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Peggy Knobloch

98.163 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

05.10.2021 um 16:20
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Doch solche Aussagen sind grundsätzlich durchaus denkbar und ggf. verwertbar. Wenn ein Zeuge stirbt oder Demenz anheim fällt oder aus ähnlichen Gründen nicht aussagen kann, ist es durchaus üblich, den Polizeibeamten vorzuladen, vor dem er früher eine Aussage gemacht hat, um auf diesem Wege die ursprüngliche Aussage in das Verfahren einzuführen.
Das wußte ich nicht! Gibt es dazu einen Link oder woher weißt du das?

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Peggy Knobloch

05.10.2021 um 16:43
Zitat von LimonBalLimonBal schrieb:Das wußte ich nicht! Gibt es dazu einen Link oder woher weißt du das?
Schau einfach mal in den Fall Ursula Herrmann. Der dortige Hauptbelastungszeuge war schon lange tot, als der Strafprozess gegen den Tatverdächtigen anfing.

Aber die noch lebenden Polizeibeamten, die seinerzeit den Hauptbelastungszeugen vernommen hatten, wurden im Strafprozess als Zeugen zu dem gehört, was der Hauptbelastungszeuge damals in seinen polizeilichen Vernehmungen gesagt hatte.


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Peggy Knobloch

05.10.2021 um 16:45
@Andante

ist es dann so zu verstehen, dass eine Mutter, die bei den Vernehmungen des Kindes meist oder immer zugegen war, ersatzweise vernommen werden könnte? - auch wenn das Kind heute erwachsen ist?


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Peggy Knobloch

05.10.2021 um 16:47
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:ist es dann so zu verstehen, dass eine Mutter, die bei den Vernehmungen des Kindes meist oder immer zugegen war, ersatzweise vernommen werden könnte?
So habe ich das jetzt zumindest verstanden


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Peggy Knobloch

05.10.2021 um 19:03
Zitat von LimonBalLimonBal schrieb:Das wußte ich nicht! Gibt es dazu einen Link oder woher weißt du das?
Ich bin (Hilfs-)Schöffe Wikipedia: Schöffe (ehrenamtlicher Richter) und unlängst wurde vor "meinem" Gericht ein Fall verhandelt, in dem eine junge Frau in einer Anzeige bei der Polizei und nochmals in einer späteren Zeugenvernehmung schwere Vorwürfe gegen den Angeklagten erhoben hatte. In der mündlichen Verhandlung vor Gericht wollte sie davon dann nichts mehr wissen, sagte, sie sei nur "sauer auf den Angeklagten" gewesen und habe sich das alles ausgedacht und wäre keinesfalls bereit, ihre Aussage zu wiederholen.

Wir haben dann die Polizeibeamtin als Zeugin vernommen, die wiederum die Zeugin ursprünglich vernommen hatte, wodurch die polizeiliche Aussage der jungen Frau dann eben indirekt doch Eingang in die Verhandlung gefunden hat. Und da es einiges an Indizien gab, dass sie sich das ganze eben nicht nur ausgedacht hatte, weil sie sauer war, haben wir ihrer Aussage vor der Polizei mehr geglaubt, als ihrer Aussage vor Gericht. Warum sie vor Gericht nicht mehr aussagen wollte, darüber kann man nur spekulieren, und das haben wir im Urteil tunlichst gelassen. Mein persönlicher Eindruck war, dass der Angeklagte über seine weitläufige Verwandtschaft dem Mädel heftig gedroht hat.
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:ist es dann so zu verstehen, dass eine Mutter, die bei den Vernehmungen des Kindes meist oder immer zugegen war, ersatzweise vernommen werden könnte? - auch wenn das Kind heute erwachsen ist?
Ja, schon. Gerade weil das Kind jetzt erwachsen ist und sich daher an Dinge aus der Kindeheit viellicht kaum noch erinnern kann, kann die Mutter sehr wohl und gut als Zeugin dafür dienen, was das Kind damals zeitnah ihr erzählt hat.


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Peggy Knobloch

05.10.2021 um 22:58
Mich würde der Original-Wortlaut von Florians kindlichen Aussagen interessieren!
Leider wird oft bei inhaltlichen Niederschriften etwas aus der Erlebniswelt der (notierenden) Erwachsenen hineininterpretiert, was das Kind ganz anders gemeint hat. Nur weil es für bestimmte Dinge nicht die korrekten (Erwachsenen-) Begriffe kennt.
Ich meine aber auch, gelesen zu haben, dass die Aussagen von Florians Mutter getätigt wurden, die dabei das von Florian Erzählte mit ihren eigenen Worten widergab. Insofern glaube ich nicht, dass die erneute Befragung der Mutter zu neuen Informationen führen würde.
Ob Florian heute MS wiedererkennen würde? Ob er sich erinnern könnte, MS und Ulvi zusammen gesehen zu haben?


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Peggy Knobloch

05.10.2021 um 23:04
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:ist es dann so zu verstehen, dass eine Mutter, die bei den Vernehmungen des Kindes meist oder immer zugegen war, ersatzweise vernommen werden könnte? - auch wenn das Kind heute erwachsen ist?
Generell kann jeder, zunächst von der Polizei/StA zwecks Ermittlungen, und später, wenn ein Strafprozess gegen einen bestimmten Angeklagten eröffnet ist, als Zeuge vernommen werden, soweit da nicht Aussage- und Zeugnisverweigerungsrechte bestehen. Es geht ja um die Wahrheitsfindung bzw. Aufklärung einer Straftat.

Inwieweit dann so ein Zeuge glaubwürdig und seine Aussage glaubhaft sind, steht auf einem anderen Blatt bzw. müssen die Leute beurteilen, die dafür zuständig sind


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Peggy Knobloch

06.10.2021 um 15:21
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:ist es dann so zu verstehen, dass eine Mutter, die bei den Vernehmungen des Kindes meist oder immer zugegen war, ersatzweise vernommen werden könnte
Warum ausgerechnet die Mutter und nicht der damalige Beamte, der das Kind vernommen hat? Der ist wenigstens neutral. Die Mutter war schließlich beim Vorfall auch nicht dabei.


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Peggy Knobloch

06.10.2021 um 17:01
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Warum ausgerechnet die Mutter und nicht der damalige Beamte, der das Kind vernommen hat? Der ist wenigstens neutral. Die Mutter war schließlich beim Vorfall auch nicht dabei.
Bei dem Vorfall nicht, aber bei der Vernehmung! Aber such sie könnte nicht mehr genau aussagen, weil durch die vergsngene Zeit einiges vergessen worden ist, während der Beamte die damalige Aussage vorliegen hat


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Peggy Knobloch

06.10.2021 um 18:42
Zitat von LimonBalLimonBal schrieb:Aber such sie könnte nicht mehr genau aussagen, weil durch die vergsngene Zeit einiges vergessen worden ist, während der Beamte die damalige Aussage vorliegen hat
Da bin ich mir gar nicht so sicher, ob der Beamte die Aussage noch vorliegen hat. Wenn er zwischenzeitlich pensioniert worden ist, dann ganz bestimmt nicht. Und polizeiliche Unterlagen werden nicht jahre- oder jahrzehntelang in der betreffenden Polizeiwache aufbewahrt, so viel Platz ist da gar nicht. Wie bei Gerichten und Staatsanwaltschaften auch werden Altakten regelmäßig abgeholt und in zentrale Archive übergeführt. Damit die nicht überquellen, wird da auch nach bestimmten Kriterien mal was vernichtet.
Davon abgesehen ist auch nach den Datenschutzgesetzen regelmäßig zu löschen.


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Peggy Knobloch

06.10.2021 um 18:45
Die Akte liegt doch bestimmt in einem Archiv oder digitalisiert aufbewahrt!


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Peggy Knobloch

06.10.2021 um 18:48
Zitat von LimonBalLimonBal schrieb:Die Akte liegt doch bestimmt in einem Archiv oder digitalisiert aufbewahrt!
Nicht unbedingt. Es können gar nicht alle alten Aktenaufbewahrt werden, woher soll der Platz dafür denn kommen? Da muss regelmäßig zur Ausdünnung vernichtet werden. Und ganz sicher wird nicht jede Altakte vor ihrer Vernichtung digitalisiert.


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Peggy Knobloch

06.10.2021 um 18:53
Als Beispiel hier ein Merkblatt des Landesarchivs Hessen betreffend die aktuellen hessischen Landesrichtlichtlinien zur Aufbewahrung von Polizei-Schriftgut:

https://landesarchiv.hessen.de/sites/landesarchiv.hessen.de/files/content-downloads/Merkblatt%20Polizei%20Aussonderung.pdf (Archiv-Version vom 23.06.2021)


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Peggy Knobloch

06.10.2021 um 18:58
@Andante
Und woher kommen dann diese vielen extrem dicken Akten bei anderen Mordfällen, wenn Aussagen nach wenigen Jahren in den Müll wandern?
Es ging im Fall Peggy ja nicht um etwas so Harmloses wie einen Ladendiebstahl!


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Peggy Knobloch

06.10.2021 um 19:05
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Und woher kommen dann diese vielen extrem dicken Akten bei anderen Mordfällen, wenn Aussagen nach wenigen Jahren in den Müll wandern?
Es ging im Fall Peggy ja nicht um etwas so Harmloses wie einen Ladendiebstahl!
Natürlich nicht. Ich sage ja auch gar nicht, dass „nach wenigen Jahren“ alles vernichtet ist. Die Frage ist aber, ob jedes Fitzelchen der Polizeiakten von damals noch vorhanden ist. All die vielen Spuren, denen man nachgegangen ist und die sich definitiv als falsch herausgestellt haben (zB Peggy in der Türkei): Ich bin mir durchaus nicht sicher, ob auch solche Spurenakten bis heute aufbewahrt werden.


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Peggy Knobloch

06.10.2021 um 19:08
Man sollte diesen Thread outsourcen, da er juristisch nicht mehr aufzuarbeiten ist.
Ulvi K. würde auch bei forensischen Beweisen nicht mehr zur Rechenschaft zu ziehen sein, da rechtsgültig freigesprochen.
MS wäre maximal ein Totschlag nachzuweisen, der verjährt wäre.


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Peggy Knobloch

06.10.2021 um 19:18
@Watt

Das ist eben auch ein Punkt. Wieso sollten bei einer Tat, die max. als Totschlag nachweisbar wäre, die aber zwischenzeitlich, egal wer der Täter ist, verjährt wäre, noch meterweise Akten einschließlich sämtlicher polizeilichen Spurenakten aufbewahrt werden? Juristisch wäre die Sache durch, da kann nichts mehr kommen, und ob sich das bayrische Staatsarchiv für die Fallakten interessiert, ist sehr die Frage. Warum sollte es?

Die Sache war ja noch anders, als UK in 2014 freigesprochen war. Da war klar, dass der Fall weiter ungelöst ist, und so lange Peggys Leiche nicht gefunden war, war die unverjährbare Straftat Mord nicht ausgeschlossen. Die Akten blieben also offen. Dann der Fund von Peggs Leiche, wo aber die forensischen Ergebnisse anscheinend nicht ausreichen, irgend jemandem Mord nachzuweisen. Natürlich kann sich immer noch Überraschendes ergeben, aber ob es für eine Mordanklage gegen MS oder eine Wiederaufnahme des Verfahrens gegen UK wegen Verdachts des Mordes reicht? Ziemlich unwahrscheinlich.


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Peggy Knobloch

06.10.2021 um 19:25
@Andante
Es ist aber nach wie vor alles offen. Bei anderen Mordfällen, wo die Tat viel länger zurückliegt, sind die Akten auch noch vorhanden. Es kann doch nicht sein, dass irgendwann solche Akten vernichtet werden, nur um Platz in den Regalen zu schaffen!


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Peggy Knobloch

06.10.2021 um 21:20
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Es kann doch nicht sein, dass irgendwann solche Akten vernichtet werden, nur um Platz in den Regalen zu schaffen!
Doch.

https://www.focus.de/politik/deutschland/raf/bka-vernichtete-spurenakten-buback-mord_id_1764281.html

Wir stellst du dir denn das vor? Das man ständig neue Archive baut?


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Peggy Knobloch

06.10.2021 um 21:23
Nein, nicht neu bauen, aber vielleicht digitalisieren? Wäre doch eine Möglichkeit?


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