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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

116 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geschichte, Buch, Schreiben ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

31.05.2020 um 00:09
@grätchen
Bin es gerade nochmal durchgegangen. Ich denke, das muss ich nochmal alles ändern. Das gefällt mir so irgendwie nicht mehr so


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

04.07.2020 um 21:35
@StUffz
So, Du hattest jetzt äh 5 Wochen oder so Zeit, das wird ja wohl reichen... Wollte nur erwähnt haben dass ich jetzt Urlaub habe und Lesefutter erwar... äh brauche.


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

05.07.2020 um 08:46
@grätchen
Ich definiere das mal für dich:
Solange ich in Deutschland bin, wird sich da nichts tun.

Im Herbst fliege ich für ein paar Monate ins Ausland, da werde ich dann Zeit und Gelegenheit haben, weiter zu schreiben.
Bis dahin musst du wohl die Wendy lesen


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

05.07.2020 um 12:24
@StUffz
Schade, ich hatte gehofft ein bisschen quengeln würde die Angelegenheit beschleunigen.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Bis dahin musst du wohl die Wendy lesen
*sich schmollend mit der Wendy auf's Sofa setz*


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

05.07.2020 um 15:04
@grätchen
Nope, ich habe bis zum Abflug ne ganze Menge auf'm Zettel, inklusive heiraten und ein Haus soweit klar zu machen, dass mylady darin über dem Winter kommt. Das wird jede Sekunde Freizeit in Anspruch nehmen.
Abgesehen davon möchte ich die verbleibende Zeit natürlich mit ihr verbringen. Denn das restliche Jahr werden wir uns nicht mehr sehen


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

05.07.2020 um 19:10
@StUffz
Das sind natürlich gewichtige Gründe, besonders
Zitat von StUffzStUffz schrieb:ne ganze Menge auf'm Zettel, inklusive heiraten
!

Meinen Glückwunsch und eine lange und glückliche gemeinsame Zukunft!



... derweil schließe ich dann mal ein Wendy- Abo ab, um die Zeit zu überbrücken.


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

05.07.2020 um 19:17
@grätchen
Yes sogar ne echte allmy Hochzeit...


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

05.07.2020 um 19:32
@StUffz
Au fein *schon mal den festlichen Fummel aus dem Schrank hol* wir sind eingeladen? 😉

Habt Ihr Euch über allmy kennen gelernt?
( und ab wann kriegen wir in dieser Rubrik Ärger wg. ot... ?)


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

30.07.2024 um 04:48
Ich hatte über die Jahre mal mehreren Ideen begonnen und hau die Anfänge in Rohfassung einfach mal raus...


Die Blüte des Ordens

Anfang Prolog:

Und sie streifte übers Land.
Durch Wald, Wiesn und Feld stritt sie voran, auf der Suche nach Boden, auf dem sie ihre Saat aussäen konnte, an der sich alle verzehren sollten, die ihrer würdig waren. Würdig unwürdig zu sein.

In der Ferne offenbarte sich der Anmut einer Stadt. Einfach und doch prachtvoll und voller Leben. Als sie hindurchschritt, blieb nichts. Die Stadt war verschwunden. Und mit ihr alles Leben.
Der Boden roch nach Verwesung und der Tod überdauerte die Jahrhunderte. Nie wieder sollte auf diesem Stück Land etwas sprießen und gedeihen. Nie wieder siedelten sich Mensch und Tier hier an.








Das hier sollte ein Thriller werden:

Kapitel 1.


7:14 Uhr. Login ins soziale Netzwerk.

Andre musste sich beeilen. Schnell das Postfach checken und ab zur Arbeit. Sein Smartphone hatte sich gestern Abend aufgehangen und reagierte nicht. Nichts half.
Andre stutzte. Dann klickte er....und stutzte erneut. Sein ganzes Profil war verändert. Im Grunde, war nichts mehr da: kein Profilbild mehr, keine Alben, keine Chronik, ja selbst seine Freundesliste - alles weg! Das ganze Postfach, alle Verläufe - alles verschwunden!
Andre loggte sich aus. Dann wieder ein. Nichts. Alles wie eben. Alles weg! Er starrte auf ein leeres Profil. Erst jetzt bemerkte er, dass selbst sein Name AndreSP, Abkürzung für Andre Speichert, in seinem Profil nicht mehr existierte. Sein Profilname bestand nur noch aus einer willkürlichen Anzahl von Buchstaben, ohne Sinn und Verstand.

WowdrAäkdnDtnwwdsusN.

Er fuhr den PC rauf und runter, sah auf die Uhr. Loggte sich erneut ein und aus. Keine Veränderung! Er verzweifelte langsam. War es ein Virus? Waren es interne Wartungsarbeiten? War er high oder träumte noch? Auch sein verdammtes Smartphone rührte sich nicht. Der PC, sowie das Internet, schien aber normal zu funktionieren.
Nach einem erneuten Login, bemerkte er plötzlich, dass er Post hatte. Diese Nachricht war eben noch nicht da. Da war er sich sicher. Der Absender sagte ihm nichts. Wie auch, bestand dieser nur aus willkürlich zusammengewürfelten Zahlen, wie sie beim Lotto aus der Ziehungsmaschine gerollt kommen.
187729223............, lauteten sie.
Er las die Nachricht....und begriff überhaupt nichts mehr.
Inhalt der Nachricht: Schauen sie auf ihr Smartphone! Sie erhalten in den nächsten Minuten eine SMS.
Andre schaute zum Smartphone, nahm es in die Hand. Sehr witzig, dachte er.
Was war nur los? Was sollte der Quatsch? Er war völlig durcheinander. Wie spät es war, juckte ihn kaum noch. Er blickte ratlos zum Monitor. Dann gen Smartphone. Und erneut Richtung Monitor. Die Fox Fanfare ertönte. Andre bekam eine SMS. Insgeheim lachte er, wusste aber eigentlich nicht, was er empfinden oder denken sollte, als in diesem Moment doch tatsächlich die Fanfare auf seinem Smartphone erklang. So verwirrt und überrascht war er.
Er öffnete die SMS. Sein Smartphone reagierte wieder. Er las.

Aufmerksam lesen! Zuerst einmal, melden Sie sich krank, Herr Speichert. Dann widmen sie ihre ganze Aufmerksamkeit der MMS und den Videodateien, die wir Ihnen gleich senden werden. Anschauen, ganz in Ruhe! Alles weitere folgt dann.

Dreißig Sekunden später folgten die Dateien. Zwei Fotos und zwei Videos. Andre lachte. Er dachte weiterhin nur, was soll der Scheiß? Tatsächlich aber, wurde ihm mittlerweile richtig mulmig zumute. Er kaute an den Fingernägeln, strich sich durchs Haar, wippte mit dem Bein. Er öffnete die Dateien. Zuerst sah er sich die Fotos an. Mein Gott! - was er da sah, konnte er gar nicht so schnell begreifen, als es ihn erschaudern ließ.
Seine Freundin Ellen auf dem einen Foto, geknebelt hinter schwarzem Hintergrund. Seine Eltern auf dem anderen, geknebelt hinter schwarzem Hintergrund. Schnell drückte er weg. Tatterig öffnete er das eine, schlecht wurde ihm und sein Herz sprang ihm fast aus der Brust, dann das andere Video und er glaubte, sein Mageninhalt käme gleich hoch. Brennend und dickflüssig.
Seine Freundin wurde geschlagen. Eine Hand ging ihr an die Kehle , würgte sie und drückte sie an eine schwarze Wand und zog sie dann wieder zu sich. Ellen weinte und röchelte.
Andres Vater wurde mit einem Brett traktiert, fiel zu Boden. Man hob ihn hoch, drückte ihn gegen die Wand und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Die Mutter wurde zu Boden geworfen. Füsse hämmerten gegen ihren Unterleib. Man zog sie an den Haaren hoch und ließ sie wie ein Stück Fleisch wieder fallen.
Wut, Schmerz und Verzweiflung. Die pure Angst! Fragen über Fragen......, alles auf einmal fegte durch Andre hindurch. Ein ganzes Meer an Gefühlen ertrank den jungen Mann. Er wirkte wie ein hilfloses Wrack im Sturm. Ein gewaltiger Orkan, der plötzlich über ihn herein gebrochen kam. Vielleicht lag er aber auch schon längst auf Grund.
















Totschlag im Park - sollte was Abgedrehtes werden, weiß ich selber nicht mehr so genau:





Ach herrje!
Das wollte ich nicht. Verdammte Sch ... Jetzt ist mir tatsächlich die Hand ausgerutscht. Und der Fuß. Und das nicht nur einmal. Warum hab ichs getan? Vielleicht hätt ichs ja doch geschafft. Mir wurde Mut gemacht, wenn ich mich nur ganz doll anstrenge und die richtigen Taktiken anwenden würde, dass es dann schon klappt und ich kein Donnerwetter erleben müsste.
Aber nun liegt sie vor mir. Geschlagen und getreten. Und das nur, weil ich verdammter Idiot mich nicht im Griff hab. Ein absoluter Schwächling bin und statt auf richtige Taktiken zu setzen, mich nur so wehren kann. Oh Gott, denke ich, als ich sehe, wie spät es ist, und wünsche mir, die Zeiger würden rückwärts statt vorwärts laufen. Nein, nein, nein. Und nochmals Nein. Wie erkläre ich das nur? Vielleicht lasse ich es wie einen Unfall aussehen. Soll ja vorkommen. Nur wie stelle ich das an? Hier? Egal welch Geistesblitze mein Hirn treffen mögen, sie müssen sich damit beeilen, mich zu treffen, denn viel Zeit habe ich nicht mehr. Wenns gut läuft ...nein, fällt mir ein. Heut ist ja Dienstag. Es kann gar nicht gut laufen, immer dieser verdammte Dienstag. Wie schön, wenigstens ein Geistesblitz, der mich trifft.

Egal jetzt. So machen wirs! Unfall hin oder her. Lieber den Schein erstmal wahren, sollte gleich die Tür aufgehen, das verschafft mir Zeit, und dann führe ich beide langsam heran, als dass sie sofort das Opfer hilflos und traktiert am Boden liegend sehen würden. Außerdem kann ich es von da unten viel besser, nein perfekt sogar, wie einen Unfall aussehen lassen. Wäre zwar der Klassiker schlechthin, von dem, was so passieren kann, aber soll man mir das Gegenteil beweisen. Also los jetzt. Genug mit Geistesblitzen oder Gedankenspielerein. Nun müssen Taten folgen und einen Freund wie die Zeit habe ich nicht. Also weg mit ihr, ab nach unten. Auf geht's!
Mann Mann Mann, ist das eine Qual. Ich schleife sie über den nagelneuen Boden und obwohl es nur wenige Meter bis zum Abgrund sind, kommen sie mir vor wie eine Ewigkeit. Und der Boden erst. Oh nein, der Boden! Um den muss ich mich auch noch kümmern. Ganz schöne Sauerei. Das geht nie im Leben weg. Und selbst wenn, unmöglich das in dieser Zeit zu schaffen, Tick Tack. Halt, in der Kammer liegt ja noch ein Läufer, der müsste reichen, um die Spuren vorerst zu verdecken. Geschafft. Endlich mit ihr am Abgrund angelangt. Gleich geht's für dich in die Tiefe, sage ich zu ihr. Aber vorher diesen verfluchten Läufer rauskramen. Wie praktisch es sich doch erweist, dass alles aufgehoben, aber nichts weggeworfen wird. Raus mit dir, du hässliches, verstaubtes Ding.
Passt. Irgendwie. Juhuu. Gut gemacht Chris! Spuren beseitigt.
Und nun ist sie dran, dieses fette Miststück. Dran, die letzte Reise anzutreten und möge ihr diese Reise gut bekommen. Möge sie ihr viele authentische Spuren verpassen. Je mehr, desto besser für mich, obwohl mich das auch nicht ganz retten wird. Immerhin könnte man mir Fahrlässigkeit oder Unachtsamkeit vorwerfen. Auch Dummheit wäre wahrscheinlich. Aber das werde ich dann sehen.
Einen allerletzten Zentimeter schleife ich sie noch. Dann richte ich mich auf und positioniere mich in die gewünschte Richtung. Strecke meinen Fuß zu ihr aus, lehne ihn an und jetzt heißt es ...noch einmal kräftig drücken und Goodbye. Ding Dong.
Nicht wirklich jetzt, oder? Hat es gerad tatsächlich geklingelt? Das darf doch nicht wahr sein. Wer zum Geier ist das? Meine Güte, schießt es wie Gewehrkugeln durch meinen Kopf. Das werden doch nicht Sie sein? Sie werden doch nicht wieder so intelligent gewesen sein und beide ihre Schlüssel vergessen haben?, euphorisch in ihrer Sucht nach Vergnügen und Unterdrückung.
Ich warte, rühre mich nicht und horche. Verdammt. Erneutes Ding Dong. Einfach nicht aufmachen, bin nicht da, denke ich mir. Aber dieser primitive Schachzug würde nur beim Postboten oder den Nachbarn funktionieren, nicht bei Ihnen. Ich wage mich langsam zur Tür. Mein Hemd durchtränkt, rechts und links und in der Mitte. Versuche nicht zu atmen. Ziehe vorsichtig eine Zwischentür zu. Gott sei Dank, sie hat nur einen leisen Laut von sich gegeben. Ich schaue nach links. Keine Schlüssel auf der Kommode zu sehen. Aber das muss nichts heißen. Ich trete an die Tür heran, der Spion direkt vor meiner Nase. Ich riskiere einen Blick. Toll, nichts. Mehr oder weniger schwarz. Wer auch immer das ist, versperrt mir die Sicht. Ding Dong.
Ich zucke zusammen, gehe einen Schritt zurück. Den Gedanken an DHL oder Nachbarn habe ich aufgegeben. Nur Sie können es sein. Und faul und selbstgefällig wie Sie sind, genauso lehnen sie sich auch an die Tür. Ich habe keine andere Wahl, ich muss aufmachen. Ok, denke ich, also es war ein Unfall. Ein ganz dummer Unfall. Bitte glaubt mir das und habe den Türgriff zwischen meiner Hand. Ein fast erfrischendes Erlebnis, so schön kalt und glatt fühlt er sich an.
Ich öffne.
,,Was machst du denn hier ``, frage ich.
,,Hab gehört, du könntest Hilfe gebrauchen ``, antwortet er mir.
,,Was denn für Hilfe und woher weißt du das? ``
,,Habe vorhin eine SMS bekommen. ``
,,Von wem? ``
,,Von wem schon ``, und hält mir sein Handy hin. Typisch, denke ich mir.
Wir befinden uns im Flur und alles, was uns jetzt noch trennt, ist eine quietschende Zwischentür.
,,Das Problem hat sich mittlerweile erledigt ``, erkläre ich ihm. Quietsch und Knack. ,,Aber sieh selbst. ``
,,Holla, wie ist das denn passiert? ``
,,Eine Folge unglücklicher Umstände ``, murmel ich. ,,Hilfst du mir? ``
,,Na, viel zu helfen ist da aber nicht mehr ``, und grinst. ,,Aber komm ``, fügt er hinzu, ,,Du meinst jetzt auch, wenn schon, dann richtig, oder? ``
,,Sehr schlau erkannt. Hoffen wir mal, dass ich auch bei Ihnen damit durchkomme. ``
,,Das wirst du schon spüren, hehe. Das schlimmste, was dir passieren kann, ist ein ähnliches Schicksal zu erleiden, wie sie da am Boden. ``

Das beruhigt mich.

Wir drücken beide kräftig und der Bug sinkt und das Heck hebt sich. Wir sehen und hören gespannt zu. Das wars. Ende vom Lied. Hörte sich gut an, aber ob es ein My Heart will go on für mich werden wird, wird sich herausstellen. Schon bald. Oder jeden Moment. Aber eins weiß ich, mein Herz möchte auch noch morgen schlagen.
,,Was zu trinken ``, frage ich meinen Kumpel.
Daniel lässt sich ein halbes Gläschen füllen. Gluck und Tschüss. Er überlässt mir das Feld. Einsam stehe ich hier nun wieder, mitten an der Front.
Mein Handy vibriert. Eine neue Nachricht.
Aufgesetzt lache ich, da es wohl später werden wird und ich noch Margarine und Toast für die beiden besorgen soll und diesen einen widerlichen süßen Aufstrich. So typisch. Werde ich nie verstehen. Entweder oder, aber doch nicht beides zusammen.

Gut eine Stunde später wie üblich, höre ich Geräusche vor der Tür. Schnatternde Feuerechsen marschieren auf und etwas neusilbriges dringt in das Schloss ein.
Sie sind da!
Nun heißt es tapfer seinen Mann stehen. Und immer schön dran denken, Chris, es war nur ein Unfall. Eine Verkettung von Ereignissen, in denen die Schwerkraft ein großes Wörtchen mitzureden hatte. Ich wollte sie nie schlagen oder gar eintreten, so dass es bricht und splittert. Aber sie brachte mich zur Weißglut und ja, ich gebe es zu, stellte ich Sie mir dabei vor. Aber nur ein wenig. Haben Sie doch auch ihre guten Seiten.
Sie treten ein. Immer noch schnatternd.
,,Da seit ihr ja ``, sage ich zu ihnen. Meine geliebten Schwestern, denke ich mir.
Sie begrüßen mich und legen ab. Sofort schauen beide durch die Zwischentür, zur großen Essecke hinein.
,,Gut gemacht ``, meinen sie, ,,geht doch ``, sind sich beide einig. Aber wann sind sich Elvira und Silvia schon mal nicht einig.
Ich kläre zögernd auf, dass sie mal mit nach unten kommen sollen. Mir ist da ein kleines Malheur passiert. Sofort horchen sie auf, wie gierige Velociraptoren. Und genauso sehen sie mich auch an: Hungrig, die Krallen ausfahrend und zum Sprung bereit.
Sie folgen mir nach unten, an den Ort des Geschehens, dem Keller. Erst starren sie nur, vielleicht knurren sie auch, so genau will ich das gar nicht wissen.
Dann fragt Elvira: ,,Hattest du keine Hilfe ``, und murrt hinzu, ,,Dann sieh mal zu! Ihr beide seit echt zu nichts zu gebrauchen oder wer von euch war mal wieder zu blöd? ``
Ich schweige. Silvia schüttelt den Kopf.
,,Da darf wohl jemand eine neue Waschmaschine kaufen gehen, aber lass dir diesmal bloß von echten Männern helfen. Lass sie es am besten gleich ganz tun. ``
,,Auf jeden Fall macht er das. ``, pflichtet Elvira ihr bei und es klatscht von hinten gegen meinen Kopf.
Sie gehen wieder nach oben.
,,Aber nett von dir ``, schallt es von oben, ,, dass du es wenigstens versucht hast, nachdem wir uns Tage den Mund fusselig geredet haben, das Teil endlich weg zu schaffen und an Ort und Stelle zu platzieren. ``
Gern geschehen, denke ich mir. Scheiß auf die Waschmaschine. Geht euern Mist im Bach waschen, da ertränke ich euch dann.

Es ist echt nicht leicht: Beide Eltern tot, nur einen Freund zu haben und mit zwei indotyrannischen Schwestern ein Haus zu teilen. Intelligent, knurrend und unheimlich. Schnaubend und stampfend, wie sie beide sind. Lieber würde ich mit einem Indominus Rex Gassi gehen, als unter einem Dach mit diesen beiden eingebildeten Echsen leben zu müssen.
Und so vergeht ein weiterer Tag. Ein weiterer Tag , in meinem ganz persönlichen Jurassic Park. Nur ohne Pflanzenfresser und Großwildjäger, der mir hilft, sie am liebsten alle zu töten. Aber ich hab euch trotzdem lieb, geliebte Schwestern, und ziehe mich in mein Gehege zurück, um Musik zu hören.

John Williams Main Theme from Jurassic Park.

Doch schaffe ich beinahe nur diesen Track, als ich aus meinen Träumen gerissen werde. Die Saurier sind wieder im Anmarsch.
,,Chris!, wolltest du nicht schon längst diesen ekelhaften Teppich entsorgt haben. Was macht der immer noch hier? Und dann auch noch auf dem schönen Laminat? ``
,,Sofort runter damit! ``
















Ne eigene Star Wars-Geschichte:



Micho. A new Jedi



Als ich den Ruf das erste mal hörte, war ich mir der Bedeutung seiner, nicht bewusst. Aber der Ruf rief weiter nach mir. Und weiter. Und wurde immer lauter. Und ich fühlte irgendwann, dass eine lange Reise durch die Galaxis mir bevorsteht und es meine Bestimmung sein sollte, diesem Ruf zu folgen. Dem Ruf der Macht.

Micho san Valem.
Der, der die Macht in seine Heimat brachte und ein Jedi wurde.
Dies ist sein Abenteuer.



1

Ein neuer Ruf und die Antwort


Nargan san Valem war mehr ein Gauner als ein König für Ordan. Selbst einen würdigen Nachfolger zu finden, war ihm egal. Nach seinem Ableben könne jeder den Thron besteigen. Irgendein Soldat, Pilot, nen Trunkenbold oder sein verkorkster Sohn ließe sich schon finden, so der König. Selbst die Rasaken Viecher, diese dreihörnigen Taugenichtse aus dem Wald, könnten ihn haben.
San Valem war der mieseste König, den Ordan jemals hatte. Ordan, die einzige Stadt auf Delvin, einem winzigen Planeten im Schatten eines Großen, existierte noch nicht lange. Vielleicht ein paar Jahrhunderte. Zuvor schaffte es zwar auch kein anderer König, Ordan zu dem zu machen, was es verdient gehabt hätte - eine unabhängige Stadt auf einem unabhängigen Planeten zu sein - doch bemühten sich Valems Vorgänger wenigstens darum, diesen Traum einmal Wirklichkeit werden zu lassen. Einige hatten eine Vision von Ordan im Kopf, die einmalig gewesen wäre, in der gesamten Galaxis.
Auch Micho san Valem trug diese Vision im Kopf. Und in seinem Herzen. Und er war sich sicher, dass das der Grund war, warum alle vorherigen Könige gescheitert waren und sein Vater sogar das Ende für Ordan bedeuten könnte. Dieser hatte nämlich erst gar kein Herz.

Heute früh war Micho aufgebrochen und marschierte gen Delfin Sanstone, einem Steppenland, dass sich gleich nördlich von Ordan auszubreiten begann. Micho wurde gerufen. Erneut gerufen. Ein Freund begleitete ihn. Micho bestand darauf. Er und Lakes kannten sich schon lange und viele Freunde hatte Micho nicht mehr. Die meisten waren nach und nach zur Hauptstadt übergesiedelt, auf den Großen.


Irgendwo im Nirgendwo. Da befanden sich Micho und Lakes gerade. In der Ferne erkannten sie zwei Ravens, ein kleines und ein großes Frachtschiff, die zum Landeanflug auf Ordan ansetzten.
>Neue Lieferungen, nicht wahr?<, stieß Lakes Micho an. >Bestimmt<, entgegnete er. >Los, lass uns weiter.<
Die zwei jungen Männer liefen weiter durch die Einöde Sanstones. Nichts als Sand, Steine und Gräser unter ihren Füssen und ein paar Büsche rechts und links.

> Bist du sicher, dass wir hier richtig sind? <, fragte Lakes.

> Ja. Ziemlich sicher.<

> Dann ist ja gut. Mein ja nur. Was wollen die Rasaks hier so weit draußen? Verlassen doch sonst nie ihren Wald? <

> Das weiß ich nicht, aber wir finden sie schon. Verfehlen werden wir sie nicht. Mir wurde genau beschrieben, wohin wir müssen. Eine Herde soll sich genau dahinter befinden <, antworte Micho, deutete nach vorn und beschleunigte seinen Gang. Skeptisch folgte Lakes ihm.
Sie marschierten noch ungefähr eine Meile, bis eine Art Waldstück vor ihnen lag.

> Das hast du gemeint? Da müssen wir noch durch, dann sind wir da? <

Micho ignorierte seinen Freund. Eine Handbewegung deutete an, Lakes sollte schnell folgen und nicht so viele Fragen stellen. Sie betraten den Wald. Er war nicht sehr dicht. Gestrüpp, kahle Bäume. Im Grunde, die gleiche Trostlosigkeit, die hinter ihnen lag.

>So viele Jahre schon auf Delvin, aber in dieser Gegend war ich noch nie<, merkte Lakes an.
>Ich auch nicht<, und Micho sah schon das Ende des Waldes wieder.

Beide trauten ihren Augen kaum. Was sie sahen, war überwältigend: Saftig grüne Wiesen, so weit das Auge reichte. Das Plätschern eines Flusses war zu hören. Laubbäume in prächtiger Färbung zu sehen. Ein großes, wunderschönes Tal lag vor ihnen. Selbst die Luft atmete sich klarer.

>Jetzt verstehe ich, was einige Rasaken hier her führte <, sagte Lakes, konnte aber noch keinen von ihnen entdecken. >Mensch, Micho, von deinen Stimmen will ich auch mal gerufen werden.<

>Psst, sei still. Hör mal.< Micho schaute nach links. Er hörte ein Wimmern. Dann hörte es auch Lakes. Und es wurde lauter.

>Komm schnell<, und Micho lief auf einen Baum zu. Dahinter ging es leicht bergab und er konnte einen Fluss sehen. Am Flussufer lag etwas. Micho erkannte, dass es ein Rasake war, der am Boden lag. Lakes war geschockt und stolperte bald, als er Micho zum Flussufer hinterher jagte.

>Lakes<, rief Micho, such irgendetwas scharfes. Wir müssen die Riemen lösen. Sonst kommt der arme Kerl nicht hoch.< Micho strich dem Rasaken über den Kopf und machte ihm Mut. Der Rasake verstand. Starke Schmerzen hatte er und sein eines Bein sah verdreht aus. Immer wieder wimmerte und schnaupte er. Der Rasake trug einen ganzen Korb voller Steine auf seinem Rücken. Lakes kam wieder zurück.

>Hier ist nichts. Ich finde nichts. Hast du das vorher gewusst?< Micho nahm zwei Steine aus dem Korb und warf sie Lakes hin.

>Lakes, hau die Steine gegeneinander. Hau rauf, wie es nur geht. Wir müssen diesen Korb von ihm runter schneiden.<

>Hast du das vorher gewusst?<, fragte Lakes erneut.

>Nein, habe ich nicht<, und Micho schaute sich um, ob noch andere Rasaks zu sehen waren.

>Jetzt mach schon Lakes.< Lakes schlug so lange drauf ein, bis eine Stelle eines Steins spitz genug war und Micho anfangen konnte, die Riemen des Korbes auf den Schultern des Rasaks zu durchtrennen.

>Und, wie kriegen wir ihn jetzt hier weg? Er kann unmöglich mehr alleine laufen. Hat deine schlaue Stimme dir das nicht verraten.<, fragte Lakes erneut.

>Nein verdammt. Das hat sie nicht. Sie rief nur, komme an diesem Tag da und da hin. Ein Herde Rasaken wäre da.<

>Also hast du es vorher gewusst?<

> Hörst du mir nicht zu, Lakes. Es war nie die Rede davon, dass wir hier auf einen verletzten Rasaken treffen würden.<

>Aha. Aber deine Stimme wusste es scheinbar. Und wieso eine Herde?<, und auch Lakes hielt weiter Ausschau nach einer Herde.

>Micho, siehst du hier noch andere?<

>Nein. Aber er kann unmöglich allein hier draußen sein. Komm, ziehen wir ihn vorsichtig etwas aus dem Matsch. Er muss ins trockene.< Der Rasake schrie so laut, dass einige Vögel am Horizont aufstiegen.

>Hör auf Micho, das bringt nichts. Der Arme muss höllische Schmerzen haben. Gott, wenn ich sein Bein sehe.<

>Aber hier liegen bleiben kann er nicht.<

>Vielleicht fragst du einfach mal deine Stimme, was die dazu sagt, wie zwei Hänflinge wie wir, einen ein Tonnen schweren Rasaken hier weg schaffen sollen.<

>So funktioniert das aber nicht. Das habe ich dir schon so oft gesagt. Hör zu jetzt. Wir brauchen einen Piloten und ein Shuttle. Lakes, findest du wieder zurück? Such Drake. Der hat heute Wache. Vorm Palast. Der hilft uns und kennt auch einige Piloten gut.<

>Die Aktion segnet dein Vater niemals ab. Schon gar nicht für einen Rasaken.<

>Dann erwähne nichts von einem Rasaken. Am besten er bekommt gar nichts mit. Drake schafft das. Zur Not, sag einfach, ich wäre verletzt.<

>Mann, Mann, fordere bloß endlich mal einen eigenen Speeder oder Schweber für dich. Das würde uns eine Menge Zeit jetzt ersparen. Dein Vater hockt doch auf genug Credits.<
Lakes winkte ab und rannte los.

Ordan.
Drake Balea, seit 5 Jahren zugehöriger der Palastwache, stand mit 12 weiteren Männern vor den Stufen des Palastes.
Er blickte zum Hangar rüber und sah wie die acht Männer aus der Hauptstadt wieder in die Ravens stiegen. Er konnte die Männer aus Lorkblaste von der Handelszentrale nicht leiden. Eigentlich konnte er niemanden aus Lorkblaste leiden. Alle samt ein hochnäsiges Pack für ihn. Selbst das nicht menschliche dort.
Die Frachtschiffe stiegen auf, flogen nochmal eine Kurve Richtung Palast, als wollten sie ihre Arroganz demonstrieren und stießen dann empor. Plötzlich, ein lauter Knall, von hinten. Drake und die anderen zuckten zusammen. Sie drehten sich um. Eine Explosion im Palast. Drake und fünf andere rannten die Stufen hinauf, funkten an die Wachen im Innern. Keine Rückmeldung. Dann meldete sich jemand. Erster Stock. Rechts... im Raum...neben...
Drake war sich sicher. Die Antwort war gekommen. Die Antwort aus der Hauptstadt.












Auch irgendein Fantasy-Ding:



Die Tränen von Dector's Coastland


König Halbis stieß die Palasttür auf, stürmte nach draußen. 》Sie ist fort, fort. Kamina ist fort. Sie hat mich verlassen. Hat jemand sie gesehen?《 Halbis fragte in die Menge runter, die erschrocken zum Palast hoch blickte und ihren König sehr verzweifelt sah. Doch Halbis erntete nur ratlose Blicke. 》 Kamina, hat irgendwer sie gesehen, bitte!? Jeder Hinweis ist wichtig 《, flehte er erneut.

Saitham von Eckdeil, guter Freund und enger Vertrauter, erhörte die Rufe seines Königs und lief die sechzehn Stufen zum Palast hinauf. Er zog Halbis zu sich, bat ihn, sich zu beruhigen und mit ihm zurück in den Palast zu kommen. Er wollte nicht, dass die Menschen Halbis so sahen, aufgewühlt, einen Anflug von Schwäche zeigend. Denn das war das letzte, was die Menschen von Corcksbra in dieser Zeit gebrauchen konnten, einen König, der vor aller Auge schwach wirkte und einer Situation gegenüber nicht gewachsen war. Saitham wusste, ein ohnehin schon besorgtes Volk, würde nur noch mehr Ängste in sich schüren, wenn der König sein Volk um Rat fragt, ganz gleich, um was es sich auch handelte. Für das nahende Unheil, brauchte es einen König, der entschlossener und stärker denn je auftrat, um die Menschen erneut sicher durch die bevorstehende Zeit zu führen. Und nichts anderes war Halbis all die Jahre zuvor, ein gefestigter Herrscher, der stets über alles Herr der Lage war. Das sicherte das überleben aller.

Saitham führte Halbis zurück in den Palast, dem Speisesaal, schenkte ihm einen Schluck selbstgebrannten ein und gab seinem Freund einen Moment, sich wieder zu sammeln. Dann suchte er das Gespräch.
》 Halbis, was ist passiert? Was ist mit Kamina? Du sagtest, sie sei fort. 《 Halbis blickte auf. Er zögerte erst, schüttelte mit dem Kopf. 》 Ich weiß es nicht. Gestern Abend stritten wir fürchterlich. Das war kurz vorm zu Bett gehen. Hatten uns aber wieder vertragen. Es schien alles wieder gut. Als ich einschlief, spürte ich, wie sie mir noch einen zärtlichen Gute Nacht Kuss gab. Heute morgen war sie fort, ihre Gemächer leer geräumt. Zumindest waren ihre Kleider weg. Zudem fehlte eine Stute aus den Ställen.
Saitham, ich träumte etwas merkwürdiges. Ich hörte die Hufen einer Stute, wie sie durch das große Tor aus der Stadt ritt. Ich ging zum Fenster. Das Tor stand sperrangelweit offen. Die Nacht wurde kurz zum Tag. In dem Moment hielt der Reiter an und wandte sich in Richtung mir. Er hielt ein kleines Säckchen nach oben. Dann wurde es wieder dunkel. Der Reiter ritt hinaus zu den Feldern und verschwand in der Dunkelheit. 《 》 Konntest du den Reiter erkennen? Wer war er? 《, wollte Saitham wissen, ein wenig zweifelnd, ob es sich tatsächlich um einen Traum handelte. Zuerst glaubte Saitham, dass es Kamina war, die aus der Stadt ritt. Doch so wie Halbis das Geschehene schilderte, konnte es nicht wahr sein. Entweder träumte er oder er hatte halluziniert.

》 Nein, keine Ahnung wer der Reiter war 《 , antworte Halbis. 》 Ich konnte nur eine Gestalt auf einem Pferd erkennen. 《 》 War es vielleicht Kamina, die du gesehen hast? 《 》 Unmöglich! Das war niemals Kamina!《 》 Was macht dich so sicher, dass sie es nicht war? Sagtest du nicht selbst, es handelte sich bei dem Pferd um eine Stute? Und wer reitet eine Stute?! 《 》 Wer auch immer das war, es war nicht Kamina. Die Gestalt wirkte kräftig. Nein, sie war kräftig. Kräftig und ziemlich groß! 《 》 Verstehe.《 Saitham nickte, kehrte in sich und überlegte kurz.










Sollte ein ScFi-Roman werden:


The K-Saga


Kapitel 1


Die F- Raven näherte sich Cken. Je näher sie dem Planeten kamen, umso hasserfüllter leuchteten Fiews Augen. Augen voll Zorn und Verabscheuung, seines alten Captains und Freundes gegenüber.
Während Captain Mitchum und die Gesuchten auf Cken eben noch mit taktischen Angriffsstrategien beschäftigt waren, so unterbrach Mitchum diese ganz plötzlich, als er spürte, dass sich etwas ihnen näherte.
In diesem Moment trat die F -Raven in die Atmosphäre ein und suchte nach einem Landeplatz. Obwohl die F-Raven zu einem der besten Kleinmanöver Schiffe der Flotte gehörte und schon unzählige Einsätze sowie Start und Landungen in rauen Umgebungen hinter sich hatte, gestaltete sich die schroffe Landschaft Ckens als wahre Herausforderung für Schiff und Pilot. Es schien beinahe, als würde sich dieser Planet, dieser Ort, da gegen wehren, dass die F-Raven auf ihm landete.

Der Pilot überflog weiter die Gegend, hoffend, bald einen geeigneten Landeplatz zu finden. Er erspähte eine freie Stelle. Dicht an den Klippen, aber frei von Steinen und anderem Geröll. Die Raven setzte zur Landung an.
In diesem Moment schlug das Wetter um. Starke Böen erfassten die Raven und brachten das Schiff zum taumeln. Die Tragflächen begannen zu knarzen. Die Raven hielt diesem Druck nicht mehr lange stand. Drohte auseinander zu brechen. Der Pilot musste umkehren, wollte er nicht das Leben der Besatzung riskieren. Fiew drang ins Cockpit vor und befahl die Landung: " Landen sie, hier und jetzt! Sofort! Wir werden nicht kehrt machen."
" Das ist unmöglich", schrie der Pilot." Ich habe keine Gewalt mehr über das Schiff. Wir werden abstürzen." Fiew trat an den Piloten heran, senkte seine Stimme und legte Hand auf ihn.
" Landen! Vertrauen sie mir! Landen! Das Schiff hält das aus."

Die Gesuchten waren in ihren Unterschlupf zurück gekehrt, brachten alte Schriftrollen in Sicherheit und verhüllten Zeichen an den Wänden, welche sie bei ihrer Ankunft hier vorgefunden hatten.
" Drop, du tust genau was ich dir sage. Keine Alleingänge. Du bist nicht vorbereitet auf das, was kommen wird. Und ich selbst weiß nicht mal, ob ich es bin. Ob ich es kann."
"Was kannst du nicht?", fragte Drop Mitchum. "Ich weiß nicht, ob ich es kann, ihm noch einmal gegenüber zu treten." " Du meinst ihn? " Ich kann seine Anwesenheit ebenfalls spüren." " Spürst du auch Drop, dass er nicht allein gekommen ist? Nicht nur er ist eingetroffen, sondern auch eine unglaubliche Vergenz des Willens, uns aufzuspüren, ist so eben mit ihm auf diesem Planeten nieder gegangen. Fiews Mannen sind mit ihm gereist."
Drop schwieg. Spüren konnte er dies zwar nicht, aber Mitchums Besorgnis, die spürte er.

Das Heck der F-Raven öffnete sich. Ein sechsköpfiger Trupp aus perfekt ausgebildeten Soldaten stieg aus. Fiew ihnen voran. Er sah sich um, wusste und spürte sofort, dass sie die Anhöhe im Norden, die vor ihnen lag, nehmen mussten, um zu dem Ort zu gelangen, an den es Fiew drängte. Und, an dem sich die Gesuchten aufhielten. Jeder der sechs trug eine spezial angefertigte Schusswaffe an seinem Leib, unter schwarzen Westen. Zwei von ihnen, trugen noch etwas anderes bei sich. Für den Fall, dass der Feind sich zu schnell ihrer Waffen bemächtigen würde. Denn auch die K Soldiers besaßen Ehrfurcht in ihren Herzen und waren stets auf alles und jeden vorbereitet. Und auch jetzt waren sie sich nicht sicher, was sie an besagtem Orte, dem Tempel, gleich erwarten würde.
Den gesamten Aufstieg über, spürte nicht nur Fiew, sondern auch der Rest der Gruppe, einen heftigen Widerstand. Eine Art unsichtbare Wand, die, je näher sie dem Tempel kamen, massiver und höher wurde. Fiew hielt dem Widerstand stand und motivierte die anderen, diesem ebenfalls zu trotzen. Wenn nicht, würden sie fallen. Sie würden versagen. Und das gemeinsam, als Gruppe. Und die Gesuchten könnten erneut entkommen.

Ihr Weg war zu Ende. Die K Soldiers hatten dem Widerstand getrotzt und erreichten den Tempel.
" Lasst mich zu erst hinein gehen", befahl Fiew seinen Mannen, " ich werde euch rufen, wenn es Zeit für euch ist oder ich euch brauche."
Dann setzte er einen Fuß in den Tempel. Fiew betrat einen Ort, an dem Körper und Geist, Raum und Zeit, eins miteinander wurden.

Kapitel 2:

Es war stockfinster........


Fiew nahm seine Waffe, die einen Laseraufsatz trug und wollte sich etwas Licht verschaffen. Keine Reaktion. Der Laser löste nicht aus. Er versuchte es wieder und wieder, doch es war vergebens. Fiew konnte sich jetzt nur noch auf seinen Geist und sein Gefühl verlassen. Und auf seinen Willen. Dieser hatte ihn schließlich auch hier her geführt. Hoffend, sein Wille würde ausreichend sein, um der Macht des Tempels zu trotzen.

Fiew wagte sich weiter vor, tief in den Tempel hinein.
Er spürte, dass dieser Ort ihn nicht willkommen hieß. Er durchquerte mehrere Gänge, bis er an einer Treppe halt machte, die er bereits kommen sah. Die Treppe führte noch tiefer hinunter. Sie schien endlos zu sein, als Fiew sie hinabstieg. Seine Augen gewöhnten sich langsam an die Finsternis. Stimmen flüsterten ihm ins Ohr. Zumindest glaubte er, welche zu hören. Längst gefallene Soldaten sprachen zu ihm.
Fiew war verwirrt. Die Stimmen forderten ihn auf, wieder umzukehren. Er fragte sie, " Warum schenkt ihr mir keine Kraft, diesen Ort zu überstehen? An mein Ziel zu gelangen?" Die Stimmen in seinem Kopf antworteten ihm, "weil nur ein Mann Namens del Mar, gewählt ist, diesen Ort zu betreten."
"Del Mar ist ein Verräter. Es gibt keinen Mitchum del Mar mehr ", stieß Fiew lautstark in die Dunkelheit hinaus.
"Ich werde Mitchum und die anderen Verräter nach Hause bringen und sie ihrer gerechten Strafe zuführen. Und das werden die anderen auch. Sie spüren, wenn ich in Gefahr bin oder mich irgendetwas oder irgendwer aufhalten will, diese Stufen hinab zu den Gesuchten zu nehmen."
Fiew versuchte die Stimmen zu ignorieren. Schritt um Schritt, Stufe um Stufe, rang er mit ihnen. Bis er schließlich die letzte Stufe erreichte und eine große Halle sich vor ihm offenbarte. Hier war es längst nicht mehr so finster wie weiter oben. An kahlen Steinwänden hingen und brannten einige Fackeln. Dem Feuer und Geruch nach, wurden sie erst kürzlich entzündet. Hier unten, im Herzen des Tempels, schien man Fiew bereits zu erwarten. Aber das wusste er. Fiew war darauf vorbereitet, dass man längst auf ihn wartete.
Die Halle war verlassen. Weder ihn noch die anderen konnte Fiew erblicken. Aber sie waren in der Nähe. Sehr nah. Das spürte er ganz deutlich. Er sah sich weiter um, trat näher an eine Felswand heran. Ein Teil dieser Wand war augenscheinlich mit so etwas wie Leinentüchern bedeckt, welche sich in Struktur und Farbe aber hervorragend dem Gestein anpassten. Fiew war gespannt, was sich dahinter verbarg,.....als plötzlich, ein gewaltiger Windstoß alle Fackeln zum erloschen brachte.
Fiews Mannen konnten diesen Windstoß ebenfalls spüren und folgten Fiew nun entgegen ihrer Befehle in diesen heiligen Ort hinein und entweihten ihn.

Der Zorn des Tempels war allen nun sicher.


Fiew, erneut von Finsternis umhüllt, hörte etwas in der Dunkelheit, wusste aber noch nicht woher es kam.
" Du hättest nicht kommen sollen", ertönte eine Stimme in der Dunkelheit vor Fiew. Diese Stimme war keine Einbildung. Diese Stimme war real. Es war Mitchum, der sich Fiew nun offenbarte.
" Und du, hättest nicht so dumm sein sollen, aus deinem Versteck gekrochen zu kommen - Mitchum, du Verräter. Du weißt, warum ich hier bin. Du bist leichtsinnig, aber ich danke dir. Du tust mir einen Gefallen damit. Hören wir doch endlich mit diesem Versteckspiel auf."

Ein lauter Knall tönte durch die Halle und ließ die Felswände vibrieren. Es war wieder Licht und alle Fackeln brannten.
Captain Mitchum del Mar stand in mitten der Halle.

" Du befiehltst mir gar nichts und schon gar nicht an diesem Ort", entgegnete Mitchum mit ernster Stimme Fiew.
" Och bitte", sprach Fiew, "sei doch nicht so naiv. Glaubst du deine Worte bringen mich jetzt noch dazu, vor dir zu erzürnen. Oder dass deine Worte überhaupt noch eine Macht auf mich hätten. Die Zeiten, in denen du mir etwas befiehlst, sind längst vorbei. Und schau, nicht mal dieser Tempel konnte mich aufhalten. Auch nicht seine Spukgespenster in ihm. Und bevor ich wieder gehe, mit dir und dem anderen Pack von Verrätern, werde ich diesen Ort nieder brennen. Alles was ich wollte, steht nun vor mir und die anderen, die noch fehlen, sind auch ganz in der Nähe. Du brauchst gar nicht erst versuchen, sie vor mir zu verstecken. Sie sind längst auf meinem Schirm. Ich weiß ganz genau, wer dir damals geholfen hat."
" Fiew, weder meine Vorfahren noch ich selbst noch Drop und die anderen werden zulassen, dass du Hand anlegen wirst, an diesen Ort."

" Mitchum, schau dich um. Dieser Ort ist eine einzige Ruine und ein bisschen Hokus Pokus werden mich nicht aufhalten. Und was dich angeht, sieh dich an. Du bist ein alter, gebrochener Mann und ich sehe nichts weiter vor mir, als einen Versager. Sieh es endlich ein. Du schreist schon so lange nach Erlösung, ohne es zu wissen. Aber diese Erlösung werde ich dir heute ein für alle mal bringen. Du kannst deiner Strafe nicht entrinnen. Und später einmal, danach, mögen dann deine Vorfahren über dich richten."

" Du hast nach wie vor keine Ahnung mein lieber Fiew, wovon du sprichst. Präsident und General Bencimo hat deine Gedanken und dich selbst vergiftet. Auch er wollte damals nicht auf mich hören."
"Sprich nie wieder diesen Namen aus", fiel Fiew wutentbrannt Mitchum ins Wort.
Der Name Bencimo ließ Fiew noch wütender auf seinen alten Captain werden. Fiew gab bis heute Mitchum die Schuld, an Bencimos Ermordung.

In diesem Moment bebte die Erde. Felsbrocken fielen von allen Seiten herab und begruben die Stufen nach oben unter sich. Das Feuer der Fackeln peitschte nach oben und stieß ein unheimliches jaulen von sich










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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

13.09.2024 um 21:09
Okay, dann hab ich doch auch mal meinen Laptop durchwühlt und schmeiß einfach mal was raus.
Vor Jahren verfasste ich Kurzgeschichten und Gedichte, es sprudelte nur so aus mir heraus. Selbst die Zeitung wollte mein Frühlingsgedicht haben ... ürg.. vor.Stolz.platz ...
Naja, die Schubladen füllten sich und als es dann online die ersten Plattformen für Schreiberlinge gab, da hab ich dann losgelegt.

Die folgende Story kam durch einen Schreibwettbewerb mit bestimmten Vorgaben zustande:

Genre egal
Vorlage war ein Foto (Bahnhof, Züge etc.)
Wortzahl war vorgegeben
und ja, ein tatsächliches Ereignis musste drin vorkommen... dann legte ich los.


Life to go!

"Verdammt, ich komme mal wieder zu spät!“, ärgerte sich der junge Mann, der einen wichtigen Termin vor der Handelskammer hatte. Er drehte den Autoschlüssel und fuhr rasant vom Hof. Und da nun mal ein Unglück selten allein kommt, blieb er nach wenigen Kilometern mit seinem PKW liegen. Völlig genervt hetzte Klaus zur nächsten S-Bahnstation. Er stürzte die Treppe hinauf, doch zu spät. Der Gestresste sah nur noch die Rücklichter des ausfahrenden Zuges.

„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“, sprach der nach Atem ringende Mann. Gänzlich außer Puste setzte er sich auf eine Bank.
„Naja, wie man's nimmt“, raunte eine heisere, männliche Stimme neben ihm.
Erst jetzt nahm Klaus den älteren Herrn wahr. „Wie bitte? Achso, ja sicher.“ Während er das sagte erhob er sich, blickte umher und kramte sein Handy hervor. „Ich brauche ein Taxi.“
„Wieso? Die nächste Bahn kommt doch schon in acht Minuten. Sie sollten sich einen Kaffee holen, Sie kommen ohnehin zu spät, oder?“ Der alte Mann blinzelte in die Morgensonne. Seine wachen Augen blickten freundlich aus einem von Falten durchfurchten Gesicht.
„Acht Minuten. Das geht gar nicht. Dauert mir viel zu lange.“

„Das glaub ich Ihnen gern. Acht Minuten. Mal sind sie ein Wimpernschlag. Mal ein ganzes Leben.“
„Wie darf ich das denn verstehen?“
„Ich hatte mal ein Schiff verpasst. Ich war genau acht Minuten zu spät.“
Der junge Mann lachte fast verächtlich und tippte Ziffern in sein Handy: „Pah, ein Schiff verpasst. Ich verpasse eine wichtige Prüfung.“
Unbeeindruckt sprach der Senior weiter: „Das komische ist, ich war im ersten Moment sehr unglücklich. Dann später, als die Nachricht kam, dass es gesunken ist...“

„Da waren sie glücklich, dass sie nicht an Bord waren.“
„Nein. Ich war zu Tode betrübt, dass ich nicht an Bord war. Hatte ich doch meine Familie verloren. Meine Mutter und meinen Onkel. Gerne wäre ich mit ihnen gegangen.“
Klaus sank langsam auf die Bank, saß nun dicht neben dem Alten. „Sie haben ihre Familie...“
„Ja. Wir waren auf der Flucht vor den Russen. Im Gedränge verloren wir uns und als ich dann endlich die 'Gustloff' sah, hatte sie bereits abgelegt. Ich war damals fünfzehn. Glauben sie mir, ich wäre gern pünktlich gewesen.“
Der junge Mann unterbrach das Eintippen der Nummer und schaute den grauhaarigen Mann erstaunt an: „Gustloff? Gustloff ... "
„Das Schiff, das torpediert wurde. Die letzte große Hoffnung der deutschen Flüchtlinge.“ Einen Moment schwieg der Greis, redete dann langsam weiter: „Wissen Sie, dieses Zitat, welches Sie eben gebraucht haben, es hätte zu meiner damaligen Situation gepasst. Heute würde ich eher sagen: Zuspätkommen ist manchmal Segen.“

Klaus steckte das Handy weg und fragte verwundert: „Wie meinen Sie das?“
„Sehen sie, ich habe überlebt. Ich habe überlebt, gelebt und schließlich auch geliebt. Ich lernte ein Mädchen kennen und ging mit ihr nach Berlin. Ostberlin. Unsere Ehe lief hervorragend. Wir waren sehr glücklich. Ich bin stolzer Vater von immerhin fünf Kindern, die mir inzwischen zwölf Enkelkinder beschert haben. Von denen sind auch schon drei verheiratet und haben selbst Kinder. Manchmal schaue ich in ihre Gesichter und denke: Wäre ich damals pünktlich gewesen würde es all diese herrlichen Geschöpfe gar nicht geben. Ich wäre damals glücklich gewesen, wäre ich mit meiner Mutter zusammen in jener Nacht ums Leben gekommen. Heute bin ich froh, dass ich überlebt habe, zu spät gekommen bin.“

Gebannt lauschte der es nun nicht mehr eilig habende Mann dem Erzähler. Er klebte förmlich an dessen Lippen und hörte aus einem ereignisreichen Leben.
Der alte Mann lächelte sein Gegenüber an: „Sie haben schon Ihre zweite Bahn verpasst.“
„Ich hab meine Prüfung verpasst“, lächelte Klaus.
Der Alte setzte sich auf. „Wissen Sie, es warten noch viele Prüfungen im Leben auf Sie. Sicher war die heutige wichtig für Sie, mag sein. Aber die wichtigste Prüfung im Leben ist das Leben selbst. Nun ja, das Leben wird Sie nicht bestrafen, dafür dass Sie heute zu spät gekommen sind. Vielleicht belohnt es Sie ja sogar.“

Der junge Mann schaute nachdenklich, kramte seine Geldbörse hervor und zeigte zu dem Automaten mit dem Schild 'Coffee to go'. „Ich hol mal Kaffee. Für Sie auch einen?“ Ohne die Antwort abzuwarten schlenderte Klaus gedankenverloren los.
Wenig später stand er allein vor einer leeren Bank. Der alte Mann war fort. Und während Klaus sich suchend umschaute, fiel ihm an Gleis acht eine junge Frau auf: „So ein Mist“, fluchte sie und schaute zu Klaus. „Bahn verpasst. Naja, wer zu spät kommt ...“
Klaus hielt die Kaffeebecher einladend hoch und ergänzte: „Den belohnt das Leben. Kommen Sie, ich will Ihnen eine Geschichte erzählen.“
Klaus und die junge Frau kamen ins Gespräch. Sie tranken einige Kaffee und verpassten noch viele Züge. Aber den wichtigsten haben sie nicht verpasst:

Den Zug ins Glück.


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

um 16:43
Gefällt jemandem so etwas?

6. April (Wie alles begann)
Schweißtropfen rannen über meine Haut. Das salzige Wasser brannte in den Augenwinkeln. Mein Blick musterte die vor mir liegende Steigung. Obwohl ich einen gut trainierten Körper besaß und ein ziemlich guter Radfahrer war, wurde mein Tempo immer geringer. Noch etwa einhundert Meter bis zum Kamm, aber die schienen nicht enden zu wollen. Meine Arme zogen jetzt abwechselnd die Enden des Lenkers an mich heran. Ich vermehrte die Anstrengungen, war mir sicher, dass es einen Grund geben musste, warum ich unbedingt dort hinauf gelangen wollte.
Plötzlich drang leiser Gesang an meine Ohren, wurde immer deutlicher vernehmbar. Obwohl ich kaum noch Kraft hatte, mobilisierte ich die letzten Reserven in mir. Zehn oder zwanzig Meter mochten es noch sein, als ich nach vorn blickte, ein Kind sah, das am Straßenrand saß und mir lächelnd zuwinkte. "Du schaffst es!", rief sie mir aufmunternd zu. Die Überzeugung, mit der das Mädchen dies ausdrückte, gab mir neue Kräfte. Dann hatte ich es endlich geschafft. Endlich konnte ich mich aufrichten und die Abfahrt genießen. Gerade als ich den frischen Wind am schweißnassen Leib zu spüren begann, erwachte ich. Wieder so ein Traum, der ein abruptes Ende findet, dachte ich ein wenig bedauernd. Als ich versuchte, mich zu drehen, war ich zu keiner Regung meines Leibes fähig. Meine Muskeln schienen den Anweisungen einfach nicht gehorchen zu wollen. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich begriff, dass ich offenbar immer noch schlief.
Die Situation war zwiespältig, aber mein Verstand analysierte sie glasklar. Wach auf Peter, spornte ich mich an. Das Resultat war allerdings das Gleiche wie das Vorherige. Wie oft musste ich noch aufwachen, um irgendwann in der Wirklichkeit anzukommen? Ich wagte noch einen weiteren Versuch, die Augen zu öffnen. Um sicher zu gehen, versuchte ich die Beine anzuziehen, aber da rührte sich absolut nichts, keinerlei Reaktion. Ich hatte noch nicht das Kommando über meinen Körper erlangt.
Wie viele Ebenen des Schlafes gibt es eigentlich? Ich hatte den Eindruck mich von einer zur nächsten nach oben kämpfen zu müssen. Erst als ich mit den Zehen wackeln konnte, war ich sicher, es geschafft zu haben. Augenblicklich wurde mir bewusst, wo ich mich befand.
Die Koje, in der ich schlief, war verdammt klein. Wenn ich mich etwas streckte, stieß ich mit Kopf und Füßen gleichzeitig an. Wie jedes größere Schiff hatte auch dieses eine komfortablere Eigner-Kabine. Die war aber belegt, wie mir der Kapitän untröstlich mitteilte, als ich gestern abend an Bord kam und mich bei ihm meldete.
Ich war dienstlich auf dem Frachter. Meine Gedanken begannen um den Auftrag zu kreisen, der mich hierher geführt hatte. Es war keiner von der feinen Art, er hatte einen etwas diffizilen Charakter. Wenn die Besatzung bemerken sollte, dass ich sie bespitzelte, war mein Job gescheitert. 'Augen offen halten und beobachten', hatte man mir in der Reederei gesagt, für die das Frachtschiff unterwegs war. Anlass für das Misstrauen gegenüber der Mannschaft, waren immer wieder auftretende, unerklärliche Verluste unter den Waren, die das Schiff beförderte. Auf der letzten Reise war sogar ein ganzer Container abhanden gekommen und allein dieser Schaden wurde mit 380000 € beziffert, wie ich erfahren hatte. Das konnte einfach so nicht akzeptiert werden. Mir oblag es nun, Licht ins Dunkle zu bringen, die Sache aufzuklären. Als Einziger wusste der Kapitän über meine Aufgabe Bescheid. Sechzehn Tage blieben mir dafür, dann liefen wir in Rotterdam ein.
Seit zwei Jahren hatte ich jetzt den Job bei der Versicherung, verdiente gut und verbrauchte kaum etwas davon, so dass schon über 100000€ gspart hatte. Natürlich nicht allein vom Gehalt, sondern vor allem von den Erfolgsprämien. In weiteren zwei hoffte ich hoffentlich soviel zur Seite gelegt zu haben, dass ich mir ein Haus und Grundstück auf dem Land leisten konnte. Dort wollte ich mich niederlassen, Wurzeln schlagen, endlich eine Familie gründen und mir einen neuen Job suchen. Mit Fünfundzwanzig wurde es dann auch langsam Zeit, irgendwo einen Anker zu werfen, fand ich. Noch gab es aber keine Frau in meinem Leben und ich stellte es mir vielleicht auch zu einfach vor, eine zu finden, die sich auf viele Kinder einliess, gern Mutter war und darin aufging. Meine Erfahrungen mit Beziehungen waren bescheiden. Nach der Schule war mir der Abschluss wichtiger gewesen und seit ich zur See fuhr, begnügte ich mich mit gelegentlichen One-Night-Stands. Dank meines Aussehens, ergab sich die Gelegenheit in den Hafenstädten bisher immer. Erst in der letzten Nacht hatte ich mir einen Crashkurs gegönnt, um besser zu verstehen, was einem Mädchen beim Sex gut tat, was eine Frau dabei empfand und wie ich sie glücklich machen konnte. Angesichts der eintausend Dollar, zeigten sich die beiden Mädchen, die ich darum gebeten hatte, sehr offen und ich lernte einige Handgriffe von ihnen.

Vielleicht gibt es mehr davon, wenn ihr brav seid.


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

um 16:45
Ich will mal nicht so sein:

Der Druck meiner Blase brachte mir in Erinnerung, weshalb ich mitten in der Nacht erwacht war. Als ich mich erhob, um die Sache aus der Welt zu schaffen, streifte mein Blick den Seesack, über den ich fast gestolpert wäre. Am Abend war ich viel zu müde gewesen, mich großartig einzurichten, hatte sofort die Koje aufgesucht und mir nicht einmal die Zeit genommen, meine Sachen auszupacken. Du wirst nachlässig, schimpfte ich mich, als ich die Toilette aufsuchte und mich erleichterte.
Gerade als ich das große Licht wieder gelöscht hatte, hörte ich Tumult im Gang, vernahm hastige Schritte, die an der Kabine vorbei eilten und jemand schrie laut. Das passte irgendwie nicht zum normalen Betrieb auf einem Frachter. Deshalb hielt ich inne und meine Sinne konzentrierten sich nun ganz auf die Geräusche, die ich wahrnehmen konnte. Was ging da draussen vor sich? Lange blieb ich nicht im Unklaren, denn fünf Minuten später fiel irgendwo da draußen ein Schuss, der mir die Gewissheit gab, dass ich wohl in Problemen war. Ohne Grund schiesst man nicht und das Nächstliegende für mich war, dass es sich wahrscheinlich um einen Überfall handelte. Es konnte nicht schaden, wenn ich jetzt erst einmal an meine Sicherheit dachte. Schnell schlüpfte ich in meine Kleider und im Schein der kleinen Nachttischlampe begann ich, die Bettdecke glatt zu streichen. Das Quartier musste den Eindruck erwecken, als ob es nicht belegt sei. Das sah ich im Moment als einzige Chance, noch eine Weile unentdeckt zu bleiben.
Jetzt erwies es sich als Vorteil, dass mich noch niemand von der Besatzung zu Gesicht bekommen hatte. Nur der Kapitän hatte mich kurz gesehen. Das Klappen von Türen kündete an, dass die Räume einer Untersuchung unterzogen wurden. Viel Mühe gab man sich dabei nicht, denn die Geräusche näherten sich bedrohlich schnell.
Noch einmal überflog ich den Raum, versicherte mich davon, dass die Chance bestand, unbemerkt zu bleiben. Danach löschte ich die Bettlampe und stellte mich mit dem Seesack hinter der Tür auf. Nur die warme Lampe konnte jetzt noch verraten, dass hier jemand gewesen war. Als sich die Tür endlich öffnete, hielt ich den Atem an. Das Deckenlicht wurde angeschaltet und der Raum gemustert. "Nicht belegt", hörte ich den jungen Mann sagen, der nur kurz überflog, was ich für seine Augen vorbereitet hatte. Dann schloss sich die Tür auch schon wieder und er eilte weiter, um den nächsten Raum zu kontrollieren. Noch wartete ich reglos ab, vernahm kurz darauf, wie sie aus einem der anderen ein Mitglied der Besatzung holten und einer Leibesvisitation unterzogen. Der Mann war offenbar noch so verschlafen, dass er alles nahezu willenlos über sich ergehen liess.
Zehn Minuten später wurde es wieder still auf dem Gang und ich analysierte meine Situation. Fremde waren an Bord und das ganze Schiff offenbar in ihrer Hand. Helfen konnte ich der Besatzung im Moment nicht, obwohl ich eine Waffe bei mir hatte. Die Piraten befanden sich in der Überzahl und es war aussichtslos, dagegen anzutreten. Was war da für mich das Naheliegendste? Ich musste erst einmal überleben. Für die Reederei war es wichtig, zu erfahren, wer von der Besatzung mit ihnen unter einer Decke steckte und wohin das Schiff verbracht wurde. Das zweite war der schwierigere Teil, denn dazu sollte ich wohl an Bord bleiben. Aber es konnte Tage dauern, bis wir einen Hafen erreichten, in dem sie anlegten und ob ich dann ungesehen vom Schiff kam, schien mir auch nicht sicher. Den Gedanken, den Funkraum zu erreichen, um einen Notruf abzusetzen, verwarf ich gleich wieder. Erstens kannte ich den Weg nicht und zweitens wurde der sicher besser bewacht, als alles andere. Im Moment hatte ich den Vorteil, dass niemand etwas von meiner Anwesenheit ahnte und das sollte auch so bleiben.


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

um 16:48
Noch bot mir die Dunkelheit den Schutz, den ich brauchte, um Informationen zu sammeln, die hilfreich sein konnten. Sobald ich mich erst einmal an Deck befand, gab es genügend Gelegenheit, mich dort zwischen den aufgestapelten Containern unsichtbar zu machen. Das galt aber auch nur bis zum Morgengrauen und bis dahin blieben mir noch etwas über zwei Stunden, stellte ich mit einem Blick auf meine Uhr fest. Was brauchte ich unbedingt für die nächsten zwei Tage? Getränke waren zweifellos wichtiger als Proviant. Die Kabine war für mich damit neu bestückt worden. Vier Flaschen Mineralwasser zu je anderthalb Litern fand ich. Mit der Flasche Whisky füllten sie den Seesack bis zum Bersten. Ich warf ihn mir über der Schulter und machte mich daran, das Vorhaben unverzüglich in die Tat umzusetzen. Vorsichtig und darauf bedacht, niemandem zu begegnen, schlich ich mich nach oben.
Erleichtert stellte ich mein Gepäck ab, als ich es endlich geschafft hatte und mich in der engen Lücke zwischen zwei Reihen befand. Bis hierher war es erst einmal gut gegangen und noch wusste niemand von meiner Anwesenheit. Der Kapitän war sicher der Letzte, der mich verraten würde. Solange er mich nicht unter den festgesetzten Männern sah, konnte er immer noch auf meine Hilfe hoffen. Aber selbst ihm musste klar sein, dass ich nicht viel für ihn tun konnte. Für die Reederei zählte nur wer der Verräter war und wo sich der Frachter befand. Meine Aufgabe war es, das aufzuklären und mehr nicht. Der Zufall kam mir zu Hilfe, denn wenig später tauchten am Niedergang zwei Männer auf, die die Absicht hatten, an Deck eine kleine Rauchpause einzulegen. Sie standen nur zehn Meter von mir entfernt, als sie ihre Zigaretten anzündeten. Auf dem Bauch liegend kroch ich etwas näher an sie heran, um sie zu belauschen.
"Du hast recht, es ging wie geschmiert", vernahm ich deutlich die Stimme des einen. "Eigentlich ein Kinderspiel, wenn alle schlafen. Bis auf den ersten Offizier ist niemand auf den Gedanken gekommen, sich zur Wehr zu setzen."
Der zweite pflichtete ihm bei, "Wenn er nicht auf die dumme Idee gekommen wäre, seine Waffe zu ziehen, würde er sogar noch leben. Gemessen an der Beute, ist es nur ein kleines Opfer. Was denkst du, was die Ladung uns einbringt?"
"Der Chief sagt, es sind 1500 Container", antwortete der erste. "Rechne jeden mal mit 40000$, dann reden wir über sechzig Millionen. Natürlich will er den Löwenanteil, aber für uns bleibt noch genug übrig."
Beide schwiegen eine Weile, versuchten sich vorzustellen, was man mit dem Geld alles anfangen konnte. Ich strich schon mal in Gedanken den ersten Offizier von meiner Liste und setzte dafür den Chefingenieur als Verdächtigen ganz oben an die Spitze.
"Was denkst du? Wann machen wir in Kuching fest?", fragte der erste schließlich. "Ob wir das bis morgen abend schaffen? Ich habe dort ein Date und komme nur ungern zu spät."
Der andere lachte, "Das schaffen wir bestimmt. Hat das Kind auch noch eine Schwester? Ich habe noch nichts vor und würde sie dir gern abnehmen."
Beide kicherten und machten sich nach ein paar Minuten daran, wieder unter Deck zu gehen.
Glück muss man haben, dachte ich mir. Zu den beiden wichtigsten Fragen gab es nun eine Antwort. Das änderte sofort Einiges. Nun bestand für mich eigentlich kein Grund mehr, noch länger auf dem Frachter zu bleiben. Kuching sagte mir zwar nicht viel, aber weit von Singapur konnte es nicht sein. Sicher ein kleinerer Hafen, der nicht streng kontrolliert wurde und in dem sie vielleicht ungestört die Ladung löschen wollten. Das konnte aber ein paar Wochen dauern, wenn sie dort nicht über die entsprechende Einrichtung verfügten. Vielleicht wollten sie aber auch nur Lösegeld von der Reederei erpressen und den Hafen solange als Versteck nutzen, bis die Angelegenheit geregelt war. Aber auch dann würde das Schiff wochenlang in Kuching vor Anker liegen. Wenn ich nicht irgendwie von Bord kam, war die Information allerdings nicht viel wert. Deshalb begann ich, meine Umgebung zu erkunden, kroch in Richtung Heck, bevor ich mich vorsichtig erhob und mir unterwegs noch etwas auffiel. Die Gangway, über die die Piraten an Bord gekommen waren, befand sich immer noch im herabgelassen Zustand. An ihrem Ende war ein kleiner Kutter festgemacht. Mir war klar, dass sie beim Anlegen Hilfe von Bord bekommen hatten.
Am Ziel angelangt, konnte ich nach einiger Zeit die vier Behälter entdecken, die an der Reeling befestigt waren. Liferaft las ich und hatte die Gewissheit, dass es sich um Rettungsinseln handelte. Jede konnte 6 Personen bergen und blies sich automatisch auf, wenn man sie über Bord warf. Kutter oder Rettungsinsel? Ich wägte ab, was sich besser zur Flucht eignete und entschied mich gegen das Boot. Es wurde sicher schnell vermisst und falls der Sprit ausging, hatte ich ein neues Problem am Hals. Außerdem fehlten mir Kentnisse zum Navigieren und Proviant fand ich auf dem Kutter wohl auch kaum. Ich stellte meinen Seesack neben mich und untersuchte den Mechanismus zum Öffnen der Stahlbehälter. Nur ein Splint war zu entfernen und schon klappte ich die obere Hälfte auf, erblickte ein großes Paket. Wenn man den Behälter anschließend wieder verschloss, würde niemand so schnell das Fehlen des Inhaltes bemerken. Plötzlich schweiften meine Gedanken ab und ich erinnerte mich daran, dass die Eigner-Kabine belegt war, es also auch noch andere Passagiere geben musste. Was wurde mit ihnen, wenn ich meine Flucht jetzt unternahm? Auf Hilfe von der Mannschaft konnten sie nicht hoffen, denn dort war sich im Moment jeder selbst der Nächste.


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

um 16:49
Es gab eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder befanden sie sich schon in der Gewalt der Piraten und ich konnte nichts mehr für sie tun, oder sie hatten eine Möglichkeit gefunden, sich zu verstecken. Für den zweiten Fall sollte ich nach ihnen suchen und ihnen meine Hilfe anbieten. In ihrer Kabine waren sie sicher nicht, aber wo dann? Auf einem Schiff gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten für ein Versteck. Jemanden zu finden ist deshalb nicht einfach, vor allem in der pechschwarzen Nacht. Bis zur Dämmerung blieb sicher nur noch eine anderthalbe Stunde. Bei Tageslicht bestand die Gefahr, entdeckt zu werden. Eile schien mir deshalb geboten. Nachdenklich musterte ich die drei Rettungsboote, die sich an Steuerbord befanden genauer. Alles schien mit ihnen in Ordnung zu sein, weshalb ich mich nach Backbord begab. Dort fiel mir auf, dass an einem der Boote die Persenning etwas anders aussah. Mit beiden Händen fasste ich an die Halterung und schwang meinen Körper nach oben. Eine Ecke der Abdeckung war nicht vollständig geschlossen, was meinen Verdacht bestärkte. Vorsichtig klopfte ich leise an das Boot, aber kein Laut drang an meine Ohren, alles blieb still. Wenn ich wissen wollte, ob da jemand drin war, musste ich wohl oder übel selbst hinein steigen.
Unsicher zog ich meinen Körper nach oben und ließ mich langsam in das Boot rutschen. Sofort fühlte ich mich wie in einer Falle. Meine Nackenhaare sträubten sich bei dem Gedanken, irgendwann wieder heraus zu müssen, ohne mich vorher umsehen zu können. War ich hier drin allein? Nichts außer meinem Atem vermochte ich im Moment zu hören, das Blut pochte in meinen Ohren. Erst nach einigen Minuten, als ich mich etwas beruhigt hatte, glaubte ich an die Möglichkeit, vielleicht doch nicht allein im Boot zu liegen. "Is anyone here?", fragte ich leise, erhielt aber keine Antwort. Deshalb versuchte ich zu erklären, "Have no fear, I'm just a passenger."
Minutenlang herrschte Stille, hatte ich mich vielleicht doch getäuscht? Ein leises Flüstern verschaffte mir aber die Gewissheit, dass ich nicht allein in dem Boot war. Dann kam endlich eine leise weibliche Stimme: "Je suis Yvonne Sauter, également un passager."
Ich hörte sofort, dass es sich um kein Kind, sondern um eine erwachsene Frau handelte. Ihr Französisch stellte für mich als Schweizer kein Problem dar, war ich doch auch mit dieser Sprache aufgewachsen. Das gab mir die Gelegenheit, mich nun ebenfalls vorzustellen, "Mon nom est Peter Stein. Mais qui sommes-nous, combien de personnes sont-elles?", versuchte ich in Erfahrung zu bringen. Die Frau zögerte etwas, war sich noch nicht sicher, inwieweit sie mir vertrauen konnte.
Ich versuchte es noch einmal auf Deutsch, "Wie viele Personen sind hier?"
Nach endlosen Sekunden kam flüsternd ihre Antwort: "Nur ich und meine zwei Kinder. Wir sind vom Lärm aus dem Schlaf gerissen worden und erst einmal nach oben an Deck geflohen. Hier fanden wir dann dieses Versteck. Was meinen Sie? Sind das Piraten?"
Der Tag brachte unangenehme Überraschungen für mich. Fliehen? Und mit drei weiteren Personen, von denen zwei Kinder waren? Oh mein Gott. Welche Verantwortung kam da auf mich zu? Wie sollte das ablaufen? Instinktiv hatte sie aber erst einmal das Richtige getan, was ich ihr jetzt auch bestätigte und hinzusetzte, "Davon können sie getrost ausgehen. Es sind Fremde an Bord und es gab auch schon ein Opfer. Aber für die nächste Stunde sind sie hier vor ihnen sicher. Jedenfalls, solange es noch dunkel ist."
"Es gab einen Toten?", erkundigte sich die Frau, die sich Yvonne genannt hatte, bei mir.
Ich konnte ihr das bestätigen, "Ja. Der erste Offizier hat versucht, sich den Eindringlingen entgegenzustellen." Ich machte eine kleine Pause, musste ihr jetzt etwas Wasser in den Wein gießen, "Im Moment sind sie wohl sicher, aber am Tag, wenn es hell wird, ist ihr Versteck schnell entdeckt. Ich habe es schliesslich auch gefunden. Jedermann kann dann von der Brücke aus sehen, dass eines der Boote geöffnet ist. Sie sitzen hier wie in einer Falle und das meine ich vollkommen ernst. Ganz abgesehen davon, dass sie über kurz oder lang Hunger und Durst zum Aufgeben zwingen werden."
Sie wirkte verzweifelt, "Aber was sollen wir machen? Etwa zurück in die Kabine gehen? Wir haben Angst vor dem, was uns dann erwartet."


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

um 16:52
Die war sicher auch berechtigt. Aber einfach nur wie ein Kaninchen im Bau hocken zu bleiben, schien mir keine geeignete Lösung zu sein. "Ahnen Sie eigentlich, was hier im Moment vor sich geht?", fragte ich leise. "Der Kapitän wird Ihnen nicht helfen können. Er hat nicht mehr das Kommando. Die Piraten haben es auf die Fracht oder das ganze Schiff abgesehen und können keine Zeugen gebrauchen. Das Boot, in dem sie sitzen, wird Ihnen nicht viel helfen. Wie wollen Sie es denn eigentlich ohne fremde Hilfe zu Wasser bringen? Und selbst wenn es gelingt. Es ist eine Nussschale und mehr nicht."
Langsam schien ihr zu dämmern, was ich mit meinen Worten ausdrücken wollte. "Sie meinen, wir sind nirgendwo sicher, sollten das Schiff verlassen? Von hier fliehen? Aber wir haben nur das bei uns, was wir gerade am Leib tragen. Und das ist wirklich nicht viel."
Sie waren also wie aufgescheuchte Hühner vor der Gefahr weggelaufen, hatten nicht bedacht, dass sie auf einer Flucht auch ein paar Dinge benötigen würden. "Ich erkläre ihnen jetzt einmal, wie ich mein Leben retten möchte", begann ich flüsternd. "Am Heck habe ich Rettungsinseln gesehen. Ich lasse eine davon zu Wasser und springe dann hinterher. Die Insel bläst sich automatisch auf und ich klettere in sie hinein. Das hat den Vorteil, dass es kaum zu hören ist. Sie bietet Platz für etwa sechs Personen und hat Notrationen für einige Tage an Bord. Dann hoffe ich darauf, dass ich irgendwo an Land getrieben werde."
Das war mein Plan, den ihren kannte ich ja noch nicht. Vielleicht geschah aber doch ein Wunder und sie hatten eine Idee, die meine übertraf. "Haben Sie einen besseren Vorschlag?", erkundigte ich mich.
Sie schien wenig überrascht, überlegte eine Weile und antwortete dann, "Da wäre noch Platz für uns drei? Würden sie uns mitnehmen? Ich bitte Sie. Ich denke, alles ist besser, als solchen Leuten in die Hände zu fallen."
Ihre Worte wurden von neuem Lärm unterstützt. Schnell fasste ich mit einer Hand nach der Persenning und zog die krampfhaft glatt, verdeckte damit das Loch, durch welches ich geschlüpft war. Einige Männer drängten den Kapitän vor sich her nach oben. Wir hielten den Atem an, als ihm befohlen wurde, sich an Deck auf die Knie zu begeben. Dann fiel unmittelbar neben uns ein Schuss. Als die Leute ihre schreckliche Tat beendet hatten, warfen sie die Leiche über Bord und gingen wieder nach unten.
"Das war Mord! Eine Hinrichtung, wenn ich das richtig verstehe", entrüstete sich die Frau leise aber bestimmt, als sie sicher war, wieder sprechen zu können.
Ich versuchte, sie zu beruhigen und machte ihr zugleich ein Angebot, "Sie haben recht, aber das können wir jetzt nicht mehr ändern. Wir sollten an unser Überleben denken. Das ist jetzt das Einzige, was wirklich zählt. Obwohl es nicht ohne Risiko für mich ist, schlage ich vor, ich gehe noch einmal nach unten in Ihre Kabine. Sie bleiben hier und warten, während ich versuche Ihnen einige Dinge zu holen, die Sie dringend benötigen werden. Überlegen sie, was ich ihnen holen soll."
Die Entscheidung, die Familie auf meiner Flucht mitzunehmen war gefallen. Erleichtert seufzte die Frau und dann setzte leises Flüstern ein. Sie sprach mit ihren Kindern und instruierte mich dann, was ihnen wichtig war. Ich versuchte, so viele Sachen, wie möglich, im Gedächtnis zu behalten. Als sie mir ihren Kabinenschlüssel in die Hand drückte und den Weg dorthin beschrieben hatte, verließ ich das Boot, nicht ohne mich vorher zu vergewissern, dass die Luft auch rein war.
Trotz der Gefahr begab ich mich nochmals in mein Quartier. Dort hatte ich einen weiteren Seesack, den ich für die Sachen brauchen würde. Anschließend suchte ich ihre Kabine auf, die verschlossen war. Jetzt wurde es gefährlich, aber ich musste es riskieren, das Licht anzuschalten. Ansonsten würde ich die Dinge, die ich in meinem Kopf noch gespeichert hatte, nie im Leben finden. Röcke und Blusen und was Frauen meiner Meinung nach sonst noch so brauchten, stopfte ich hastig in den Sack. Ihre Toilettenartikel kamen ebenfalls hinein. Ich blickte mich um, was hatte ich noch vergessen? In der Nachttischschublade fand ich die Pässe der Familie. Ein kurzer Blick und ich wusste, dass es zwei Mädchen waren. Auch das noch, fuhr es mir durch den Kopf. Nachdem ich noch Schere und Nähzeug dazu gelegt und den Sack mit drei Flaschen Mineralwasser aufgefüllt hatte, löschte ich das Licht und bereitete mich auf die Rückkehr vor. Ich hatte offenbar einen günstigen Moment erwischt, auf dem Gang schien sich niemand zu befinden, jedenfalls herrschte Totenstille und ich wagte mich deshalb hinaus. Die Tür verschloss ich sorgsam wieder hinter mir wieder und schlich vorsichtig zum Aufgang.


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Auszüge aus eurem Roman - Kurzgeschichten und Gedanken

um 17:40
An Deck angekommen, brachte ich den Sack zur Rettungsinsel und knüpfte ihn dort ebenfalls fest, bevor ich mich auf den Weg zu den drei Frauen machte. Plötzlich spürte ich eine Hand, die sich auf meine Schulter legte. "Möchtest du auch eine?", drang es an mein Ohr. Einer der Raucher war wieder da. Jetzt war Geistesgegenwart gefragt. Ich streckte meine Hand verlangend aus und nahm den Glimmstängel entgegen, der mir gereicht wurde. Sein Feuerzeug flammte auf und im gleichen Moment legten sich meine Hände um seinen Hals. Er oder wir, dachte ich und drückte zu. Er war so überrascht, dass es zu spät war, um sich zu wehren. Als sein Körper erschlaffte, bückte ich mich, fasste seine Unterschenkel und hob ihn über die Reling. Ein Klatschen verkündete drei Sekunden später, dass er ziemlich unsanft im Meer gelandet war. Gottseidank gab es keine weiteren Geräusche. Keinen Schrei und keinen Hilferuf gab er von sich. Vorsichtig schaute ich mich um, aber er schien allein gewesen zu sein. Nun war aber Eile geboten. Wir mussten von Bord, bevor das Fehlen des Mannes bemerkt wurde.
Dann näherte ich mich wieder dem Versteck der Familie Sauter. "Keine Angst. Ich bin es, kommen sie jetzt langsam heraus", flüsterte ich leise und ließ einen Arm vorsichtig unter die Persenning gleiten. Meine Hand wurde ergriffen und eine Gestalt schälte sich aus dem Versteck. Mit ausgestreckten Armen erfasste ich den Leib, der vor mir auftauchte und setzte ihn danach behutsam auf dem Deck ab. Bei Yvonne gelang das auf Anhieb. Die zweite Person verfing sich irgendwo mit ihrem Nachthemd und das Geräusch reißenden Stoffes erschreckte uns kurz. Reglos hielten wir inne und warteten ab, ob uns jemand gehört hatte. Erst als die Gefahr vorüber schien, kam noch eine Person aus dem Boot gekrochen, deren Körper sich schon sehr fraulich in meinen Händen anfühlte.
Yvonne half dabei, die Plane wieder fest zu verzurren, während die Mädchen versuchten, sich zwischen den Containern möglichst unsichtbar zu machen. Als wir zu ihnen traten, ging ich voran in Richtung Heck, bat die drei, sich immer dicht hinter mir zu halten.
An der Rettungsinsel angelangt, betrachteten sie das unförmige Paket. "Und das soll schwimmen?", fragte Yvonne ungläubig und schaute auf die zwei Seesäcke, die an ihm baumelten.
"Vertraut mir, sie bläst sich nach vier Sekunden automatisch auf, wenn ich an diesem Ring ziehe", erklärte ich ihnen und brachte unser Gepäck zur Reling. Danach zu viert das Gleiche noch einmal mit dem schweren Paket. "Am besten springen wir gleichzeitig und halten uns bei den Händen, damit wir einigermaßen zusammen bleiben", instruierte ich sie ein letztes Mal. Ohne weitere Worte machte ich die beiden Seesäcke an dem Paket fest.
Wir setzten uns auf die Reling und das Paket lag auf meinen Knien. Ich zog den letzten Ring, streckte die Arme aus, wir fassten uns und es begann seinen Fall. Das war der Moment, in dem wir gemeinsam sprangen. Noch bevor die Insel aufkam, waren wir in der Luft. Erst im Flug dachte ich an die Gefahr, dass wir in die Schiffsschrauben geraten konnten. In dem Moment, als wir ins Wasser eintauchten, setzte die Automatik der Insel ein und blies sie auf. Wir hatten großes Glück, denn ich sah ihre gelbe Hülle lediglich etwa zehn Meter vor mir sich entfalten. Zuerst vergewisserte ich mich, dass noch alle den Kontakt zueinander hielten. "Fehlt jemand?" Sie versicherten, dass niemand abhanden gekommen war und wir schwammen gemeinsam zur Insel.


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