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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

144 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 08:37
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Was heißt denn, der ist öfter hier? War er ein paar mal vor dem Mord an Reiner dort? Würde man dann sagen, er ist Stammgast? Oder war er über einen längeren Zeitraum, Jahre?, dort Gast? Als Wirtin weiß man schon einiges über seine Gäste, gerade wenn sie so beim Bierchen alleine am Tresen sitzen und plaudern.
Gestern hatte ich zufällig eine XY-Sendung vom 05.12.1980 gesehen, Filmfall Mord an Paula O. In diesem Punkt sehr vergleichbar. Paula hat anscheinend in einer der Kneipen der Umgebung jemanden kennengelernt, der sie dann bei einem Treffen ermordet hat. Es gab zwei recht präzise Zeugenbeschreibungen, ein Phantombild wurde angefertigt, mit dem die Kripo in den Kneipen herumgefragt hat. Die Wirte haben gesagt, der war schon öfter hier - aber keiner wusste Namen oder irgendetwas Genaues. Und nach dem Mord ist er nie wieder gesehen worden. Da hat also anscheinend jemand nach der Tat mindestens seine Gewohnheiten, evtl. sogar den Aufenthalt komplett geändert.
Das schließe ich hier auch nicht aus. Die Ablage hat etwas wenig Geplantes. Vielleicht war das jemand, der nur ein paar Tage freies Feld hatte und danach kam jemand anderes aus dem Haushalt wieder.

Dazu kommt - der Vater wurde im Film noch als recht nüchtern dargestellt. Ich frage mich, ob das wirklich so war, ob er wirklich von seinen Kneipenkontakten große Informationen behalten hat.

In den Originalfotos sieht der Gehweg geräumt aus. Der Junge liegt im Schnee, auf einem Rasenstreifen zwischen Straße und diesem Gehweg, zumindest erkenne ich das so. Ich gehe davon aus, dass der Täter ihn nur aus dem Auto gezogen hat, und evtl. bewusst vermieden hat, im Schnee zuviele Spuren zu hinterlassen.
Es wäre interessant zu wissen, wann es dort zuletzt geschneit hat und wann der Weg geräumt worden ist. Ich glaube nicht, dass der Junge bei Tageslicht auch schon dort lag. Die Kripo wird das geklärt haben.

Was im Filmfall nicht gezeigt wurde, aber man in einigen früheren XY-Sendungen sieht, ist, dass die Polizei nach solchen Vermissten- oder auch Mordfällen zügig mit Lautsprecherwagen durch die Gegend gefahren ist, um Zeugen zu finden. Das kennt man heute gar nicht mehr so, abgelöst durch intensivere Mediennutzung. Aber ich schließe nicht aus, dass bereits am Folgetag soetwas erfolgt ist und daher die Tütensichtung eine andere Relevanz für den Zeugen hatte.

Ich sehe den Grund nicht, warum man mit diesem Fall nicht schon sagen wir vor 30 Jahren nochmal an die Öffentlichkeit gegangen ist. Die Chancen wären aus meiner Sicht höher gewesen. Es ist schön, wenn neue Technik noch versucht wird, aber letztenendes sind diese Fälle jahrzehntelang in Akten vergammelt.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 09:36
Man müsste doch auch wissen, ob dieser Gerhard am besagten Tag kurz vor Reiners Verschwinden die Kneipe verlassen hat.
Und wenn er Stammgast dort war auch, ob das seine übliche Zeit war, oder ob er sonst viel länger dort verweilte..


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 09:57
Bzgl. „Gerhard“ stellt sich die Frage: wenn er Tatverdächtiger sein soll müsste er zwischen der Trinkerei mit dem Vater und der späteren Suchaktion nach Reiner, an der er teilgenommen haben soll, zeitweilig verschwunden sein. Weil wie/wann soll er Reiner sonst überfallen haben?

Auch müsste er in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen oder Reiner in ein ganz in der Nähe stehendes Auto gesperrt haben und kann alle weiteren Tathandlungen erst später begangen haben weil sonst das entsprechende Zeitfenster fehlt.

Wäre Gerhard aber direkt nach Reiners Besuch in der Kneipe hinterher gegangen, zeitweilig verschwunden oder ein Nachbar, wäre das damals sicherlich aufgefallen.

Für mich kam es in XY auch nicht so rüber als sei Gerhard dringend tatverdächtig, sondern eher ein wichtiger Zeuge.

Bzgl. der Bekanntschaften in der Kneipe wäre ggf. denkbar, dass in diesem Milieu zusammen getrunken und ein wenig Blabla geredet wurde, aber man keine hochintellektuellen Gespräche über persönliche Dinge geführt hat. Da mag die persönliche Lebenssituationen dann mal in einer Randbemerkung erwähnt worden sein, aber von den Gesprächspartnern auch nicht weiter beachtet worden sein weil jeder in seinem kleinen Kosmos unterwegs war und gemeinsames Trinken und Rumhängen im Vordergrund stand und nicht so sehr der Austausch miteinander.

Zumindest ist das meine Interpretation warum man nicht viel voneinander und in diesem Fall von Gerhard wusste.

Der Blick auf die Karte legt nahe, dass zwischen Sportstätte und Wohnung eigentlich nur dieser Park lag und es wurde gesagt, dass die Kinder normalerweise nicht den direkten Weg durch den Park nahmen, sondern den etwas längeren Weg außen herum.

Das deutet an, dass der Park dunkel und nicht vertrauenserweckend war.

Reiner soll an diesen Tag nur deswegen doch durch den Park gegangen sein weil es beim Sport einen Vorfall mit den Kameraden gab und er danach nicht mit denen gemeinsam nach Hause gehen wollte. Daher nahm er ausnahmsweise den Weg durch den Park anstatt mit den anderen außen herum zu gehen.

Dass Reiner dort auf einen Täter traf muss demnach Zufall gewesen sein und nicht Folge einer Verabredung etc.

Sein Weg durch den Park war vorher nicht geplant und niemandem bekannt, das war eine Entscheidung Reiners nach dem Sport.

Insofern ein zufälliger Täter. Dass er „aus dem Umfeld“ kommt ist wohl eine Annahme der Polizei, weil wer sollte sich an einem kalten Winterabend dort herumtreiben außer einem Anwohner aus der Umgebung? Jemand, der sich vielleicht nochmal die Füße vertreten wollte, frische Luft schnappen wollte… oder vielleicht war der Park ein Treffpunkt irgendwelcher Szenen?

Ich weiß nicht welches Lokalkolorit damals in dieser Gegend herrschte, aber eine Gegend, in der eine prekäre Familie eine Wohnung hat, wird nicht das Oberklasse-Stadtviertel gewesen sein. Vielleicht war das Umfeld und der Park auch damals schon vergleichbar zu der Szenerie, die Neukölln heute oft bietet.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 10:08
Vielleicht hier einmal zum Grundsatz, was damals so üblich war.

Kneipengänge der Väter waren normal, auch unter der Woche. Frauen jedoch waren schnell verrufen, wenn sie allein, ohne Partner, in eine Kneipe gingen.
Anders die Wirtin: Sie hatte alle Gäste "im Griff" und war meist bei den Gästen gut angesehen.
Des Weiteren war sie damalig oft die erste Anlaufstelle für die kleinen Probleme des Alltags.

Es wurde sich meist nicht sinnlos besoffen, sondern man suchte, nach getaner, damals oft schwerer Arbeit (z.B. Zeche), einen Ausgleich. Gespräche, leise Musik aus der Jukebox im Hintergrund, sofern jemand eine D-Mark dafür übrig hatte.
Oft stak die Kneipe vor Zigarettenqualm.

Hier trafen sich Professoren und Bergleute gleichermaßen und kamen ohne Probleme ins Gespräch.

Es war vollkommen normal, dass sich auch zeitweise Kinder dort aufhielten. So manches Mal wurden sie von der Mutter geschickt, den Vater abzuholen, das Essen würde kalt.
Bei diesen Gelegenheiten gab es oft Süßigkeiten, auch von anderen Gästen, für die Kinder. Alle waren gut erzogen und liefen nicht als kreischende und lärmende Bande durch die Kneipe.
In jeder Kneipe gab es zumindest Schokolade und Nüsse zu kaufen.

Ich empfehle dazu das Lied von Peter Alexander "Die kleine Kneipe" aus dem Jahr 1975.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 10:16
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ich sehe den Grund nicht, warum man mit diesem Fall nicht schon sagen wir vor 30 Jahren nochmal an die Öffentlichkeit gegangen ist.
Weil „Cold case“-Ermittlungen damals noch kein Thema in der Polizeiarbeit waren.

Der Ansatz wurde erst interessant nachdem DNA-Analysen möglich geworden waren und man in diversen Altfällen Ermittlungserfolge durch die erneute Untersuchung der Asservate erwartete.

Außerdem hatte man zwischenzeitlich die Operative Fallanalyse durch Profiler entdeckt und konnte Altfälle mit ganz neuen Möglichkeiten bewerten.

Vor 30 Jahren hätten zwar andere Ermittler als zum Tatzeitpunkt nochmal ermitteln können, aber die hätten keine anderen Werkzeuge gehabt und nur mit dem arbeiten können, was auch die früheren Kollegen schon vorliegen hatten. Entscheidend andere/neue Erkenntnisse wären dabei wohl in den meisten Fällen nicht gewonnen worden.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 11:28
Danke an @Slaterator für die Erstellung dieses Threads. So ist die Diskussion über den Fall gebündelt und man muss die Beiträge dazu nicht zwischen anderen Fällen heraussuchen.

Das Foto, das @HolzaugeSHK dankenswerterweise hier eingestellt hat, hat ich ehrlich gesagt ziemlich erschüttert. Auf dem wird einem bewusst, wie klein der Junge noch war und wie der Täter ihn da offenbar einfach mitten in der Stadt auf dem Bürgersteig abgelegt hat. Nach dem XY-Beitrag war mir nicht bewusst, dass Reiner so noch klein und damit sicher ein sehr leichtes Opfer für den Täter war.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 11:45
@Grillage

Aus dem Link des Tagesspiegels ging damals hervor, dass Reiner für sein Alter eher "klein und schmächtig" war.
In dem Bericht wurde damals außerdem erwähnt, dass Reiner Koch 1,49 Meter groß war sowie „wesentlich jünger aussah als er war“.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/aktenzeichen-xy-zeigt-berliner-cold-case-ermittler-bekommen-rund-40-neue-hinweise-zu-mord-an-reiner-koch-vor-uber-50-jahren-14485547.html
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Zu der Plastiktüte von Sylt habe ich eine Frage, was steht denn unter Boutique Susanne? War das eine Boutique für Kinder? Steht da internationale Kindermoden oder was heißt das?
Ja, ich lese daraus auch "Internationale Kindermoden".


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 12:24
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Bzgl. „Gerhard“ stellt sich die Frage: wenn er Tatverdächtiger sein soll müsste er zwischen der Trinkerei mit dem Vater und der späteren Suchaktion nach Reiner, an der er teilgenommen haben soll, zeitweilig verschwunden sein. Weil wie/wann soll er Reiner sonst überfallen haben?
Sowohl Gerhard und/oder der spendable Kneipengast müssten - angenommen, er/einer davon ist der Täter - vor, zur und nach der angenommenen Tatzeit, also über einen längeren Zeitraum, nicht in der Kneipe anwesend gewesen sein. Und das soll in der Kneipe niemanden (Wirtin, Reiners Vater, anderen Gästen) aufgefallen sein bzw hätte niemand etwas dazu aussagen können? Das glaube ich nicht.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 12:46
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Sowohl Gerhard und/oder der spendable Kneipengast müssten - angenommen, er/einer davon ist der Täter - vor, zur und nach der angenommenen Tatzeit, also über einen längeren Zeitraum, nicht in der Kneipe anwesend gewesen sein. Und das soll in der Kneipe niemanden (Wirtin, Reiners Vater, anderen Gästen) aufgefallen sein bzw hätte niemand etwas dazu aussagen können? Das glaube ich nicht.
Und dann hätte er ja zurückkommen müssen, um sich an der Suche des Vaters, die ja in der gleichen Nacht war, zu beteiligen. In dem Film haben sich der Vater und "Gerhard" erst nach dem Chipstüten-Kauf einander mit Vornamen vorgestellt, die kannten sich offenbar vorher noch nicht. Insofern kann der Vater "Gerhard", der die Kneipe schon viel früher verlassen hatte (um in der Theorie den Reiner zu entführen), auch nicht zuhause angerufen und um Hilfe bei der Suche gebeten haben.
Ich verstehe es eher so, dass sie Mutter in die Kneipe gekommen ist und berichtet hat, dass Reiner nicht nach Hause gekommen ist und dieser Gerhard dann spontan seine Hilfe angeboten hat. Hätten wahrscheinlich viele gemacht, wenn da Eltern in Panik sind und man jeden gebrauchen kann, der bei der Suche hilft.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 17:12
Zitat von GrillageGrillage schrieb:In dem Film haben sich der Vater und "Gerhard" erst nach dem Chipstüten-Kauf einander mit Vornamen vorgestellt, die kannten sich offenbar vorher noch nicht. Insofern kann der Vater "Gerhard", der die Kneipe schon viel früher verlassen hatte (um in der Theorie den Reiner zu entführen), auch nicht zuhause angerufen und um Hilfe bei der Suche gebeten haben.
Dass sie sich erst dort bekannt gemacht haben, halte ich für einen redaktionellen Trick, um den Namen unterzubekommen. Genauso gut hätte die Wirtin ihm ein Bier mit den Worten "So, Gerhard, hier ist Dein Bierchen" hinstellen können.

Aber Gerhard hätte, so er denn etwas mit dem Fall zu tun hätte, das Thomas-Eck in der Zeit verlassen müssen, als Reiner vom Training zurückkam. Hätte er die Kneipe unter einem Vorwand für einen längeren Zeitraum verlassen, hätte man das in dem xy Beitrag irgendwie erwähnen müssen.

Dass er später bei der Suche mithalf, kann ich mir auch nur so erklären, dass ein Elternteil in die Kneipe gegangen ist und gefragt hat, ob Reiner da war.
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Ich weiß nicht welches Lokalkolorit damals in dieser Gegend herrschte, aber eine Gegend, in der eine prekäre Familie eine Wohnung hat, wird nicht das Oberklasse-Stadtviertel gewesen sein. Vielleicht war das Umfeld und der Park auch damals schon vergleichbar zu der Szenerie, die Neukölln heute oft bietet.
Ich kenne die Gegend, allerdings aus einer Zeit knapp 20 Jahre später. Westberlin war ja ohnehin anders als die BRD. Es gab die Mietpreisbindung, die 1989 fiel, und die Sanierungen von Altbauwohnungen verhinderte. Ich spreche jetzt von Neukölln, Wedding, Kreuzberg, usw., nicht von Charlottenburg, Steglitz oder Wilmersdorf. Kohleeinzelöfen waren an der Tagesordnung. Entsprechend schlecht war die Luft. Treppenhaustoiletten gab es überall noch. Du liegst ziemlich richtig. Neukölln war trostlos und schäbig. Hingegen war es im zweiten Hinterhof in Kreuzberg auch runtergekommen, aber es gab Leben. Arm und sexy.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 18:25
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Für mich bedeutet es, dass der Täter ein Auto oder wenigstens ein Moped gehabt haben muss. Das Berliner U-Bahn Netz ist zwar ziemlich gut ausgebaut, aber es hätte ein geeignetes Transportmittel erforderlich gemacht. Rollkoffer gab es noch keine.
Das Moped würde ich persönlich eher ausschließen, da es mir für das Verbringen einer Leiche ziemlich ungeeignet erscheint. Auch im Beiwagen oder mit einem Anhänger wäre das Entdeckungsrisiko sehr hoch gewesen. Ich denke deshalb das der Täter Zugriff auf einen PKW, Transporter oder LKW hatte (berufliche oder private Nutzung).
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Außerhalb von Westberlin? Du meinst in der DDR? Wie hätte das gehen sollen? Oder meinst Du in der Peripherie?
Ich meine die Peripherie. In die DDR ist der Junge mMn sicher nicht verschleppt und dann wieder zurückgebracht worden. Das kann ich mir bei den damals äußerst strengen und gründlichen Grenzkontrollen wirklich nicht vorstellen.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass ein Kind, für das ein Fahrrad unerreichbar ist, und das mit finanziellen Engpässen leben muss, sehr anfällig für in Aussicht gestellte Dinge sein könnte. Vermutlich war er eine leichte Beute.
Das vermute ich auch. Viele Kinder aus finanziell eher schwächeren Haushalten hatten damals und haben auch heute noch teilweise recht bescheiden anmutende Wünsche, weil sie um die finanziell angespannte Lage der Familie wissen (wie ein Fahrrad, oder wie hier schon genannt wurde ein Trikot oder sowas). Da kann man natürlich sehr schnell Begehren wecken, wenn man etwas in Aussicht stellt, was das Kind sonst wahrscheinlich nicht bekommen würde. Insofern bin ich da vollkommen mit dir d´accord, dass Reiner mutmaßlich für einen Täter eine relativ "leichte Beute" war.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Wenn Reiner zwei Tage bei dem Täter war, bedeutet das, dass der Täter alleine lebte oder über eine Möglichkeit verfügte, dass die Leiche des Jungen zwei Tage im Kofferraum oder einem Schuppen oder sonstwo untergebracht war. Nach zwei Tagen musste sie trotz der Temperaturen weg.
Entweder lebte er allein oder etwaige Mitbewohner(innen) weilten in diesem Zeitfenster woanders. Z.B. beruflich unterwegs oder im Urlaub/Verwandtenbesuch, Krankenhausaufenthalt, Kur oder etwas in der Art. Er kann aber die Tat auch außerhalb seines eigentlichen Wohnraumes begangen haben. In einer Laube im Schrebergarten (Datsche) oder in einem leerstehenden Gebäude oder, oder, oder....
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ein alleinlebender Täter wäre vermutlich volljährig gewesen. Er wäre dann heute mindestens Anfang 70. Jedenfalls ist er danach nicht mehr in Erscheinung getreten.
Ich nehme auch an, dass der Täter volljährig war und auch ein unauffälliges, scheinbar völlig normales Leben führte. So geriet er nie in Verdacht. Vielleicht hat er auch noch mehr Straftaten begangen für die er nie belangt wurde oder hat seine eigenen Kinder missbraucht? Auffällig ist, dass er sein Opfer Reiner am Genital verstümmelte. Es ging dem Täter also nicht "nur" um den reinen sexuellen Missbrauch eines Minderjährigen und er war dafür auch bereit zu morden. Ich kann mir deshalb nur schwerlich vorstellen, dass dieser Täter vor- und nach der Tat nie "aktiv" war, sondern es bei dieser einzelnen Tat geblieben ist.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Mir ist jetzt beim Schauen des FF nicht ganz klar geworden, ob der Mitsucher "Gerhard" identisch mit dem Chips-Spender ist. Oder waren das zwei verschiedene Gäste?
Für mich sind der Gönner der Chips und jener "Gerhard" ein- und dieselbe Person. Im Filmfall zeigt man übrigens eine Tüte der Marke "Crunchips" vom Hersteller Lorenz-Snack. Diese Marke wurde in Deutschland erst 1992 eingeführt. Die gezeigte Chipstüte entspricht also nicht der, welche tatsächlich an Reiner verkauft wurde. Das nur nebenbei.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Die Chips-Sache finde ich in dem Lokalkolorit übrigens weniger auffällig als heute. Früher (ich denke hier an die späten 70er, frühen 80er.. aber 73 wird es nicht viel anders gewesen sein) war man als Kind tatsächlich oft mit in der Kneipe (und hat Limo getrunken und Flipper gespielt) und dass man da was von Gesprächspartnern der Eltern ausgegeben bekam, war (zumindest ist es das für mich aus der Retrospektive) gar nicht merkwürdig.
Das kann ich zumindest für Münsterland und Ruhrgebiet bestätigen, wo ich aufgewachsen bin. Damals gehörten Kneipen zum Leben weit mehr dazu, als es heute der Fall ist. Sie war Treffpunkt und für einige Männer der Besuch auch ein tägliches Ritual. Es gab Stammtische, es wurde Karten gespielt, über Sorgen und Nöte, die Politik oder die Arbeit gesprochen, über Sport oder schöne Lebensereignisse. Da war die Luft dann oft "zum Schneiden" so geschwängert war sie von all dem Zigarettenqualm. Das Kinder dort auch hinkamen war absolut nicht ungewöhnlich. Meist konnte man dort Eis, Schokolade oder andere Süßigkeiten erwerben. Total normal.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Diesen "Stammgast" Gerhard finde ich trötzdem ominös. Von Stammgästen weiß man doch so einiges (So weiß die Wirtin von der Mutter, der Putzstelle, kennt die Zeiten an denen der Vater erscheint und wo er arbeitet...) aber von Gerhardt weiss sie gar nichts?
Und auch der Vater, der ich länger mit ihm unterhält kann nichts beitragen? Das klingt ja schon fast, als habe sich da jemand hineinbegeben und drauf geachtet, nichts preis zu geben.
Das ist mir eben auch aufgefallen. Ich denke nicht, dass er tatverdächtig ist. Aber trotzdem ist es doch äußerst merkwürdig, dass man nur dessen scheinbaren Vornamen kennt.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Warum uns die Berufe der Kinder vorgestellt wurden (Fleischerlehrling, angehende Arzthelferinnen), weiß ich nicht zu sagen. Wollte man zeigen, dass man arbeitswillig, fleißig war? Vermutet man den Täter in den Branchen, so diese in der Nachbarschaft lagen?
Sehr gute Frage! Darüber habe ich mich auch gewundert. Und warum wurde zudem Erzählt, wer sich mit wem ein Zimmer teilt? Für mich sind diese Informationen nur schwer mit der Tat zu verbinden und scheinen nicht wirklich relevant zu sein. Aber irgendetwas wollte man damit wohl bezwecken, sonst hätte man es wohl nicht in den Filmfall eingebaut.
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Die Wirtin weiß seinen Nachnamen nicht und will sich "umhören" und trotzdem wurde dieser Gerhard nie ausfindig gemacht? Scheinbar ist dieser Gerhard dort nie wieder in Erscheinung getreten. Das finde ich schon seltsam.
Ja absolut. Es erweckt den Eindruck, dass dieser ominöse "Gerhard" nach diesem Tag verschwand bzw. nie wieder in der Kneipe auftauchte. Warum?
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Diese Info habe ich aus dem Artikel, den ich mit verlinkt habe
Ja ich habe es gefunden. Danke!
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:(...) der Vater wurde im Film noch als recht nüchtern dargestellt. Ich frage mich, ob das wirklich so war, ob er wirklich von seinen Kneipenkontakten große Informationen behalten hat.
Ich denke nicht, dass er sich täglich bis zum Filmriss dort betrunken hat. Er konnte ja morgens zur Arbeit auf die Baustelle, er konnte zweimal die Gegend nach seinem Kind absuchen. Wäre er jeden Nachmittag/Abend volltrunken gewesen, hätte das Wahrscheinlich nicht funktioniert.
Zitat von nilsbolgerssonnilsbolgersson schrieb:Man müsste doch auch wissen, ob dieser Gerhard am besagten Tag kurz vor Reiners Verschwinden die Kneipe verlassen hat.
Und wenn er Stammgast dort war auch, ob das seine übliche Zeit war, oder ob er sonst viel länger dort verweilte..
Die Frage ist, ob er die Kneipe nach Reiner verließ und dann pünktlich als Reiners Mutter in der Kneipe erschien wieder zurückkehrte, denn im Filmfall ist er da anwesend wenn ich mich recht erinnere. Das halte ich für unplausibel. Von daher ist er für mich nicht tatverdächtig. Zumal er ja den Jungen abpassen, zum Tatort bringen, missbrauchen und lagern musste ehe er in die Kneipe zurückkehren konnte. Das dafür zur Verfügung stehende Zeitfenster erscheint mir da wesentlich zu kurz. Trotzdem komisch das man nichts über ihn ermitteln konnte.
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Für mich kam es in XY auch nicht so rüber als sei Gerhard dringend tatverdächtig, sondern eher ein wichtiger Zeuge.
Ja ich halte ihn auch nicht für tatverdächtig. Im Filmfall erschien es mir eher so, dass man ihn als Zeugen sucht.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Danke an @Slaterator für die Erstellung dieses Threads. So ist die Diskussion über den Fall gebündelt und man muss die Beiträge dazu nicht zwischen anderen Fällen heraussuchen.
Sehr gerne geschehen. Ich denke auch das dieser Cold Case einen eigenen Thread verdient.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 18:48
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Und warum wurde zudem Erzählt, wer sich mit wem ein Zimmer teilt? Für mich sind diese Informationen nur schwer mit der Tat zu verbinden und scheinen nicht wirklich relevant zu sein.
Das habe ich so verstanden, dass man darstellen wollte, wie schwer die Familie es schon ohne den schrecklichen Schicksalsschlag hatte: Die Wohnung war so klein, dass es nur zwei Kinderzimmer gab, grade nach Geschlechtern getrennt, und die Eltern in der Stube schlafen mussten. Es wurde ja auch betont, dass man "aufeinander saß", was dazu führte, dass der eine Sohn immer wieder "ausbrach" und dann in dieser engen Bude auch noch Stubenarrest bekam.

Es wurde auch mehrfach betont, wie sehr die Geschwister ihr Leben lang unter dem Fall litten.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich denke auch das dieser Cold Case einen eigenen Thread verdient.
Dem Dank möchte ich mich doch sehr gerne anschließen!
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich denke nicht, dass er sich täglich bis zum Filmriss dort betrunken hat.
Ich auch nicht. Für mich ist das eher die Flucht aus den beengten Verhältnissen. Man saß daheim dicht auf dicht und als Unterhaltungsmittel wurde lediglich ein Kassettenrecorder gezeigt. Die Familie wird sich wohl kaum ein teures Fernsehgerät geleistet haben, wenn's nicht mal für ein gebrauchtes Fahrrad oder Kakao zum Frühstück gereicht hat. Und was macht man dann zusammen? Ohne Internet, Handy, TV?

Ich denke, der Vater hat seine zwei, drei Bierchen langsam getrunken und es genossen, mal andere Gesichter und ein paar Quadratmeter mehr Raum um sich zu haben.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 19:08
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Erschwerend hinzu kommt, dass das Transitabkommen zwischen der BRD und der DDR erst Mitte 1972 in Kraft trat. Ein Durchreisen der DDR war vorher für Westberliner nur mit Sondergenehmigung der DDR möglich. Aus West Berlin kam man eigentlich nur mit dem Flugzeug. Ob Sylt damals von Westberlin überhaupt angeflogen werden konnte, entzieht sich meiner Kenntnis. Diese ganze Erschwernisse sind mir durch Erzählungen meiner Familie sehr bekannt
Das ist komplett falsch.
Auch vor dem Transitsbkommen von 1971 konnte man im Transit fahren. Wir sind seit 1968 mehrmals jährlich mit dem Wohnwagen unterwegs gewesen.
Nach dem Abkommen ging es aber leichter. Es gab außer in Verdachtsfällen nur noch Personenkontrollen ein standardisiertes Verfahren und die Straßenbenutzunsgebühr wurde im Rahmen einer Transitpauschale von der Bundesrepublik übernommen.
Die Grenzabfertigung, die zuvor zu Wartezeiten von mehreren Stunden bei Ferienbeginn betragen konnte verkürzte sich enorm. Es gibt noch heute Spuren eines Warteparkplatzes im Bereich Dreilinden, der nach dem Abkommen überflüssig wurde
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Auch Autos waren für junge Leute damals weniger leicht verfügbar als heute. Das spricht ebenfalls für jemanden, der schon etwas älter war, vielleicht so im Bereich 25-40 Jahre alt, so dass er vielleicht ein eigenes Auto besaß. Womöglich sogar noch älter.
Das kann man so nicht sagen. Jeder versierte 16 jährige konnte sich mit einem Schraubenzieher und einer Büroklammer ein Auto „ausleihen,“ wovon wohl auch reger Gebrauch gemacht wurde.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 19:13
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Ich denke, der Vater hat seine zwei, drei Bierchen langsam getrunken und es genossen, mal andere Gesichter und ein paar Quadratmeter mehr Raum um sich zu haben
Das tun heute noch tausende Leute in Berlin. Auf ein zwei Bierchen in die Kneipe und dort mit Nachbarn kommunizieren.
Nichts ungewöhnliches dran. Ebensowenig wie dem Jungen für vielleicht 50Pfennige ne kleine Tüte Chips spendieren.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 19:24
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das tun heute noch tausende Leute in Berlin.
Oder sonstwo. Mir war es wichtig aufzuzeigen, dass weder der Vater ein Trunkenbold war, noch dass es problematisch war, dem Buben was auszugeben. Aber für viele junge Menschen ist die Kneipenkultur eben doch so fremd, dass man Missverständnissen vorbeugen möchte.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 19:39
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Auch vor dem Transitsbkommen von 1971 konnte man im Transit fahren. Wir sind seit 1968 mehrmals jährlich mit dem Wohnwagen unterwegs gewesen.
Ja, mit Sondergenehmigung. Ein Teil meiner Familie musste von Berlin nach Frankfurt umziehen. Die mussten jedes einzelne Teilchen auflisten. Diese Dokumentation samt Stempeln habe ich irgendwann geerbt. Es hat damals viele Stunden gedauert, bis sie überhaupt über die Grenze gelassen wurden, eine Frau mit einem schwerkranken Kind!

Meine Eltern sind wegen dieser Erschwernisse immer nur geflogen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Die Grenzabfertigung, die zuvor zu Wartezeiten von mehreren Stunden bei Ferienbeginn betragen konnte verkürzte sich enorm.
Ich kann mich an Bilder erinnern, dass Leute ihre PKW bis zur Grenze geschoben haben, wegen des stundenlangen Stopp and Go.

Das war alles kein Spaß.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 19:42
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Oder sonstwo. Mir war es wichtig aufzuzeigen, dass weder der Vater ein Trunkenbold war, noch dass es problematisch war, dem Buben was auszugeben. Aber für viele junge Menschen ist die Kneipenkultur eben doch so fremd, dass man Missverständnissen vorbeugen möchte.
Nein, das war normal. Nach der Arbeit wurde ein Bierchen in der Eckkneipe getrunken. Auf der Theke stand ein Gefäß mit Soleiern und es gab Bouletten.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 19:43
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Ich denke, was der FF aussagen wollte, war, dass es eine sehr einfach lebende Familie war (Vater auf dem Bau, Mutter Putzraft, 5 Kinder, wenig Geld, Vater Dauergast in der Kneipe). Und dass die Geschwister des Opfers heute noch leiden.

Warum uns die Berufe der Kinder vorgestellt wurden (Fleischerlehrling, angehende Arzthelferinnen), weiß ich nicht zu sagen. Wollte man zeigen, dass man arbeitswillig, fleißig war? Vermutet man den Täter in den Branchen, so diese in der Nachbarschaft lagen?
Ich denke, die Nennung der Ausbildungsberufe hatte in dem Film eher symbolischen Charakter. Man wollte zeigen, dass die anderen Geschwister deutlich älter sind, mit ihren eigenem Kram beschäftigt, ja, vielleicht auch arbeitswillig und fleißig. Und auch, dass man unter beengten Verhältnissen lebte, genauso wie die Tatsache betont werden sollte, dass es, auch wenn die Eltern längst tot sind, auch heute noch Angehörige gibt, die unter dem Verbrechen leiden. Ob die genannten Berufe und Namen stimmen, bezweifele ich. Das ist aber für die Darstellung des Falles ja auch nicht relevant, ob die Fleischer, Arzthelferin, Bäcker oder Sekretärin gelernt haben.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 19:47
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Nein, das war normal
Ich glaube wir schreiben aneinander vorbei. Ich sage ja, dass es normal war, ich habe das ja genau so miterlebt.

Ich sage nur auch, dass sich heutige junge Erwachsene das oft nicht mehr vorstellen können und einen gestandenen Mann, der einem Buben Chips schenkt, gleich kritisch beäugen.

Am Ende bleibt aber: Das einzig geheimnisvolle an "Gerhard" ist, wie er sich in Luft aufgelöst hat. Sein Verhalten bis dahin war völlig unverdächtig, sehr freundlich und hilfsbereit (Beteiligung an der Suche).


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 19:55
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Ich glaube wir schreiben aneinander vorbei. Ich sage ja, dass es normal war, ich habe das ja genau so miterlebt.
Das war von mir blöd formuliert. Ich wollte sagen: Nein, der Vater war kein Trunkenbold, sondern es war normal...

ich habe Dir zugestimmt. Alles gut.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich denke, die Nennung der Ausbildungsberufe hatte in dem Film eher symbolischen Charakter. Man wollte zeigen, dass die anderen Geschwister deutlich älter sind, mit ihren eigenem Kram beschäftigt, ja, vielleicht auch arbeitswillig und fleißig. Und auch, dass man unter beengten Verhältnissen lebte, genauso wie die Tatsache betont werden sollte, dass es, auch wenn die Eltern längst tot sind, auch heute noch Angehörige gibt, die unter dem Verbrechen leiden. Ob die genannten Berufe und Namen stimmen, bezweifele ich. Das ist aber für die Darstellung des Falles ja auch nicht relevant, ob die Fleischer, Arzthelferin, Bäcker oder Sekretärin gelernt haben.
Ich glaube auch, dass das zur Veranschaulichung der Familiensituation, aber auch der Wohnsituation galt. Wenn sich drei Jungs ein Zimmer teilen, von denen einer schon fast erwachsen ist und eine Ausbildung macht, und die beiden Kleinen noch zur Schule gehen, ist das sicherlich kein Zuckerschlecken. Die Töchter teilten sich ein Zimmer, die Eltern schliefen im Wohnzimmer.


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