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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.692 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2011, Köln ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.05.2021 um 08:57
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Sehe ich ähnlich. Ohne das Ablegen des Schlüssels und das perfide Verhalten am Auffindetag, wäre es sehr viel schwieriger gewesen. Hätte sie Nerven gewahrt und eisern geschwiegen, ich wette, man hätte den Motorradfahrer nie ausfindig gemacht. Aber daran sieht man eben, dass sie keine Berufsverbrecherin ist. Ich stelle es mir auch verdammt schwer vor, nach einer solchen Tat die Nerven zu behalten.
Das ganze Nachtatverhalten kann aber doch eine Art 'Schlechtes Gewissen' sein, oder ein Anzeichen dafür das man damit doch nicht so Richtig fertig wird. Mitteilungsbedürfnis auf versteckter Basis. Man kann auf Diverse Handlungen ja hinweisen, aber immer wieder die ständigen Wiederholungen durch was Sie in Verdacht, oder in den Fokus rücken könnten waren ja schon sehr auffällig. Das was wir als 'Sich um Kopf und Kragen quatschen' nennen. Neben Ihrer Intelligenz ist das gleichermaßen fast genauso, ich nenn es mal, Stümperhaft.
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Und mal ganz ehrlich: Ich wüsste gerne, was die Familie intern besprochen hat, auch wenn es mich nichts angeht. Man hat doch sicherlich auch zu Hause mal über alles gesprochen. Wie stellt man sich das vor? Dass die Tochter dann sagt, dass die Mutter in der Tatnacht nicht zu Hause war und ihr Mann das nicht merkwürdig findet? Was hat sie denen denn erzählt? Dass die Freundin geheim ist? Dass es keine Freundin, sondern ihr Lover ist, der verheiratet ist? Dass sie sich umbringen wollte? Diese ganzen Ungereimtheiten müssen doch eigentlich auch intern alles gesprengt haben. Oder man hat eben von Anfang an die Augen zugemacht und wollte nix hören, nix sagen und nix sehen.
Im Grunde würde mich das auch Interessieren. Aber da wird sich im nachhinein jeder seine eigenen Gedanken dazu machen, oder gemacht haben, und das entsprechend für sich Werten.

Vergleicht man das mal mit dem 'Staircase Fall' in den USA, hält fast auch Ausnahmslos die ganze Familie zum Ursprünglich Verurteilten Ehegatten der Mrs.K. P..

Menschen mit gewissem Abstand (Aussenstehnde) haben da meistens einen besseren Blick dazu um die Wahrheit zu sehen.

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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.05.2021 um 09:04
@SpiderWeb
Den Töchtern kann man das auch nicht verübeln. Erst so ein bestialischer Mord in der Familie und dann soll dieser von der eigenen Mutter begangen worden sein? Der Frau, die einem selbst das Leben geschenkt hat. Das kann man sich psychologisch gar nicht vorstellen, was da in den Köpfen abgegangen sein muss. Sicher sehen sie auch Indizien, aber es durfte eben nicht sein und alles muss doch ein großes Missverständnis sein. Deshalb auch der Hass auf die Nachbarin, die die eigene Mutter aus deren Sicht "reingeritten" hat.

Beim Ehemann denke ich immer, dass er ein reflektierteres Verhalten hätte erkennen lassen müssen. Einfach, weil es um seine Eltern ging und er ein erwachsener Mann mit klarem Verstand ist und nicht mitten in der Pubertät. Aber das muss auch etwas Psychologisches sein. So eine Art Selbstschutz, Familienerhaltungstrieb, wie auch immer. Wenn die Eltern jetzt tot sind, was nutzt es, wenn auch die restliche Familie zerfällt?! Irgendwie so, denke ich. Wer weiß, wie man selbst reagieren würde in einer solchen Situation.


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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.05.2021 um 09:29
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Den Töchtern kann man das auch nicht verübeln. Erst so ein bestialischer Mord in der Familie und dann soll dieser von der eigenen Mutter begangen worden sein? Der Frau, die einem selbst das Leben geschenkt hat. Das kann man sich psychologisch gar nicht vorstellen, was da in den Köpfen abgegangen sein muss. Sicher sehen sie auch Indizien, aber es durfte eben nicht sein und alles muss doch ein großes Missverständnis sein. Deshalb auch der Hass auf die Nachbarin, die die eigene Mutter aus deren Sicht "reingeritten" hat.
Die Töchter kennen Ihre Mutter als eben nur 'Liebende und Fürsorgliche Mutter', zumindest im großen und ganzen. Probleme die es in jeder Familie mit Kinder gibt möchte ich da jetzt gar nicht anführen. Vor allen Dingen wenn Kinder auch in ihr Pubertäres Alter kommen, und Vater und Mutter auch schon mal auf den Mond wünschen.

Da wird erst mal ein Weltbild zerstört. Und das ist Sicherlich und mit Verlaub absolut Dramatisch.
Da entsteht eine Hin und Hergerissenheit in die wir uns tatsächlich und wohlmöglich gar nicht hineinversetzen können. Das ist einfach nur Grausam.
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Beim Ehemann denke ich immer, dass er ein reflektierteres Verhalten hätte erkennen lassen müssen. Einfach, weil es um seine Eltern ging und er ein erwachsener Mann mit klarem Verstand ist und nicht mitten in der Pubertät. Aber das muss auch etwas Psychologisches sein. So eine Art Selbstschutz, Familienerhaltungstrieb, wie auch immer. Wenn die Eltern jetzt tot sind, was nutzt es, wenn auch die restliche Familie zerfällt?! Irgendwie so, denke ich. Wer weiß, wie man selbst reagieren würde in einer solchen Situation.
Vielleicht hat auch er es erkannt wie es war. Die Töchter waren da aber auch noch um einiges Jünger. Der wird sich ggf. auch sehr schwer getan haben wie er sich Verhalten soll.

Und jetzt ist der Punkt ggf. überschritten sein eigentliches denken zu Offenbaren.
Das könnte auch nach so vielen Jahren zu äußerst komplizierten Konflikten innerhalb der Familie führen. Und das er nicht auch noch seine Töchter verlieren möchte, kann ich verstehen. Hat er doch seine Eltern und Gattin doch schon verloren.

Wäre dem nicht so, so hoffe ich das er einen sehr guten Freund hat. Ein Freund dem er erlaubt das mal Plausibel und in offenen Gesprächen darzulegen warum seine Gattin 'schuldig' ist. Und ohne ihm dabei gleichzeitig die Sichtweise und Meinung aufdrängen zu wollen. Auch sollte er dann in gleichem Atemzug nicht gleich die Freundschaft kündigen.

Alles in Allem hat H.S. auch das zu verantworten. Mit dem schwingen des Messers hat sie die Spitze auch gleichzeitig auf die eigene Familie gerichtet.

Abwenden muss man sich als Töchter und Gatte ja trotzdem nicht. Es ist eben wie es ist, und somit Unumkehrbar.


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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.05.2021 um 09:30
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Beim Ehemann denke ich immer, dass er ein reflektierteres Verhalten hätte erkennen lassen müssen. Einfach, weil es um seine Eltern ging und er ein erwachsener Mann mit klarem Verstand ist und nicht mitten in der Pubertät
BS scheint ja auch in der neuen Doku nicht mal ansatzweise zu interessieren, wer denn der wahre Mörder seiner Eltern ist .
Der wird schon wissen/ahnen, was Sache ist.


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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.05.2021 um 09:32
Zitat von DuchovnyDuchovny schrieb:wer denn der wahre Mörder seiner Eltern ist .
Ja, das ist für mich von Anfang an der Knackpunkt. Es geht immer nur darum, dass es H.S. nicht war. Aber nie wurde mal plausibel dargelegt, wer es denn dann war.


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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.05.2021 um 09:35
Zitat von DuchovnyDuchovny schrieb:BS scheint ja auch in der neuen Doku nicht mal ansatzweise zu interessieren, wer denn der wahre Mörder seiner Eltern ist .
Der wird schon wissen/ahnen, was Sache ist.
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Ja, das ist für mich von Anfang an der Knackpunkt. Es geht immer nur darum, dass es H.S. nicht war. Aber nie wurde mal plausibel dargelegt, wer es denn dann war.
Das ist auch für mich ein Punkt der mir bisher immer etwas bitter aufgestossen ist.
Und vielleicht muss er das ja auch nicht mehr fragen, weil er eben doch zu dem Schluß gekommen ist das es so war.


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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.05.2021 um 09:59
Zitat von SpiderWebSpiderWeb schrieb:Alles in Allem hat H.S. auch das zu verantworten. Mit dem schwingen des Messers hat sie die Spitze auch gleichzeitig auf die eigene Familie gerichtet.
Ich finde es schon sehr rücksichtslos und egoistisch, die jugendliche Tochter wegen des Alibis derart unter Druck zu setzen. Klar, für HS ging es dabei ums Ganze, aber die psychische Bedroullie, in die sie die Tochter damit bringt, scheint ihr ja ziemlich egal gewesen zu sein.

Ich habe mich beim Lesen der Abhörprotokolle im Urteil wirklich gefragt, warum BS nicht spätestens bei der Sache mit den Mantrailer- Hunden einen Verdacht geschöpft hat. HS ist da so in Panik geraten und hat ihn mehrmals beschworen, gegenüber der Polizei nicht zu erwähnen, dass sie die eine bestimmte Fahrtstrecke noch nie benutzt haben, weil "das sonst fatal wäre", dass man daraus eigentlich nur schließen kann, dass sie genau weiß, woher der Täter gefahren ist.


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20.05.2021 um 10:01
Zitat von PurePuPurePu schrieb: Hätte sie Nerven gewahrt und eisern geschwiegen, ich wette, man hätte den Motorradfahrer nie ausfindig gemacht.
Ich glaube auch - wäre der Rest nicht gewesen - der Motorradfahrer war ja nur eine Facette des Ganzen, dann wäre sie nicht verurteilt worden. Es gibt ja auch eine ganze Reihe anderer Mordfälle oder Vermisstenfälle, wo man ziemlich sicher ist, was passiert ist, es aber nicht beweisen kann.
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Wer könnte es ihr verdenken, dass sie kein Alibi hatte, wenn sie zu Hause war? Eigentlich nicht weiter auffällig. Aber sie hätte von Anfang an bei einer Story bleiben müssen.
Das war zu viel des Guten. Da fehlte ihr das Gespür oder so wollte es noch wasserdichter haben ...
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Es war dumm für sie, dass die Tochter mitbekommen hat, dass sie nicht zu Hause war und früh morgens zurückkam. Ab da hakte es ja eigentlich. Und dann hat die das auch noch schön in der Familie ihres Freundes erzählt.
Es war eben eine "Störung des Ablaufs". Wäre meine Mutter nachts komplett verschwunden, hätte ich mir auch Gedanken gemacht - anderer Mann? Psychische Probleme? Die Tochter konnte ja nicht ahnen, was die Mutter in der Nacht wirklich gemacht hatte und dass es keine "harmlose" Erklärung gab.
Zitat von SpiderWebSpiderWeb schrieb:Das ganze Nachtatverhalten kann aber doch eine Art 'Schlechtes Gewissen' sein, oder ein Anzeichen dafür das man damit doch nicht so Richtig fertig wird. Mitteilungsbedürfnis auf versteckter Basis.
Das stimmt - oder eben die Unsicherheit ... erinnert mich etwas an den Jens Soering Mord - hätten die beiden die Nerven behalten und wären sie nicht geflohen - sie hätten nicht verurteilt werden können. So war es dann halt doof.
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Beim Ehemann denke ich immer, dass er ein reflektierteres Verhalten hätte erkennen lassen müssen. Einfach, weil es um seine Eltern ging und er ein erwachsener Mann mit klarem Verstand ist und nicht mitten in der Pubertät. Aber das muss auch etwas Psychologisches sein. So eine Art Selbstschutz, Familienerhaltungstrieb, wie auch immer. Wenn die Eltern jetzt tot sind, was nutzt es, wenn auch die restliche Familie zerfällt?!
Vermutlich möchte man sich nicht eingestehen, dass man mit so jemand verheiratet ist. Daher "ignoriert" man die Fakten, weil man damit nicht klarkommt.


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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.05.2021 um 10:46
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ja, ich glaube, sie war sich ihrer Sache sehr sicher. In der letzten Folge der Harbot-Doku fragt er sie im Abschlussgespräch, was sie zu ihrer Verurteilung sagt. Sie antwortet, dass sie früher Vertrauen in die Gerichte gehabt hätte und geglaubt hätte, dass man in Deutschland niemanden ohne Beweise verurteilen würde.

Jeder Unschuldige hätte doch gesagt: "Ich habe geglaubt, dass in Deutschland kein Unschuldiger verurteilt wird."
Irgendetwas hatte mich an dieser Antwort gestört, aber ich wusste es nicht zu greifen.
Sehr gut beobachtet. Genau das war es.
Sie hatte sich offensichtlich darauf verlassen, egal wie sehr ich unter Verdacht gerate, letztendlich müssen sie mir die Tat erst mal beweisen und das können sie nicht.
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Ja, das ist für mich von Anfang an der Knackpunkt. Es geht immer nur darum, dass es H.S. nicht war. Aber nie wurde mal plausibel dargelegt, wer es denn dann war.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Vermutlich möchte man sich nicht eingestehen, dass man mit so jemand verheiratet ist. Daher "ignoriert" man die Fakten, weil man damit nicht klarkommt.
Schaut euch beispielsweise den Fall Darsow an, das gleiche Strickmuster.


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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.05.2021 um 10:54
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ja, ich glaube, sie war sich ihrer Sache sehr sicher. In der letzten Folge der Harbot-Doku fragt er sie im Abschlussgespräch, was sie zu ihrer Verurteilung sagt. Sie antwortet, dass sie früher Vertrauen in die Gerichte gehabt hätte und geglaubt hätte, dass man in Deutschland niemanden ohne Beweise verurteilen würde.
Die Indizienkette erkennt sie nicht an. "Man kann mir nichts beweisen", wird sie sich stur eintrichtern.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Es war eben eine "Störung des Ablaufs". Wäre meine Mutter nachts komplett verschwunden, hätte ich mir auch Gedanken gemacht - anderer Mann? Psychische Probleme? Die Tochter konnte ja nicht ahnen, was die Mutter in der Nacht wirklich gemacht hatte und dass es keine "harmlose" Erklärung gab.
Sie wollte oder hatte ihre Tochter zu einem Alibi für die Nacht einspannen wollen.


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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.05.2021 um 13:06
Für mich nicht erklärbar und somit auch ein Indiz dafür , dass sie schuldig ist , war das sie alles was sie hörte auf sich bezogen hat.Ist man unschuldig , dann bleibt man doch erstmal entspannt und sieht sich nicht direkt im Fokus. Jedesmal wenn sie etwas erfahren hat oder zum Teil noch bevor es bewertet wurde, bezog sie es immer auf ihre Person und versuchte es zuerklären oder es wegzudiskutieren. Das war für mich sehr auffällig. Sie hat nicht einmal gesagt , das ihr Mann vielleicht in Verdacht stehen könnte, weil er den Schlüssel von seinen Eltern hatte , er der Begünstigte ist , er ev ein gefaktes Alibi haben könnte , oder sie wusste ja angeblich am Anfang nicht , wann die Schwiegereltern ermordet wurden , das nun BS in den Fokus rückt und sie sich sorgen darum machen würde. Neeee direkt bezog sie alle Infos auf sich und darauf das sie die Täterin ist. Macht man das wirklich , wenn man weiß das man nichts zu verbergen hat??


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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.05.2021 um 14:08
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Für mich nicht erklärbar und somit auch ein Indiz dafür , dass sie schuldig ist , war das sie alles was sie hörte auf sich bezogen hat.Ist man unschuldig , dann bleibt man doch erstmal entspannt und sieht sich nicht direkt im Fokus.
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Macht man das wirklich , wenn man weiß das man nichts zu verbergen hat??
Nein, das macht man nicht. Da hast Du absolut recht, genau das ist der Punkt. Hinzu kommt ja noch, dass sie 350 km weit weg wohnte (und sich dort auch am späten Nachmittag vor und am frühen Morgen nach der Tat nachweislich aufgehalten hat). Hinzu kommt, dass sie, wie Harbort ja gezeigt hat, die Strecke in einem ziemlichen Ritt abgerissen haben muss, damit das überhaupt schaffbar war.
Damit war es ja eigentlich erst mal sehr unwahrscheinlich, dass sie als Tatverdächtige in den Fokus gerät - genau darauf hatte sie ja schließlich in ihrem Plan angezielt. Aber da haben sie wohl die Nerven verlassen.

Ich denke, sie war sich bei der Planung noch recht sicher, dass sie es ohne Spuren zu hinterlassen schaffen könnte (Neopren-Anzug, Handschuhe...), aber nach der Ausführung kamen dann wohl recht schnell die Zweifel, deshalb die Inszenierung bei der Auffindesituation und die Tour inkl. Gästebettenstreicheln durchs ganze Haus.

Auf die Story mit den Mantrailer-Hunden ist sie absolut reingefallen. Sie hat ja stundenlang überlegt, welche Strecken sie zusammen mit der Familie bei Besuchen gefahren ist. Die Familie ist aber ja nur 2 bis 3 x pro Jahr zu den Seniors gefahren, d.h. die letzte von der Familie gelegte Spur war wahrscheinlich noch Monate älter als ihre Fahrt, die ja beim Einsatz der Mantrailer auch schon 7 Monate her war.
Zudem ist doch anzunehmen, dass die Familie, oder zumindest die Eltern jun. nach der Tat noch mehrmals in Koblenz war, schließlich gab es da einiges zu organisieren, wie Beerdigung, Verwaltung des Hauses und der Mietshäuser etc. Auch dabei hätten ja Fahrtspuren gelegt werden können, über die sie eine Verfolgung durch die Hunde prima hätte erklären können. Also selbst wenn die Polizei mit den Hunden eines Tages vor ihrer Haustür gestanden hätte, hätte sie das eigentlich locker erklären können.... Stattdessen hat sie sich am Telefon mit ihrem Mann mehrmals verplappert und der Polizei gezeigt, wie sehr sie wegen der Mantrailer in Panik ist - und das, obwohl die bereits geahnt hatte, dass sie angehört wird.


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20.05.2021 um 14:21
Ich denke, dass es schon von Anfang an schwierig gewesen wäre, überhaupt mit dieser Tat durchzukommen.
Auch wenn sich HS mit ihrem Verhalten selbst verdächtig gemacht hatte, spielte ja auch ihre Familie zu Hause und die Nachbarschaft im Dorf eine wesentliche Rolle.
Schließlich ist der Nachbarin ja direkt aufgefallen, dass der BMW abends, als sie Blumen gegossen hatte, nicht vor der Türe stand.
Zudem hat die eine Tochter ja gemerkt, dass sie wohl erst am frühen Morgen heimgekommen ist.
Da hätte sich HS etwas plausibles einfallen lassen müssen.. konnte sie aber nicht. Die Selbstmordtheorie hätte ausgerechnet in der Nacht, in der die Schwiegereltern umgebracht wurden, so oder so jeden stutzig gemacht.

Den Überraschungsbesuch bei den Seniors hätte es auch nicht gebraucht. Sie hätte einfach normal zu Hause bleiben können und etwas verwundert reagieren können, indem man bei den Seniors am Geburtstag angerufen hätte und keiner ans Telefon gegangen wäre.
Dann hätten HS oder BS mal bei der Verwandtschaft vor Ort in Koblenz anrufen können, a la „wir haben versucht, WS wegen ihrem Geburtstag anzurufen, aber es meldet sich niemand. Wir machen uns Sorgen, könnt Ihr mal nachsehen“.
Dann hätte es die auffällige Situation rund um den Überraschungsbesuch auch nie gegeben..


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20.05.2021 um 14:41
@Sawyer25
Und sie hätte auch wissen müssen , das die Polizei bei Morden immer zuerst die Familie im Fokus hat, weil die meistens dahinter steckt, leider. Und dann diejenigen die die Toten gefunden haben , auch eine Erfahrung der Ermittler , das Mörder das auch tun. Tja sie war gleich zweimal im Fokus


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20.05.2021 um 14:58
Zitat von Sawyer25Sawyer25 schrieb:Zudem hat die eine Tochter ja gemerkt, dass sie wohl erst am frühen Morgen heimgekommen ist.
Die Zwillinge haben in der Nacht bei einer Freundin übernachtet. Sie hätte einfach auch die älteste Tochter für die Nacht aus dem Haus schaffen müssen.

Der Nachbarin, der aufgefallen war, dass das Auto nicht da war, hatte sie ja die Geschichte vom Zigarettenholen im Netto und dem Abstellen des BMW bei der Werkstatt erzählt. Damit wäre sie wahrscheinlich auch durchgekommen, wenn sie nicht mehrmals versucht hätte, die Nachbarin zu einem falschen Alibi zu drängen.

So gut durchdacht der auch Plan gewesen sein mag und egal wie viele Details sie einkalkuliert hatte, es ist dann doch an solchen Kleinigkeiten und eben dann auch an den blank liegenden Nerven gescheitert... Gott sei Dank! Im Gegensatz zu vielen hier im Forum habe ich wirklich ein recht großes Vertrauen in unsere Polizei und die Gerichte, die machen schon einen guten Job. Manchmal dauert es halt einfach etwas länger, bis so ein Fall gelöst werden kann, aber verarschen lassen sie sich in der Regel nicht!


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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.05.2021 um 15:01
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Im Gegensatz zu vielen hier im Forum habe ich wirklich ein recht großes Vertrauen in unsere Polizei und die Gerichte, die machen schon einen guten Job. Manchmal dauert es halt einfach etwas länger, bis so ein Fall gelöst werden kann, aber verarschen lassen sie sich in der Regel nicht!
Dito. Schon gar nicht von der Krimi lesenden Hausfrau aus Haren. Das war schon fast irgendwie mutig, dass sie wirklich dachte, sie kommt mit dieser krassen Tat davon. Ohne jetzt auch nur irgendeinen Funken Sympathie für Täterin oder Tat ausdrücken zu wollen.


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20.05.2021 um 15:05
Zitat von Sawyer25Sawyer25 schrieb:Sie hätte einfach normal zu Hause bleiben können und etwas verwundert reagieren können, indem man bei den Seniors am Geburtstag angerufen hätte und keiner ans Telefon gegangen wäre.
Dann hätten HS oder BS mal bei der Verwandtschaft vor Ort in Koblenz anrufen können, a la „wir haben versucht, WS wegen ihrem Geburtstag anzurufen, aber es meldet sich niemand. Wir machen uns Sorgen, könnt Ihr mal nachsehen“.
Das ist mir auch von Anfang an aufgefallen: Es wurde von BS (und auch von HS?) bereits freitags und auch samstags mehrmals erfolglos versucht, die Seniors anzurufen. Ich hätte da schon viel eher die in der Nähe wohnende Verwandtschaft angerufen, damit jemand mal nachschauen geht. Vor allen Dingen ist ja auch von den Seniors kein Rückruf erfolgt.


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20.05.2021 um 15:07
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Es war dumm für sie, dass die Tochter mitbekommen hat, dass sie nicht zu Hause war und früh morgens zurückkam. Ab da hakte es ja eigentlich. Und dann hat die das auch noch schön in der Familie ihres Freundes erzählt.
Das war noch vor dem Auffinden der Leichen. Die Tochter wusste also nicht, dass sie was von Bedeutung ausplaudert.
Zitat von Sawyer25Sawyer25 schrieb:Ich denke, dass es schon von Anfang an schwierig gewesen wäre, überhaupt mit dieser Tat durchzukommen.
Jetzt nachdem wir auch noch die ganzen Zeugenaussagen kennen, wo wirklich jeder Bekannte der Schemmers Bescheid wusste, wie schlecht das Verhältnis zwischen HS und WS war, war doch abzusehen, dass HS sofort Verdächtige Nr 1 wird.


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Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

20.05.2021 um 15:08
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Dito. Schon gar nicht von der Krimi lesenden Hausfrau aus Haren. Das war schon fast irgendwie mutig, dass sie wirklich dachte, sie kommt mit dieser krassen Tat davon. Ohne jetzt auch nur irgendeinen Funken Sympathie für Täterin oder Tat ausdrücken zu wollen.
Sie wollte es halt einfach zu genau machen.
Nicht nur dass die umfangreichen Handlungen vor und nach der Tat perse schon auffällig waren, sie hatte durch ihre Versteifen auf diesen Plan auch nicht bedacht dass es eben im Leben meistens anders kommt als man denkt. Und dann wurde sie nervös weil sie plötzlich eben nicht mehr alles wie laut ihrem Plan angedacht unter Kontrolle hatte.

So zynisch es klingt, aber wäre sie eines Abends daheim gesessen und hätte sich spontan im Affekt gedacht "So die stech ich jetzt ab" und hätte dieses Vorhaben just noch am selben Abend in die Tat umgesetzt, hätte sie glaub ich mehr Chancen gehabt davon zu kommen als eine minutiös geplante Tat für die sie allerdings keinen Plan B hatte.


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20.05.2021 um 15:08
Zitat von Delphi10Delphi10 schrieb:Das war noch vor dem Auffinden der Leichen. Die Tochter wusste also nicht, dass sie was von Bedeutung ausplaudert.
Habe ich doch auch nie behauptet. Es ist das größte Glück für die Lösung des Falles gewesen. Einen Tag später hätte sie das nämlich so nicht mehr erzählt.


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