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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

7.496 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Doppelmord, Prozess, Koblenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 18:26
@Schängelche
HS nahm den Becher mit rechts. Notizen hat sie keine gemacht.

Was mich erstaunte, dass HS darauf achtete und erkannte, dass im XY-Film der Täter ein Linkshänder ist.

was aber noch auffiel:
BS jammerte am Telefon bei allen Anrufern über das "Arschloch", das sein Chef ist. Über die Entlassungen, über das ständige Wegsein von zuhause, wolle den Betriebsrat einschalten, blablabla... sagte aber in dem gleichen Telefonat, dass er das Geld von einem verkauften Mietshaus bereits auf dem Konto habe, dazu noch das Barvermögen der Eltern. Das ist mehr als er bisher in seinem Leben erarbeitet hat und könnte froh sein, endlich diesen "Job" beenden zu können und jammert und jammert und jammert... und lässt sich von HS ("sage ich dir seit 10 Jahren...") noch sagen, er hätte alle Chancen an sich tatenlos und wortlos vorbeiziehen lassen und wäre mit 45 immer noch nicht auf dem richtigen Weg. Ist einen Tag zuhause und soll an diesem Tag das Fahrrad der Mutter machen, den Müll wegbringen, die Flaschen, das Altpapier, die Matraze vom Speicher usw. usw.

...und immer nur ein leises jämmerliches "jaja" als Antwort... war kaum zu ertragen... und ich war froh, als um 16 Uhr mein erster und letzter Besuch beim LG beendet war.

...mein Eindruck: beide sind dumm wie Brot.

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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 18:43
Zitat von stolzenfelsstolzenfels schrieb:...mein Eindruck: beide sind dumm wie Brot.
:-D :-D :-D

Eine erfrischend persönliche Einschätzung zwischen all den formaljuristischen Erörterungen.
Mich hat es gerade fast zerrissen. Hoffentlich gibt es dafür nicht auf die Ömmel.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 18:46
@stolzenfels

Dein letzter Satz: 😂👍
Aaaaber, sollte sie es gewesen sein, schlau genug um den vermeintlich 'perfekten Mord' durchzuführen!😏

Ich hab ja schon die Hose voll wenn man mal ne Notlüge auftischen muss(kennt ja sicher jeder) hab immer das Gefühl es steht auf meiner Stirn: "ich Lüge gerade!"
Sollte sie es gewesen sein, ist an ihr wirklich ein Star auf dem roten Teppich verloren gegangen! 😄

Tja, zurück zum telefon...und was mich erschüttert, keine Worte also Trauer, Hass auf den Täter, Spekulationen wer,warum...usw. oder wenn nur rar, über den bestialischen Mord! Das ist schon echt hart und für mein reines bauchgefühl ist dieses verhalten von HS, wenn BS am Telefon mal davon anfing, irgendwie auch so ein Baustein in der indizienkette!
ABER: meine persönlich bauchgefühl-Meinung!!! Bevor ich belehrt werde!!!😉


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 18:48
@stolzenfels
...mein Eindruck: beide sind dumm wie Brot.

Ganz ehrlich, diese Äußerung ist beleidigend!!!


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 18:48
...Gelöscht...


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 18:53
@Martin_Staat
Naja, es ist sein Eindruck. Er stellt es ja nicht als Fakt hin.
Ich glaube gar nicht mal, dass das so ist. Die eine spricht nur schneller als sie denkt. Der Andere weiß, dass er sich viel Diskussionen erspart wenn er einfach mal "Ja" sagt. Nichts ungewöhnliches. Möchte nicht wissen, wieviele Ehen aufgrund dieser männlichen "Ja-Sager-Taktik" überhaupt noch bestehen, die anders schon längst geschieden wären :)
Und sehr umsichtig haben sich beide nicht verhalten wenn sie wirklich davon ausgingen, abgehört zu werden.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 19:12
Wie kann die unschuldige Frau S. es denn ertragen, wenn da Zeugen kommen und so was erzählen. Ich könnte mich an mein Schweigeversprechen nicht mehr halten sonst würde ich platzen. Dabei habe ich bestimmt kein südländiches Temperament.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 19:15
@wurstscheibe
Ich glaube egal ob schuldig oder unschuldig wird es sehr schwer sein, das alles zu hören. Denn es wurden sicher auch Aussagen getätigt, die in HS' Augen nicht so waren. Oder, die tatsächlich so nicht sind. Da sich immer beherrscht am Erdbeersaftbecherchen festhalten und schweigen fiele glaube ich jedem schwer.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 19:55
Die Frage von H.S. Beherrschung, beherrscht auch meine Gedanken seit langem.
Gestern habe ich mir überlegt, ob sie wohl durch die Brille nur verschwommen sieht, sie zieht
diese zum Lesen oder zum in die Ferne Schauen oft aus. Wenn sie unscharf sieht, läuft
manches an ihr vorbei. Oder ob Sie auch, bzgl. der zur Schau getragenen Gleichmütigkeit - gut, manchmal reagiert sie auch verhalten - Medikamente angeboten bekommt durch Herrn Schwenn?
Ich weiss natürlich nicht, ob so etwas erlaubt ist. Aber man stelle sich vor, die Kinderparade,
der Ehemann, eine beste Freundin uvm, ich bekäme einen Schreikrampf nach dem anderen.
Sie hat ja auch gestern, ich weiss garnicht mehr in welchem Zusammenhang gen oben geschaut
und die steigenden Tränen bekämpft, auch mit zwei Fingerdruck. Ebenso wie bei Ansicht des
letzten Zwillings. Da zerreisst es ja schon dem Zuschauer das Herz ( natürlich nur, wenn man die
Tat ausblendet, aber noch weiss man ja nicht, ob sie es wirklich war.)


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 20:16
Verdammt ruhig heute Abend hier! Is das die Erholung vom 'Rentner-Schubsen' die letzten beiden Tage? 😄


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 20:35
@Schängelche

DerGreif wollte wenn er es zeitlich hinbekommt noch was zu dem BMW schreiben..warten wir mal was noch aufschlussreiches kommt..muss aber trotzdem bald ausloggen..um 5.00 uhr ist morgen bei mir die nacht vorbei..


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 20:38
@almera
Ja, hatte er gesagt! Ich bin gespannt was er so schreibt wenn er's schafft!
Lese immer gerne seine Beiträge.

Ist sowieso schon total zur sucht geworden hier...😂 ab Mai muss ich mir wohl dann en anderes Hobby suchen😁😂


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 21:17
@almera
@xyfan72
Zitat von xyfan72xyfan72 schrieb:Ich hab am Ende dann noch mal eine persönliche Frage an Dich. Wie bewertest Du die Lügen der H? Denkst Du sie war es nicht hat aber leider kein Alibi und hat durch die Lügen versucht sich eines zu beschaffen oder denkst Du gerade die Lügen machen sie verdächtig? Da würde mich Deine persönliche Sicht mal interessieren.
Die bewerte ich im Moment nicht. Beides ist möglich, zumindest was die Lügen im Verhör betrifft. Darum versuche ich mich der Angelegenheit erstmal von anderer Seite zu nähern. Wobei auch da klar sein muss: Mir stehen nur eingeschränkte Informationen zur Verfügung, weil ich die Zeugenaussagen eben nicht selber gehört habe, sondern nur Zusammenfassungen hier gelesen habe.


@armleuchter
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:ich habe hier kürzlich recht viel geschrieben zum thema "lügen fürs alibi" und da die meinung vertreten , dass lügen die VOR der tat erfolgten theoretisch belastend sein können, da der einzig denkbare zweck die verdeckung der täterschaft durch beschaffung eines alibis sein könnte.

Kannst du mal ein - gerne auch lediglich theoretisches - beispiel nennen , in dem das nachweisliche lügen zur erlangung eines alibis "rechtsfehlerfrei" als belastendes indiz gewürdigt wurde/werden könnte ?
Da fällt mir erstmal nichts dazu ein. Müsste ich recherchieren. Der Punkt ist einfach, im Regelfall spielt das keine Rolle. Entweder man kommt bereits mit anderen Indizien hin, um eine Verurteilung begründen zu können, dann muss man darauf gar nicht mehr eingehen. Und wenn die anderen Indizien nicht ausreichen, dann ist die Indizienkette eh schon extrem dürftig.

Ich denke, dass eine Lüge, die vor Entdeckung der Tat gemacht wurde, eher als belastend in Betracht zu ziehen ist, wie Du mal hinsichtlich der Netto-Geschichte ausgeführt hast. Aber @Verbum_peto hat auch da insofern Recht, dass es immer noch andere Gründe dafür geben, wie zB eine Affäre mit einer Person, die von Anfang klar macht, dass sie das vor Gericht nicht bestätigen wird. Darum konzentriere ich mich erstmal auf andere Gesichtspunkte.


@Willy
Zitat von WillyWilly schrieb:Zu dieser Aussage des Rechtsmediziner muss ich mal einmal eine Bemerkung loswerden.
So wie es hier berichtet wurde ist das eine Feststellung die eigentlich kein Wissenschaftler abgibt ,wenn es um den Todeszeitpunkt geht ,denn das war sein Auftrag.
Er würde oder müßte sagen :
DerTod trat ein in der Zeit zwischen Donnerstag xxxxx Uhr bis Freitag xxxxx Uhr ,oder aber Liegezeit 2 Tg.
Wie Du schon schreibst wäre der 3.Liegetag Donnerstag 11:00 Uhr bis Freitag 11:00 Uhr gewesen ,also die Tötung müsste dann vor Donnerstag 11:00 Uhr gewesen sein ,was aber total abwegig ist.

Er kann auch kein Fenster von 24 Std gemeint haben denn wie man weiß waren sie nach Zeugenaussage Donnerstagabend noch am Leben dann wäre das 24 Std Fenster Donnerstagabend ca.18:00 Uhr bis Freitagabend 18:00 Uhr.
Da er dann mit dem Nachtzeug nach gelegt hat läßt bei mir starke Zweifel aufkommen.
Es mag sein, dass der Pathologe noch hätte versuchen können, das präziser einzugrenzen. Dafür kenne ich mich zu wenig mit der Materie aus, genauso wie der Richter. Der muss und darf sich da voll und ganz auf das Gutachten verlassen können. Und so problematisch finde ich es nun auch nicht. 2-3 Tage Liegezeit aufgrund des Verwesungsprozesses. Wenn man das vom So. 11.00 Uhr zurückrechnet, kommt man also zu Freitag 11.00 Uhr als spätest möglicher Todeszeitpunkt. Das angesetzte mögliche Maximum für eine längere Liegedauer wird eben bereits durch andere Faktoren ausgeschlossen.

Das liegt doch alles unproblematisch in dem Bereich, der sich mit all den anderen Wahrnehmungen deckt. Wir haben mehrere Zeugenaussagen, die unabhängig von einander die runtergelassene Rollläden am Freitag erwähnen. Da stecken noch zwei Freitagsausgaben von Zeitungen im Briefkasten, die werden da sicher auch nicht erst mittags dort reingesteckt worden sein. Niemand hat sie am Freitag telefonisch erreicht. Der Audi wurde seit Do. nicht mehr bewegt. Einen Mittagsschlaf hat bislang niemand als Gewohnheit erwähnt. Das halte ich auch in dem angegebenen Alter für eher ungewöhnlich, bleibt jedenfalls reine Spekulation.

Was wir noch haben ist die zeitlich schwer einzuordnende Aussage der Mieterin, die Geräusche und Stimmen Do. nacht gehört haben will. Angeblich ist sie um 21.30 Uhr ins Bett gegegangen, hat dann als es dunkel war von den Stimmen aufgewacht. Insgesamt ist mir das etwas zu dürftig, um an ihrer Aussage einen etwaigen Todeszeitpunkt festzumachen, aber auch ohne sie ergibt sich ein relativ rundes Bild für einen Zeitraum zwischen Do.-abend ca. 21.00 Uhr bis Freitag früh.


@Schängelche
Zitat von SchängelcheSchängelche schrieb:Ich bin interessiert daran ob dieser Satz von HS auch bei Gericht eine Rolle spielt?
Vllt kann diese frage ja auch @DerGreif beantworten!?!?
Also, wenn Du Dich auf den Kommentar von HS beziehst, dass der Täter wohl Linkshänder war, kann ich daran per se erstmal nichts Verdächtiges finden, wenn das so in der XY-Sendung gezeigt wurde (ich habe den Beitrag nicht gesehen). Wenn jemand eine gute Beobachtungsgabe hat, fällt einem das eben auf.


@all
Nochmals herzlichen Dank für die freundlichen Worte. Im folgenden eine kurze Analyse zum BMW:

1. Fahrtüchtigkeit
Zunächst ist die Frage relevant, ob der BMW überhaupt als Tatauto in Betracht kommt. Dazu müsste mit ihm die lange Fahrt (700 km hin und zurück) überhaupt machbar gewesen sein. Laut Aussage des Werkstattleiters war das Auto zum Zeitpunkt der Untersuchung durch ihn (am Sa.) nicht geeignet für längere Fahrten, da er nur auf drei Zylindern lief. Außerdem hätte das zu Benzinrückständen im Öl geführt, die aber gerade nicht nachgewiesen wurden. Eine Benutzung des Fahrzeugs in diesem Zustand durch HS scheidet also aus.

Denkbar wäre, dass HS die Zündkerze selbst zunächst ausgetauscht, und später wieder die alte kaputte eingesetzt hätte. Das ist zumindest theoretisch möglich. Dass sich das so abgespielt hat, konnte aber bis jetzt nicht nachgewiesen werden.

2. Aufenthaltsort des BMW
a) vor der Tat
Vor der Tat haben wir eine Zeugenaussage von einer Nachbarin der Opfer, die ein älteres dunkelblaues "eckiges" Auto vor dem Haus der Opfer geparkt gesehen haben will. Das Auto soll ein Emsländer Kennzeichen gehabt haben. Die Zeugin hat das Fahrzeug mit einem älteren Golf verglichen, konnten sonst zu dem Typ aber keine Aussagen machen. Das Fahrzug sei dort Ende Juni, Anfang Juli also etwa eine Woche vor der Tat dort gestanden. Laut einem anderen Prozessberichterstatter sei der Lack verblichen gewesen. Die Zeugin hat das Fahrzeug nicht als das auf dem Fahndungsplakat identifiziert.

Ich habe mir mal die Fotos von dem BMW angeschaut. Ich kann mir zwar theoretisch vorstellen, dass jemand, der sich mit Autos gar nicht auskennt, das Fahrzeug mit einem Golf verwechselt. Aber es fällt mir schon sehr schwer. Insgesamt ist die Aussage zu vage, um daran einen Aufenthaltsort des BMW vor dem Haus der Opfer festzumachen.

Weiterhin will ein Ehepaar den BMW am 2.7. in Neuwied gesehen haben. Das Ehepaar beschreibt den BMW als viertürig, also so, dass man auch hinten einsteigen kann, obwohl der BMW nur dreitürig ist (zwei Türen und die Heckklappe). Außerdem sei eine sehr große Frau mit zwei stämmigen Zwillingen gesehen worden. Insbesondere auf der Anzahl der Türen beharrte die Zeugin, weil sie nämlich nie neben zweitürigen Autos parke. Das lässt starke Zweifel an dem Wahrheitsgehalt ihrer Aussage aufkommen. Der BMW ist nunmal zweitürig (dreitürig). Wenn dieser Umstand nicht stimmt, obwohl sie gerade auf diesem Umstand so beharrt, ist es auch fraglich, ob das Kennzeichen sich richtig gemerkt wurde. Insgesamt ist dazu zu bemerken, dass die Zeugen sich auch erst sehr spät gemeldet haben.

Die Nachbarin der Angeklagten hat das Fahrzeug schließlich am Mittwoch vor der Tat schlammbespritzt in der Straße gesehen. HS soll der Nachbarin erzählt haben, dass sie hierhin und dorthin gefahren sei und etwas shoppen war. Am Donnerstag morgen sei das Auto dann wieder gewaschen in der Straße gestanden. Ein anderer Zeuge sagte aus, der BMW wäre am Do. noch schmutzig gewesen.

Fazit: Ob der BMW sich kurz vor der Tat in Koblenz bzw. entsprechender Nähe aufhielt, konnte nicht wirklich festgestellt werden. Relativ unstreitig war der BMW am Mi./Do. recht verschlammt und stand in der Straße geparkt.

b) innerhalb der möglichen Tatzeit
Laut der Nachbarin wäre der BMW Do. abend/nacht weggewesen. Am Fr. hätte ihr dann HS erzählt der BMW sei über Nacht auf dem Netto-Parkplatz gestanden und wäre jetzt in der Werkstatt. Der Werkstattleiter hat angegeben, dass der BMW jedenfalls am Freitag in die Werkstatt kam.

Ein Motorradfahrer hat angegeben, angeblich mit einem dunklen Fahrzeug mit dem fraglichen Kennzeichen im Raum Koblenz in der Tatnacht einen Beinahe-Zusammenstoß gehabt zu haben. Die Zeuge war sich insbesondere über den Zeitraum seiner eigenen Abfahrt nicht sicher ("als es dunkel wurde") und blieb hier schwammig. Er gab an, keine Nachrichten zu hören, nicht Fernzusehen oder Zeitung zu lesen. Dennoch habe er an diesem Tag gehört, dass in den Nachrichten ein Mord in Norddeutschland erwähnt wurde. @Verbum_peto hat in seinem Bericht nichts darüber geschrieben, ob das jetzt in Zusammenhang mit den Nachrichten bei der Mutter war, die er dort über den Fernseher mitbekommen hat, oder ob er die selbst irgendwo anders aufgeschnappt hatte. Zwei der Nachrichten, die er gehört haben will (Frauenfußball und Strauss-Kahn) haben gepasst, von dem Mord in Norddeutschland wurde jedenfalls aber nicht berichtet. Der Motorradfahrer gibt ferner an, sich mit einer Abfahrt vertan zu haben und hatte deshalb gewendet. Auch der Motorradfahrer hat sich erst vergleichsweise spät gemeldet.

Insgesamt scheint mir auch diese Aussage etwas dürftig. Sie weit jedenfalls Ungenauigkeiten auf. Ich frage mich auch, wie der Motorradfahrer bei dem angegebenen hohen Tempo des Fahrzeugs und der eigenen hohen Geschwindigkeit inklusive des Beinahe-Unfalls er überhaupt das Kennzeichen noch wahrgenommen haben will.

Letztlich fällt es mir schwer, die Glaubwürdigkeit des Zeugen zu beurteilen, ohne ihn selbst gehört zu haben. Davon - wie diese Aussage beurteilt wird - hängt viel ab. Schwer zu sagen, aber definitiv ein Schlüsselindiz in diesem Fall.

c) nach der Tat
Hier ist wohl relativ unstrittig, dass der BMW seit Freitag (genauer Zeitpunkt ist unklar) sich auf dem Hof der Werkstatt befand.

Fazit: Dass der BMW noch vergleichweise kurz vor der Tat in der Nähe von Koblenz bzw. direkt vor dem Haus der Opfer gestanden haben soll, lässt sich nicht feststellen. Unklar bleibt auch, was das beweisen soll, wenn es denn so wäre.

Ob man den BMW tatsächlich in der Tatnacht in der Nähe des Tatortes verortet, hängt allein von der Beurteilung der Glaubwürdigkeit dieses einen Zeugen ab. Diese Beurteilung maße ich mir - angesichts meiner Abwesenheit im Prozess - nicht an.

Zu alternativen Aufenthaltsorten des BMW nach Darstellung von HS werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch etwas schreiben.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 21:26
@DerGreif
danke!! du bist einsame Spitze!!!


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 21:30
@DerGreif

Super Job genau so sehe ich es auch .

LG


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 21:32
Danke an @DerGreif!

Schön mal so eine Zusammenfassung, die sehr sachlich ist, zu lesen.

HS hat ja gesagt, sie selber sei in der tatnacht mit dem BMW unterwegs gewesen, ergo scheint er ja doch nicht so kaputt gewesen zu sein!
Aber ich warte auf weitere Ausführung von dir dazu!


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 21:34
Vorschlag von mir:

Sollen nicht die Zusammenfassungen von @DerGreif auch im anderen Forum eingestellt werden?
So hat man alles mal im Überblick und kann mal schnell was nachlesen ohne lange suchen zu müssen!


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 21:36
Hallo,

nicht so gut und ausführlich wie von @DerGreif - aber ein kleiner Überlick....

ich hab mal eine kleine Zusammenfassung erstellt und alles rausgesucht was bisher zur Sprache kam. Ich hab´s teilweise Chronologisch niedergeschrieben, mit kleineren Querverweisen und wollte dabei so objektiv wie möglich bleiben. Wenn was fehlt - Sorry. Steht auch nichts Neues dabei.

Meine Quellen sind ausschließlich die Berichte der Rhein Zeitung und die Berichte der Prozessbeobachter und die ZDF Sendung „ Aktenzeichen XY ungelöst“


7.7.2011
- W.S. wird von einer Garagenmieterin gegen 19 Uhr das letzte mal gesehen.

- H.S. ist bis ca. 21 Uhr bei der Nachbarin, verhält sich lt. Aussage der Nachbarin an diesem Tage und in den Tagen davor anders als gewohnt, wirkt nervös und raucht mehr, steht früher auf als sonst.

- H.S. hat die Nachbarin im Nachhinein nach einem Alibi gefragt, dies wurde von der Nachbarin abgelehnt
- H.S. hat lt. eigener Aussage im Polizeiverhör, nach der Verhaftung, kein Alibi für die Tatnacht
- H.S. gibt im Verlauf des siebenstündigem Verhörs immer wieder Widersprüchliche Angaben, bezüglich ihres Aufenthaltsorts in der Tatnacht von sich


- B.S. ist an diesem Abend bei einem Freund in Neuss und nächtigt dort. Der Freund bestätigt dies vor Gericht

- am späten Abend des 7.7.2011 wird ein Fahrzeug mit dem Kennzeichen, was dem PKW der beschuldigten zugeordnet wird, auf der B42 in Tatortnähe von einem Zeugen gesehen. Er gibt vor Gericht an, er hätte einen „beinahe“ Zusammenstoß mit dem Fahrzeug gehabt. Den oder die Fahrer/in konnte er nicht erkennen, merkte sich jedoch aufgrund einer „Eselsbrücke“ das Kennzeichen des Fahrzeugs. (Aussage im September 2012)

- ebenfalls am späten Abend des 7.7.2011 wird vermutlich das gleiche Fahrzeug mit dem besagten Kennzeichen auf einem Parkplatz an einem Restaurant an der B42 in Pfaffendorf gesichtet. Das Fahrzeug wurde von der Zeugin angeblich auch schon am 2.7.2011 in Neuwied gesichtet. Vor Gericht berichtet die Zeugin, das sie sich relativ sicher sei das es ein 4-Türer ist. (Aussage Januar 2013)

- das von der Polizei vermutete Tatfahrzeug hat 2 Türen


8.7.2011
- In der Nacht vom 7.7.2011 auf den 8.7.2011 bemerkt die Nachbarin der Fam. S. Senior, die im Stockwerk über dem Ehepaar wohnt, Geräusche und dunkle Stimmen aus der Wohnung der getöteten. Vor Gericht beschreibt sie es, unter anderem, als „Ausruf des Erschreckens“. Sie hört feste Schritte und eine Tür ins Schloss fallen. Danach war alles ruhig.

- Mind. eine Tageszeitung, die im Briefkasten der Seniors steckte, wurde im Verlauf des Freitags nicht entnommen.

- Telefonisch seien die Seniors am 8.7.2011 nicht erreichbar gewesen sein (der Sohn hat wohl mehrfach versucht sie am Freitag zu erreichen)

- Den Nachbarn der Seniors fällt am Morgen des 8.7.2011 auf, das entgegen aller Gewohnheiten der Seniors die Rollläden am Morgen nicht hochgezogen worden sind.

- H.S. wird, lt. Nachbarin, am Morgen des 8.7.2011 gegen 6:30 Uhr rauchend und gut gelaunt auf der Teerasse gesehen

- Drei Zeugen aus Koblenz sagen vor Gericht aus, das Ehepaar Sch. Senior am Vormittag des 8.7.2013 in der Stadt gesehen zu haben

- Lt. der Spurensicherung wurde das Auto der Seniors am Freitag nicht mehr bewegt

- Der Gerichtsmediziner schließt einen Todeszeitpunkt nach Freitag, aufgrund der fortgeschrittenen Verwesung der Leichen, aus.

- die Leichen trugen lt. Gerichtsmediziner „Schlafkleidung“

9.7.2011
- Die Rollläden sind, lt. den Nachbarn, den ganzen Tag unten gewesen und wurden zwischenzeitlich auch nicht hoch gezogen

- gegen 21 Uhr finden H.S. und B.S. im Rahmen eines Überraschungsbesuchs das Ehepaar S. Senior getötet im Schlafzimmer vor, der Notruf wird abgesetzt

- Die Senioren wurden mit Stichen in den Körper und Schnitten am Hals getötet. Lt. dem Gerichtsmediziner wurde bei W.S. größere Gewalt angewendet als bei H.S.

- Es werden keine Einbruchspuren gefunden

- ebenfalls wurde keine DNA der beschuldigten am Tatort gefunden
- eine Tatwaffe wurde bis dato ebenfalls nicht gefunden
- ein Blutiger Schuhabdruck wurde einem Sanitäter zugeordnet
- ein „staubiger“ Fußabdruck wurde im Treppenhaus gefunden, der vermutlich nicht weiter Tatrelevant ist


- Vermutlich wurde mit einem Schlüssel die Tür geöffnet

- Ein passender Schlüssel wurde auf dem Treppenabsatz vor dem Haus am Tatort gefunden

- lt. Zeugenaussagen ist nicht 100% nachvollziehbar wie viele Schlüssel zu dem Haus der Seniors existiert haben. Der Schlüsseldienst, der das Schloss seinerzeit einbaute, konnte hierzu keine angaben machen. Gab aber an, dass nach Ablauf des Patents für das Schloss, jeder Schlüsseldienst einen Schlüssel nachmachen kann.


- H.S. sprach im Verhör vom Verlust eines Schlüssels durch W.S. weitere Details zu diesem Gespräch waren der beschuldigten im Polizeiverhör nicht mehr erinnerlich.

- H.S. war lt. eigenen und Zeugenaussagen sehr Hysterisch am Tatort, und hat lt. eigenen Angaben sehr viel, inklusive die Leichen, angefasst


weitere Angaben
- H.S. wurde lt. RZ seit August 2011 von der Polizei abgehört
- H.S. hat angeblich vor Ihren Freunden/Bekannten öfters mal negativ über die Schwiegermutter gesprochen, („mit Betonschuhe schwimmen schicken“) einen Freund hat sie angeblich nach einem „Auftragskiller“ gefragt
- Ein befreundetes Pärchen wurde angeblich seitens der H.S. gefragt, ob sie ihr für den 7.7.2011 ein Fahrzeug anmieten könnten
- H.S. beschrieb im Polizeiverhör, das sich das Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter gebessert hätte
- lt. einer Nachbarin war das Verhältnis zwischen H.S. und W.S. kein gutes
- Im Mai 2011 kam es, lt. Zeugenaussagen, auf der Konfirmation der Kinder zu einem größeren Disput zwischen H.S. und ihrer Schwiegermutter
- Die Familie aus Haren sollten lt. Zeugenaussagen enterbt werden, dies hätte W.S. einer Freundin persönlich erzählt
- W.S. sprach einem Zeugen bedenken gegenüber ihrer Schwiegertochter aus
- Die Familie aus Haren erhielt, lt. Polizei, seit 2007 Zuwendungen in Höhe
von ca. 170 000 € (teilweise als Zinsloses Darlehen)
- Ein Zeuge sagte aus das es auch Monatliche Zuwendungen gab, die im Frühjahr 2011 gekürzt worden sind
- Ein weiterer Zeuge gab vor Gericht an, das die Familie sogar ein Pferd verkaufen mussten um liquide zu bleiben
- lt. Zeugenaussagen musste die Harener Familie „jeden Groschen zweimal“ umdrehen
- Die Familie Senior verfügte, lt. Polizei, über Immobilien in Wert von über 1 Millionen €
- Zwei unabhängige Psychologische Gutachter trauen H.S. ein siebenstündiges Verhör ohne Müdigkeitserscheinungen zu
- H.S. äußerte sich in abgehörten Telefonaten mit ihrem Mann besorgt über die Spurverfolgung mit Mantrailer Hunden
- H.S. sorgte sich darüber „das die Spur (der die Hunde folgten) zu Ihr führe“
- H.S. äußerte, lt. Rheinzeitung, den Satz „Wegen einem Hund verurteilt zu werden – das
ist bitter!“


Was evtl. noch zur Sprache kommen wird:

Weitere Telefongespräche (lt. Rhein Zeitung vom 28.02.2013)
Aussagen im Bezug zur Becherhöllstraße/Lahnstein
Protokolle vom „Abhörgespräch“ der Nachbarin

Quellen: Rhein Zeitung, Berichte der Prozessbeobachter, XY Sendung


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28.02.2013 um 21:41
wen@usualsuspects
Danke vielmals für deine Zusammenschau. Klasse!


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

28.02.2013 um 21:50
@DerGreif
@usualsuspects

vielen dank für die Mühe die ihr euch für uns gemacht habt.


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