Ich bin in Höchst aufgewachsen, ganz in der Nähe des Tunneleingangs, und war zum Tatzeitpunkt etwa fünf Jahre älter als Tristan. Vermutlich saß ich gerade im BiKuZ in der Abiturvorbereitung, als die Tat geschah.

Ein paar persönliche Eindrücke aus der Zeit:
Wir Kinder hielten uns fast ausschließlich auf der Eingangsseite des Tunnels auf – dort gab es einen kleinen Park oder Spielplatz, der in das Gelände eines Aussiedler- bzw. Migrantenheims überging. Obwohl ich unternehmungslustig war, bin ich nie in diesen Tunnel gegangen – nicht mal aus Neugier oder als Mutprobe. Der war schon damals unheimlich, allein wegen seiner Länge. Mein täglicher Schulweg führte direkt daran vorbei.

Dass der Tunnel je als „Abkürzung“ wahrgenommen wurde, kann ich mir höchstens vorstellen, wenn Kinder aus dem Heim regelmäßig zum Kinderhaus auf der anderen Seite mussten – das stand direkt am Liederbach-Ausgang des Tunnels.

Was mich immer noch Nachhinein irritiert: Der Bereich rund um den Busbahnhof oder das Gelände hinter dem Bahnhof war kein typischer Ort, an dem sich Kinder oder Jugendliche aufhielten – zumindest nicht in meiner Wahrnehmung als Höchster Jugendlicher.

Weiß man, ob der er das Kinderhaus frequentiert hat?


Die ganze Tragweite und vor allem die Brutalität der Tat ist mir ehrlich gesagt erst viele Jahre später bewusst geworden – die Kommunikation damals war eher zurückhaltend und wenig konkret.