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Welches Buch lest ihr gerade?

7.161 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bücher, Lesen, Literatur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Welches Buch lest ihr gerade?

29.10.2017 um 14:54
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich fand den Herrn der Ringe schon äußerst zäh zu lesen, aber das Silmarillion war geradezu unlesbar.
@Groucho

sind halt viele Kurzgeschichten bzw. Episoden...aber Silmarillion ist doch mega vor allem weil es ein Prequel zu Hobbit und Herr der Ringe ist und einiges erklärt "Wo kommen die Elfen her" "Wie wurde Sauron ein so böser und mächtiges Wesen" und "War Sauron schon immer in Mordor oder wo kommt der her?" Das einzige was mich stört das in Folge Auflagen vom Silmarillion die Herkunft Galadriels halb korrigiert wurde. Ursprünglich wurde sie als eine sog. Maia bezeichnet die ja so eine Art unterer Rang von Valar (Götter) darstellen...Sauron selber war ja auch ein Maia wenn ich das richtig im Kopf habe. In den Neuauflagen ist sie soweit ich weiss nur noch eine Elfe die halt ewig alt ist und den Marsch von Valinor nach Mittelerde mitgemacht hat.

Ich hatte viel mehr Probleme damit "Der Hobbit" zu lesen weil es sich nun ein mal liest wie ein Kinderbuch (auch wenn Tolkien das nicht so gerne gehört hat)

Man merkt Tolkien natürlich seine Erzkatholische Seite an aber trotz allem klasse Buch :)

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29.10.2017 um 14:57
Zitat von King_KyussKing_Kyuss schrieb:Ich hatte viel mehr Probleme damit "Der Hobbit" zu lesen weil es sich nun ein mal liest wie ein Kinderbuch (auch wenn Tolkien das nicht so gerne gehört hat)
Der Hobbit war das einzige Tolkien Buch, das ich wirklich gern gelesen habe. :D

Aber ich bin eigentlich auch kein Fantasy Fan.


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29.10.2017 um 15:01
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Der Hobbit war das einzige Tolkien Buch, das ich wirklich gern gelesen habe. :D
@Groucho

siehste ich hab es gehasst...Bilbo Beutlin auch ...der nur mit Homer-Effeckt (der von Simpsons nicht der Alt-Grieche) sich durch das Buch schlängelt. Diesem Buch hat einfach das epische und mysteriöse gefehlt. Vielleicht war auch mein Fehler das ich mit 16 Herr der Ringe gelesen habe ...und der Hobbit dann erst im alter von 28...da hatte ich alles andere von ihm bereits gelesen und war quasi meiner Kindheit entwachsen.... dementsprechend konnte ich mich für den Hobbit nicht mehr begeistern.


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30.10.2017 um 14:10
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:aber das Silmarillion war geradezu unlesbar
Dann bin ich wenigstens nicht der einzige.
Zigmal habe ich angefangen, am Anfang  :D , in der Mitte; es steht weiter neben all den anderen Tolkienwerken.


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Venom ehemaliges Mitglied

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01.11.2017 um 21:46
9783836244930 800Original anzeigen (0,6 MB)


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01.11.2017 um 21:50
Viel Glück! Viel Spaß!

Warum C#?


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02.11.2017 um 00:42
Arkadi Strugatzki - Picknick am Wegesrand

Ein geniales Stück russischer Sci-Fi Literatur.


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Venom ehemaliges Mitglied

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02.11.2017 um 00:44
Zitat von RahipBrunsonRahipBrunson schrieb:Warum C#?
Weil ich eigentlich vorhatte eine Ausbildung als Game-Developer zu machen und da sind C# und C++ gefragt aber primär C# wie ich gesehen habe. Bevor ich aber für die Ausbildung 12.000€ zahle versuche ich es erstmal mit dem Buch um überhaupt zu sehen ob ich "gescheit genug" bin fürs Programmieren ^^


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02.11.2017 um 01:16
Zitat von ObrienObrien schrieb:Arkadi Strugatzki - Picknick am Wegesrand

Ein geniales Stück russischer Sci-Fi Literatur.
Das Buch ist grandios. Ich bin als Vorlage zu der nicht weniger grandiosen Verfilmung durch Tarkowskij darauf gestoßen und habe es vor zwei Jahren gelesen.

https://www.allmystery.de/blogs/narrenschiffer/arkadi__boris_strugazki__picknick_am_wegesrand


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02.11.2017 um 01:22
@Narrenschiffer

Den Film habe ich auch gesehen und auch das Spiel gespielt, das lose auf der Romanvorlage basiert. Ganz große Literatur, ein echter Mindblower. :)

Schade nur, das ein großer Teil der Filmcrew aufgrund der Dreharbeiten verstorben ist.


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02.11.2017 um 09:46
Werner Fuld - Das Buch der verbotenen Bücher

41RR5jhMqgL. SX314 BO1204203200

Eine Universalgeschichte im geschichtswissenschaftlichen Sinn ist es nicht, aber ein Zeiten und politische Systeme umfassender Einblick in die Geschichte der staatlichen und religiös motivierten Zensur von der Chin-Dynastie bis in die Gegenwart.

Schwerpunkt dabei ist die Zensur, welche durch die katholische Kirche veranlasst wurde, sowie die Bücherverbrennung in der NS-Zeit, aber auch die Passagen über das antike Rom, das absolutistische Frankreich und die moderne Bundesrepublik Deutschland sind ausführlich und lesenswert. Interessant auch, welchen Einfluss fundamentalistische Protestanten in den USA auf die Buchzensur hatten und zum Teil noch haben.

Auch werden Einblicke in das Zensurwesen im Deutschen Bund (Metternich), in der Sowjetunion und der DDR sowie in den islamisch regierten Staaten geboten.

Grundtenor des Buches ist: Bücher, selbst Autoren können vernichtet werden, die Texte wie die Ideen nicht. Ihr Ziel können Zensoren langfristig nicht erreichen.

Gewöhnungsbedürftig in diesem Sachbuch ist der Aufbau, vor allem die erste Hälfte ist assoziativ und lässt aufgrund des zeitlichen und räumlichen Hin- und Herspringens keine Ordnungsstruktur erkennen. Erst gegen Ende setzt sich das zeitliche Prinzip durch.

Ein paar Links im Spoiler

Wikipedia: Werner Fuld
https://www.kiwi-verlag.de/buch/das-buch-der-verbotenen-buecher/978-3-462-30546-3/
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/werner-fuld-das-buch-der-verbotenen-buecher-ideen-lassen-sich-nicht-einaeschern-11791761.html




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02.11.2017 um 23:04
Jim Thompson - Recoil

0679733086

Patrick Cosgrove ist ein zwiespältiger Charakter: noch vor seinem achtzehnten Geburtstag betritt er mit einem Jagdgewehr eine Bank in der Provinzstadt, in der er aufgewachsen ist. Eigentlich will er jagen gehen und Geld von seinem Konto abheben, aber durch sein ungeschicktes Verhalten wird ein Bankraub daraus, er flieht mit seinem Wagen Richtung Flughafen und will mit vorgehaltener Waffe noch ein Flugzeug entführen. Das geht nicht gut: er erhält eine fünfundzwanzigjährige Gefängnisstrafe. Nach 15 Jahren schreibt er Hunderte von Briefen, um auf Bewährung freigesetzt zu werden.

Als der Gefängnispsychologe für ihn eintritt und ihn rausholt, weiß Patrick nicht, dass jener ihn für einen Lebensversicherungsbetrug benötigt (als Schein-Mörder) und zur Verschleierung der Tat sich ganz tief in die Machenschaften der rechtsradikalen Granden der wohl texanischen Öl-Stadt, die wirtschaftlich am absteigenden Ast ist, verstrickt hat.

Nach unzähligen Verstrickungen und einem Mord an einem wissenden Privatdetektiv endet - ungewöhnlich für Thompson - der Thriller mit einem Happy-End. Die Machenschaften des Psychologen und dessen Freunde werden von der Bewährungshelferin aufgedeckt und Patrick heiratet als freier Mann die Frau des Psychologen, welche dieser wegen einer Ex-Patientin verstoßen hat.

Interessant bei diesem 1953 veröffentlichten Noir-Thriller ist, dass der Protagonist als Leser vorgestellt wird, der im Gefängnis unter anderem Marx und Schopenhauer gelesen hat, und dass die Anhänger der "Patriotic Phalanx" Schulbücher säubern möchten (als Lobbyisten für Schulbuchverlage, welche die Konkurrenz aus dem Geschäft drängen wollen).

Thompson hat sich in diesen politischen schweren Zeiten sehr eindeutig positioniert. Dieser Thriller ist sehr lesbar  und Patrick eine Mischung aus naiv und klug, aber der erste "Held" Thompsons, der für mich sympathisch rüberkommt.


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03.11.2017 um 10:31
Steven Erikson - Die Gärten des Mondes (Spiel der Götter Reihe)

51AoEYRkZML. SX314 BO1204203200

Für Sergeant Elster war stets klar, dass er dem malazanischen Imperium treu ergeben ist, egal wie schlecht er von seiner Herrscherin behandelt wurde. Auf ihren Befehl begibt er sich in die feindliche Stadt Darujistan, um deren Eroberung vorzubereiten. Doch als er und sein Trupp eintrifft, schwebt bereits die finstere Festung Mondbrut wie eine schützende Hand über der Stadt – und der Plan der Imperatrix zur Vernichtung Mondbruts kann sehr leicht auch Elster und seine Leute mit in den Tod reißen.


Hab gestern angefangen und das 1. Kapitel gelesen... ich bin gespannt was da noch so auf mich zu kommt :Y: Ich bin ja Fan von so Buch-Serien die über mehr als "nur" 3 Bänder gehen...da hab ich beim Spiel der Götter ja noch mind 14 Bände vor mir :D


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03.11.2017 um 23:49
Adolph Müllner - König Yngurd

51z2UUaaK6L. SX325 BO1204203200

Nach seinem Erfolgsstück Die Schuld veröffentlichte der sächsische Jurist und Literat Adolf Müllner dieses eigenartige norwegisch-dänische Königsdrama, das um 1000 v. Chr. angesiedelt ist und trotzdem in einer mittelalterlichen Idealwelt mit Burgen und Rittern spielt, welches er Friedrich August von Sachsen widmete.

Der verstorbene Übervater ist König Ottfried, dessen Gruft zu Beginn des Stückes durch ein Wintergewitter schwer beschädigt wird.

  • König Yngurd von Norwegen ist ein von König Ottfried adoptierter Bauernsohn und mit dessen Tochter verheiratet. Er regiert absolutistisch und lässt dem norwegischen Adel keine Mitsprache
  • König Alf von Dänemark (aus der Familie des Ahnvaters von Dänemark und Norwegen, König Ubo) greift Norwegen an
  • Fürst Oskar ist in Alfs Gefolge. Er ist jung und ein "Bastardsohn" von König Ottfried (Halbbruder von Yngurds Frau).


Die Story:

Yngurds Armee ist der dänischen Armee nicht gewachsen, kann aber Oskar gefangen nehmen, der als schönes wie herzensgutes Ebenbild von Ottfried jedoch von den norwegischen Ständen als König akzeptiert wird. Der Mordanschlag Yngurds gelingt zwar nicht, aber bei der Flucht aus der Gruft seines Vaters, in die er eingesperrt wird, stürzt Oskar in den Tod. Yngurds Tochter, die ihn liebt, und seine Frau kommen auch ums Leben, als sie zu Oskars Leiche, die auf einem Meeresfelsen liegt, eilen. Ottfrieds Geschlecht ist ausgestorben.

Yngurd ist nun wieder ein Bauernsohn und übergibt unter dem Druck der aufständischen Adeligen die Königskrone an Alf, der somit Dänemark und Norwegen unter seiner Herrschaft vereinigt.

Was Müllner aussagen will, ist schwer nachzuvollziehen. Ob Yngurd als diktatorisch regierender Aufsteiger Napoleon symbolisieren soll und in dem Stück die "liebevolle" Herrschaft des alten Adels wieder hergestellt wird, wie sie beim Wiener Kongress auch wieder eingesetzt worden ist? Als Freund Kotzebues ist dies bei Müllner durchaus denkbar.

Fürs Theater war es sicher eine große Show, obwohl die langen gereimten Monologe für die Darstellerinnen und Darsteller wohl eher zäh waren. Wie erfolgreich das Stück war (Müllner war mit Die Schuld ein Kassenschlager), konnte ich nicht nachrecherchieren.


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05.11.2017 um 17:16
John F. Montgomery - Hungary: The Unwilling Satellite

41JQ7358VGL. SX310 BO1204203200

Montgomery war US-Botschafter in Budapest zwischen 1933 und 1941. Seine Memoiren sind ein faszinierendes Zeitbild, da er in seinem Amt akribisch die politischen Geschehnisse in Ungarn wie Mittel- bzw. Südostmitteleuropa gesammelt hat.

Während seiner Zeit im Amt entwickelte sich eine Freundschaft zu Horthy, und nach dem Krieg organisierte Montgomery ein Unterstützungskomitee, welches die Familie Horthy im portugiesischen Exil unterstützte.

Aber dennoch ist das Buch keine Apologie der Politik Horthys, sondern es bietet einen tiefen Einblick in ein innen- wie außenpolitisch zerrissenes Land.

Interessant auch zu lesen, dass die Beziehungen der Alliierten zueinander, insbesondere zur Sowjetunion, bereits zu Kriegszeiten sehr gespannt waren. So wird die sowjetische Besetzung Bulgariens, das zwar Krieg gegen die USA und GB erklärt hat, aber nie gegen die SU, schlichtweg als Überfall und "Einsacken" bezeichnet.

Im Anhang findet sich ein beklemmender Bericht der Schweizer Botschaft über die Schrecken Budapests während der Blockade bzw. im Anschluss bei der Besetzung durch sowjetische Truppen.

Sehr hilfreich ist im Anhang eine chronologische Auflistung bedeutender internationaler Verträge von 1933 bis 1945.

Das Buch ist auch online zu lesen:
http://www.hungarianhistory.com/lib/montgo/

Wikipedia: John Flournoy Montgomery


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07.11.2017 um 02:33
Zitat von RahipBrunsonRahipBrunson schrieb am 01.11.2017:Viel Glück! Viel Spaß!

Warum C#?
Guter Zug !
Wie die Züge unser Landschaft veränderten.


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07.11.2017 um 06:43
f3cbb5c6dc0bd6cdd847d04f3a08efd4.jpgitok5qqvLeJSOriginal anzeigen (0,2 MB)

Gestern angekommen.
Juhu, ich muss auf englisch lesen


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10.11.2017 um 13:28
Ich lese gerade einen schönen romantischen Roman "Mädchen mit dunklen Augen"


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10.11.2017 um 13:33
91dPcJjM3HLOriginal anzeigen (0,5 MB)


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11.11.2017 um 21:28
Albert Camus - Der Mensch in der Revolte

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In diesem 1951 erschienenen philosophischen Werk schreibt sich Camus von seiner kommunistischen Vergangenheit frei und versucht ausgehend von seinen damals geschätzten 70 Millionen Opfern des Faschismus und Kommunismus philosophisch sich totalitären Ideologien zu nähern.

Dabei ist ihm kein Anliegen, faschistische, nationalsozialistische oder kommunistische Ideologien aus sich selbst zu erklären bzw. zu widersprechen, sondern er geht von der Dichotomie Revolte versus Revolution aus.

Revolte war für ihn Prometheus gegen Zeus, Spartacus gegen die römische Sklavenhaltergesellschaft: das Ich will sich in seiner Würde rehabilitieren.

Revolutionen definiert Camus weitergehend. Es geht nicht um die Wiederherstellung der Würde, sondern um den Sturz von Göttern, um den Sturz von Prinzipien, um die grenzenlose Freiheit, und dies extrapoliert Camus anhand von vier Beispielen (drei historische, ein literarisches): de Sades, der Jakobinerherrschaft, des Nationalsozialismus, des Kommunismus.

Die Revolution in den Romanen de Sades engt sich in Katakomben von Burgen und Schlössern ein, die totale Freiheit äußert sich in der Tortur von Versklavten. Dies ist für Camus die Blaupause für die drei Höllen auf Erden, die alle sich wie de Sade einigelten und die Menschen versklavten: die Jakobiner in Frankreich mit dem Tugendterror - "Beweist eure Tugend oder geht in die Gefängnisse" ist der totalitäre Slogan, der Gefängnisse schließlich durch Gouillotinen ersetzt und die totalitären Herrschaftsformen des 20. Jahrhunderts vorwegnimmt.

Die Revolution hat schließlich nichts mehr mit der Revolte zu tun, welche die Würde des Menschen wieder herstellen möchte.

Lenin verschiebt den Verfall des Staats auf den Zeitpunkt, an dem die Menschen "nach ihren Bedürfnissen" versorgt werden können - also auf den Sankt-Nimmerleinstag, bis dahin regiert die Partei im Namen der Geschichte und besitzt die absolute Freiheit über ein versklavtes Volk.

Für Hitler ist die Geschichte die tausendjährige Herrschaft des deutschen Volks, welches - wie auch die Partei Lenins - ihn und seine Partei ermächtigt zu töten und vernichten, wie es beliebt.

Kernpunkt in Camus' Analyse ist die Vernichtung von göttlichen und moralischen Prinzipien. Dies führt zu einer nihilistischen Absolutsetzung einer historischen Mission, welche es notwendig macht zu vernichten, was diesem Ziel entgegensteht. Dies ist die philosophische und ideologische Klammer der totalitären Herrschaft der Jakobiner, der Kommunisten, der Nationalsozialisten.

Eigentlich ist das Buch eine Sammlung von Essays, doch wegen der Klammer der Analyse von totalitärer Macht, erkennt man dies nur an manchen Redundanzen bzw. an Analysen, die das Thema sehr weit fassen: der französischen Philosophie der Aufklärung, der romantischen Kunstbewegung, dem Individualismus Stirners sowie dem Nihilismus Nietzsches sind große Räume gewidmet.

Wer immer sich mit totalitären Herrschaften näher beschäftigen möchte: dieses Buch von Camus ist unumgänglich, wenn wegen der hohen Komplexität auch nicht unbedingt als erste Lektüre.


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