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Selbstgeschriebene Gedichte

852 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kunst, Gedichte, Lyrik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Selbstgeschriebene Gedichte

18.02.2021 um 22:52
Worte

Ein Anfang
Ein Geben
Ein Ende
Ein Nehmen

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Selbstgeschriebene Gedichte

21.02.2021 um 21:45
Falter


fallen des Nachts
aus den Zweigen
noch im Tode berauscht
vom werben

unter den Blättern
warten schon Perlennester


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Selbstgeschriebene Gedichte

26.02.2021 um 11:33
in Zeiten

Graue Stunden, tief in Gedanken
bringen lachenden Geist ins Wanken.
Nicht mehr sicher auch nicht mehr traut,
... haben Unbeschwertes eingebaut.
Versunken in großer Masse,
vergessen die einst Sonderklasse.
Keinen Mut mehr was zu Fragen,
können Antworten nicht mehr ertragen.
Kein Gesicht, das sticht empor,
im Gewöhnlichen es sich verlor.
Vieles ertränkt im Selbstverstand,
nichts bewirkt mehr, Hand in Hand.
Jeder für sich, ob du ob ich,
nirgends wir mehr, auch kein dich für mich.
Von froher Farbe zu Unsichtbar,
von Einzigartig zu Sonderbar.
Still ertragen und betroffen zugeschaut,
wie sichs fügte, ganz vertraut.
Die Zeit, auf ihrer Linie treu,
nur Vor- Zurück, doch niemals neu,
hat sich niemals einzumischen,
kann dich nur von Dannen wischen.
Die Stärke nichts zu sagen,
wird vom falschen Stolz getragen.
Die Entscheidung nichts zu fühlen,
wird heimlich in dir wühlen.
Die Last es niemanden zu zeigen,
kann dich nur noch weiter treiben.
Das Ende längst geschrieben,
wird nur derzeit noch verschwiegen.
Schmerzend krampfend der Sache inne wohnend,
wie ein Nagel sich in den Fuße bohrend.
Viele Zeilen, der Motivation für sich selbst,
haben keine Kraft mehr, werden nur noch abgewälzt.
Man selbst nur noch als Zeitvertreib,
zwischen anderen schnell einverleibt.
Der Mensch ist zwar ein Rudeltier,
doch die meisten bleiben gern alleine hier.
Kaum noch Nähe, kaum noch Zeit,
kein Satz echter, der das beschreibt.
Doch wer will schon Klagen,
... stehend im Streitkraftwagen,
wenn eh der Kampf entschieden ist
und du als Mensch Geschichte bist.


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Selbstgeschriebene Gedichte

28.02.2021 um 12:15
Geplatzter Knoten
... in Noten.
Mensch in Nöten,
... wertlos bare Kröten.
Rissig in zweiter Schicht,
salopp: nicht ganz dicht.
Kein Drang es zu flicken,
salopp: man kann sich ficken.
Reise allein,
... ins Sein.
Mensch als Soll,
das Maß längst schon voll.
Verschlossen für die Welt,
salopp: mittellos mit Geld.
Nicht gesehen durch Dritte,
salopp: nichts als Tritte.

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Selbstgeschriebene Gedichte

02.03.2021 um 14:21
Eines Tages...

ist die Antwort auf die Frage,
ob ich was zu sagen habe,
nichts mehr als ein Wortgehabe.
Eines Tages
ist der Weg zu gehen,
den nur wenige verstehen,
der Dinge die kein Ende nehmen.
Eines Tages
ist vieles aus vergangener Zeit,
nichts mehr was mir bleibt,
und mitnichten etwas das es treibt.
Eines Tages
kann schon morgen sein,
die Entscheidung ist ganz mein,
des Gewissens blütenrein.
Eines Tages
hat das dunkle Loch gewonnen,
ein neuer Abschnitt hätt' begonnen,
doch auch da wärs schnell zerronnen.

... eines Tages


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Selbstgeschriebene Gedichte

03.03.2021 um 16:33

Weide Weide, Trauerweide

Inmitten voller hängend Zweige,
stand immer schon die schöne Weide.
Sie umgab,
Tag für Tag,
ein Antlitz voller Leben,
als würd sie's geben.
Umhüllt von einer selt'nen Aura,
um sie herum blüht Flor' - und Fauna.
Bietet Schatten, bietet Schutz,
reinigt Luft, sogar von Schmutz.
Man setzt sich zu ihr nieder,
streckt entspannt sogleich die Glieder,
lehnt sich an und dämmert weg,
bewegt sich dösend nicht vom Fleck.
Am Abend dann, wenns stürmt und weht,
sieht man zu, das man nach Hause geht.
Lässt zurück den Baum, geht leben,
denn die Weide wirds auch morgen geben.
Verlässlich wird sie stehen,
Man wird wieder zu ihr gehen.

Übers Jahr hinweg dann krankt die Weide,
die Rinde ziert Geritztes und auch Kreide.
Namen allerhand verliebter Paare,
vom Förster dann die Kreidenarbe.
Denn der Baum ist nur erwünscht,
wenn er bekannten Schutz und Schatten bringt.
Schon im Sommer grünt sie nicht,
Blattwerk gelb wie Sonnenlicht.
Keiner kommt mehr, keiner legt sich nieder,
keiner widmet ihr noch Lieder.
Niemand stutzt, niemand streichelt,
niemand der ihr schmeichelt.
Sie gibt noch bis zum letzten Tag,
was sie stets zu geben vermag.
Holt alles raus und ist ganz groß,
bis sie fällt dem Schlächter in den Schoß.

Ein Jahr darauf,
fällt ihr Fehlen dann doch noch auf.
Gepflegt von keinem, nicht geachtet,
ist der Platz wo sie mal stand fremdverpachtet.
Der Boden ist noch wund entwurzelt,
doch was Neues ist ins Loch gepurzelt.
Ein kleiner Fuchs auf der Flucht,
suchte pfotenringend Schutz.
Statt hinter Borke nun in dem Loch,
er sich tief vorm Feind verkroch.
Das Füchschen schnaufend kauernd,
im Erdloch der Erinnerung trauernd.
Hatte einst hier mal gejungt,
als die Weide noch gesund.
Der Greifer hüpfend um das Loch,
teilt Zustand - hungernd noch.
Hatte im Geäst der Weide,
damals das Nest weich wie Geschmeide.

Hand in Hand, dicht neben diesem Thriller,
lief das Pärchen in Umgebung - stiller.
Wollen ihre Liebe ritzen,
haben auch genug vom Schwitzen.
Suchen einen Baum,
um dort ihre Namen reinzuhau'n.
Brauchen Pause - eine Rast,
weit und breit kein Schattenspender-Ast.
Sie enttäuscht und er stink sauer,
"hier stand ne Weide - auch auf Dauer!"
Hatte er ihr doch versprochen,
das sie niemals werd' gebrochen.
Das Pärchen stritt, sie war müde,
unterstellte zickig ihn der Lüge.
Er lies los und ging zum Loch,
"Hier! Hier stand sie doch!"

Der Dichter nahm sein Blatt und einen Stift,
zog los zu ihr, mit hellem Stimmungslicht.
Seit Jahren schon kam er treu zu ihr,
verfasste schöne Zeilen hier.
Nahm den lauen Sommerwind,
schrieb über Launen und das inn're Kind.
Jedes Jahr und immer gleicher Platz,
verzeielte er Schatz für Schatz.
Gut gelaunt und bestens vorbereitet,
trifft ihn fast der Schlag - er bestreitet!
.... Zu glauben was er dann dort sieht,
weiss fast garnicht mehr wie ihm geschieht.
Hat nicht geachtet, im Jahr davor,
das er hier seinen Müll "verlor".
Hat ihn einfach liegen lassen,
ungeachtet Unratmassen.
Ist nun enttäuscht und zieht von Dannen,
schreibt nun grummelig unter Tannen.


Ist erstmal weg was sonst Normal,
werden Menschen sonderbar.
Sie trauern lieber statt zu pflegen,
nehmen selbstverständlich statt zu geben.
Haben nur ihr eigenes Glück im Sinn,
geben sich gern dem Selbstverständnis hin.
Ritzen Narben, hinterlassen Schmutz,
haben nur sich selbst genutzt.
Doch finden dann in aller "Trauer" ,
wie der Dichter, noch Selbstnutz auch auf Dauer.
Hat sich einen schönen Tisch als Arbeitsplatz,
aus der Weide zu Eigen gemacht.
Sitzt nun dran und lächelt stolz,
"was für wunderschönes Holz"
Schreibt glücklich übers Leben,
an toter Weide; man möcht sich übergeben.
Schaut man ganz genau dann hin,
sind noch all die geritzten Namen drin.
Streichelt über diese Herzen,
vergessen all die Weide-Schmerzen.
Tote Weide nützt zwar kei'm
redet man sich dennoch ein.





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Selbstgeschriebene Gedichte

05.03.2021 um 13:20
Wahrheit

Worte klopfen an die Tür,
doch niemand hier.
Warten formuliert ganz klar,
doch keiner da.

Möchten durch den Hörer an den Mann,
doch geht keiner dran.
Sind wirklich wichtig,
doch für andere nichtig.
Versucht noch eine ganze Weile,
doch gegenüber keine Eile.

Auf ein Zettelchen geschrieben,
"ich war da und wär geblieben".
Trauer mitgenommen dann beim Gehen,
ohne je zurück zu sehen.

Das Zettelchen findet den Besitzer,
in den Augen sich sammelt Glitzer.
Es tropft beachtlich auf die Zeilen,
nun will man sich beeilen.
Doch zu spät sangen schon die Ärzte,
auf das verpasste Chance den anderen schmerzte.
Zuoft was verschoben,
sich zu sehr in sich selbst gewogen.

Chancen kommen und sie gehen,
muss achtsam sein, sie zu sehen.
Sind mal verschleiert und mal stechend scharf,
auch nach eigenem Bedarf.

Kein Grund für Wut oder nachzutragen,
kann man lernen nachzufragen.


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Selbstgeschriebene Gedichte

05.03.2021 um 16:51
Mein Mienchen

Mein Mienchen, so soll es sein,
ist ganz Gewiss bald mein.
Es wird geflogen kommen im Paket,
wirst schon sehen- ja das geht. :)
Mein Mienchen gehört zu mir,
war lang genug bei dir!
Gib es her, sonst flipp ich aus,
dann ist bald Aus die Maus. Òò
Mein Mienchen, ich lieb es sehr,
also gib es endlich her.
Ich will es haben, ganz ganz doll (*schmoll*)
sonst wein' ich voll.
Mein Mienchen brauch doch ihr Mama,
na Samma.
Es soll sich wohl fühln in meinem Bett,
gibstes mir? Das wäre nett.
Mein Mienchen, hat die schönsten Flügelchen,
sieht aus wie ein süßes Kügelchen.
Mein Mienchen, ich komm dich holn,
werd dem Sturklotz dann den Arsch versohln. (vorsichtig)
Mein Mienchen, halte aus,
ich bin schon fast vor eurem Haus....
.... und dann hol ich dich da raus!


:troll: :lv:


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Selbstgeschriebene Gedichte

05.03.2021 um 16:57
@Streuselchen

Genial. :lv: Aber... VERGISS ES. :troll:


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Selbstgeschriebene Gedichte

05.03.2021 um 16:59
@Photographer73

Abwarten :trollkiss:


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Selbstgeschriebene Gedichte

06.03.2021 um 15:05
Ich saß so da, in meinem Kämmerlein, ganz für mich, und fast allein.
Da begriff mich ein Gefühl im Nacken glatt, die Atmung wurde schwer, die Augen matt.
Das Gefühl, das kannt' ich schon, wars meine altbekannte Depression.

Kein Augenblick zu früh, so kam sie angekrochen, aus dem Deckenbalken gebrochen,
kippt sich aus 100 Liter Fässern laut und krachend, auf den Boden, hämisch lachend,
schwappt an die Kanten der Fassaden, schwappt an die Ränder der Myriaden
aus Jahren, die sie schon mit mir geht, überall wo meiner träger Körper steht.
Und aus dem Pech, dem Teer, der vom Himmel rann, zog ein Schimmern mich in seinen Bann.

Die schwarze Galle, sie zieht und brodelt und zischt,
als ob das wilde Meer mit heißem Feuer sich mischt,
bildet Formen, Quadrate, Muster und Grimassen,
bis dann endlich, die Augen eine Gestalt umfassen.

Aus dem Meer mitten aus schwarzer Tinte, erst ein, dann ein zweites Auge glimmte,
Ein Grinsen, schief unter krummer Nase, mit zitternden Nüstern in wahnhafter Ekstase,
Hände, klein, mit Fingern lang und dürren Klauen, die in Teufelseifer auf den Boden hauen.
Die Spitzen Ohren sind eng angelegt, die schmalen Augen springen angeregt
über den Boden, die Wände, seine Füße und die Hände.

Dreikäsehoch steht er vor mir, mein persönlicher kleiner Homunculi.
"Sieh da, so trifft man sich,
nicht nur im hirnigem Zwiegestreit,
sondern von Angesicht zu Angesicht!
Ich mach mich jetzt in echt mal breit
denn auch Dämonen sind es leid,
immer nur im Dunkeln sitzen,
ich bin nicht dumm,
das macht Nas und Rücken krumm!
Du selber bist ohenhin nicht ganz gescheit, ich bin dass elende streiten leid,
und so: J'accuse! - Was ist aus dir geworden?
J'accuse! - Wann hat dich das Leben je umworben?
J'accuse! - Wen erdrücken die inneren Horden?
J'accuse! - Es soll wohl doch so sein, für immer du und ich, hier allein!
J'accuse! - Denn wenns nicht so wär, wie wär es dann? Du wärst mehr - du wärst ein Mann!
J'accuse! - und was soll das für ein Mann sein? Der jeden zweiten Tag nicht hebt das Bein
auch nur einen Schritt weit vor die Tür, als wäre das besondere Kür,
sich nur aufzuraffen und sich wohlzutun, sich nicht gerieren als wäre man der Gottessohn,
der die Sünden und die Last zu schultern wusste, die der Herrgott auf ihn abwälzen musste,
zum Wohle alle anderer, denn die Geschichte nur darüber lacht - das hat bis heute keinem was gebracht.
Und so bringts auch dir nicht, unglückseeliger Menschensohn, manche sind zerschmettert, das ist heuer deren Lohn.

Und mancher Lohn ist bitter, und dieser noch viel bitterer:
J'accuse! - Du bist selber Schuld, du elender Geschichtsklitterer."

So starrte ich hinab auf das ölige Wesen, dass gerade noch eine Metapher gewesen,
jetzt schon leibhaftig vor mir stand, als wäre ich Atreju, und dies ein Wunderland.
Fast rechne ich damit, dass ein Glücksdrache mich zum Himmelsritt
entführt aus der surrealen Welt, die mich gerade im festen Griffe hält.

Und so ring ich mit den Worten und trotz all der Bücher, allerorten,
schaff ich nur einen einziges Wort in einem einzigen Satz
"Was?"

to be continued


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Selbstgeschriebene Gedichte

06.03.2021 um 17:19

von Bärtierchen, Mienchen und einer brennenden Alten

Es war einmal ein königlicher,
der gab nie ab und wollte nur alleine haben.
Der Besitz ihn stimmte fröhlicher,
er saß umringt von all den Gaben.

Ob geflügelt oder mit Staubsaugschnute,
der König die Bettelei ignorierte,
war ihm EGOISTISCH perfekt zu Mute,
er seine Habe stets forcierte.

Sein Weib, die wirklich arme Seele,
wollte Mienchen nur einmal wiegen,
UNTERDRÜCKT gänzlich königlicher Befehle,
konnte nichts dran biegen.

So weinte sie, Tag ein Tag aus,
der König LACHEND und gemein,
fühlte sich ausgeschlossen aus seinem Haus,
welches er nannte sein Bestimmerheim.

Von außen kratzend an der Scheibe,
stand sie da, mit zerzaustem Haar ( :lolcry: )
sah Mienchen und Getierchen Bär ne Weile,
und er, der König, lachte gruslig sonderbar!!!

"Alles meins meins meins" hörte man ihn rufen,
sie sank zusammen, verzweifelt und tief zerrissen.
Auf allen vieren bestieg sie die Stufen,
doch er stieß sie runter, ganz verbissen.

Spoiler Nun folgt der wirklich dramatische Teil mit nem kleinen Stilwechsel :troll:

Gegeißelt saß Mienchen auf der Couch, die Bärchen auf dem Tisch,
nichtmals Wasser macht er ihnen frisch!
Müssen schwimmen in Brack und Modder,
er lässt sie "leben" wie Familie Flodder!

Seine Frau, von Trauer schon ganz schwach,
muss den Anblick ertragen - in der Nähe fließt ein Bach.
Sie entschied es zu beenden,
ging zum sterben halt zu den Enten.

Doch ein Ruf aus seinem Hause,
verleitet sie zur kurzen Pause,
er schreit "so war das nicht gedacht"
du solltest brennen heute Nacht!!

Sie entrüstet und kanns nicht fassen,
für seine Habe würd er noch die Hunde loslassen.
Er teilt nix, keine Kinder,
auch keine Rinder.

Diese arme arme Frau,
wer das ist wisst ihr ganz genau...
drum hütet euch vor der Liebe,
gebt nach euch jedem Triebe.
Sonst endet ihr wie sie,
ohne süss Gekuscheltier!




*dramatischer Blick*
*Verbeugung*
*Vorhang zu*

In Liebe, für @Photographer73
:) :)


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Selbstgeschriebene Gedichte

07.03.2021 um 15:38
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:*dramatischer Blick*
*Verbeugung*
*Vorhang zu*

In Liebe, für @Photographer73
:) :)
Du bist so bescheuert ! :D Und ich mußte wieder soo lachen beim lesen. Fehlte nur noch die dramatische Musik... :D

Youtube: Frank Sinatra - My Way (Live At Madison Square Garden, New York City / 1974 / 2019 Edit)
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@EinElch

Deine Zeilen haben mich wirklich beeindruckt. Geht stark unter die Haut...


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Selbstgeschriebene Gedichte

07.03.2021 um 15:54
@Photographer73

Ja danke. Ich trug die Idee schon länger, eine Depression mal im Stile von Faust etwas mephistophelitisch zu personalisieren, das werde ich auch noch weiter stricken.

Mal sehen wo das noch hinführt.


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Selbstgeschriebene Gedichte

07.03.2021 um 16:14
@EinElch

Sehr düster, atmosphärisch... macht das Ganze dadurch aber auch sehr greifbar. Erinnerte mich ein bisschen an de Goyas "El sueño de la razón produce monstruos", wenn das Bild aber natürlich auch eine andere Bedeutung hat.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Mal sehen wo das noch hinführt.
Bin gespannt.


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Selbstgeschriebene Gedichte

07.03.2021 um 21:07
Teil 1

Spoiler
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ich saß so da, in meinem Kämmerlein, ganz für mich, und fast allein.
Da begriff mich ein Gefühl im Nacken glatt, die Atmung wurde schwer, die Augen matt.
Das Gefühl, das kannt' ich schon, wars meine altbekannte Depression.

Kein Augenblick zu früh, so kam sie angekrochen, aus dem Deckenbalken gebrochen,
kippt sich aus 100 Liter Fässern laut und krachend, auf den Boden, hämisch lachend,
schwappt an die Kanten der Fassaden, schwappt an die Ränder der Myriaden
aus Jahren, die sie schon mit mir geht, überall wo meiner träger Körper steht.
Und aus dem Pech, dem Teer, der vom Himmel rann, zog ein Schimmern mich in seinen Bann.

Die schwarze Galle, sie zieht und brodelt und zischt,
als ob das wilde Meer mit heißem Feuer sich mischt,
bildet Formen, Quadrate, Muster und Grimassen,
bis dann endlich, die Augen eine Gestalt umfassen.

Aus dem Meer mitten aus schwarzer Tinte, erst ein, dann ein zweites Auge glimmte,
Ein Grinsen, schief unter krummer Nase, mit zitternden Nüstern in wahnhafter Ekstase,
Hände, klein, mit Fingern lang und dürren Klauen, die in Teufelseifer auf den Boden hauen.
Die Spitzen Ohren sind eng angelegt, die schmalen Augen springen angeregt
über den Boden, die Wände, seine Füße und die Hände.

Dreikäsehoch steht er vor mir, mein persönlicher kleiner Homunculi.
"Sieh da, so trifft man sich,
nicht nur im hirnigem Zwiegestreit,
sondern von Angesicht zu Angesicht!
Ich mach mich jetzt in echt mal breit
denn auch Dämonen sind es leid,
immer nur im Dunkeln sitzen,
ich bin nicht dumm,
das macht Nas und Rücken krumm!
Du selber bist ohenhin nicht ganz gescheit, ich bin dass elende streiten leid,
und so: J'accuse! - Was ist aus dir geworden?
J'accuse! - Wann hat dich das Leben je umworben?
J'accuse! - Wen erdrücken die inneren Horden?
J'accuse! - Es soll wohl doch so sein, für immer du und ich, hier allein!
J'accuse! - Denn wenns nicht so wär, wie wär es dann? Du wärst mehr - du wärst ein Mann!
J'accuse! - und was soll das für ein Mann sein? Der jeden zweiten Tag nicht hebt das Bein
auch nur einen Schritt weit vor die Tür, als wäre das besondere Kür,
sich nur aufzuraffen und sich wohlzutun, sich nicht gerieren als wäre man der Gottessohn,
der die Sünden und die Last zu schultern wusste, die der Herrgott auf ihn abwälzen musste,
zum Wohle alle anderer, denn die Geschichte nur darüber lacht - das hat bis heute keinem was gebracht.
Und so bringts auch dir nicht, unglückseeliger Menschensohn, manche sind zerschmettert, das ist heuer deren Lohn.

Und mancher Lohn ist bitter, und dieser noch viel bitterer:
J'accuse! - Du bist selber Schuld, du elender Geschichtsklitterer."

So starrte ich hinab auf das ölige Wesen, dass gerade noch eine Metapher gewesen,
jetzt schon leibhaftig vor mir stand, als wäre ich Atreju, und dies ein Wunderland.
Fast rechne ich damit, dass ein Glücksdrache mich zum Himmelsritt
entführt aus der surrealen Welt, die mich gerade im festen Griffe hält.

Und so ring ich mit den Worten und trotz all der Bücher, allerorten,
schaff ich nur einen einziges Wort in einem einzigen Satz
"Was?"


Teil 2:

"Wie, 'was?'; Ja 'was'!
Ich sage dir 'was' und zwar das:
Nein, das ist kein Sockenschuss
und auch die Iris sich nicht täuscht,
Es ist ein waschechter Homunculus,
um dessen Ecken Licht sich bäuscht;
Die Erkenntnis folgt ihm auf dem Fuss.

Deine Netzhaut ungläubig, so munkelt sie
angesichts der Dinge, die sie kaum glaubt,
zum Hirn hinauf verwirrt: 'Ist es ein Homunculi?
Mit dürren Beinen und kaum Haar am Haupt?'
Sowas, nein Sowas sah dein Aug' noch nie!

Und auch Verstand nur schwer kanns fassen
und das Bild in die Welt hinaus entlassen,
beinahe nur ein blinder, dunkler Fleck
mit Pech, mit Glück ist's Fliegendreck!

Bleib nun länger mit dir erhalten,
Kann den Wahnsinn dir verwalten,
der Tag um Tag aus jeder Pore quillt,
emsig suchend, immer todgewillt,
in die Ruinen der Vergangenheit,
in alte Räume der Befangenheit
in denen dein "Ich" tatsächlich sitzt,
im aufgeregten Traum ein Blick nach außen blitzt.

Dort aus ähnlichen Gefilden,
aus ganz ähnlichen Gebilden,
so krumm und schief und quer
dass zu richten man schafft nicht mehr,
kam ich zu dir geflossen,
von dir selber ausgegossen,
von dir selber herbeschworen
von dir selber, selbst! auserkoren."

"Das heißt, du kleiner Teufelskerl
kamst aus meinem Herzen her?
Welch Unsinn, welche Lüge!
Kamst doch weder durch die Türe,
Durch die Nase, durch die Ohren,
auch nicht vom Darm vergoren -
vom Himmel tropftest du soeben
warst bis eben nie am Leben!
Ein Hirngespinst im eigenen Wahn,
meine Fantasie hats schlicht vertan!"

So sprach ich und schloss die Augen
Und ballte Fäuste in den Taschen;
verlor nach Augenaufschlag jeden Glauben:
Saß der Wicht noch dort, fast war mir nach lachen.

"Übermüdet muss ich sein, so erklärt es sich!
Müde erkennt man überall ein Gesicht!
Denn Schlaf, den hab ich wenig,
und den ich hab ist schwierig -
Eine gute Mütze voll nächtlicher Ruh
mit allen Läden und den Fenstern zu,
sollt den Verstand mir wiederherstellen
und sich nicht fortgesetzt querstellen.

Du bist sicher kein Homunculus!
Bestenfalls mein Runzelfuß,
ein Streich der blanken Nerven
des erlahmten Ichs ohne Reserven,
den ich in fieberhafter Torheit
Nicht ignoriert bekomme - Kleinigkeit!

In den nächsten Stunden schon bist du verschwunden!
Vom Angesicht der Erde wirst du fallen, wenn ich schlafen werde!"

"Du denkst, du wirst mich so fix los?
Ich entspringe Phantasias Schoß?
Das tu ich nicht,
Du Milchgesicht!
Meine Gegenwart ist jetzt dein Los!

Ich stehe jetzt länger hier
Und gerne spiel ich dir
- ich irre,
du kirre -
Ein Lieblingslied von mir!

Denn der irre Fiedler in deinem Kopf
der bin ich, du bemitleidenswerter Tropf!"
"Ich erkenne die Stimme
der ich nie entrinne!"
"War das die Erkenntnis, auf die ich hoff?"

to be continued


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Selbstgeschriebene Gedichte

07.03.2021 um 21:43
@EinElch

Zudem was ich dir dazu schon geschrieben hatte kommt jetzt noch ein Wahnsinn für Teil 2 hinzu.
Wirklich unfassbar gut und jeder der auch davon "besessen" kann absolut nachempfinden was du da schreibst und was du aussagst (ich zumindest)
Selten das ich so berührt bin und gleichzeitig etwas zwangsnackt (sinnbildlich)

Mach bitte bloß weiter. Deine Verse sind großartig


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Selbstgeschriebene Gedichte

07.03.2021 um 21:49
@Streuselchen

Ich erröte und bin in tiefster Demut!

Ich hoffe, ich kann die gefühlte Verbindung aufrecht erhalten.
Mal sehen, wann die Muse mich wieder küsst, sowas schreib ich immer eher spontan, wenn mir ein guter Reim einfällt, um den ich den Rest herumstricken kann.

Ich glaube dieses Mal war es "Sockenschuss - Homunculus" und "Nerven - Reserven", und das Bild des irren Fiedlers, die ich verwursten wollte.

(Rechtschreibfehler rühren daher, dass ich z.Z. auf dem Handy tippe. Ich schreibe das noch mit Regieanweisung irgendwann ins Reine.)


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Selbstgeschriebene Gedichte

07.03.2021 um 21:55
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Rechtschreibfehler rühren daher, dass ich z.Z. auf dem Handy tippe. Ich schreibe das noch mit Regieanweisung irgendwann ins Reine.)
Pff die interessieren (mich) garnicht wenn die Botschaft dennoch einschlägt wie ein Meteorit.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:schreib ich immer eher spontan, wenn mir ein guter Reim einfällt, um den ich den Rest herumstricken kann.

Ich glaube dieses Mal war es "Sockenschuss - Homunculus" und "Nerven - Reserven", und das Bild des irren Fiedlers, die ich verwursten wollte.
So geht es mir auch. Oft schieße ich nochmal hoch im Bett oder wenn ich eigentlich was anderes mache, muss ein paar Wörter notieren die mir durch den Kopf schossen und dann wird da Stück für Stück ein Vers draus und wenn meine Gesamtstimmung dann passt, wird es irgendwann ein spontanes Gedicht.
Mein Problem ist, dass ich oft in Aphorismen denke und kurze knackige Botschaften eher Aussagekraft haben, als ein Gedicht. Aber ich finde sie zu schade um sie allein stehen zu lassen und möchte ihnen eine Geschichte dazu schenken ^^
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ich hoffe, ich kann die gefühlte Verbindung aufrecht erhalten.
Ich denke das kriegst du hin.
Zumindest ich kann alles nachempfinden und das fühlt sich gut an. Verstanden zu werden ohne das man was erklären muss.

Bin sehr auf Teil 3 gespannt.


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Selbstgeschriebene Gedichte

07.03.2021 um 22:01
@Streuselchen

Was ja auch hilft, ist klassische Musik - wenn die Töne und Takte dann irgendwann klingen wie Silben.
Ich hab als Kind schon immer gerne irgendwelche Schwachsinnstexte auf die Instrumentals in Stücken gedichtet.

Weißt was ich meine? :D


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