte bewusst diese Tüten ausgewählt haben, falls er damit irgendeine Symbolik verbindet. Müsste ja nichts Offensichtliches sein, sondern könnte auch eine individuelle Phantasie sein…

In der damaligen Zeit konnte man nicht „mal eben so“ günstige Flugtickets buchen. Ich denke, dass es insofern schon etwas außergewöhnlich war wenn jemand nach Österreich geflogen ist.
Die Sylt-Tüte könnte noch erklärbar aus der Nähe stammen, die Österreich-Tüte nicht. Insofern halte ich das „Tüten-Thema“ für bemerkenswert.

Bei 2 Tüten vom Kaufhof würde das Thema wahrscheinlich nichts hergeben weil es solche Tüten vermutlich in jedem 2. Haushalt gab. Eine Tüte aus Österreich ist jedoch ein Sonderfall.


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 21:07
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ich glaube eher nicht, dass der Täter die Sylt-Tüte selbst in der Reinigung bekommen hat. Er hätte sich denken können, dass der Vorrat dieser Tüten endlich ist und er hätte nicht wissen können, wieviele die Reinigung eigentlich davon ausgeben kann.
Guter Gedanke. Setzt aber voraus, dass der Täter diesbezüglich nachgedacht hat.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Die Message ist ja eigentlich: ein reisefreudiger Westberliner hat in Westberlin eine schreckliche Tat begangen, einen Jungen ermordet und missbraucht, und dann auch noch verstümmelt. Vielleicht war es überhaupt kein Westberliner, sondern ein Ostberliner - sprich Stasi-Mitarbeiter. Nach der Tat ist er dann wieder in den Osten rübergemacht und dort geblieben.
Das unterstellt, dass es eine Message gibt…

Und der Stasi-Mitarbeiter:
1. auch Stasi-Leute konnten nicht über die Grenze reisen. Möglicherweise sogar noch unmöglicher als eh schon weil MfS-Mitarbeiter erst recht keinen Kontakt zum Klassenfeind haben sollten.
2. warum sollte ein Stasi-Mann sich solche Mühe geben eine falsche Fährte zu legen? Er wäre doch nach Rückkehr in die DDR für die westdeutsche Justiz sowieso nicht mehr greifbar gewesen.
3. woher hatte er Tüten aus Österreich und Sylt?

Diese Theorie ist für mich daher unwahrscheinlich.


melden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 21:17
Nachdem man in der DDR ja immer der Meinung war, Sexualstraftaten an Kindern gebe es im Sozialismus nicht, kam Erwin Hagedorn - paar Monate vor diesem Fall für seine Taten in der DDR hingerichtet.

Vielleicht war es gar kein Sexualdelikt im engeren Sinne. Vielleicht sollte es eine Demonstration sein. Deswegen auch den Körper des Kindes einfach an den Straßenrand gekippt. Alleine das finde ich schon auffällig. Normalerweise versuchen doch Sexualstraftäter, v.a. an Kindern, die Leiche etwas zu verbergen, zu verstecken, alleine um die Entdeckung hinauszuzögern, ggf. sogar ganz zu verhindern. Warum hier in aller Öffentlichkeit entsorgt und warum dann auch noch diese auffälligen Tüten? Wie gesagt, der Täter hätte normale Müllbeutel nehmen können.


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

21.10.2025 um 10:05
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Vielleicht war es gar kein Sexualdelikt im engeren Sinne. Vielleicht sollte es eine Demonstration sein. Deswegen auch den Körper des Kindes einfach an den Straßenrand gekippt.
Der Leichnam wurde laut XY von einem nach dem Dienst heimfahrenden Polizeibeamten am Straßenrand aufgefunden.

Das lässt vermuten, dass der Täter den Leichnam „im Vorbeifahren“ abgelegt hat. Ihm scheint das schnelle Loswerden der Leiche - Anhalten, Leiche raus aus dem Auto, und weg… - wichtiger gewesen zu sein als eine gute Verdeckung der Tat.

Profiler betrachten das Nachtatverhalten sehr genau und hier könnte das schnelle Ablegen eine Rolle spielen. Fraglich wäre noch ob der Leichnam „einfach so hingeworfen“ oder doch sorgfältiger drapiert wurde. Im Film sieht es so aus als sei Reiner halbwegs sorgfältig zwischen Bürgersteig und Grasfläche abgelegt und nicht einfach am Straßenrand hingeworfen worden zu sein.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:und warum dann auch noch diese auffälligen Tüten? Wie gesagt, der Täter hätte normale Müllbeutel nehmen können.
Vielleicht war gerade nichts anderes zur Hand als diese Tüten. Vielleicht hat der Täter nicht über ihre Besonderheit nachgedacht.

Tatsächlich stolpere ich aber auch über die Tüten. Weil selbst wenn der Täter sie nur benutzt hat weil gerade nichts anderes greifbar war, womöglich auch ohne langes Nachdenken, so fallen diese besonderen Tüten doch auf. In einem beliebigen Durchschnittshaushalt würde man damals Tüten von Kaufhof, Hertie, C&A und naheliegenden Geschäften der Umgebung erwarten. Was auf die Sylt-Tüte noch passen kann wenn die in der Reinigung ausgegeben wurde. Aber die Österreich-Tüte ist dann definitiv auffällig.

Hilft nur leider auch nichts wenn das heute keiner mehr einordnen kann.

Man muss sich ja nur mal die Frage stellen ob man selber etwas dazu sagen könnte, welche Plastiktüten die Großeltern 1973 benutzt haben…


2x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

21.10.2025 um 11:07
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Weil selbst wenn der Täter sie nur benutzt hat weil gerade nichts anderes greifbar war, womöglich auch ohne langes Nachdenken, so fallen diese besonderen Tüten doch auf. I
Zumindest das Szenario: Täter wohnt in Haushalt mit anderen Personen und die Tüten werden in der Familie erstmal aufbewahrt, bis man sie gebrauchen kann, erscheint mir dann eher unwahrscheinlich. Es wäre fast zu erwarten gewesen, dass schon direkt nach der Tat nach diesen Tüten gefragt wird. Dann wäre das Fehlen ausgerechnet zweier so ungewöhnlicher Tüten doch anderen auch aufgefallen.
Also dann erscheint mir das Szenario: Täter wohnt alleine und hat diese Tüten genommen, weil er sie zur Hand hatte und meinte, es wäre unwahrscheinlich, einen Zusammenhang zu ihm herzustellen, realistischer. Und auch in diesem Fall hat er sich gegen unauffälligeres Entsorgen der Kleidung entschieden, aus welchem Grund auch immer (Verbrennen, Altkleidercontainer, fremde Mülltonnen, Gullydeckel hochheben etc.).
Und dass er keine unauffälligeren Tüten hätte nehmen können, erscheint mir trotzdem nicht logisch. Mülltüten hat doch jeder im Haus, der einen Haushalt führt. Und Tütensammler hätten doch vermutlich auch neutrale Tüten vorhalten können. Selbst wenn normale Mülltüten gerade alle gewesen wären, hätte er problemlos neue kaufen können.
Ich könnte mir vorstellen, dass er an beide Tüten gekommen ist, ohne jemals auf Sylt oder in Österreich gewesen zu sein, und sich deswegen vielleicht sogar ganz pfiffig vorkam, diesen vermeintlichen Hinweis in eine völlig falsche Richtung zu geben.


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

21.10.2025 um 12:17
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Es wäre fast zu erwarten gewesen, dass schon direkt nach der Tat nach diesen Tüten gefragt wird. Dann wäre das Fehlen ausgerechnet zweier so ungewöhnlicher Tüten doch anderen auch aufgefallen.
Ja, aber man darf nicht vergessen, wir sind in Jahr 1973. Heute wäre das Internet voll mit Hinweisen und Diskussionen zu den Tüten, aber damals gab es nur Zeitungen, Mundpropaganda und ARD/ZDF mit überregionaler Ausrichtung. Bei diesen Sendern wird nicht über einen regionalen Mordfall berichtet, wer keine Zeitung liest bekommt die sowieso nur handvoll Artikel zu dem Thema gar nicht mit und wenn die Tüten kein zentrales Thema der damaligen Gespräche waren, vielleicht weil sogar die Polizei andere Ansatzpunkte gewählt hat… dann war das kein großes Thema. Da wäre dann bestenfalls noch RIAS geblieben, aber wie gesagt: wenn der Fokus nicht bei den Tüten lag ist das untergegangen.

Insgesamt scheint dem Täter auch wichtig gewesen zu sein, sich der Tathegenstände und der Leiche schnell zu entledigen. „Weiter weg wegwerfen - und zwar schnellstens“, das scheint ihm wichtiger gewesen und ausreichend Verdeckung gewesen zu sein, Priorität vor sorgfältigem Verstecken und bewusst ausgewählten Tüten. Oder die Tüten waren bewusst aber dann in der Hinsicht, Verwirrung zu stiften und Reisen vorzutäuschen während man eigentlich permanent in seinem Kiez verharrt.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Selbst wenn normale Mülltüten gerade alle gewesen wären, hätte er problemlos neue kaufen können.
Ja, allerdings erscheint es so, als habe der Täter Schnelligkeit der Entsorgung vor Sorgfalt bei der Verschleierung gesetzt.

Wenn er spontan nichts anderes hatte und/oder ihm diese Tüten ausreichend verdachtablenkend schienen, müsste er nicht erst noch andere Mülltüten kaufen. Vor allem weil das auch wieder die Gefahr birgt, dass eine Schleckerfrau oder jemand aus dem Laden sich erinnert, dass der XY just um den Zeitpunkt der Tat herum Tüten gekauft hat.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass er an beide Tüten gekommen ist, ohne jemals auf Sylt oder in Österreich gewesen zu sein, und sich deswegen vielleicht sogar ganz pfiffig vorkam, diesen vermeintlichen Hinweis in eine völlig falsche Richtung zu geben.
Ja, kann gut sein.


melden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

21.10.2025 um 14:09
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Interessant ist für mich auch, was mit der "Coop-Tüte" passiert ist, in der das Opfer wohl seine Sportkleidung transportierte.
Gute Frage, wurde denn überhaupt die Sportbekleidung gefunden, es handelt sich um Turnschuhe, ein schwarzes Sportshirt und eine kurze Sporthose. Wurden diese Sachen aus der "Coop-Tüte" in die beiden Plastiktüten mit den Aufschriften „Boutique Susanne“, „Uhu“/„feh“ umgepackt und aus welchem Grund?



IMG-20251021-WA0001



Folgende Bekleidungsstücke wurden damals an der Mohriner Allee in den zwei Tüten aufgefunden


IMG-20251021-WA0006Original anzeigen (0,2 MB)


Was ist mit dee Unterwäsche von Reiner, wurde die auch mit in die Tüten gestopft oder fehlt die bis heute?
Ein Polizeibeamter, der auf dem Heimweg war, habe „die völlig unbekleidete Leiche des Jungen“ an einer Laterne in der Stadionallee am Reiterstadion entdeckt.
Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/aktenzeichen-xy-zeigt-berliner-cold-case-ermittler-bekommen-rund-40-neue-hinweise-zu-mord-an-reiner-koch-vor-uber-50-jahren-14485547.html

Quelle der Bilder aus dem XY-Film:
https://www.zdfheute.de/panorama/kriminalitaet/aktenzeichen-xy-oktober-2025-mord-reiner-koch-100.html


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

21.10.2025 um 15:19
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Der Vater wird ja auch gewusst haben, wer am Tresen neben ihm gesessen ist und was er mit dem gesprochen hat (er ihm nebenbei über seinen Sohn erzählt hat).
Anscheinend war das nicht der Fall, obschon der Gast in der Gastwirtschaft -zumindest mit Vornamen "Gerhard"- bekannt war und wahrscheinlich auch öfter dort zugegen war. Interessant auch das gesagt wurde, er hätte noch später mit dem Vater gemeinsam nach dem Opfer gesucht, nachdem der Vater mit seiner Frau schon gesucht hatte. Dennoch ist er nicht zu ermitteln? Das erscheint mir sehr bemerkenswert. Warum kennt der Vater diesen Mann nicht genauer? Kam er nach dem Ereignis nicht wieder in die Gastwirtschaft?
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Ist das wirklich so? Das wurde hier in dem Forum schon ganz oft so gesagt.
Ich gehe bei XY von einer realistischen Darstellung aus.
Das täuscht, denn Sinn und Zweck der Sendung ist das Akquirieren von Zeugen/Zeugenaussagen und damit verbunden die Aufklärung von ungelösten Kriminalfällen. Die Filmfälle sind daher keine "en detail Darstellung" der Ereignisse, die ja teilweise auch gar nicht bekannt sind. Die Filmfälle muss man eher als "sinngemäß" dargestellt betrachten. Da unsympathische Opfer oder deren Angehörige nicht für Mitleid und Zeugen sorgen und die lebenden Angehörigen auch geschützt werden sollen, wird da vieles "beschönigt" bzw. zugunsten des gewünschten Effektes verändert.
Zitat von VolvicVolvic schrieb:XY wird es nicht so aufbereiten, dass der Zuschauer es unsympathisch findet.
Exakt so.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Tüten wurden seinerzeit (und auch später noch) in vielen Haushalten "gesammelt" in dem Sinne, dass sie aufbewahrt und bei Bedarf wiederverwendet wurden.
Der Täter könnte sich aus einem solchen Tütenfundus eines Haushalts in seinem Umfeld, zu dem er Zugang hatte, bedient haben.
Die Tüten können, müssen jedoch keineswegs aus dem Besitz des Mörders stammen.
Das PP-Tüten aufbewahrt wurden war bis zu deren Ausgabeverbot aus Umweltgründen völlig normal. Ich habe heute noch welche und nutze sie auch noch. Manchmal benutzte man diese Tüten auch wenn man etwas an jemanden Anderen weitergeben wollte. Der kam die Tüte dann praktisch mit dazu und diese andere Person nutzte die Tüte dann weiter. Das bedeutet im Endeffekt, dass der Täter nicht zwingend die Tüten als "erster" in Österreich oder auf Sylt/in Berlin bekommen haben muss. Er kann auch Zweitnutzer oder Drittnutzer gewesen sein.
Zitat von VolvicVolvic schrieb:In der damaligen Zeit konnte man nicht „mal eben so“ günstige Flugtickets buchen. Ich denke, dass es insofern schon etwas außergewöhnlich war wenn jemand nach Österreich geflogen ist.
Die Sylt-Tüte könnte noch erklärbar aus der Nähe stammen, die Österreich-Tüte nicht. Insofern halte ich das „Tüten-Thema“ für bemerkenswert.


Damals ist man nach Österreich eher mit dem Auto oder mit der Bahn gefahren. Ich war in meiner Jugend in den 80/90 Jahren auch jedes Jahr im Familienurlaub in Österreich. Mit dem Auto. Fliegen war damals extrem teuer und man wollte vor Ort flexibel und mobil sein, Mietwagen da auch nicht immer günstig und überall verfügbar.
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Profiler betrachten das Nachtatverhalten sehr genau und hier könnte das schnelle Ablegen eine Rolle spielen. Fraglich wäre noch ob der Leichnam „einfach so hingeworfen“ oder doch sorgfältiger drapiert wurde. Im Film sieht es so aus als sei Reiner halbwegs sorgfältig zwischen Bürgersteig und Grasfläche abgelegt und nicht einfach am Straßenrand hingeworfen worden zu sein.
Im Bericht des RBB werden auch Originalbilder vom Fundort gezeigt:

Originalbild LeicheOriginal anzeigen (0,4 MB)

Originalbild Leiche2Original anzeigen (0,4 MB)

Quelle der Bilder: https://www.rbb-online.de/taeteropferpolizei/archiv/20251019_1900/mordermittlung-in-berlin-reiner-koch.html
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Gute Frage, wurde denn überhaupt die Sportbekleidung gefunden, es handelt sich um Turnschuhe, ein schwarzes Sportshirt und eine kurze Sporthose. Wurden diese Sachen aus der "Coop-Tüte" in die beiden Plastiktüten mit den Aufschriften „Boutique Susanne“, „Uhu“/„feh“ umgepackt und aus welchem Grund?
Ich finde das auch sehr bemerkenswert. Besagte "Coop-Tüte" wurde im FF bei Aktenzeichen XY gezeigt, als sie am Fundort mit den anderen Tüten liegt. Demzufolge wurden drei Tüten abgelegt und man könnte davon ausgehen, dass die Sportsachen nicht verschwanden. ABER: Im Bericht des RBB wird gesagt, es wären nur ZWEI Tüten gefunden worden. Also keine "Coop-Tüte" und wohl auch keine Sportsachen, wem sie nicht umgepackt wurden. Was stimmt denn nun?!


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

21.10.2025 um 16:12
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Damals ist man nach Österreich eher mit dem Auto oder mit der Bahn gefahren. Ich war in meiner Jugend in den 80/90 Jahren auch jedes Jahr im Familienurlaub in Österreich. Mit dem Auto. Fliegen war damals extrem teuer und man wollte vor Ort flexibel und mobil sein, Mietwagen da auch nicht immer günstig und überall verfügbar.
Hier kam als Besonderheit hinzu, dass man von Westberlin durch (oder über) die DDR musste um nach Österreich zu gelangen.

Nicht nur, dass derartige Reisen damals generell „eine größere Sache“ waren als heute, der Aufwand war auch aus Westberlin besonders groß.

Egal ob per Flugzeug oder Auto, vielleicht auch mit einem Paket - irgendwie muss die eine Tüte aber ja von Österreich nach Berlin gekommen sein.

Sie muss nicht vom Täter verbracht worden sein, aber irgendwer müsste einen Kontakt nach Österreich gehabt haben. Eine Auffälligkeit, über die man stolpern müsste.

Selbst wenn man selber absolut nichts mit der Tat zu tun hatte müsste man doch um die Besonderheit der Tüte wissen und aufmerken wenn in einem Mordfall genau so eine Tüte auftaucht.

Vielleicht ist aber auch irgendeine Oma Else über Bekannte von Bekannten an die Tüte gelangt, hat dem netten Herrn Meier von gegenüber darin einen Topf mit Suppe übergeben damit der Junggeselle mal etwas Richtiges gekocht bekommt… und das geht somit um diverse Ecken, mit Leuten, die überhaupt nie erkannt haben, dass das eine besondere Tüte aus Österreich ist. Und heute ist es natürlich erst Recht unmöglich nachzuvollziehen, wer damals zufälligerweise irgendeine Tüte bei einem völlig banalen Vorgang benutzt hat.

Es wäre nur dann eine Chance wenn sich heute noch jemand erinnert, dass irgendwer damals einen Bezug nach Österreich hatte - weil das wäre ja schon relativ ungewöhnlich gewesen in der Zeit.


1x zitiertmelden