Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

@director .. es wurde nicht gesagt, dass der Tod in den frühen Morgenstunden eingetreten ist, sondern als spätesten Zeitpunkt eingegrenzt.

Hierzu nochmal ein Auszug aus junglers Berichterstattung:

Der Pathologe. Er ließ sich alles offen, er hat sehr detailliert und gewissenhaft berichtet, aber konnte sich auf nahezu nichts festlegen.
Der Zustand der Opfer zeigte Fäulnisbildung an den Organen, was auf eine Liegezeit von 2-3 Tagen deutet. Er würde gut zu der von der Mieterin geschilderten Wahrnehmung der Nacht passen, könnte aber auch in den frühen Morgenstunden gewesen sein, insbesondere der Mageninhalt deute auf eine vollständige Verdauung hin. Eine Tat in der Nacht von Freitag auf Samstag schloß er anhand der Anzeichen aus. Er sagte wiederholt, es seien keine frischen Leichen gewesen, aber bei einer Angabe von 2-3 Tagen könne er ohne weitere Kenntnisse keinen exakteren Zeitpunkt darlegen.
Die Obduktion hatte am Sonntag Morgen um elf stattgefunden

@Jürgen57
und wenn der Laden erst 1997 geschlossen wurde, dann hat er den Handelshof, der ja praktisch nur per Auto erreichbar war, und das schöne Quelle-Kaufhaus (wo ist das eigentlich heute :-) ?) überlebt. Sicher war in der Nachfolgeplanung aber ein Löhrcenter mit dem Großlebensmittelladen G. nicht eingeplant.

Die Familie, also vermutlich der Vater oder Opa von H.Sch. hatte auch was mit Augenroller Schnaps oder so zu tun. Mehr konnte ich darüber allerdings nicht finden.

http://www.panoramio.com/photo/48318105

@Novanova

Das Löhrcenter mit dem G. wurde 1984 eröffnet. So schlecht kann es dem Laden nicht gegange sein, wenn er sich noch 13 Jahre gehalten hat.

@talida
Interessant, habe ich 2 Schnapsgläser von " Koblenzer Augenroller"

Ich verstehe einiges nicht.
HS hatte behauptet, sich samstags in der Küche die Hände geschrubbt zu haben. Das Waschbecken war nicht nass, an der Wurzelbürste keine DNA von ihr.
Daraus folge ich – sie hat sich die Hände überhaupt nicht gewaschen.

Im Bad am linken Waschbecken, waren mit Wasser vermengte Blutflecken, sehr stark verdünnt, wohl vom Abwaschen des Messers. Im rechten waren es dann nur noch winzige Partikel, die der SpuSi-Mann auch als Ausscheidung von Fliegen, die sich von dem Blut ernährt haben, deuten konnte.

HS hat die Blutflecken registriert, die im Flur waren, als dort schon von der SpuSi eingekreist und mit Nummerntäfelchen versehen. Zu Beginn der 2. Vernehmung am 15.07. begann sie von sich aus, etwaige Blutflecke mit der EC Karte zu erklären.
Die Sichtung der Kartenhälfte und Reisetasche erfolgte später bei der Hausdurchsuchung. Bei der Vernehmung wurde sie lediglich gebeten, diese Sachen nicht zu entsorgen. Sie hätte sie ja auch zu Hause dort auftragen können, alles in allem waren es aber nur unbedeutende Blutflecke.
Die Verletzung beim Rosenschneiden deute ich als Dornenstich, da kann man sich schon ganz gut mit reinhauen.
Evtl ist diese Verletzung authentisch, das Hinzufügen der EC Karte vorsorglich, falls doch Blutspuren von ihr dort gefunden worden wären.

Warum stimmt die Aussage mit der Bettdecke nicht? Die Decke war nicht durch Blut so festgeklebt, warum schildert sie diesen Vorgang derart theatralisch?

Die Aussagen der Biologin bezogen sich auf DNA Spuren , die ins Labor geschickt wurden, da war immer die Rede von Blut, von keinen anderen Spuren, also war nichts verwertbares dabei.
Lediglich eine Zigarettenkippe vor der Tür bleibt unbekannter Herkunft, wobei sie sagte, da können noch weitere Abgleiche erfolgen, falls nötig, offenbar war das bislang nicht der Fall.

Zu den Fußabdrücken weiss ich auch nichts, eine Blutfußspur kam vom Sanitäter, das mit der Spur auf der Treppe ist glaube ich nicht geklärt.

Zum Verhältnis in der Familie: ich habe nicht den Eindruck, dass der Sohn die große Enttäuschung für seine Eltern war.
Die Nachbarin sagte ja Positives, er war ihnen wichtig
Der Makler sagte: sie waren schon stolz auf ihn

Eine Dame im Gericht, die mit Waltraud früher Wassersport betrieb sagte, WS habe darunter gelitten, dass sie so wenig von den Enkeln hatten, die Besuche wären sehr selten gewesen.


ich überlege immer noch, welches Motiv bei HS dazu führen konnte, die Auffindesituation am Tatort für sich selbst so belastend darzustellen.

@jungler
Danke für deine Schilderungen!

Keine Ahnung! Das verstehe ich auch überhaupt nicht.

Entweder war sie in der Tatnacht dort und wollte vorbauen, falls etwas von ihr gefunden wird.
Oder: Sie war nieee dort, hat aber durch ihre Suche nach einem Auftragskiller und den dummen Sprüchen über die Schwiegermama ein so schlechtes Gewissen gehabt, dass sie sich klar sein musste, dass der Verdacht früher oder später auf sie fällt. Also hat sie herumgelogen, falls irgendetwas von ihr gefunden werden sollte.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn H.S. wirklich so ein schlechtes Verhältnis zur Schwiegermama hatte und das jemand bewusst für die Tat ausgenutzt hätte. Aber wieso sie dann so herumlügt und wo sie in der Tatnacht war- das verstehe ich dann trotzdem nicht.

ja, echt merkwürdig
ich kriege da echt nix Vernünftiges im Kopf zusammen

mir fiel noch ein.
der SpuSi-mann sagte noch, normalerweise wären an den Schleiflackmöbeln im Schlafzimmer ideale Bedingungen für die Spusi, da dort jeder Abdruck gut verbleibt, es wäre aber NICHTS da gewesen, und was noch komischer ist, auch kein Blut von WS am Kopfende, ich hoffe ich gebe das richtig wieder, aber so habe ich das verstanden, das wäre doch gar nicht möglich, wenn man im Bett die Kehle durchgeschnitten bekommt!

Stellen wir uns mal fünf Minuten vor, sie hat die Schwiegermutter wirklich so gehasst und sie vielleicht wirklich gerne umgebracht...
Wollte sie sich nicht auch angeblich von Bernd trennen? Wie passt das dann eigentlich? Und was, wenn bspw. Jasmin das alles von H.S. wusste und aus welchen Gründen auch immer die Tat organisiert hat. Könnte man H.S. eine Falle gestellt haben und sie ausgerechnet in dieser Nacht irgendwo hingelockt haben? Aber was könnte DAS dann sein, dass man lieber 100 Märchen erfindet, als die Wahrheit zu sagen? Was ist schlimmer als eine Anklage wegen Doppelmordes?
Alles sehr unwahrscheinlich!

@jungler

jungler schrieb:der SpuSi-mann sagte noch, normalerweise wären an den Schleiflackmöbeln im Schlafzimmer ideale Bedingungen für die Spusi, da dort jeder Abdruck gut verbleibt, es wäre aber NICHTS da gewesen, und was noch komischer ist, auch kein Blut von WS am Kopfende, ich hoffe ich gebe das richtig wieder, aber so habe ich das verstanden, das wäre doch gar nicht möglich, wenn man im Bett die Kehle durchgeschnitten bekommt!

Kommt mir gerade ein Gedanke: Wäre es eigentlich möglich, dass eine dritte Person (nicht HS, nicht BS) am Freitag oder Samstag in aller Stille Reinigungsarbeiten vorgenommen hat?

@jungler .. danke für deinen Bericht.
Ich kann es mir nach deiner Schilderung jetzt nur so erklären, dass sie die Leichen beim auffinden gar nicht berührt und getätschelt hat, sondern gezielt die Teile die bei der Tat von ihr berührt wurden wie Hand, Brille und Bettdecke erwähnte, dass damit die Spuren erklärt werden können.

@Jürgen57
so was habe ich auch schon mal gedacht,der Täter selbst hat ja wohl nicht noch eine Tatortreinigung vorgenommen.
Der Spusimann sagte noch Spezialisten haben das ganze Haus bedampft mit einer Chemikalie, um Spuren auf diesem Weg zu sichten, ohne Erfolg!

@jungler
@Jürgen57
vielleicht kam Freitags immer die Putzfrau und die hatte die Brille vergessen und einfach um die Leichen drum herumgeputzt .. nee Scherz bei Seite, zum wienern hätte HS ja Zeit gehabt .. also statt Leichen streicheln und gucken was sie in der Hand und unter der Decke haben mal fix mit einem Lappen über die Möbel.

und wenn tatsächlich Profis am Werk waren und HS an dem Samstag zwar wusste, dass sie die SE tot vorfinden werden, aber über das Ausmass des Blutbads derart hysterisch wurde, was einiges dann erklären würde, auch die Notärztin und Polizisten sprachen davon, dass sie sichtlich geschockt gewesen ist, weit mehr als der Sohn, wobei man die schauspielerischen Qualitäten ja auch berücksichtigen muss

@talida

wir sprechen von wenigen Minuten bis die Polizei nach dem Notruf kam, die Sanis waren vorher schon da, da putzt man nicht mal eben alles säuberlich

@jungler
Aber wenn sie nicht bei der Tat dabei war, wieso hat sie dann kein plausibles Alibi?
Wenn sie mit der Tat rein gar nichts zu tun hat -> irgendein Alibi muss es geben
Wenn sie mit der Tat zu tun hat, aber nicht dabei war -> wieso hat sie sich kein sicheres Alibi besorgt?
Wenn sie mit der Tat zu tun hat und dabei war -> dann sieht es so aus, als würde die Anklageschrift richtig liegen
Allerdings schließe ich noch immer nicht aus, dass sie nicht auch einen Helfer gehabt haben könnte.

@jungler .. das lässt sich vielleicht dadurch erklären, dass Frau WS sehr penibel war und erst aus dem Urlaub gekommen waren und den Donnerstag zuhause verbracht haben.
Ob überhaupt eine Putzfrau gab weiss man nicht, mal angenommen WS hat selbst geputzt und dieser Donnerstag war ihr Putztag, dann war alles tiptop und auch nicht viele eigene Fingerabdrücke oder Spuren zu finden.

Wenn es nicht HS war, kann der Mörder sich ja auch Zeit gelassen haben. Musste nicht schnell das Haus verlassen und wieder zurück nach Hause fahren.

Derjenige hätte also jede Menge Zeit gehabt alles abzuwischen.

@GinGin
ja das ist das große Fragezeichen, das Alibi

@talida
ist auch denkbar

@jungler


Laut den eingestellten Aussagen der Notärztin usw. war man bereits 21:04 Uhr vor Ort.

Wurde denn schonmal gesagt, warum auf der Schautafel der Polizei 21:15 Uhr als Ankunft der Familie stand?