Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

curt schrieb:Das ist immer ein ganz dummer Spruch : Hätte Hätte

Nö. Dumm (und vor allem überflüssig) ist es, Szenarien zu entwerfen, die mit der Realität nix zu tun haben.

Es gab nun mal keinen Unfall/keinen Bußgeldbescheid, ergo auch keinen Grund für Henrike Schemmer, sich ihrem Mann gegenüber rauszureden.

Cassandra71 schrieb:Es gab nun mal keinen Unfall/keinen Bußgeldbescheid, ergo auch keinen Grund für Henrike Schemmer, sich ihrem Mann gegenüber rauszureden.

Und wir kennen eh nur die Rausredereien und Erklärungen, die über die Abhörprotokolle im Gerichtsverfahren der Öffentlichkeit bekannt geworden sind. Ich bin mir sicher, dass sie ihrem Mann auch schon unmittelbar nach der Tat unaufgefordert Erklärungen aufgetischt hat, warum dieses oder jenes so oder so war.
Sie ist sich einfach unheimlich schlau und proaktiv-denkend vorgekommen. Hat aus ihrer Sicht alle Eventualitäten bedacht und dann schon vorab Erklärungen geliefert, bevor irgendjemand sie auch nur ansatzweise damit in Verbindung gebracht hat.
(Beispiele: die Schnittverletzung an der Hand, die sie dem Arzt-Nachbarn gezeigt hat, das Anfassen der Leichen, das Auto in der Werkstatt, der Schlüssel im Blumenbeet als offensichtlicher Türöffner für fremde Täter etc.).

Aber genau dadurch hat sie sich natürlich in der Gesamtschau letztendlich verdächtig gemacht. Nur BS hat das anscheinend nicht gemerkt, sondern sich eine Geschichte nach der anderen auftischen lassen.

Was mich noch interessieren würde
1. Wer hatte am Samstag beim Besuch die Haustür aufgeschlossen - Der Sohn oder HS
2. Wer ist die Strecke gefahren - Der Sohn oder HS
3. War HS eine gute Autofahrerin und ist auch weite Strecken gefahren? 300 km oder mehr?
4. War der Bewegungsmelder evtl kaputt (Birne/Leuchtmittel) und war das bekannt und sollte evtl. die Tage ausgewechselt werden, sodas er nicht anschlug
5. Wenn es ein Täter oder mehrere von auswärts waren, warum fehlte in der Wohnung nichts - die Schemmers waren ja wohlhabend (evtl. Bargeld, Sparbücher, Schmuck, andere Wertgegenstände,

curt schrieb:warum fehlte in der Wohnung nichts

Das war eigentlich die größte Dummheit überhaupt. Dicht dahinter dann das Nachtatverhalten, wie ein aufgeschrecktes Huhn durch die Gegend zu rennen.

@curt
Ich hab grad die anderen beiden Threads zu dem Fall im Themen-Wiki verlinkt. Dort findest du alle möglichen Informationen und viele deiner Fragen sollten sich erübrigen.

Hailey25 schrieb:Ich hab grad die anderen beiden Threads zu dem Fall im Themen-Wiki verlinkt. Dort findest du alle möglichen Informationen und viele deiner Fragen sollten sich erübrigen.

Danke Hailey25

So überzeugend finde ich die Aussage des Motorradfahrers nicht.

Er hat sich immerhin bei einer Nachricht geirrt, die er gehört haben will im Fernsehen. Aber das sah man ihm nach.

Ich zweifle nicht daran, dass es diesen Beinahezusammenstoß gab. Aber für mich war das schon überzeugend im Film. Der Motorradfahrer nachgestellt. Der Autofahrer nachgestellt. Nachts. Die relativ kurze Strecke und zudem ein Motorradfahrer, der - ohne dass er es vorher weiß - in einer Gefahrensituation sich über 1,5 Jahre ein Kennzeichen vollständig merkt.

Er wird sicher nicht gelogen haben, sondern wirklich überzeugt davon sein, aber gerade das als Ausschlag gebend für das Urteil zu sehen, finde ich dann doch überzogen.

(An seiner Stelle hätte ich mich übrigens auch nicht für den Film zur Verfügung gestellt. Generell nicht.)

Ich empfand den Motorradfahrer als sehr überzeugend und bin froh das die Richter und Schöffen , seine Ausführungen als glaubhaft und nachvollziehbar bewertet haben.
Er sagte ja bei seiner langen Aussage noch, dass er weiß wie sehr seine Aussage ,HS belastet, er sich aber sicher ist das seine Aussage der Wahrheit entspricht, oder so ähnlich.
Er hat sich nieaus seinem Status Kapital geschlagen , indem er Zeitungen oder Fernsehen Interviews gab.
Er hat kein Zeugengeld genommen, noch die Belohnung
Und auch jetzt hält er sich zurück , will nicht wie viele andere in einer solchen Situation, die sogenannten 5 Minuten Berühmtheit erhaschen.
Er kennt die Familie nicht.
Also was sollte sein Motiv sein?
Für mich ist die richtige verurteilt und das dnk des Motorradfahrers

@Katinka1971

Das hatte ich früher auch so gesehen, bis ich diese Sendung mit dem Ex-BGH-Richter Fischer gehört hatte, wo er seine Sichtweise gut erklärt. Man darf nicht vergessen, nach der Gefahrensituation soll der Motorradfahrer noch kurz hinter dem Wagen hinterher gefahren sein, bis er bei der nächsten Abfahrt abfuhr. Und ich glaube, in einer solchen Situation prägt man sich gerade viele Einzelheiten ein, das Gehirn arbeitet auf Hochtouren. Hätte die Gefahrensituation nicht vorgelegen, dann wäre er unglaubwürdig gewesen.

Und das Nummernschild ist ja schon nicht irgendein belangloses Detail, sondern es ist im Dunkeln meist relativ gut beleuchtet vor einem. Alles andere ist im Dunkeln weniger gut zu erkennen (außer Rücklichter). Daher ist es nachvollziehbar, dass ers sich die Nummer eingeprgt hat.

Hier nochmal der Link zur Sendung:

https://www.ardaudiothek.de/episode/sprechen-wir-ueber-mord-ein-true-crime-podcast/der-fall-schemmer-oder-doppelmord-in-koblenz/swr2/81958052/

@Lento
genau , aber nicht nur das. Der Motorradfahrer hat ausserdem ja auch ausgeführt, warum er sich die Situation , das Auto und das Nummernschild so eingeprägt hat. Und das klingt für mich am glaubwürdigsten. Er sagte ja das er an dem fast Zusammenstoss die Schuld getragen hat und so eine Situation schon mal hatte und wenn die Polizei sich bei ihm melden würde , er dann dazu was sagen konnte. Er sagte ja auch das er sich alles aufgeschrieben hat, nur den Zettel verlegt hat. Wer gibt schon ohne Zwang an , das er daran schuld gewesen wäre?

@quaerere1
Da gebei ich Dir vollkommen recht, wobei natürlich die anderen Indizien doch vermutlich schon ausgereicht hätte. Der größte Fehler war der auffällig hinterlassene Schlüssel, der gefunden werden sollte! Das war so auffällig, nicht umsonst hieß die Ermittlergruppe "Schlüssel". Dadurch war der wahrscheinliche Täterkreis von Anfang an sehr klein. Hinzu kommt dann natürlich noch, dass nichts im Haus fehlte. Und natürlich das ganz auffällige Nachtatverhalten.

@Lento
und das sich HS praktisch bei der Kripo selbst um Kopf und Kragen gelabert hat , anstatt nichts zu sagen.

@quaerere1
Er hatte ja auch eine total plausible "Eselsbrücke" für Buchstaben und Zahlen. Das darf man nicht außer Acht lassen. Insgesamt war die Aussage sehr, sehr glaubhaft.

@PurePu
gebe ich dir vollkommen recht....

Ist doch auch eigentlich mühsig , wieder zuerklären , warum er so glaubhaft war. Es wird immer wieder Leute geben , die das anzweifeln. Ist ihr gutes Recht , aber das Gericht hat nach besten Willen und Gewissen entschieden und sah die Schuld der HS als gegeben an , wie viele Leute hier im Thread und HS brummt nun schon seit Jahren.......

Und vor allem wenn es tatsächlich ein oder 2 Täter gewesen wären - sobald ein Bewegungsmelder anschlägt geht man ja erstmal wieder zurück um nicht im Licht zu stehen, da man evtl gesehen wird. Evtl versucht man dann von einer anderen Seite ins Haus zu kommen. Dann kommt die Tötung der beiden Personen ohne das etwas gestohlen wurde, obwohl der oder die Täter keinen Zeitdruck hatten und dann verschwinden die nicht nach hinten raus, wenn sie dort evtl rein sind, sondern schließen vorne die Haustür auf und werfen noch den Schlüssel ins Beet oder verschwinden gar doch nach vorne aus der Haustür? Wer glaubt denn an sowas.

Weiss jemand, wo man die Aktenzeichen Folge noch gucken kann, da sie bei youtube gelöscht wurde. Würde die gerne ansehen wollen. Danke.

Ich könnte mir vorstellen, das der Schlüssel erst am Samstag dorthin geworfen wurde, das HS den erst an sich genommen hatte und nicht wuste was sie damit machen soll und am überlegen war, und als sie dann am Samstag nach den Schemmers fuhren den dann dort erst hin geworfen hat. Schlau wäre es gewesen, wenn man die Haustüre nach dem Mord offen gelassen hätte, im Haus einiges rumgeräumt hätte, so das es nach einem Raubmord aussieht und man evtl auch was mitgenommen hätte und dann der Schlüssel dort plaziert gewesen wäre und die Leichen vielleicht am Freitag schon gefunden worden wären?

@curt
Hätte, hätte... Zum Glück war sie nicht so schlau.

@curt
Hätte auch sein können , glaub ich aber nicht. Denn es war wichtig den Schlüssel dort zu finden am Haus , damit plausibel erklärt wird , wie der Mörder ins Haus kam, ohne Einbruchspuren. Und was wäre passiert , wenn vielleicht die Leichen schon früher entdeckt wurden ? Wenn die Nachbarin oder ihr Bruder oder der Makler sich über die Abwesenheit der Senioren gewundert hätten oder das die Rollos unten sind oder irgendwas und reagiert hätten? und die Feuerwehr oder Kripo benachrichtigt hätten oder den Sohn? Dann wäre dort keine Schlüssel gefunden worden. Deshalb wurde er mMn direkt nach der Tat dort hingelegt.