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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

329 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mordfall, Juni 2006, Karen Gaucke ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

31.01.2017 um 01:31
@Zeralda
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Vielleicht mehr auf die Möglichkeiten konzentrieren, wo tatsächlich noch etwas gefunden werden kann?
Darauf wollte ich hinaus. Wenn keine vollständige Vernichtung angestrebt und ggf. auch erreicht wurde, kann man davon ausgehen, dass es einen Verbringungsort gibt. Aufgrund des recht engen Zeitfensters und der übersichtlichen Anzahl der gefahrenen Kilometer spekuliere ich frei, dass es nur einen Ort gibt. Dafür spricht meiner Meinung nach auch die Vermutung, dass Vorbereitungen stattfanden. Ich vermute nicht, dass mehrere Orte notwendig waren.

Dieser Ort mußte mehrere Eigenschaften besitzen. Er mußte abgelegen und unzugänglich genug sein, damit niemand zufällig etwas finden konnte, dennoch mit dem Fahrzeug und ggf. einen kurzen Fußweg erreichbar. Nur als Beispiel. Sicher gab es nuoch viel mehr Eigenschaften, die -aus Tätersicht- idealerweise vorhanden gewesen sein sollten.
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Ich könnte mir durchaus auch vorstellen, dass das Kind noch lebt.
Auch wenn ich diesen Gedanken ebenso schön finde, habe ich persönlich wenig/keine Hoffnung dahingehend. Ich vermute, dass der Täter die scheußliche und höchst verwerfliche Angelegenheit mit allen Konsequenzen durchzog. Die fehlenden Blutspuren sind da kein Hinweis/Indiz für mich, da es nichts aussagt. Natürlich kann ein Kind in der Theorie länger lebend "verschwinden", als eine erwachsene Person. Zumal die Mutter des Kindes nie freiwillig abgetaucht wäre, dass Kind aufgrund des Alters (Säugling) aber davon nichts mitbekommt und somit eine gewisse "Freiwilligkeit" vorhanden ist. Es kann ja weder begreifen, noch sich zur Wehr setzen. Deshalb wird diese Möglichkeit berechtigterweise auch nicht ausgeschlossen. Doch -wie geschrieben- ich persönlich glaube nicht daran.
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Wenn er extra einen Mietwagen hatte, dann sicherlich ggf. auch ein extra Prepaidhandy!
Möglich. Doch auch das dürfte bei Nachforschungen ggf. herausgekommen sein. Schon seit einigen Jahren ist es in der BRD nicht mehr möglich, eine Prepaidkarte völlig anonym zu aktivieren. Zumindest nicht ganz einfach. Wenn er die Simcard nur für den Kontakt zu seinen "Konkubinen" brauchte, hätte er sicherlich keinen Grund gehabt, eine Aktivierung mit gefälschten Daten vorzunehmen. Das wäre meiner Meinung nach nur dann realistisch, wenn er sie für die Tat benötigt hätte. Dafür sehe ich aber keinen Grund. Inofern fraglich, ob uns diese Annahme weiterhilft. Was eine Ortung angeht, gehe ich von einer Prüfung seitens der Polizei aus. Spätestens nachdem sie den Täter hatten.
Der Punkt wundert mich eigentlich sehr bei dem, der sexuelle Bereich war da wohl arg deutlich "out of controll". Oder Größenwahn und der hätte soviel andere berufliche Chancen gehabt, dass im TUI Theater egal sein konnte.
Schwer zu sagen, was es damit auf sich hatte. Es gibt Männer, die sich über ihre sexualle Aktivität besonders auch im Hinblick auf mehrere/viele Partnerinnen, nötiges Selbstvertrauen holen. Ist aber reine Spekulation.

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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

31.01.2017 um 20:37
@Slaterator
Ja sicher steigert das  manchen enorm das Selbstvertrauen . Konkret am Arbeitsplatz ist dadurch unnötiger Ärger aber dann ja vorprogrammiert. Es sei denn eben, Jemand steht auf diesen "Risiko-Kick" erstrecht.

Deshalb finde ich das ganz interessant. Könnte dann auch anderweitig ja bei ihm so gewesen sein.


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

01.02.2017 um 00:18
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Deshalb finde ich das ganz interessant. Könnte dann auch anderweitig ja bei ihm so gewesen sein.
Ich verstehe jetzt nicht ganz, worauf Du da anspielst. Meinst Du er suchte auch das Risiko, als er die sterblichen Überreste "verschwinden" ließ ?


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

05.02.2017 um 05:51
@Slaterator
Bei der Frage: "gehe ich ein vermeidbares Risiko ein" insgesamt. "Mich kriegt keiner, weil ich so oberschlau bin". Dass der See z.b. eine Aufsicht hatte wird ihn nicht besonders gestört haben.Man findet halt vorher raus, wann die da ist.


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

05.02.2017 um 12:23
Falls der Täter tatsächlich an dem Teich gewesen ist, was ich nicht glaube, gehe ich davon aus, dass er dort lediglich Pinkeln war.

Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er Leichenteile dort an Fische verfüttert haben kann. Es gab weder Blut am Ufer, was meiner Ansicht nach nicht zu vermeiden gewesen wäre, noch gab es ein Boot, mit dem er die Leichenteile auf den See hätte hinaus bringen können, was meiner Ansicht nach notwendig gewesen wäre, da die Waller eher im tiefen Wasser leben.

Dass der Hund am Wasserrand anschlug, kann viele Gründe haben. Vielleicht lag eine tote Ente oder sonst irgendetwas Leckeres im Wasser.

Entscheidend ist, dass der Täter nur sehr wenig Zeit hatte. Er musste eine Entsorgungsmethode wählen, die sicher war. Das ist die Waller-Methode nicht.. Er musste eine Methode wählen, die schnell geht. Da ist eine vorbereitete Grube dem zeitaufwendigen Anlocken unberechenbarer Tiere vorzuziehen. Zumal das maulgerechte Zerlegen der Opfer erhöhten Aufwand an Zeit und Energie erfordert hätte. Da ist es mit dem Zerlegen an den Gelenken nicht getan. Es bedürfte wohl einer Knochensäge. Das ist kraft- und zeitraubend.

Im Übrigen meine ich, dass es nichts bringt, zu den bekannten Tatsachen eventuell mögliche ungewöhnliche Tatsachen hinzuzuvermuten. Man sollte die bekannten Tatsachen in ein möglichst einfaches, unspektakuläres Tatverlaufs-Modell einbetten.


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

05.02.2017 um 20:21
Man muss auch bedenken, der Typ war Controller von Beruf. Das sind Menschen, die ständig abwägen, Kosten und Risiken abschätzen und nichts dem Zufall überlassen. Die denken bei allem, was sie tun, immer schon drei Schritte weiter als der normal tickende Mensch. Der Mann hat die Tat zu 100% vorher schon bis ins kleinste Details akribisch geplant und die ihm am meisten erfolgversprechende Tatdurchführung gewählt von A bis Z. Man wird sich in so eine eiskalt planende Denke selbst reinversetzen müssen um vielleicht drauf zu kommen, was er mit den Beiden getan haben würde.

Gehen wir davon aus, wovon er auch ausgegangen sein wird: Stellen wir uns vor, die Polizei hätte nicht die Anmietung des Leihwagens herausgefunden (denn ich wette, DAMIT hatte er nicht gerechnet, warum auch immer, scheinbar dachte er, es reicht, dafür in eine andere Stadt zu fahren). Mir stellen sich da mehrere Fragen:

- Wir wissen, dass er Karen in ihrer Wohnung getötet hat und dass dies scheinbar sehr blutig abgelaufen ist. Fraglich ist für mich, wenn er alles geplant hat, wieso hat er diese eindeutigen Spuren in ihrer Wohnung riskiert? Wieso tötete er sie nicht spurlos und unblutig? 

- Fraglich auch, woher rührt der hohe Blutverlust? Nur von den tödlichen Verletzungen? Oder hat er die Leiche dort zerteilt? Das Gericht hielt dies aufgrund der Blutspuren im Abfluss der Badewanne und der Tatsache, dass die Leiche in Plastikbeuteln verpackt war, für wahrscheinlich. Falls also letzteres der Fall war, warum tat er das? Nur um sie leichter / unauffälliger aus der Wohnung zu transportieren? Oder hatte das was mit der Art und Weise zu tun, wie/wo er die Leiche entsorgen wollte? Wenn ich jemanden in eine vorbereitete Grube legen will, dann kann ich mir so eine "Sauerei" ja eigentlich ersparen. Und groß und stark genug war er doch, die relativ kleine zierliche Karen auch so zu tragen. Warum also zerstückeln? Was hat sich dieser vorausplanende Mensch dabei gedacht, wozu sich dieser Aufwand lohnt?

- Naja, und die Frage, was er mit dem Baby gemacht hat, stellt sich mir auch. Wie plant man sowas? Ich gehe davon aus, dass ihm die Ermordung von Clara weitaus schwerer fiel als die von Karen. Sie war ein unschuldiges Baby, SEIN Baby, es wurde kein Blut von ihr gefunden, was dafür spricht, dass er sie nicht brutal wie Karen getötet hat sondern unblutig... Fraglich, wie und wo er das wohl tat? Was wäre bei einer Planung so einer Tat die für den Täter "angenehmste" Art? Ich frage mich, ob er sie schon in der Wohnung tötete oder ob er sie lebend mitnahm und den Ablageort daher so wählte, dass sie dort quasi automatisch sterben würde, ohne dass er das aktiv tun muss? Für letzteres spricht, dass er das Baby scheinbar im Maxicosi transportierte - den mitzunehmen macht nur bei einem lebenden Kind Sinn. 

Was sagt das alles nun über den Ablageort aus? Der muss so gewählt worden sein, dass man dort Leichenteile besser entsorgen kann als eine komplette Leiche, und dass man dort auch ein lebendes Baby mitsamt Maxicosi spurlos beseitigt bekommt und zwar so, dass niemand durch Schreie des Kindes o.ä. aufmerksam wird auf den Ort... Geplant fällt mir da als idealer Ablageort tatsächlich dann nur ein tiefes Loch ein, das man zuschüttet. :(

Leider kommt man so aber nicht drauf, WO dieses Loch gewesen sein könnte... Irgendwo im Wald, und Wald gibts ja genug in und um Hannover...


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

05.02.2017 um 21:36
@Comtesse
Er dürfte sie zerteilt haben, um sie besser transportieren zu können. Einen ganzen menschlichen Körper am hellichten Tag aus einer Wohnung zu tragen, das ist doch recht auffällig. Wenn man ihn etwas kleiner macht, passt er in einen Koffer oder Müllsack. Das Baby könnte er in der Badewanne ertränkt oder mit einem Kissen erstickt haben.
Ich vermute allerdings, dass das Loch nicht in einem Wald lag. Eher auf einer Wiese, einem Feld oder in einem Garten. Wer schon einmal versucht hat, in einem Wald eine Grube zu graben, weiß, dass dies fast unmöglich ist, weil zahllose kleine Wurzeln und Steine das Ausheben der Grube zu einer unerträglichen Plackerei machen.


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

05.02.2017 um 21:42
@Saxnot555
Ich Stimme zu, nur glaube ich, er hätte den Maxicosi nicht mitgenommen, wenn er das Baby schon in der Wohnung getötet hätte. Denn der Maxicosi musste dann ja auch entsorgt werden. Unnötig, ihn bei einem toten Kind mitzunehmen und sich dessen Anblick so auch noch länger als nötig auszusetzen.

Hellichter Tag war es übrigens nicht, um 20 Uhr wollte er sich mit Karen treffen er wird sie in der Nacht abtransportiert haben.


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

05.02.2017 um 21:46
@Comtesse
Es war Mitte Juni. Da dürfte es um 20 Uhr noch hell gewesen sein. Ich gehe nicht davon aus, dass er sich mit langen Präliminarien aufgehalten hat. Zumal er am späteren Abend ja Fußball gucken war. Sie wird ihn herein gebeten haben und in die Küche vorangegangen sein und er hat sie von hinten niedergeschlagen oder niedergestochen.


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

05.02.2017 um 21:53
@Saxnot555
Man ging wegen seines Alibis davon aus, dass er sie erst tötete und dann später noch mal nachts zur Wohnung zurückfuhr (nach dem Spiel), um die Leiche/n zu beseitigen, da war es nach 23 Uhr. Ein Kollege wunderte sich, weil er in die falsche Richtung wegfuhr.


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

05.02.2017 um 21:55
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:- Wir wissen, dass er Karen in ihrer Wohnung getötet hat und dass dies scheinbar sehr blutig abgelaufen ist. Fraglich ist für mich, wenn er alles geplant hat, wieso hat er diese eindeutigen Spuren in ihrer Wohnung riskiert? Wieso tötete er sie nicht spurlos und unblutig? 
Ich vermute, er plante ggf. sogar einen unblutigen Mord. Doch -wie so oft- passierte das, was oft passiert. Es kam vor Ort anders als geplant. Er mußte vlt. improvisieren. Und als Konsequenz rannte ihm die Zeit davon. Ist nur eine mögliche Variante, warum er nicht 100% gründlich gesäubert hat.
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Naja, und die Frage, was er mit dem Baby gemacht hat, stellt sich mir auch. Wie plant man sowas? Ich gehe davon aus, dass ihm die Ermordung von Clara weitaus schwerer fiel als die von Karen. Sie war ein unschuldiges Baby, SEIN Baby, es wurde kein Blut von ihr gefunden, was dafür spricht, dass er sie nicht brutal wie Karen getötet hat sondern unblutig... Fraglich, wie und wo er das wohl tat?
Wie er plante das Baby zu ermorden und wie er diesen Plan dann möglicherweise tatsächlich in die Tat umsetzte, ist schwer zu sagen. Aber ich gehe davon aus, dass er den Plan konsequent und eiskalt in die Tat umsetzte. Ein Verschonen des Babys wäre -aus Tätersicht- so wie ich persönlich schätze, keine Option gewesen.
 


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

05.02.2017 um 21:58
@Comtesse

Ich gehe eher davon aus, dass er die Leichen gleich an Ort und Stelle verladen hat. Er ist mit dem Mietwagen an eine Stelle gefahren, an der er seinen privaten PKW geparkt hatte, hat die PKW gewechselt und ist mit seinem eigenen PKW zum Fußballspiel gefahren, später zurück zu Mietwagen. Dabei hat der Kumpel ihn gesehen und sich gewundert, dass er in die falsche Richtung fährt.


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

05.02.2017 um 22:02
@Carietta
bzgl. gelöschtem Beitrag: natürlich ist das alles Spekulation, aber alles, was hier über Entsorgungsmethode und -ort oder auch Tötungsart spekuliert wird, ist auch Spekulation ohne handfeste Grundlage.
Und der Versuch, einen Zugang zu dem Verbrechen über Gedanken über das Motiv des Täters zu finden, führt fast automatisch dahin, dass es etwas negatives über das Opfer ist. Das ergibt sich aus der Natur der Sache, hätte der Täter nicht negativ über das Opfer gedacht, hätte er es ja nicht getötet!

Aber ich habe den Beitrag jetzt mal von Bezügen auf das Opfer befreit und möchte nur diverse Grundannahmen in der Diskussion in Frage stellen:

@Zeralda
Auch, wenn er sich da bei der TUI echt dumm angestellt hat. Der Punkt wundert mich eigentlich sehr bei dem, der sexuelle Bereich war da wohl arg deutlich "out of control". Oder Größenwahn und der hätte soviel andere berufliche Chancen gehabt, dass im TUI Theater egal sein konnte.
Das erstaunt mich auch.

Die Frage ist jedoch, ob dies überhaupt stimmt. Man sollte in Erwägung ziehen, dass da hinterher vieles übertrieben worden ist, Gerüchte zu Wahrheiten erklärt wurden. Büroklatsch kennt viele Übertreibungen und Gehässigkeiten...

Entweder es ist wahr, dann wäre darüber nachzudenken, warum er das solange durchziehen konnte, warum sich immer Frauen darauf einliessen (it takes two to tango). So ein toller Typ wird er auch wieder nicht gewesen sein.

Oder eben es ist nur eine im Nachhinein verbogene Wahrheit. Dafür spricht auch, dass er schon 38 Jahre alt war und mehrere Jahre bei der TUI gearbeitet hatte, ohne dass es zuvor zu irgendwelchen Komplikationen gekommen wäre.
Ich halte es ebenfalls für denkbar, dass Michael P. im Gegenteil lange Zeit Karrierist war, sich mit so anstrengenden Dingen wie Frauen, Beziehungen, die ihn nur von Arbeit abhalten hätten können, nicht abgegeben hat. Und wohl auch zumindest in früheren Jahren nicht dem Idealbild eines Partners für Frauen entsprach, sein Kollege/Vorgesetzter(?) hatte ihn ja als "seelenlosen Menschen" beschrieben.

Denkbar, dass Michael P. sich also nicht -wie ab und an behauptet- "durch die TUI Zentrale gevögelt hat", sondern vielmehr weitgehend beziehungsunerfahren war und erst sehr spät Interesse an Beziehungen gefunden hat und umgekehrt auch erst spät für Frauen interessant wurde (und das könnte auch mit seiner Position zusammengehangen haben).

Und als er dann erst spät loslegte, ging es eben gleich, vielleicht schon bei der ersten Beziehung, schief.

Der allgemein so in Presse, Doku, Gerüchten usw. verbreiteten Story des Michael P. als Frauenheld, der sich durch den Betrieb vögelt, würde ich mal entgegenstellen wollen die aus meiner Sicht ebenso denkbare Story eines weitgehend beziehungsunerfahrenen Spätzünders, der nie gelernt hat mit Enttäuschungen und Rückschlägen in Beziehungen umzugehen, mithin eines Beziehungsunfähigen, der das Scheitern der Beziehung zum späteren Opfer eben diesem so übel genommen hat, dass es bis zum Mord führte!

@Comtesse
Und auch da möchte ich eine Grundannahme in Frage stellen, nämlich die, dass es sich um ein minutiös geplantes Verbrechen handelte und das auch so wie geplant durchgezogen wurde.
Dass bei der Anmietung des Wagens ein Photo gemacht wurde, war eine Spezialität dieser Vermietung, aber allgemein sind Autovermietungen gesetzlich verpflichtet (StVG 21), den Führerschein des Fahrers zu prüfen und die Daten zu notieren. Sowas hätte ein reiseerfahrener Mensch definitiv gewusst. Da Michael P. keine gefälschten Papiere vorlegte, fällt es mir nicht ganz so leicht zu glauben, dass er bei Anmietung schon das Ziel des Mordes hatte.
Und ein sauber vorausgeplanter Mord wäre defintiv auch einer gewesen ohne großen Blutverlust des Opfers. Michael P. hat sich sehr um Beseitigung von Spuren bemüht, aber ein gut geplanter Mord erzeugt von Anfang an nicht viele Spuren.

Dass Michael P. sich mit dem Gedanken, das Opfer zu töten, schon länger befasst hat, dies plante, will ich nicht in Abrede stellen, dass er dafür auch einen Plan zB. hinsichtlich Ablage der Leiche hatte, davon kann man ausgehen, sonst wäre die nicht so dauerhaft versteckt worden.

Aber für die konkrete Ausführung fallen mir nur zwei Erklärungen ein:

a) Michael P. war ein verkopfter Theoretiker, der sich zwar einen guten Plan ausdenken konnte, aber an der Umsetzung scheiterte. Vielleicht ist da sogar eine Analogie vorhanden zwischen der gescheiterten Beziehung und der Mordausführung, wenn man meine Annahme von oben betrachtet: von der Praxis überfordert

b) Oder die Tat geschah spontan, zwar fussend auf einem zuvor gefassten Plan, aber zu einem anderen Zeitpunkt und unter anderen Randbedingungen als geplant, was die diversen Fehler erklärt. Er musste improvisieren und dabei geschehen eben immer auch Fehler.


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

05.02.2017 um 23:02
@otternase
Alles sehr gut und verständlich ausgearbeitet! Nur fehlt mir die alternative Erklärung zur Anmietung des Wagens, wenn dieser nicht zum Zweck des geplanten Abtransports der Leichen gedacht war.
Bei allem anderen gebe ich dir recht. Vor allem finde ich den (für mich ganz neuen und trotzdem logischen) Denkansatz, dass er vermutlich nicht schon Jahrzehnte ein Frauenheld war, super! Das würde erklären, warum er innerhalb kurzer Zeit unbeabsichtigt und ungeplant von zwei Frauen Kinder bekam, aber in seinen vielen Lebensjahren zuvor (wo man ja gerade eher jüngeren Menschen Unbedarfheit bei der Verhütung unterstellt) niemals ein ungeplantes Kind gezeugt hat.


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

05.02.2017 um 23:25
@siheila
das mit dem Wagen irritiert mich auch.

Mir würde höchstens folgende Erklärung dafür einfallen:
er wollte mit dem Wagen nur potentielle Leichenablageorte auskundschaften oder Hilfsmittel (Plastikplane) kaufen fahren, vielleicht auch zu einem privaten (ebay?) Verkäufer des von ihm gesuchten Bolzenschussgerätes fahren, bei dem er sich dann mit Leipziger Kennzeichen mittels falschen Angaben als Leipziger ausgegeben hätte.

Etwa wie folgt: wäre der Mord zB. Wochen später geschehen, dann wäre die Anmietung zuvor wohl auch rausgekommen (vielleicht hätte die Polizei aber auch gar nicht geprüft, wo Michael P. Wochen zuvor war und ob er dort einen Wagen gemietet hat), jedenfalls wäre der Anmietung nicht unbedingt viel Bedeutung beigemessen worden. Bei dem Auskundschaften von möglichen Ablageorten (wie zB. dem Teich, aber vermutlich noch diversen anderen Orten inkl. des später tatsächlich als Leichenablageort benutzten Ortes) musste er damit rechnen, dass er und sein Wagen öfter gesehen werden, denn dafür braucht man Zeit und das muss im Hellen geschehen. Aber wenn der Mord erst Wochen später passiert wäre, hätte dann ein Zeuge sich dessen erinnert und eine Verbindung hergestellt, hätte die Polizei in dem Zusammenhang nach Beobachtungen Wochen vor dem Mord gefragt und dabei die Beschreibung des Täters mit Wagen mit Leipziger Kennzeichen statt dessen eigenem Wagen genannt?
Die eigentliche Verbringung der Leiche war vielleicht mit eigenem Wagen oder anderem Transportfahrzeug geplant, eine gut vorgeplante Ablage im Dunkeln, das geht schnell, da ist die Gefahr, gesehen zu werden, vergleichsweise gering.


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

06.03.2017 um 00:47
was mich dazu mal interessieren würde:

Motiv der Tat waren ja aller Wahrscheinlichkeit nach Unstimmigkeiten in Sachen Unterhaltszahlungen. Die Höhe des Unterhalts war ja wohl vom Jugendamt bestimmt worden, so jedenfalls laut Dokufilm. Und Karen Gaucke hatte demnach kurz vor ihrem Tod behauptet, Michael P. habe unvollständige bzw. falsche Unterlagen oder Angaben beim Jugendamt vorgelegt und dadurch eine zu niedrige Unterhaltsverpflichtung erwirkt.
Mich würde nun interessieren, ob diese Vermutung bzw. dieser Vorwurf der Karen Gauck mal später überprüft wurde und mit welchem Ergebnis.
Dies könnte zur Motivlage des Täters einiges aussagen, plante er ihre Ermordung, weil er zuvor Falschangaben gemacht hatte und nun fürchtete aufzufliegen? Oder war der Vorwurf nicht gerechtfertigt und es folgte daraus ein schlussendlich tödlicher Streit?


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

06.03.2017 um 01:59
@otternase

Zumindest war der Täter ziemlich gefühlskalt. Auch später in Haft zeigte er keine mir bekannt gewordene Reue. Das könnte auch ein Hinweis darauf sein, dass er nicht unbedingt aus tief empfundenen Hass oder Entdeckungsangst bzgl. falscher Angaben heraus handelte. Es könnte auch Berechnung und/oder der verletzte Stolz eines Egomanen gewesen sein. Über ein mögliches Motiv hat er sich -glaube ich- nie geäußert. Sicher war der Streit um Unterhalt das ausschlaggebende Element in der Sache. Vlt. aber auch nur der berühmte Tropfen, der zum Überlaufen des Fasses führte. Bei einer so schrägen Persönlichkeit ist vieles möglich. Auch ein Mord an seinem eigenen Kind, nur weil er ein paar Euros sparen wollte oder er es sich selbst beweisen mußte, dass man sowas mit ihm nicht macht. Eine falsche Bemerkung, drohung in irgendeiner Form, eine -von ihm- übertrieben stark empfundene Beleidigung...

Ich frage mich in diesem Zusammenhang immer das Folgende: Hätte er sie und das Kind auch getötet, wenn er von seinem baldigen Ableben zu diesem Zeitpunkt gewusst hätte ?


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

15.06.2017 um 18:03
Mir ist gerade beim Lesen des Stern-Artikels ganz am Anfang des Threads aufgefallen, dass der Täter mit seiner damaligen Freundin einen Waldspaziergang unternahm, bevor diese nach Paris fuhr.

Wäre es nicht interessant, einmal nachzusehen, ob in dem Wald, in dem sie spazieren gingen, etwas zu finden ist?

Die Auswahl der Spazierstrecke kann ganz zufällig sein. Vielleicht ist sie dies aber auch nicht.

Ich gehe davon aus, dass der Täter geradezu besessen davon war, die Situation zu kontrollieren. Ich folgere dies daraus, dass er in dem Moment, als er die Kontrolle über sein Leben zwangsweise abgeben musste, nämlich nach seiner Verurteilung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe, er sich immer noch einen entscheidenden Rest an Kontrolle dadurch bewahrt hat, dass er den Leichen Ablageort nicht verraten hat. Auch die Tatausführung sowie letztlich auch sein Beruf spricht dafür, dass er ein rational planender, kontrollierender Mensch gewesen sein dürfte.

Es ist nur eine Vermutung: Aber könnte er nicht die Spazierstrecke ganz bewusst in der Nähe des Leichenablageortes gewählt haben?

Dann hätte er zum einen ein Hochgefühl dabei empfinden können, ein exklusives Wissen über diesen Ort zu haben, das seine Freundin nicht teilte ("Ich sehe was, was Du nicht siehst...."). Zum anderen hätte er bei dieser Gelegenheit ganz unauffällig überprüfen (kontrollieren) können, ob die Ablagestelle noch so war, wie er sie zurückgelassen hatte...


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

02.07.2017 um 14:23
Ich erlaube mir, meine Frage noch einmal zu wiederholen: 

Weiß jemand, wo der Spazierweg war, der in dem Zeitungsartikel vom Anfang dieses Threads erwähnt wird?

Der Täter hat, kurz bevor seine damalige Freundin auf eine Urlaubsreise ging, mit dieser noch einen Spaziergang im Wald gemacht.

Dies war unmittelbar nach der Tat. Es liegt nahe, dass er diesen Spaziergang - vorausgesetzt er hat die Spazierstrecke gewählt - mit einem Blick auf die örtlichen Gegebenheiten verbinden wollte, um zu schauen, ob mit der Ablagestelle noch alles in Ordnung ist. Wenn man wüsste, wo dieser letzte Spaziergang stattgefunden hat, könnte man dort noch einmal gezielt nachsuchen.

Im Juli bin ich in der Gegend von Hannover und würde dann gern gemeinsam mit meinem Klappspaten einen Waldspaziergang unternehmen.


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Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben

02.07.2017 um 14:54
@Hödecken555
Nein, weiß ich auch nicht. Um zu beurteilen, ob das eine vielversprechende Spur sein könnte, müsste man allerdings wissen,
- ob er regelmäßig Spaziergänge machte oder ob das etwas außergewöhnliches war
- ob er mit der Freundin dort öfter war (zB weil einfach günstig erreichbar) oder ob es ein ausgefallener Ort war
- ob er zu diesem Zeitpunkt sich bewusst war, was da kommen werde, es also in seinem Bewusstsein ein 'besonderer' Spaziergang war

Und insbesondere, ob die Geschichte überhaupt stimmt, solche Ausschmückung machen Zeitungen manchmal gerne, es gibt der Sache etwas zusätzlich Stimmung und auch wenn es eine Lüge ist, wird kein Betroffener sich beschweren, ist ja harmlos. Gerade bei der Quelle 'Stern' wäre ich vorsichtig, allzu viel in Randdetails der Story hineinzuinterpretieren...


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