Mordfall Tristan
um 10:07Wie lange Tristan tatsächlich von der Bank bis zu der Stelle brauchte, an der er auf seinen Mörder traf und der Angriff auf ihn begann, dürfte sich nicht exakt bestimmen lassen. Dazu hätte es einen Zeugen gebraucht, der Tristan vor dem Eingang zum Trampelpfad gesehen hätte und sofort danach auf eine genau gehende Uhr hätte schauen müssen.abberline schrieb:Wenn die Zeugin den Zopftyp (wie angegeben) zwischen 15.45 und 15.50 h aus dem Gebüsch kommen sah, passt es wieder, wenn man alle Zeiten plus/minus 2-5 Minuten nimmt.
Der Frau mit Hund würde ich zutrauen, nachdem sie sich mit Tristan verquatscht hatte, einen Blick auf eine Armbanduhr geworfen zu haben. Diese Begegnung ist ungewöhnlich genug, um sich die Uhrzeit gemerkt zu haben.
Eine exakte Uhrzeit zum Einstellen der eigenen Uhren zu bekommen, war übrigens in 1998 kein Problem. Man musste es nur wollen und gelegentlich kontrollieren. Pünktlich auf der Arbeit zu sein war wichtig, denn es herrschte kein Fachkräftemangel und für Arbeitgeber war ein Fehlverhalten von Mitarbeitern eine kostengünstige Möglichkeit zum Personalabbau, welche auch mal bei Schwerbehinderten genutzt wurde, die man auf normalem Weg nicht kündigen konnte.
Wenn man die +-10 Minuten im Fall Tristan mit dem Zeitfenster vergleicht, in dem B.K. in Moscow (Idaho) nachweislich 4 Menschen ermordet hat, dann könnte das, was beim BKA veröffentlicht ist, durchaus hinkommen, zumal die Ermittler besser als die Öffentlichkeit einschätzen können, was mit Tristan passierte.Iva schrieb:Und da ist der springende Punkt - 10 Minuten sind zu kurz, also muss min. 1 Zeitangabe zumindest nicht ganz stimmen.
Die ca. 10 Minuten sind erschreckend kurz und das zu einer Uhrzeit, in der man sich in Höchst sicher fühlte.
Vielleicht ist genau das gewollt. Wenn mehrere Personen unabhängig voneinander etwas vergleichbares aussagen und diese Details der Öffentlichkeit nicht bekannt sind, dann hat man einen Ansatz für weitere Ermittlungen.Iva schrieb:Ich versteh tatsächlich nicht, dass die EB nirgends kommuniziert, wo B. den T. gesehen haben will. Dann hätten Zeugen ja vielleicht auch mal drüber nachdenken können, ob sie was gesehen haben. So nach dem Motto, er saß in Bus xy, hat jemand gesehen, wo er ein und ausstieg und war er allein.
Mittlerweile kann man sich vermutlich zu viel über den Fall anlesen, ansehen oder anhören.