Peggy Knobloch

Ein aktueller Bericht von heute in der "Thüringer-Allgemeinen" zur "DNA-Spur":

https://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Boehnhardt-Spur-im-Fall-Peggy-Gutachten-entlastet-Thueringer-LKA-Tatortgruppe-120252731

Böhnhardt-Spur im Fall Peggy: Gutachten entlastet Thüringer LKA-Tatortgruppe

Gutachten entlastet Thüringer LKA-Tatortgruppe. Das Land verschärft trotzdem Standards für die Tatortarbeit.
20. Juli 2018

Erfurt. Gutachtern ist es gelungen, auf die Minute genau einzugrenzen, wann der genetische Fingerabdruck des Rechtsterroristen Böhnhardt den Fundort der toten Peggy verunreinigt hat. Es war am 3. Juli 2016. „Fotos der Spurensicherung dokumentieren exakt, wann der kleine Stoffkrümel seinen Weg in die Ermittlungen nimmt“, erklärt Michael Menzel, verantwortlich für Verbrechensbekämpfung im Thüringer Innenministerium. „Es geschieht zwischen 13.25 Uhr und 13.26 Uhr.“

Der damalige Fund von DNA eines der NSU-Mörder im Südosten Thüringens, an der Grenze zu Bayern, hatte vor zwei Jahren für helle Aufregung gesorgt. Die Spur wird in unmittelbarer Nähe der sterblichen Überreste der neujährigen Peggy entdeckt. Von dem Mädchen aus Franken fehlte seit 2001 jede Spur. Bis heute stehen die Ermittler im fränkischen Bayreuth bei diesem Fall vor einem Rätsel.

Vor anderthalb Jahren wirft dann die Bayreuther Staatsanwaltschaft ziemlich unverhohlen Thüringer Kriminaltechnikern Schlamperei vor. Sie hätten beim Bergen der Leichen von Mundlos und Böhnhardt 2011 und am Fundort von Peggy 2016 „identisches Spurensicherungsgerät“ eingesetzt und so die falsche Spur mit der DNA von Böhnhardt verursacht.

Denn diese DNA stellte sich als Trugspur heraus. Der kleine Stofffetzen mit den genetischen Anhaftungen stammt von einem Kopfhörer aus dem NSU-Wohnmobil, in dem sich Böhnhardt und Mundlos im November 2011 erschossen hatten. An beiden Orten untersuchte auch die LKA-Tatortgruppe Spuren.

Qualitätsstandards für die Tatortarbeit verbessert

Den Vorwurf, nicht ordentlich gearbeitet zu haben, weist nun Michael Menzel zurück. Vielmehr zeige ein Gutachten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth, dass die Thüringer Kriminaltechniker alle geltenden Standards bei beiden Untersuchungen eingehalten haben. „Es kann ausgeschlossen werden, dass der Stofffetzen an einem der Spurensicherungsgeräte von einem zum nächsten Tatort übertragen wurde“, erklärt der leitende Polizeidirektor. „Alle diese Geräte wurden zwischen den beiden Einsätzen erneuert.“ Einzig ein Koffer sei beide Male vorhanden gewesen.

Daher hält er das Übertragen des mit der DNA von Böhnhardt kontaminierten Stoffkrümels durch die Tatortgruppe für extrem unwahrscheinlich.

Trotzdem hat Thüringen auf den Vorfall reagiert und noch einmal die Qualitätsstandards für die Tatortarbeit verbessert. Diese liegen damit höher als vom Bundeskriminalamt gefordert, so Menzel. Verpackungen für Spurenträger würden weiter vereinheitlicht und es komme noch häufiger Einwegmaterial zum Einsatz. Zudem soll die Qualifikation aller Polizistenweiter verbessert werden, weil DNA-Spuren besonders sensibel seien.

Das ebenfalls mit Untersuchungen in beiden Fällen befasste Institut für Rechtsmedizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena erklärt auf Anfrage, erneut, dass es als Verursacher der Trugspur schnell ausgeschlossen wurde. Auch die Jenaer Einrichtung sei in die damaligen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bayreuth eingeschlossen gewesen, heißt es.

Wie 2016 der verdächtige Stoffkrümel an den Fundort von Peggy kam, ist weiter unklar.

trullala schrieb: Wie 2016 der verdächtige Stoffkrümel an den Fundort von Peggy kam, ist weiter unklar.

Na sauber -.- Jetzt geht DAS wieder los.

Dann wird das Ding halt mit einer Waldameise auf Reisen gegangen sein.

trullala schrieb:Es geschieht zwischen 13.25 Uhr und 13.26 Uhr.“

Damit kann man wohl sagen, dass ein Zusammenhang nicht nur "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ausgeschlossen werden, sondern definitiv.
Vielleicht kann man diese ja nun auch mal aus der Diskussion lassen. Der wahre Mörder rennt offenbar noch frei herum. Der wird sich über diese Trugspur gefreut haben, sofern er das überhaupt mitbekommen hat.

hmmmmmmm....

danke @trullala !


trotzdem...ich verstehe es nicht.
wie kam denn nun dieser Stofffetzen an den Ablageort von Peggy?

sehr unbefriedigend bis jetzt...

Und wenn Peggy vor ihrem Tod mit diesen besagten Kopfhörern in Kontakt gekommen ist (z. B. damit Musik gehört hat) und somit sie selbst diese Spur an den Fundort gebracht hat?

Ventil schrieb:trotzdem...ich verstehe es nicht.
wie kam denn nun dieser Stofffetzen an den Ablageort von Peggy?

sehr unbefriedigend bis jetzt...

Wir wissen, dass der Stofffetzen nichts mit Peggy zu hat, dass er keinesfalls mit Peggy zusammen an den Auffindeort gelangt sein kann. Allein schon wegen der unterschiedlichen Liegezeiten.
Was bringt es uns im Fall Peggy weiter, wenn wir den Weg des Stoffetzens nachverfolgen könnten? Nicht ein Stück brächte es uns weiter bei unseren Überlegungen, wer hat Peggy getötet und wer hat sie an dieser Stelle abgelegt.

@xTrina
Die Spur war keinen Witterungsverhältnissen ausgesetzt. Anhand des Zustandes konnte man ausschliessen, dass sie 15 Jahre im Freien gelegen hatte.

emz schrieb:Wir wissen, dass der Stofffetzen nichts mit Peggy zu hat, dass er keinesfalls mit Peggy zusammen an den Auffindeort gelangt sein kann. Allein schon wegen der unterschiedlichen Liegezeiten.

Kannst du mir das bitte genauer erklären? Oder mir zeigen wo dazu im Thread ich was finden kann zu diesem Thema.

@xTrina

Beitrag von trullala (Seite 3.554)

@xTrina

Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Bayreuth, 08. März 17
https://www.justiz.bayern.de/gerichte-und-behoerden/staatsanwaltschaft/bayreuth/presse/2017/2.php

Die nun vorliegenden Untersuchungsergebnisse zu dem Textilstück stellen klar, dass die Beschaffenheit der 2016 aufgefundenen Spur einen Bezug zum Tod Peggy Knoblochs im Jahr 2001 ausschließen lässt. Überdies schließt der gute Erhaltungszustand der DNA-Spur eine längere Liegezeit im Erdreich aus.

Ich seh schon, ihr hier alle glaubt der Polizei/Staatsanwaltschaft was sie sagen.
Man könnte aus diversen Gründen auch deren Aussagen anzweifeln? Findet ihr nicht?

xTrina schrieb:Findet ihr nicht?

Richtig.

Ich möchte hierzu ganz auf den Anfang des Falles hinweisen.
Auf die Besetzung der Ermittlungsgruppe. Also auf die damals ausgewählten Ermittler.

@xTrina
Nein, das finde ich nicht. Dazu gibt es keinerlei Anlass.
Wenn Du das so pauschal doch tun magst, dann mach das doch anhand konkreter Punkte fest.

Also "keinerlei Anlass" finde ich etwas schon etwa untertrieben.
In diesem Fall ist seitens der Polizei so viel schief gelaufen dass es sehr wohl Gründe gibt die Aussagen der Polizei anzuzweifeln.

@xTrina
Darfst Du ja, Du kannst alles anzweifeln. Solltest halt schon belastbare Argumente haben, wenn Du das hier öffentlich anprangern möchtest.
Das ist ein Kriminalfall mit realen Menschen, die als Opfer, Täter, Verdächtiger, Ermittler, Staatsanwälte, Richter, Angehörige, Bekannte etc. involviert sind. Da sollte man entsprechend der hier geltenden Regeln und ganz besonders wegen der noch spezifischeren Krimiregeln nicht auf haltlose und unbewiesene Verschwörungen hinweisen sondern auf ganz konkrete, nachvollziehbare Informationen.

trullala schrieb:Wie 2016 der verdächtige Stoffkrümel an den Fundort von Peggy kam, ist weiter unklar.

Für mich ist das nach wie vor auch nicht 100 % geklärt, es ist aber absolut müßig sich darüber noch weiter den Kopf zu machen.

Butzeller schrieb:Der wahre Mörder rennt offenbar noch frei herum. Der wird sich über diese Trugspur gefreut haben, sofern er das überhaupt mitbekommen hat.

Sofern er das überhaupt mitbekommen hat, na na , was willst Du durch die Blume sagen ?

trullala schrieb: Die Spur wird in unmittelbarer Nähe der sterblichen Überreste der neujährigen Peggy entdeckt. Von dem Mädchen aus Franken fehlte seit 2001 jede Spur. Bis heute stehen die Ermittler im fränkischen Bayreuth bei diesem Fall vor einem Rätsel.

Ich bin da totaler Pessimist , die Ermittler werden das Rätsel wohl nie mehr lösen, damit ist es auch gut (nicht gut) mit dem Fall, nächstes Jahr bekommen wir noch einmal eine ZDF Doku/Geschichte darüber und das war es.

CrimeHunter schrieb:Sofern er das überhaupt mitbekommen hat, na na , was willst Du durch die Blume sagen ?

Wir wissen doch gar nichts über den Mörder. Kann doch sein, dass der wegen anderer Delikte in der JVA oder in einer geschlossenen forensischen Einrichtung hockt...

@jaska
Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.
Auf die Idee kann man selber kommen, dass man Beamten, die sich für die Aufklärung von Verbrechen oder der akkuraten Aufnahme von Spuren etc den Arsch aufreißen, schwer Unrecht tut, wenn man sie pauschal ohne Gründe unter Generalverdacht stellt.
Es ist ein Fehler passiert, dieser wurde restlos aufgearbeitet, es wurden Konsequenzen gezogen- besser geht es eigentlich nicht.
Richtig, es sind Menschen und die machen Fehler und gerade beim Thema DNA passieren diese leider sehr sehr leicht, eben weil es um mikroskopisch kleine Spuren geht.

Butzeller schrieb: es sind Menschen und die machen Fehler und gerade beim Thema DNA passieren diese leider sehr sehr leicht, eben weil es um mikroskopisch kleine Spuren geht.

Gar keine Frage, nur was für ein ungünstiger Lauf , bei diesem Fehlerverseuchten Fall, da taucht eine NSU DNA bei den Sterblichen Überresten von Peggy Knobloch auf, klar das das Wellen schlägt , die sich nur langsam legen. Wenn es nach mir ginge würde ich sagen das jeder DNA Beweis in Zukunft Dreimal gegengeprüft werden sollte , um zu vermeiden das da wer unschuldig verknackt wird.

@CrimeHunter

Du weißt ja: gesetzt der Serie und manchmal steckt einfach der Teufel im Detail.
Aber als Ermittler hat man es auch nicht leicht. Es gibt auch Fälle, wo sogar vermeintlich unbeteiligte Zeugen lügen, dass sich die Balken biegen, was die Arbeit der Ermittler auch nicht erleichtert.
Aber kein Zweifel, es wurden Fehler gemacht.
Aber auch kein Zweifel, der Fehler mit der Trugspur, die Richtung NSU wies, wurde akkurat aufgearbeitet.