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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

3.150 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungelöst, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

25.03.2017 um 20:58
Und noch ein weiterer Artikel von Gestern, der sich auch auf Beitrag in der Stuttgarter Zeitung bezieht; u. a. wird kommentiert:
Josef Kögel, heute 82, der die Ermittlungen damals leitete, wird einem aktuellen Interview mit der Stuttgarter Zeitung wahrscheinlich so deutlich wie nie zuvor. Er gehe davon aus, dass Anja von zwei Jugendlichen ermordet wurde, und ein Erwachsener, wahrscheinlich der Vater eines der beiden, bei der Beseitigung der Leiche geholfen habe. Nur der Beweis fehlt.
Wie im letzten Satz von dem Journalisten zusammengefasst, verstehe auch ich die Aussage von Josef Kögel in der Stuttgarter Zeitung. Traurig, wenn dies so wäre, denn die Mitwisser haben dann den Angehörigen des Opfers, über den Tod ihrer Tochter hinaus, noch weiteres furchtbares Leid hinzugefügt.

Wenn keine Aussage von den Beteiligten kommen sollte, dann kann man nur auf überirdische Gerechtigkeit hoffen, die hoffentlich noch rechtzeitig auf Erden ihren Niederschlag findet!


Im Artikel wird u. a. nochmals die Verteilung der Kleiderstücke angesprochen:
Einen Tag, nachdem die Leiche gefunden worden ist, wird auf dem Schmidener Feld, einer Freifläche zwischen Schmiden und Bad Cannstatt, ein Fetzen von Anjas Mantel sichergestellt. Später findet man dort auf einer Strecke von mehreren Kilometern verteilt weitere Teile jenes Mantels. Ein Zeuge sagt aus, dass er in der Mordnacht, kurz vor ein Uhr, zwei Männer auf dem Schmidener Feld beobachtet habe. Anjas Mörder?

Über 500 Alibis von jungen Männern aus dem Umfeld und der Nachbarschaft Anja Aicheles werden im Laufe der Ermittlungen überprüft – vergebens. Anfang April 1987 entdeckt ein Spaziergänger beim Ortsausgang Schmiden verschiedene Stofffetzen und benachrichtigt die Kriminalpolizei. Es handelt sich tatsächlich um weitere zerschnitte Teile von Anja Kleidung. Im Juli 1987 stößt ein Spaziergänger in derselben Gegend auf einen abgeschnittenen Lederfetzen von Anjas Schuh. Die Kriminaltechniker finden heraus, dass dieser im Gegensatz zu den vorherigen Funden nicht in der Mordnacht, sondern erst kurz vor dem Auffinden abgelegt wurde.

.....................

So kommen Spuren um Spuren zusammen, doch der entscheidende Beweis fehlt.
https://www.swp.de/ulm/nachrichten/stuttgart/historischer-mordfall_-die-frage-nach-dem-taeter-bleibt-14667904.html (Archiv-Version vom 27.03.2017)

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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

27.03.2017 um 12:25
Die Cannstatter Zeitung berichtet auch heute am Jahrestag:

http://www.cannstatter-zeitung.de/lokales/bad-cannstatt_artikel,-anja-aichele-unvergessen-und-ungesuehnt-_arid,2113526.html


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

27.03.2017 um 20:28
verstehe nicht warum die nicht die dna von dem Verdächtigen haben.


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27.03.2017 um 22:24
Haben sie doch.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

28.03.2017 um 12:49
aha und alibi steht über dna oder wie?


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28.03.2017 um 16:04
@BellaNapoli

Dies geht ja auch aus der Vermutung des Ermittlers in dem auf dieser Threadseite verlinkten Artikel hervor:

Dass der/die Täter von einem ihrer Elternteile bei der Beseitigung des Opfers unterstützt und/oder ein stichhaltiges Alibi für den Tatzeitraum erhielten.

Grüße

Demlicz


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28.03.2017 um 17:54
Zur Bedeutung eines Alibis im Zusammenhang mit der Erzwingung einer DNA-Proben-Abgabe zitiere ich mal aus einem anderen Mordfall:
Wenn jemand keine Probe abgeben wolle, könne er ebenso gut für die Tatzeit ein Alibi vortragen, das dann von der Polizei überprüft werde. "Wird es bestätigt, wird er ebenso ausgeschlossen wie bei einer negativen Speichelprobe." Herr May habe sich zu einem Alibi aber bislang nicht geäußert.


https://community.beck.de/2009/05/14/freiwilliger-dna-test-wird-zum-zwang-%E2%80%93-wer-verweigert-wird-beschuldigt



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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

28.03.2017 um 19:28
@Buchfink
@BellaNapoli

Es gibt ja nicht wenige Mitglieder der Executive / Judicative, welche aus Erfahrung Zeugenaussagen für eines der schwächsten Glieder einer Beweis- resp. Indizienkette halten.

Sollte diese "Praxis" - d.h. Alibi verhindert DNA-Nachweis - um sich greifen, so würde m.E. das Potential des DNA-Nachweises unterlaufen resp. ad absurdum geführt.

Der Tatort war ja Stuttgart. Da bleibt ein "Gschmäckle".

Und dieser Begriff hat sich m.E. nicht ohne Grund lokal historisch etabliert.

Grüße

Demlicz


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

28.03.2017 um 20:56
Heißt im Umkehrschluss für einen perfekten Mord braucht man nur ein wasserdichtes Alibi allen Technologien zu trotz. 


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

28.03.2017 um 21:07
@BellaNapoli

Ja, eine solche "Praxis" würde die Beweiskraft der KTU und die Verwertbarkeit deren Ergebnisse vor Gericht m.E. in die 1980er zurückwerfen.

Grüße

Demlicz


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

28.03.2017 um 21:15
Der Kommissar hört sich im Interview an als ob er sich sogar ziemlich sicher wäre um welchen Vater es sich handelte.


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28.03.2017 um 22:07
@BellaNapoli

So einen ähnlichen Eindruck hatte ich auch.

Daher das "Gschmäckle".

Grüße

Demlicz


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

28.03.2017 um 22:43
Der Kripobeamte vermutet ja den Vater des Täters als Helfer bei der Beseitigung der Leiche. Wenn der Täter beim DNA-Test überprüft wurde, aber die DNA von seinem Vater stammt, könnte man das normalerweise feststellen. Aber nicht in Deutschland. Da ist die Überführung von Verwandten mittels DNA nämlich nicht erlaubt.

Laut Gesetz ist ein Abgleich von DNA-Mustern auf verwandtschaftliche Ähnlichkeiten allerdings verboten.

http://www.n-tv.de/panorama/DNA-Verwandtencheck-verboten-article9834536.html


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axelm ehemaliges Mitglied

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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

29.03.2017 um 15:25
@nephilimfield
@Able_Archer
@BellaNapoli
@Buchfink 


sowohl die Aussage Bis heute geht die Kripo davon aus, dass das Mädchen an jenem Abend in Begleitung von jemandem war, den sie kannte, den sie für ungefährlich hielt. Josef Kögel, heute 82, der die Ermittlungen damals leitete, wird einem aktuellen Interview mit der Stuttgarter Zeitung wahrscheinlich so deutlich wie nie zuvor. Er gehe davon aus, dass Anja von zwei Jugendlichen ermordet wurde, und ein Erwachsener, wahrscheinlich der Vater eines der beiden, bei der Beseitigung der Leiche geholfen habe. Nur der Beweis fehlt.

als auch die tatsache dass hier aufgrund eines alibis keine DNA probe erzwungen werden kann ist natürlich der hammer.  ich kenne den fall gut, aber diese aussage war neu für mich.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

29.03.2017 um 16:07
Ich möchte nur kurz die konkrete Quelle zu @axelm nachreichen:

https://www.swp.de/ulm/nachrichten/stuttgart/historischer-mordfall_-die-frage-nach-dem-taeter-bleibt-14667904.html (Archiv-Version vom 27.03.2017)

Grüße

Demlicz


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axelm ehemaliges Mitglied

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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

29.03.2017 um 16:46
Vielen Dank @Able_Archer . Hab jetzt auch die orginalquelle gefunden, ein Interview mit den kommisaren knubben und kögel:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.zwei-polizisten-im-ruhestand-sprechen-ueber-ungeklaerte-morde-aktenzeichen-ungeloest-page2.8047226a-b12e-434c-8adf-5b24244dd4f2.html

 Falls das irgenwann verschwindet habe ich die passagen zu anja kopiert: 
 Bei Anja Aichele habe ich drei Jahre Sonderkommissionen geführt. Immer wieder haben wir mit neuen Leuten neu angefangen. Profiler aus ganz Deutschland haben sich mit dem Fall beschäftigt.   .......

Objektiv haben Sie alles getan, und trotzdem bleibt dieses Gefühl? Kögel Das bilde ich mir ein. Es sind ja auch noch andere über den Fall gegangen. Trotzdem bleibt eine Wunde? Kögel Ja. Knubben Wenn man so viel Energie reingesetzt hat, so viele Spuren verfolgt hat, dann ist es einfach menschlich, dass man glaubt, der Erfolg müsste auch folgen. Deshalb behaupte ich, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die nicht klärbar sind. Es bleibt aber immer eine Restchance. Man weiß nie. Da halte ich mich dran fest. Herr Kögel, halten Sie sich auch daran? Kögel Das stimmt schon. Ein Täter kann einen Mord noch so toll planen, er kann nie garantieren, dass nicht nachts jemand am Fenster steht und doch etwas sieht, das aber gar nicht einordnen kann. Wir müssen den Zeugen bloß finden. Darum haben wird in der Stadt die Hausbefragungen gemacht. Im Fall Aichele haben wir im Sommerrain, in Steinhaldenfeld und Teilen Cannstatts alle Männer zwischen 15 und 30 Jahren überprüft.

Sie glauben, ziemlich genau zu wissen, was passiert ist: Zwei junge Männer haben Anja ­Aichele getötet, und ein Erwachsener hat beim Vergraben ihrer Leiche in der Nacht geholfen. Trotzdem . . .
Kögel . . . kommt man nicht weiter, hängt man. 
Macht einen das dann nicht wahnsinnig? 
Kögel Natürlich. Ich war von Anfang an der Überzeugung, dass wir einen der beiden Täter überprüft haben. Wir haben alle Alibis im Muggensturm, einem sozial gehobenen Viertel in Stuttgart-Bad Cannstatt, überprüft. Ich bin überzeugt, einer der Täter wohnt da oben und Vater oder Mutter haben ihm ein falsches Alibi gegeben aus Angst, dass sonst ihre gesamte Existenz den Bach runtergeht. Auch als wir später die DNA auswerten konnten, sind wir nicht weitergekommen. Wir wissen, um 21.40 Uhr war die Tatzeit, weil man die Stimmen von zwei jungen Kerlen gehört hat. Dann kommt die Beseitigung der Leiche – wahrscheinlich durch den Vater. Wir sind überzeugt, dass Anja mindestens einen der Täter gekannt hat, sonst wäre sie nicht über den Weinberg mitgegangen. Trotzdem kommt man nicht weiter, obwohl man 160 Leitz-Ordner voll mit Spuren hat. Und jetzt sitzt hier ein alter Mann, der jede Sekunde in diesem Fall kennt, und ärgert sich immer noch. 
Knubben Das kann noch rauskommen. 
Haben Sie die Hoffnung? 
Kögel Ich glaub’s nicht mehr. Getötet hat ja nur einer der beiden. Meine einzige Hoffnung ist, dass der andere auf seinem Sterbebett sein Gewissen erleichtern möchte. Ein Giftmord wurde nur gelöst, weil die damals 15-jährige Tochter beim Tod der Großmutter beim Erbe zu kurz gekommen ist und dann kam und sagte: „Meine Mutter, meine Schwester und mein Schwager haben meinen Vater vergiftet.“ Knubben Das kann auch im Fall Aichele passieren.
 Kögel Ich glaub nicht dran.
 Also müssen eher Sie Ihren Frieden mit dem Fall machen? 
Kögel Den hab ich. Ich weiß, ich habe alles gemacht. Aber es ist trotz allem unbefriedigend. Immer wenn ich an der Ecke vorbeifahre, werde ich daran denken. 
Die Belastung durch ungeklärte Fälle taucht in keiner Untersuchung auf. 
Knubben Das ist nicht nur Belastung, das ist auch eine erhöhte Motivation. Dahin kann man es ummünzen. Wahrscheinlich müssen wir mit der Erkenntnis leben, dass ein Täter so ein Verbrechen nicht nur verdrängen, sondern auch abspalten kann. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
 Aber es müssen im Fall Aichele gleich mehrere Menschen schon sehr lange schweigen.
 Knubben Das funktioniert. 
Kögel Es gibt viele Menschen nicht nur in den Gefängnissen, die können exzellent über Straftaten schweigen. Es gibt Menschen, die sind gewissenlos und können offensichtlich gut damit leben.



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axelm ehemaliges Mitglied

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29.03.2017 um 16:50
Wahnsinn. Die Therie des Kommisares in kürze:  Der Täter und sein Vater wohn(t)en im Muggensturm. Anja geht mit durch die Weinberge weil sie den Täter kannte.  Eltern geben dem Täter ein Alibi. Es gibt einen Mitwisser/Tatbeteiligten. Vater beseitigt die Leiche.


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axelm ehemaliges Mitglied

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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

29.03.2017 um 16:57
und sorry ;-)    -  habe erst jetzt gelesen, dass@Buchfink  die orginalquelle schon gepostet hatte. Verzeihung und shame on me ;-) . 


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

29.03.2017 um 17:20
@axelm

Bez. der Quellen: Ist ja nicht so dramatisch, die Quellen liegen ja zweifelsfrei vor.

Der Hammer in Bezug auf:

-die vorliegenden Indizien

-die Handhabung der DNA  - Spuren vs. Alibi

bleibt.

Grüße

Demlicz


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