Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987
06.05.2015 um 05:25Anzeige
Kriminalhauptkommissar Alois Krone ist zwar im Ruhestand, aber die Gedanken über die Mädchenmorde lassen ihn bis heute nicht los. Er hat auch eine Theorie zum Täter – nicht bestätigt, aber durchaus logisch. Danach könnte der Täter 1971 zwischen 20 und 30 Jahre alt gewesen sein und im (nördlichen) Kreis Steinfurt gewohnt haben. Er fuhr bis mindestens 1972 einen hellen VW-Käfer. Später (etwa 1974) fuhr er einen älteren Mercedes mit „Heckflossen“. Beide Autos müssen nicht unbedingt sein Eigentum gewesen sein. Sie könnten auch Eltern, Verwandten oder Bekannten gehört haben.Es taucht also ein "Mercedes mit Heckflossen" auf, der ja auch im Fall Sybille (STUTTGART-münster) hier Thema war:
„Möglicherweise war er ein Discogänger“, meint Krone, und vielleicht studierte er sogar an der Uni Münster, bevor er 1975 in den Raum Heidelberg umgezogen ist. Weitere Hypothesen sind, dass er bei der Bundeswehr oder der US-Army gedient haben könnte oder beruflich als Vertreter in der Textilbranche gearbeitet hat und zwischen Münsterland und Grafschaft Bentheim pendelte.
Heute ist der Täter von damals etwa 60 bis 70 Jahre alt. Von ihm hat die Kripo laut LKA „eine richtig fette DNA-Spur“ gesichert. In den 1970er-Jahren hat er anfangs den VW-Käfer, später den Mercedes gefahren. Ein Psychologe geht davon aus, dass er vom Typ her „eher verklemmt“ war.
Fall Sybille Grotjahn:
Die 16jährige Schülerin wurde am Abend des 6.März 1983, dem Sonntag
der landtagswahl, in Münster getötet.
Das Mädchen war kurz vor 22.30 Uhr mit der Sterassenbahn an der Halte-
stelle "Münster rathaus" angekommen.
Wenioge Meter weiter, in der Jagstrasse, wurde Sybille Grotjahn von ei-
nem Mann abgepasst und mit vier Messerstichen ermordet.
Anwohner hatten Hilfeschreie gehört und die Polizei alarmiert.
Doch schon nach wenigen Metern Flucht vom Tatort war der Täter wie
vom Erdboden verschluckt.
Trotz immensens aufwand, unter anderem eurden mehrere hundert Be-
sitzer von alten "Heckflossem"-Mercedes überprüft, und Belohnung
5000 Mark wurde der Vervrecher nichtbv gefasst.
inspektor schrieb am 23.12.2015:So einsam und unheimlich kam mir der Weg durch den Weinberg nicht vor.Das ist beim Hochgehen in einsamer Dunkelheit ganz anders, die Treppe ist steil und seitlich dicht bewachsen.
inspektor schrieb am 06.03.2017:Ich war als Schulkind total schockiert.Ich nehme an, von dem Mord, und weniger vom Wahlsieg Helmut Kohls.
Im Fall Aichele haben wir im Sommerrain, in Steinhaldenfeld und Teilen Cannstatts alle Männer zwischen 15 und 30 Jahren überprüft.http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.zwei-polizisten-im-ruhestand-sprechen-ueber-ungeklaerte-morde-aktenzeichen-ungeloest-page1.8047226a-b12e-434c-8adf-5b24244dd4f2.html
Hypothetische Frage der Interviewpartnerin Hilke Lorenz:
"Sie glauben, ziemlich genau zu wissen, was passiert ist: Zwei junge Männer haben Anja Aichele getötet, und ein Erwachsener hat beim Vergraben ihrer Leiche in der Nacht geholfen. Trotzdem . . . Kögel . . . kommt man nicht weiter, hängt man.
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Macht einen das dann nicht wahnsinnig?Kögel sieht nur noch eine Möglichkeit, dass der Täter identifiziert werden kann:
Kögel Natürlich. Ich war von Anfang an der Überzeugung, dass wir einen der beiden Täter überprüft haben. Wir haben alle Alibis im Muggensturm, einem sozial gehobenen Viertel in Stuttgart-Bad Cannstatt, überprüft. Ich bin überzeugt, einer der Täter wohnt da oben und Vater oder Mutter haben ihm ein falsches Alibi gegeben aus Angst, dass sonst ihre gesamte Existenz den Bach runtergeht. Auch als wir später die DNA auswerten konnten, sind wir nicht weitergekommen. Wir wissen, um 21.40 Uhr war die Tatzeit, weil man die Stimmen von zwei jungen Kerlen gehört hat. Dann kommt die Beseitigung der Leiche – wahrscheinlich durch den Vater. Wir sind überzeugt, dass Anja mindestens einen der Täter gekannt hat, sonst wäre sie nicht über den Weinberg mitgegangen.
Ich glaub’s nicht mehr. Getötet hat ja nur einer der beiden. Meine einzige Hoffnung ist, dass der andere auf seinem Sterbebett sein Gewissen erleichtern möchte.http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.zwei-polizisten-im-ruhestand-sprechen-ueber-ungeklaerte-morde-aktenzeichen-ungeloest-page2.8047226a-b12e-434c-8adf-5b24244dd4f2.html