Georgine Krüger - Tatverdächtiger vor Gericht

Ein Täter hätte keinen Grund sich durch die Angabe des Fundortes selbst zu belasten. Es sei denn Reue, aber die konnte man da beim besten Willen nicht heraushören.

Ein Mitwisser könnte evtl. das Motiv haben dem eigentlichen Täter eins auszuwischen. Dann hätte er ihn aber auch gleich nennen können.

Und da der Hinweis ja auch durch keinerlei Leichen oder Tatspuren bestätigt werden konnte, ist es ziemlich wahrscheinlich ein falscher Hinweis.

Im ersten Punkt gebe ich dir recht bzw bin ich der gleichen Meinung. Ein möglicher Täter hätte sich vermutlich mit dem Anruf selbst verraten, auf die Gefahr hin, erkannt zu werden (Veröffentlichung der Bandaufnahme).

Allerdings vermute ich dahinter keinen scherzanruf, aufgrund der Koordinaten. Ein scherzanruf klinge dann eher nach "schauen Sie sich mal den xy Wald an, da liegt die Leiche" ..um sich dann hinterher ins Fäustchen zu lachen dass die Polizei nun so lange beschäftigt ist, ohne Aussicht auf Erfolg.
Ein Mitwisser wäre da schon sehr wahrscheinlich. Er riskiert mit seinem Anruf erkannt zu werden, möchte aber vielleicht dennoch helfen weil er ein schlechtes Gewissen hat, etwas vom hören/sagen weiß, oder sonstiges.
Dadurch dass der Anruf nun wirklich veröffentlicht wurde, scheint er doch eingeschüchtert zu sein und meldet sich nicht mehr evtl kämpft er mit sich selbst..

Marounes schrieb:Allerdings vermute ich dahinter keinen scherzanruf, aufgrund der Koordinaten.

Aber die Koordinaten haben ja nichts gebracht! Sie waren falsch.

Einen Scherz vermute ich auch nicht. Da wollte eher jemand die Polizei ärgern und/oder die Angehörigen quälen.

@falstaff
Nach 12 Jahren kann man sich schonmal irren. Vielleicht auch ein zahlendreher. Möglich wäre auch dass er versucht hat den genauen Ort über Google Maps ausfindig zu machen und sich da vertan hat.

falstaff schrieb:Wenn das wie im Film erwähnt eine Partylocation war, kann sie ja ohne weiteres unabhängig von ihrem Verschwinden mal dort gewesen sein.

von welchem Film / Bericht ist hier denn laufend die Rede? Ich würde ihn mir auch gerne mal anschauen, finde aber nirgends einen Link dazu.
Könnte den bitte mal jemand posten?

Danke!

Marounes schrieb:Ein Mitwisser wäre da schon sehr wahrscheinlich. Er riskiert mit seinem Anruf erkannt zu werden, möchte aber vielleicht dennoch helfen weil er ein schlechtes Gewissen hat, etwas vom hören/sagen weiß, oder sonstiges.
Dadurch dass der Anruf nun wirklich veröffentlicht wurde, scheint er doch eingeschüchtert zu sein und meldet sich nicht mehr evtl kämpft er mit sich selbst..

Für mich hörte es sich so an , als wäre in der Gruppe, mindestens zwei, etwas geschehen ist ,aus dem Ruder gelaufen, mit dem er nicht einverstanden war. Kommt ja öfters vor , dass man sich in diesen Cliquen gegenseitig nicht richtig kennt, wie weit der einen oder andere gehen würde...

Und jetzt mit der Veröffentlichung seines Anrufes könnte er jetzt selbst in Schwierigkeiten kommen ?

Dass ihr Handy dann aus war, kann doch auch ganz profaner Natur sein: Akku leer? Omas Anruf hat sozusagen den Gnadenschuss erteilt?

Und irgendein scheinbar harmloser Typ aus der Nachbarschaft sagte "Ach mein Kind, hilf mir doch bitte mal die Kisten hoch zu tragen, ich hab's doch so im Kreuz"...

Oder sie wollte nur schnell noch mal ans nächste Büdchen um sich ne neue Prepaid-Karte zu kaufen und sie ging eben doch nicht auf dem Weg von der Bushaltestelle bis Nachhause verloren...

@origami
Das kann natürlich sein.
Ich würde hier denoch es für wahrscheinlicher halten dass es etwas mit dem verschwinden zu tun hat.
Das wäre dann schon ein großer Zufall. Möglich, aber unwahrscheinlich

Evil-Eve schrieb:Macht nix. Es erinnert mich, dass ich auch in Zukunft wieder die Klappe halten sollte.

Mach das nicht!

Meinst Du, die Berliner Polizei hat 2006 überhaupt schon Mantrailer gehabt? Wenn nicht, wollten sie mit der Aktion 2009 wahrscheinlich jede Möglichkeit nutzen, eine Spur von Georgine zu finden.

brennan schrieb:Meinst Du, die Berliner Polizei hat 2006 überhaupt schon Mantrailer gehabt? Wenn nicht, wollten sie mit der Aktion 2009 wahrscheinlich jede Möglichkeit nutzen, eine Spur von Georgine zu finden.

Die Berliner Polizei hatte 2006 die Möglichkeit auf Hunde aus NRW zuzugreifen. Aber in diesem Fall lief das anders. Hier meine Erinnerung, sie weicht etwas vom TV-Beitrag ab: Eine private Hundeführerin, keine Dienstführerin mit Kollegin, die in Fachkreisen...na, sagen wir mal höflich...sehr umstritten ist, hat nach 30 Monaten die Dienste ihrer Wunderhunde zur Verfügung gestellt. Wenn nichts anderes mehr geht, greifen auch Ermittler mal zu Strohhälmen. Die Dame wurde vorher gebrieft, wusste davon, dass man u.A. einen Fokus auf das verlassene Anwesen geworfen hatte. Ihre Arbeit damals wurde aus diesem Grund und aus Gründen ihrer Arbeitsweise mit dem Hund (sie beeinflusste den Hund stark) sehr kritisiert. So etwas schadet dem Opfer, den Angehörigen, den Ermittlern und allen seriösen Hundeführern. Aufgrund dieses und weiterer Vorfälle mit dieser und anderer privater Hundeführer in Ermittlungsfällen wurden kurze Zeit später behördliche Verbote und Richtlinien hierzu erlassen. Quellen hierzu suche ich gern auf Nachfrage.

Evil-Eve schrieb: Aufgrund dieses und weiterer Vorfälle mit dieser und anderer privater Hundeführer in Ermittlungsfällen wurden kurze Zeit später behördliche Verbote und Richtlinien hierzu erlassen. Quellen hierzu suche ich gern auf Nachfrage.

Da hätte man dann wohl genauso gut eine Hellseherin befragen können...

Die Ermittler müssen echt verzweifelt gewesen sein, das klingt regelrecht nach Aktionismus. Evtl. weil es zu peinlich wäre nach mehreren Jahren in einem solch tragischen Fall mit komplett leeren Händen dazustehen?

@Evil-Eve
ich hätte gerne die quelle das höre ich das erste mal

@enko89

Hier wird unter anderem auf einige Punkte eingegangen.

https://mobil.mz-web.de/dessau-rosslau/aken-kann-hund-alten-mordfall-loesen--7564204

@Evil-Eve
vielen dank .das wusste ich nicht, jetzt bin ich da schon mal schlauer.

falstaff schrieb:Das funktioniert auch bei Großen - nennt sich Social Engineering... Den meisten Leuten fällt es schwer einen Gefallen abzuschlagen, wenn einer freundlich fragt.

Jaein, das mag auf wiederum ältere Personen, heißt ab 16+ zuzutreffen, Jüngere wurden aber von ihren Eltern in der Regel so getrimmt, dass sie auf entsprechende Bitten sofort ihre Sensoren ausfahren, denen ihnen eine mögliche Gefahr signalisiert. Geht es dann wiederum in das kindliche Alter, also 12 und weniger, könnte es wiederum funktionieren, da Kinder in diesem Alter auch noch ein schlechtes Gewissen haben und Erwachsene mit Bitten teilweise als unabdingbares Gebot halten, welche sie, trotz vielleicht zuvor ausgestoßener elterlicher Warnung, trotzdem annehmen.

Kaietan schrieb:Von der Bushaltestelle bis zum Wohnhaus geht man in 2 Minuten.

Sehr, sehr richtig. Deshalb bleibt aus meiner Sicht nur ein Anwohner oder anderweitig Vertrauter, welcher es ohne großen Aufwand bewerkstelligen konnte, GK an eine unfrequentierte Örtlichkeit zu leiten.

Cyenita schrieb:Georgina ist in den letzten Jahren mehrmals umgezogen. Bei einem Schulwechsel mitten im Schuljahr wird man auch oft irgendwo einsortiert wo noch Platz ist. Vielleich gab es auch durch die Umzüge Schulprobleme

Irgendwo einsortiert eventuell schon, jedoch nicht bei der Klassifizierung der Schule. Sonderpädagoge geht auch weiterhin in eine entsprechende Schule. Und ja, zu diesem Zeitpunkt war dies ein sonderpädagogisches Zentrum, mit entsprechendem Klientel aus dem Schulsprengel. Heißt also im unmittelbaren Einzugsgebiet der Schule wohnhaft.

falstaff schrieb:Die können auch 10,15 Minuten lang gefahren sein und dann wurde erst das Handy ausgeschaltet, ohne dass es sich zwischendurch an einem anderen Handymasten anmeldete.

Nein, das ist im Innenstadtbereich Berlin nicht möglich. Als Beispiel nur mal der Weg von GKs Schule bis zu ihrem Wohnort umfasst 5 Haltestellen des Busses. Die Haltestellen liegen etwa 800 m Luftlinie auseinander und hatten bereits damals jeweils einen "eigenen" Sendemast. Aufgrund der dichten und teilweise sechsstöckigen Bebauung, ist zur Funkabdeckung die Errichtung mehrerer Masten erforderlich. Deshalb kann man auch das Gebiet, in dem sich das Handy "aufhielt", ziemlich gut eingrenzen.

ErichE. schrieb:on welchem Film / Bericht ist hier denn laufend die Rede? Ich würde ihn mir auch gerne mal anschauen, finde aber nirgends einen Link dazu.
Könnte den bitte mal jemand posten?

Echt jetzt. Schau mal XY von gestern.

@Evil-Eve danke für die Info. Das relativiert die Geschichte mit den Superhunden natürlich. Das hätte man in der Sendung zumindest erwähnen können. Ich denke, eine ganze Gruppe wäre auf der kurzen Strecke aufgefallen, ausserdem wartete die Familie zuhause, warum also freiwillig irgendwo einsteigen oder reingehen, wenn es nicht eine bekannte und vertrauenswürdige Person war. Ich denke, der Täter bewegte sich im Umfeld. Direkt oder indirekt. Woher der Anrufer nicht nur Vermutungen, sondern gezielte Koordinaten sagt, ist zumindest interessant.

Hm, das Mädchen besuchte eine Schule mit sonderpädagogischen Schwerpunkt. Heißt das, dass sie selbst sonderpädagogischen Förderbedarf hatte? War sie vielleicht lernschwach? Vielleicht deshalb leicht zu beeinflussen/zu überrumpeln? Vielleicht ist sie mit einem ganz banalen Trick in ein Auto gelockt worden.

Kottan schrieb:Heißt das, dass sie selbst sonderpädagogischen Förderbedarf hatte?

Vielleicht auch weil sie so oft die Schule gewechselt hat, und deshalb nicht mehr mitgekommen ist?
Ich habe nach der 7ten Klasse auf eine andere Schule gewechselt und musste dort die 7te wiederholen, nicht weil ich vorher sitzen geblieben bin, sondern weil die irgendwie teilweise ganz andere Sachen im Unterricht hatten und ich dort nicht mitgekommen wäre (die Schulen haben die Lehrpläne vorher abgeglichen als ich wechselte)...sozusagen eine freiwillige Ehrenrunde...wenn sie 3 oder 4 mal wechseln musste (bin mir grad nicht sicher) ist sie vielleicht deshalb auf eine Förderschule gekommen 🤷‍♀️

Spinelli schrieb:Vielleicht auch weil sie so oft die Schule gewechselt hat, und deshalb nicht mehr mitgekommen ist?

Dann wird man normalerweise aber doch zurückgestuft, so wie du auch. Sonderpädagogik ist so teuer und dermaßen stigmatisierend, dass man eine solche Maßnahme nicht ohne guten Grund ergreift. Darüber hinaus ist die Nachfrage nach solchen Schulplätzen auch so groß, dass man niemanden dort parken würde der da eigentlich nicht hingehört.

Daher gehe ich davon aus, dass es einen guten Grund gab warum Georgine auf dieser Schule war. Wahrscheinlich war sie einfach lernschwach, das würde auch ihre Naivität erklären die selbst für einen Teenager noch auffallend war. Darüber hinaus hatte sie ja auch andere Dinge im Kopf und träumte von der großen Bollywoodkarriere.

@falstaff
Ok, da kenn ich mich leider nicht wirklich aus, aber was du sagst klingt plausiebel! 😉
Natürlich wäre es u.U. einfacher gewesen einen etwas "naiveren" Menschen zu ködern und wegzulocken... 🤔

Was den Anrufer betrifft so denke ich nicht das es sich um einen Scherz oder um eine Mutprobe unter Schülern handelt. Die Stimme klang zwar eher jung, es kann aber sein das eine hellere Stimme herkunftsbedingt ist. Es ist, wie hier bereits geschrieben, möglich das er einige Jahre älter ist als er klingt.
Meiner Meinung nach stammt der Anrufer entweder aus dem Umfeld des Täters und verfügt über Informationen oder er möchte durch die Anrufe öffentliche Aufmerksamkeit erlangen. Aus diesem Grund werden ja auch falsche Geständnisse abgelegt.

Sollte der Anrufer tatsächlich aus dem direkten Umfeld des/der Täter stammen dann müsste er sich eigentlich seit der ersten Veröffentlichung der Anrufe in direkter Gefahr befinden. Soweit ich weiß wurden die Anrufe Ende August erstmalig veröffentlicht.