Frau.N.Zimmer schrieb:Das sehe ich nicht so. 9/11 wurde uns regelrecht ins Gehirn gebrannt, durch ständige Berichte. Das geht ja schon beim Datum los, das tausendfach genannt wurde. Such dir mal ein schreckliches Ereignis, das dich nicht persönlich betroffen, aber doch stark aufgewühlt hat, aus und erinnere dich an das genaue Datum.
Das sehe ich anders, jedenfalls in Bzug auf ein Polizeiverhör (ich habe aber noch keines erlebt, muss ich zugeben):
Das genaue Datum wüsste ich zwar wohl nicht, aber ich wüsste, was ich an dem Tag getan habe, und ich gehe davon aus, dass es auch nicht so wichtig wäre, das Datum zu wissen, weil das ja in unserem Beispiel die Polizei kennt.
Ich könnte also sagen: "An dem Tag, an dem "aufwühlendes Ereignis X" passierte, war ich nachmittags mit meinem Mann einkaufen und dann habe ich zu Hause den Kühlschrank eingeräumt und meine beste Freundin rief an und wir telefonierten rund eine Stunde. Anschließend habe ich Essen gekocht und dann erfahren, was passiert ist."
Was ich aber auch nicht weiß: Kommt es wirklich vor, dass die Polizei zehn Jahre nach einem Mord bei jemandem zu Hause aufläuft und ein Alibi haben möchte? Einfach nur so, ohne dass sie zuvor jemals mit der Person gesprochen hat?
Oder ist es nicht doch eher so, dass sie einem Verdächtigen durch etwas anderes als ein fehlendes Alibi auf die Spur kommt, zum Beispiel also durch einen Gentest oder sonstige technische Beweise?