Mordfall Jauch

Eben. Habe es mir auch gerade noch einmal angesehen. Da ist weder von Stichen die Rede, noch von einer durchsuchten Wohnung. Nur, wie ich mich richtig erinnert habe, von einer Beziehungstat.

@forumposter
Kannst Du mal bitte konkret benennen, woher die Informationen kommen sollen, dass SJ über das Erschlagen hinaus gefoltert wurde bzw. daß weitere Gegenstände benutzt wurden?

Hallo zusammen, dass das Handy in Seckach ausgeschaltet wurde, ist neu für mich. Wird wohl so gewesen sein. Ein bedeutsamer Fakt! Lassen wir das Geld mal beiseite und denken an das Mosbacher Gemunkel, dass Frau Jauch sexuell gleichgeschlechtlich veranlagt war. Davon wird man in ihrer Schule vielleicht auch gehört bzw. es angenommen haben, nicht alle Kolleginnen/Kollegen, aber ein paar doch. Fakt ist die geplante Reise der beiden Kolleginnen in die Schweiz. Könnte diese Tatsache jemanden gefrustet haben? Vielleicht einen Kollegen, der Sabine Jauch möglicherweise sogar aus mehreren Gründen distanziert oder ablehnend gesonnen war. Gründe könnten sein, dass er eine solche Veranlagung verwerflich findet; oder dass er sich für die junge Kollegin selbst gerne interessiert hätte; oder dass er sich wegen seinen unzeitgemäßen Vorbehalten als "altbacken" abgestempelt und schwer verletzt fühlte; --- ich glaube selbst zwar nicht, ob man daraus ein Motiv für so eine grausame Tat sehen kann. Vielleicht, wenn es jemand war, der in einer homosex. Beziehung von Frauen eine Sünde sah oder gar was Teuflisches sah, oder sein Weltbild bedroht sah, oder seine männliche Dominanz bzw. Übergeordnetheit oder was weiß ich gefährdet sah, und den Teufel selbst am Werk sah, den er austreiben musste. Liebe Leute, das ist weit weit hergeholt, wer wird so was an Weihnachten machen? War wohl doch eine spinnerte Idee. Oder?

Hab nochmal nachgeschaut, die anderen Gegenstände habe ich wohl mit anderen Fällen durcheinandergebracht. Sorry.

Es scheint, SJ wurde nur mit der Figur wie im "Blutrausch" (Aktenzeichen) "brutal erschlagen".

Es ist wirklich eine Schlüsselfrage, warum das Handy in Seckach ausgeschaltet wurde. Und auch, warum SJ den Umweg über Seckach machte. In Seckach gibt es ein Kinder- und Jugenddorf genannt "Klinge" (www.seckach-klinge.de), eine Jugendhilfeeinrichtung für Kinder von 0 bis 18 Jahren. Davon ist eine Jugendgruppe in Mosbach ansässig. Möglicherweise gibt es zwischen dem Berufsbildungswerk, in dem SJ arbeitete und der Klinge Verbindungen, das liegt irgendwie nahe.
Warum ich von der S-Bahn-Abhol-These etwas abkomme, ist die Tatsache, dass bereits eine Haltestelle früher (von Mosbach kommend), nämlich in Oberschefflenz, eine Abholung möglich gewesen wäre. Und von Oberschefflenz nach Limbach dürfte es sogar etwas kürzer sein als weiterzufahren nach Seckach und danach nach Limbach. Also wegen der S-Bahn-Haltestelle nach Seckach zu fahren, macht nicht so viel Sinn. Diesen Zweck hätte Oberschefflenz bereits erfüllt.
Deshalb die Kernfrage, was wollte sie in Seckach? War sie vielleicht in der Klinge. Da gibt es auch Stellenangebote im Erziehungsbereich. Die Klinge liegt ziemlich abgelegen.

@Giselle-Sophie
du hast recht mit dem Jugenddorf. Es gibt eine Verbindung mit dem Berufsbildungswerk insofern, dass einige Jugendliche aus dem Jugenddorf eine Ausbildung im BBW Mosbach absolviert haben, einige sogar sehr erfolgreich.

@Giselle-Sophie
extrem guter Ansatz.

Vielleicht lag ihr da ein ehemaliger Schüler besonders am Herzen und mit dem wollte sie sich kurz vor Weihnachten treffen, weil er ihr ans Herz gewachsen ist. Vielleicht wollten sie eine Art Weihnachtskaffeetrinken veranstalten und Geschenke austauschen?
Aber wenn es eine solche Freundschaft gegeben hätte, wäre das wohl bekannt und auch bereits überprüft. Ich nehme an, dass alle Schüler und auch ehemligen Schüler überprüft wurden, oder? Man hat doch DNA gefunden oder halt irgendwelche Spuren.

@lentilky
@chianti
Meine Weisheit ist leider hier zu Ende. Ich habe keinerlei insider-Kenntnisse in jede der beiden Einrichtungen. Weiß auch nicht, ob da Kooperationen zwischen Erziehern und Ausbildern bestehen, was ich stark annehme. In der Klinge gab es höchstwahrscheinlich ebenfalls Weihnachtsfeiern. Die Klinge ist durch die dortigen Lokalitäten offen für Besucher und Gäste. Bei den Weihnachtsfeiern dürften ehemalige Bewohner mit Angehörigen eingeladen gewesen sein. Solche Einrichtungen halten sicher Verbindung zu ihren "Ausgeflogenen", wie eine Familie zu ihren ausgeflogenen Kindern auch. Man sieht es am Gästebuch, dass die Ehemaligen noch an ihrem früheren Klingenest hängen.

Und ob SJ da jemanden "aufgegabelt" hat und ggf. wen - das ist das Aufgabengebiet der Ermittler. Im Aktenzeichenfilm gab es keine Hinweise dazu. Aber in der Klinge lässt sich feststellen, welche Feiern am 23.12.11 stattgefunden haben, wer der Veranstalter war, wer federführend war, ob es geschlossene oder offene Feiern waren und wer eingeladen war. Dort in der Klinge ist vielleicht jemandem eher das Auto von SJ aufgefallen als in den Ortschaftskernen von Oberschefflenz, Seckach u. Adelsheim.

Inzwischen glaube ich, dass man über die Seckacher Klinge weiter kommt. Das Handy wurde vielleicht ausgeschaltet, weil eine Performanz nicht gestört werden sollte.

Wollte Sich SJ einfach mal umsehen, orientieren, wie die Lage und Atmosphäre dort ist. Vielleicht dachte sie an eine berufliche Veränderung. Ein Schüler lud sie vielleicht dorthin ein. Wenn die Kollegen nichts wussten - vielleicht wollte sie das noch nicht - dann könnte es über Schülereinladung gelaufen sein.

Sie könnte an jemand geraten sein, der sie bat, mit ihr bis zu S-Bahn mitfahren zu dürfen.
Im Auto hat er sie vielleicht gezwungen, nach Hause zu ihr zu fahren.

Die Klinge kennt ihre Pappenheimer. Da müsste man weiterkommen. Psychisch Auffällige sind dort bestimmt identifizierbar, weil die Klinge auch psychologische Einrichtungen hat.

Die Abschaltung des Handys war vielleicht doch nicht wegen einer Performanz. Sie wollte sich evtl. gar nicht lange dort aufhalten. Vielleicht noch jemandem gute Weihnachten wünschen, mit dem sie in Sachen Schülerausbildung zu kooperieren hatte (und sich so ein bisschen umsehen). Der Ansatz könnten die gemeinsamen Jugendlichen sein, die zur Klinge gehören und im Berufsbildungswerk Mosbach ausgebildet werden. Und die Erzieher/innen dieser Jugendlichen von der Klinge, die wegen dieser Schüler den Kontakt zu SJ hatten. Welche/n Erzieher/in könnte SJ aufgesucht haben wollen? Kam es dazu? Vereinbart war es wohl nicht, sonst wäre es ermittelt worden. Der Erzieher oder die Erzieherin hätte das gemeldet. Also könnte es von SJ als Überraschung intendiert gewesen sein. Jetzt kam sie dahin. Da war möglicherweise viel Weihnachtstrubel. Sie traf vielleicht auf diesen oder jenen bekannten Schüler oder Schülerin. Der/die Erzieher/in waren noch im Stress und voll beschäftigt. Es kam irgendwie gar nicht zur geplanten Begegnung und SJ ließ ein bisschen die Atmosphäre auf sich wirken, schaute, was es alles gibt, vielleicht Bazarangebote, Essensangebote usw. Und da traf sie den und jenen - und es kam dazu, dass sie jemanden mitnahm. Ich denke nicht, dass sie ihn in ihre Wohnung mitnehmen wollte, wenn es sich um einen Schüler oder Bekannte von ihm gehandelt hat. Es sei denn, es war ein Erzieher, Betreuer, Bediensteter der Klinge, den sie kannte und mit dem sie in ihre Wohnung fahren wollte, glaube ich aber eher nicht.

Es könnte vielmehr eine Gefälligkeit gewesen sein, jemanden bis zur S-Bahn oder irgendwo sonst auf dem Weg hin mitzunehmen, der kein Auto hatte. Und diese "Gelegenheit ließ ihn zum Verbrecher mutieren". Das würde auch die ungewöhnliche Grausamkeit erklären können. Eine psychische gestörte Persönlichkeit.

Da diese Leute Gott-sei-Dank die Ausnahme sind, sind sie zahlenmäßig begrenzt und müssten zu ermitteln sein - über Erzieherkenntnisse - Lehrerkenntnisse - Jugendamtkenntnisse - Polizeikenntnisse, Sozialamtskenntnisse - Klingekenntnisse etc.

Aber auf jeden Fall eine arbeitsintensive Aufgabe. Hier müsste in spezieller Profiler tätig werden.

Der Täter hat das Handy mitgenommen und die Tasche mit Inhalt und das Tatwerkzeug! Er hat das Auto in Mosbach, nähe S-Bahn-Haltestelle abgestellt. Das Auto wurde 3 Tage später entdeckt. Auto fahren konnte der Täter. Ein eigenes Auto hatte er vielleicht nicht. Mit der S-Bahn kam er weiter, wohl wieder in den Raum Seckach zurück. Mosbach könnte - wie früher hier im Forum jemand schonmal erwähnte - eine Ablenkung von Seckach bedeutet haben. Zu der psychischen Deformation tritt das Merkmal "S-Bahnfahrer mangels Auto" hinzu. Und es tritt das Merkmal hinzu "Anwesenheit im Bereich Seckach/Klinge" hinzu. Ferner ein weiteres Merkmal: Bekanntheitsbezug entweder direkt zu Sabine Jauch oder Bekanntheitsbezug über Schüler oder Erzieher zu Sabine Jauch.

Dass es ein Schüler aus Seckach war, kann man fast sicher ausschließen.
Jemand der keinen Füherschein hat, wird nach einem Mord nicht mit dem Auto des Opfers wegfahren.

Ich meine bei dem Merkmal "Anwesenheit im Bereich Seckach/Klinge" dass diese Anwesenheit sich auf den Nachmittag des 23.12.2011 bezog. Diese Merkmale zusammen ergeben vielleicht schon einen Fokussierungsansatz. Bei den Erziehern mit Bezügen zu Sabine Jauch kann man schauen, wer anwesend und mit Aufgaben im Einsatz war oder wer anwesend und nicht im Einsatz war. Alle können Beobachtungen gemacht haben, die neu bewertet, vielleicht doch weiter führen.

Hallo, ich muss nun leider außer Haus für ein paar Stunden. Bis später! Tschüss!

Noch was geschwind: Sabine Jauch war m.E. niemand, der spontan wildfremde Straßenbekanntschaften abschloss und sie mit nach Hause nahm und das an Weihnachten, wo sie nach Hause zu den Eltern fahren wollte. Es muss mit der Klinge zusammenhängen.

Bin wieder zurück und hatte zwischenzeitlich noch folgenden Gedanken:

Der Mörder könnte seinen gesamten Frust, Zorn und Hass auf seine Erziehungs- und/oder Schul-Bezugspersonen auf Frau Jauch projiziert und deshalb so blindwütig zugeschlagen haben. Er war dann evtl. geprägt von Erfolglosigkeit, verletztes Ehrgefühl durch Kränkungen, war widerwillig ein Außenseiter, wurde evtl. gehänselt, verachtet und nicht ernst genommen, hatte im Klingedorf bzw. in der Ausbildung negativste Erfahrungen gemacht und ist vielleicht kriminell schon abgerutscht. Andererseits dürfte er kein Dummerchen gewesen sein. Er sah seine Situation, bedauerte sich evtl. selbst, sah seine Hoffnungs- und Ausweglosigkeit. Es brauchte nur einen Funken, um ihn zur Explosion zu bringen. So jemand müsste sich ermitteln lassen, weil so ein Zustand eine Vorgeschichte hat, die sich nicht im Verborgenen abgespielt hat. Erzieher, soziale Dienste, psychologischer Dienst. Das muss kein gegenwärtiger Schüler gewesen sein, es kann ein Ehemaliger sein, der zu Weihnachten eingeladen gewesen war (vielleicht macht das die Klinge per Rundschreiben an die Ehemaligen) und nun mal ziemlich desorientiert an den Ort seiner Negativkarriere zurückkommt, um zu sehen, was los ist, was es gibt, wen er trifft, wer ihn noch kennt usw. usf. Dieser Ehemalige ist bislang noch nicht in die kriminalistische Überprüfung reingekommen.

Man könnte vielleicht in der Klinge per Rundschreiben Fragen an die heutige und an die ehemalige Klinge-Dorf-Gemeinde stellen, ob bei den Weihnachtsgästen Fahrgemeinschaften gebildet wurden und von den Mitfahrenden jemand zwischen ca. 15.30 Uhr und 18.30 Uhr verschwunden/abwesend war. Sind alle Mitfahrenden auch auf dem Nachhauseweg wieder mitgefahren bzw. wer hat abgesagt (weil er blutverschmiert gewesen sein dürfte).

Dem Mörder könnte man vielleicht so auf die Spur kommen. Ich habe wirklich Hoffnung, dass es gelingen könnte.

@Delphi10
Wie ich gerade eben schrieb, könnte es ein ehemaliger Schüler gewesen sein. Begründung siehe direkt vor diesem Posting.

Der Täter war nach der Tat höchstwahrscheinlich blutverschmiert. Hatte er sich in der Wohnung gereinigt? Lange Zeit war er ja nicht in Limbach. Wenn er sich nicht dort gereinigt hat, ist er schmutzig im Auto der Ermordeten weggefahren. Er dürfte dann kaum wieder in die Weihnachtsgemeinschaft Klinge zurückgekehrt sein. Deshalb auch die Frage: Wer war bis ca. 15.30 Uhr dabei, später aber verschwunden. Wer hat jemanden Bekanntes plötzlich kurzfristig, zwischen dem späten 23.12.2011 und dem 26.12.2011 im Besitz eines orangefarbenen Kleinwagens gesehen, der nicht dessen eigener Pkw war?

Ich finde, solche geziehlten Fahndungsfragen in der Klinge-Gemeinde, können die weiteren Ermittlungen erfolgreicher machen als nur Aushänge in öffentlichen Gebäuden und Geschäften in Seckach und Nachbargemeinden.

@lentilky
Du hast weiter oben mal treffend festgestellt:

"Wenn ich hingehe, um sie zu ermorden, nehme ich doch Messer oder Pistole mit. Dass ich mir aber am Tatort etwas greife und wie blöd zuhaue, spricht doch eher für einen eskalierten Streit mit großer emotionaler Heftigkeit."

Das ist nun eine plausible Feststellung, die auf einen vorgefassten Entschluss nicht passt. Also stimmt meine Überlegung nicht, dass sich der Täter auf der Fahrt zu der Tat entschlossen haben könnte.