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7.170 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bücher, Lesen, Literatur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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13.08.2023 um 00:07
Kapitän Larrins Entlarvung (Rolf Torring 6)

Torring6Original anzeigen (0,3 MB)

Mit dem Schoner, auf dem sich Torring, Warren und Pongo gerettet haben, geraten sie in der Malakka-Straße in einen Taifun, den sie überstehen, aber an einer Insel stranden lässt. Auf dieser Insel herrscht ein Malaien-Häuptling namens Toeba, der die beiden bei einer Erkundung nicht mehr von der Insel lassen will. Doch hören sie eine englische Frauenstimme um Hilfe schreien. Langsam und nach mehreren Gefangennahmen sowie einer weiteren Fahrt auf eine der Anambas-Inseln stellt sich heraus, dass der angeblich bei einer Meuterei gefangene Kapitän Larring Teil einer Schmugglerbande ist, der sein Geld auch mit Frauenhandel erwirbt. Gemeutert wurde, da er seinen Anteil nicht mit der Mannschaft teilen wollte. Torring und Warren können die Frau, eine Tochter eines britischen Offiziers in Singapur, welche Toeba nach einem festlichen Empfang entführen ließ, um sie als Sklavin zu heiraten (dieses Motiv scheint sehr beliebt zu sein), befreien und mit einem entwendeten Motorboot nach Singapur bringen, wo sie ihrem Vater übergeben wird. Die Polizei kümmert sich um Larrin und Toeba. Damit ist die Story aus.

Da derzeit das Konzept Weißsein groß in Diskussion ist, fällt dann eine kurze Passage ins Auge, als Torren und Warren als Gefangene Zwangsarbeit zur Errichtung eines Palastes für Toeba leisten sollen. Warren äußert:
Es war eine Qual für uns, und ich schwor Toeba innerlich Rache. Ich wollte es ihm zeigen, was es hieß, weiße Menschen zur Sklavenarbeit heranzuziehen.


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13.08.2023 um 01:03
Das Ungeheuer von Au-Waia (Wastl 26)

Wastl-26Original anzeigen (0,3 MB)

Diesmal geht es in die Südsee und auf der Insel Au-Waia werden die friedlichen Einwohner von einem weißen Nashorn bedroht. Wastl und die Goldmasken kommen darauf, dass hinter dem Rätsel ein etwas durchgeknallter Zoologe steckt, der Professor Barabas bekannt ist. Es will beweisen, dass Nashörner zähmbar sind. Nach einigen Kämpfen gibt sich der Zoologe geschlagen, Professor Barabas lässt ein weibliches Nashorn einfliegen, in das sich das weiße verliebt. Der etwas durchgeknallte Zoologe und die Königin des Au-Waia-Stamms finden auch zueinander und heiraten.


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13.08.2023 um 08:53
Wer die Toten stört von Carolyn Haines

Am Ende dieses Sommers von Carolyn Haines

Beide sehr gut und deshalb noch eins

Der Fluss des verlorenen Mondes

Carolyn Haines

2007 - 525 Seiten

Als die sechzehnjährige Mattie im Sommer 1926 in das beschauliche Städtchen Jexville im Süden Mississippis zieht, erscheinen ihr die neuen Nachbarn ebenso trostlos und verstaubt wie die von der Sonne ausgedörrten Lehmstraßen. Die Menschen begegnen der lebenslustigen jungen Frau mit Misstrauen. Doch dann geschehen geheimnisvolle Dinge am Fluss ...

https://books.google.de/books/about/Der_Fluss_des_verlorenen_Mondes.html?id=5Id2zkkWUxEC&source=kp_book_description&redir_esc=y

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13.08.2023 um 18:42
20230810 083016Original anzeigen (3,9 MB)

Furchtbarer Sozialkitsch. Gerhard Schröder hätte bestimmt hierzu gesagt: "Eure Armut kotzt mich an!" Olaf Scholz hat es gelesen und dabei geweint... So hat er es zumindest im Interview gegenüber der Süddeutschen angegeben. Immerhin kann man nach der Lektüre sehr gut einordnen, wie Trump-Wähler ticken.


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14.08.2023 um 14:50
20230814 143338Original anzeigen (2,0 MB)

Uff - Ketchum ... In knapper, schnörkelloser Sprache erzählt er von häuslicher Gewalt und Kindesmissbrauch.
Der Werdegang eines Monsters.


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15.08.2023 um 01:50
Giuliano da Empoli - Ingenieure des Chaos

ingenieure-des-chaos

Giuliano da Empoli ist Italiener, Schweizer und Franzose und war als Politikberater von Francesco Rutelli und Matteo Renzi tätig. Umtriebig ist er auch im Kulturbereich in Florenz sowie bei der Biennale von Venedig sowie Gründer des Think Tank Volta. In diesem 2019 erschienenen Buch setzt er sich mit den Leuten auseinander, die im Hintergrund von Populisten die technischen Fäden für Propaganda im Internet ziehen. Wie mit Big Data umgegangen wird, ist zum Teil unglaublich.

Ausgangspunkt ist die Fünf-Sterne-Bewegung in Italien, die nach Empoli nicht das Kind von Beppe Grillo ist, sondern von Gianroberto Casaleggio, der alle Fäden im Hintergrund zieht und nach dessem Tod 2016 sein Sohn Davide Casaleggio. Grillo sei nur "Erster Avatar". Von Beginn an war die Bewegung auf eine Webseite konzentriert, deren Programmierung nicht offengelegt war und dessen Mechanismus darauf ausgelegt ist, immer auf Themen sowie Standpunkte aufzuspringen, die der Mehrheitsmeinung entsprochen haben. Nach Davide Casaleggio sind alle Teilnehmer der Bewegung Ameisen in einem Ameisenhaufen, die vom Gesamten nichts wissen. Das Gesamte wird von der Zentrale gesteuert, deren Inhalte wiederum von Algorithmen entschieden werden. Einziges Ziel: Macht. So sei auch der Koalitionswechsel von Rechts nach Links nur durch das Machtstreben sowie der Entscheidung durch Algorithmen zu erklären und nicht ideologisch erklärbar. Intern sei die Macht auf Casaleggio diktatorisch konzentriert, auch sei der Begriff Fünf-Sterne-Bewegung eine eingetragene Marke auf Grillo, die nur nach Genehmigung verwendet werden darf. Auch die Struktur als Bewegung und nicht als Partei ermögliche, dass Abweichler:innen mit einem Klick aus dem Portal der Bewegung entfernt werden können, sowas wie ein Parteischiedsgericht brauche es nicht. Ausgeweitet wurde das Grillo-Casaleggio-Imperium ab 2012 mit Internet-Fernsehen wie mit einem Nachrichtenportal, die Anhänger mussten nicht mehr aus der Sterne-Blase sich entfernen, um umfassend im Sinne der Chefitäten informiert zu sein.

Unfassbar ist, wie die Fünf-Sterne-Bewegung von Casaleggio mit ihren politischen Avataren umspringt. Sämtliche Parlamentsabgeordnete müssen in einem Vertrag unterschreiben, dass sie nur Instrument des zentralen Willens seien und den Regeln der Bewegung zustimmen. Auch müssen sie ihre privaten Passwörter der persönlichen Konten auf Social-Media-Plattformen sowie ihrer E-Mail-Konten übergeben, damit die Zentrale absolute Kontrolle über sie hat. Als Virginia Raggi Bürgermeisterin von Rom wurde, musste sie alle politischen Entscheidungen wie juristischen Expertisen vor Umsetzung der Zentrale vorlegen. Ihre Kommunikation durfte sie nicht über die Webseite der Stadt Rom laufen lassen, sonder ausschließlich über beppegrillo.it. Bei Nichtbeachtung der Regeln war eine Vertragsstrafe von 150.000 Euro vereinbart.

Bewegungsintern wird die von den beiden Casaleggio (Vater und Sohn) gegründete Organisation Association Rousseau genutzt, welche ausschließliche Veröffentlichungsmacht über Entscheidungen innehat: Ergebnisse von internen Vorwahlen sowie Abstimmungen sowie über die Veröffentlichung der Themen für Wahlprogramme. Kontrolle ist nicht integriert, also kann niemand nachprüfen, ob die veröffentlichten Entscheidungen überhaupt den Abstimmungsergebnissen entsprechen. Davide Casaleggio herrscht absolut über die Fünf-Sterne-Bewegung. Der Anspruch der Bewegung sei totalitär, sie beanspruche nicht die Vertretung partikulärer Interessen, sondern die des "Volkes". Was der Volkskonsens sei, bestimme der Algorithmus.

Für die USA werden Andrew Breitbart, Stephen Bannon und Donald Trump als Beispiele herangezogen. Breitbart kämpfte gegen einen von ihm postulierten Democrat Media Complex, der auf Basis der Ideolgie der Vordenker der Frankfurter Schule (Adorno, Horkheimer, Marcuse) sämtliche andersdenkende Meinungsäußerungen unterdrücke. Als selbsternannte Gegenkraft war er Mitbegründer der Hufftington Post und schließlich der rechtsaußen angesiedelten Breitbart News. Nach seinem Tod 2012 übernimmt Bannon das Imperium. Bannon perfektioniert den Mix an gesicherten Informationen und falschen Informationen, außerdem ist er nach einem Shitstorm in der Gamer-Welt, dem er in den Nullerjahren ausgesetzt war, davon überzeugt, dass der Zorn im Internet nicht nur sehr wirkmächtig artikuliert, sondern auch kanalisiert werden kann. Mit Peter Schweizer, der ein wasserdicht recherchiertes Buch über Skandale der Clinton-Familie veröffentlicht hat, schließt er sich in einem Think Tank zusammen. Gleichzeitig entwickelt sich eine Verbindung mit Donald Trump. Das Imperium funktioniert nun so, dass über die offiziellen Kanäle Belastbares veröffentlicht wird, die falschen Verschwörungstheorien über Kanäle wie 4chan, 8chan und Reddit in Umlauf gebracht werden. Zum Bruch zwischen Trump und Bannon kommt es, als letzterer sich zu sehr in den Vordergrund schiebt.

Trump selbst sei ein Unicum, da er authentisch sei, keine Spin-Doktoren brauche und darauf pfeife, ob Aussagen von ihm korrekt oder nicht korrekt seien, auch ist es ihm egal, ob Aussagen von ihm widersprüchlich seien. Schon lange vor seiner Kandidatur habe er mal zu einem Unternehmer geäußert, er sei White Trash, mit dem Unterschied: er sei nicht arm. Was Trump geschafft habe, war, die verarmten Schichten der Binnenstaaten der USA anzusprechen, und die Liberalen an Ost- wie Westküste hätten nicht erkannt, welche Gefahr heranwächst. Mit Bannon habe er perfekt die von ihm verteufelten "Mainstream"-Medien genutzt, die jede Aussage, jede Provokation von ihm diskutiert und damit verstärkt haben. Das Wahlbudget von Trump habe ein Zehntel von dem Hillary Clintons betragen. Für ihn machten seine Gegner Wahlkampf.

Als drittes Populistenbeispiel, welches das Internet nutzt, wird die AfD angeführt, vor allem Björn Höcke. 85 Prozent der Facebook-Beiträge deutscher Parteien im Wahlkampf 2019 stammten von der AfD, etwa 200.000 Fake-Accounts hätten mit Likes die Algorithmen befeuert und über das Magdeburger Unternehmen Paidlikes seien Menschen angeheuert worden, die für zwei bis sechs Cent pro Klick den ganzen Tag "Likes" für die AfD vergeben hätten.

Mit Arthur Finkelstein habe Viktor Orbán in Ungarn einen Top-Berater, der bereits erfolgreiche Kampagnen für Benjamin Netanyahu in Israel geleitet hat. Finkelstein sei einer der Top-Spindoktoren der Negativ-Kampagnen und habe Orbán in vielen Wahlkämpfen begleitet. So sei er 2015 derjenige gewesen, der mit einer sehr aggressiven Anti-Flüchtlingskampagne Orbán aus einem Umfragetief herausgeholt habe.

Doch wer sind die "Ingenieure des Chaos" und welche Prämissen stecken dahinter? Für Empoli sind es Ideen aus der Physik, welche zwischen Aggregatszustand und Teilchen unterscheiden. Die Teilchen sind die Individuen und die Wählerentscheidungen der Aggregatszustand. Es werde nicht mehr wie in der alten Umfrage-Politik nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner mit nichtssagenden Slogans gesucht, sondern ausgetestet, welche Aussagen bei unterschiedlichesten Gruppen wie ankommen. Genutzt werden Algorithmen, die auch für personalisierte Werbung im Einsatz sind, nur eben mit politischen Inhalten. Genutzt habe diese Möglichkeiten bereits Obama bei seinem Wahlkampf 2012. Mit Hilfe einer hohen Geldzahlung an Facebook (ob Spende oder Lizenzierung bleibt unklar) habe Trump deren Algorithmen nutzen können, welche fast sechs Millionen Nachrichten auf ihre Wirksamkeit austesteten, Hillary Clintons Kampagne testete 66.000 Nachrichten. Die Brexit-Kampagne in Großbritannien konnte den Lookalike Audience Builder von Facebook nutzen, mit dem herausgefiltert wurde, welche Unentschiedenen noch für die Überzeugungsarbeit angesprochen werden können. Zur Entwicklung personalisierter Propaganda wurde die kanadische Big-Data-Firma AggregateHQ aus dem Cambridge-Analytica-Umfeld beauftragt. Diese Firma schickte mehr als eine Milliarde personalisierte Nachrichten an britische Wählerinnen und Wähler.

Welche Auswirkung hat diese neue Form von Propaganda auf die Politik? Durch das Ansprechen von unterschiedlichsten Zielgruppen werden die Aussagen radikaler, extremer, es müsse keine Rücksicht mehr auf den "kleinsten gemeinsamen Nenner", auf Kompromisse genommen werden. Es müsse keine Durchschnittstemperatur mehr propagiert werden, diese lasse sich auch ermitteln, wenn die Füße in der Tiefkühltruhe und der Kopf im Backofen stecken. Inhaltlich bestehe die Gefahr, dass Ressentiments geweckt werden können, die Menschen noch ganz tief in sich verborgen haben, sich jedoch nicht zugestehen, dass also radikale Ansichten (zu Zuwanderung, Rassismen u. a.) nicht nur bei Menschen greifen, welche diese Ansichten selbst vertreten. Algorithmen, die Verhalten auf Socia-Media-Plattformen überwachen, bringen hervor, ob solche Ansichten funktionieren und über die Zielgruppe hinaus greifen. Wenn sie funktionieren, werden sie weiter befeuert.

Ein weiteres Problem sei ein psychologisches. In Bereichen, die wir nicht selbst überprüfen können, wird meist einer akzeptierten Mehrheitsansicht vertraut (Erde dreht sich um die Sonne, Impfungen schützen vor schlimmen Krankheiten, die Nazis haben sechs Millionen jüdische Menschen ermordet). Durch das Dauerbombardement von neuen "Informationen" (Impfen löse Autismus aus, Flüchtlinge seien Terroristen) erodiere eine alte Vertrautheit. Je mehr Menschen diese neuen "Informationen" annehmen, desto geringer werde der Widerstand gegen solche "Informationen". Falschinformationen gehen den Weg in ein breiteres Bewusstsein. Doch - und hier übernimmt Empoli die Metahper der Physik - ein System, das auf einer Zentrifugalbewegung (die Teile, hier die Ansichten der Menschen streben auseinander) beruhe, werde instabil und es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis das System auseinanderbreche, in diesem Fall die Gesellschaft.

Doch gebe es einen seit etwa 40 Jahren existierenden gesellschaftspolitischen Hintergrund, der die Basis für diese Entwicklung gelegt habe. Der Schwerpunkt der Finanzmärkte habe ich von einer Konsumorientierung sowie einer sozialen Orientierung zu einer Orientierung auf Aktienmärkte (Shareholder-Interessen) verlagert. Wohlfahrtsinstitutionen seien weltweit abgeschafft oder zurückgefahren worden, Gewerkschaften werden marginalisiert, die Kluft zwischen Arm und Reich werde größer. Doch wenn Zersplitterung und Radikalisierung die Antwort ist, die mit Hilfe der Technik sich immer perfekter für politische Machtzwecke nutzen lässt, müsse man auf die Weimarer Republik zurückblicken, als Radikalisierung, Rassismus, Pöbelei, Beschimpfung, Gewalt immer mehr den politischen Diskurs bestimmt habe: Die Player, die damit begonnen haben, seien allesamt schnell verschwunden. Übrig geblieben sei die brutalste und enthemmteste Bewegung.
Sind die Tabus einmal aufgebrochen, kann man sie nicht wiederherstellen: Wenn die aktuellen Regierungschefs und Rechtspopulisten wieder in der Versenkung verschwunden sind, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass die Wähler, die an die starken Drogen des Nationalpopulismus gewohnt sind, sich auf einmal wieder nach dem Baldrian der traditionellen Parteien zurücksehnen.

Sie werden nach etwas Neuem verlangen, und dieses Neue wird vielleicht sogar noch enthemmter und extremer auftreten. Das sogenannte Overton-Fenster - wie der amerikanische Publizist und Politiker Joseph Overton die Menge der von der Öffentlichkeit noch als zulässig betrachteten Meinungen bezeichnete - öffnet sich immer weiter nach rechts.
Eine beeindruckende Lektüre.


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15.08.2023 um 11:37
Hilfe für die Erde (Perry Rhodan 9)

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Dieser Band endet damit, dass die Regierungschefs aller Staaten zu mehr oder weniger einer Unterwerfungsgeste in der Wüste Gobi antanzen und Perry Rhodan sich dem Ziel einer einheitlichen Weltregierung näher sieht, welche die Menschheit als Erbe der Arkoniden in den Weltraum führt.

Was ist geschehen? Das Positronengehirn sowie die Roboter der alten Arkonidenstation auf der Venus, deren Kommander Rhodan nun ist, arbeiten perfekt, dazu hat Rhodan noch sechs weltraumtaugliche, voll funktionsfähige Jagdflugzeuge gefunden. Als von der Erde ein Hilferuf über eine Invasion der Individualverformer kommt, die bereits New York übernommen haben, eilt er zu Hilfe und kann mit Unterstützung des Geheimdienstchefs der Westmächte New York befreien. Die Individualverformer werden dermaßen gedemütigt, dass Rhodan sie zu einem Vertrag zwingt, dass sie den Herrschaftsraum der Arkoniden und Terraner (Menschen) nie mehr betreten. Sprich: Rhodan vernichtet sie nicht, wohl um weitere Invasionen zu verhindern. Er geht davon aus, dass diese wespenähnliche Lebensform kapiert hat, dass sie abgewehrt und vernichtet werden können, da durch einen neu entwickelten Gehirnscanner Übernommene sofort erkannt werden können.

Infos auch auf der Perrypedia


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15.08.2023 um 13:02
Ein Regenbogen spinnt (Wastl 27)

bm4dyi9qvuvz Wastl-27.png convOriginal anzeigen (0,2 MB)

Eine Story, als ob die Autor:innen auf LSD wären. Ein Wissenschafter entwickelt einen (auch kampffähigen) Regenbogen, der alles einfärbt, das mit ihm in Berührung kommt. Wastl und die Goldmasken können ihn überzeugen, dass dies ein Blödsinn ist und alles wird wieder zurückgefärbt. So viel gibt die Geschichte nicht her, somit ist der Band mit vielen blödsinnigen Schenkelklopfer-Scherzen versehen.


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15.08.2023 um 19:33
Der Fluss des verlorenen Mondes
von
Carolyn Haines
sehr gut

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mord1

Immer wenn der Mond die Sonne verdunkelt, sucht der Killer sein nächstes Opfer ...Cassie und ihre kleine Schwester Olive verbringen den Sommer bei ihrer Großmutter im englischen Bishop’s Green. Am Tag einer großen Sonnenfinsternis ist der ganze Ort auf den Beinen, um das Naturschauspiel zu beobachten. ...

Datum der Erstveröffentlichung: 2019

480 Seiten

Autor: Fran Dorricott

https://books.google.de/books/about/Schattenmord.html?id=CMJ1DwAAQBAJ&source=kp_book_description&redir_esc=y


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18.08.2023 um 02:44
Herbert Heftner - Alkibiades

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Der Wiener Althistoriker Herbert Heftner hat 2011 eine Biographie einer der prägenden sowie des wohl umstrittendsten politischen und militärischen Athener Persönlichkeiten des Peloponnesischen Kriegs im späten fünften vorchristlichen Jahrhundert vorgelegt.

Alkibiades stammte aus einer hocharistokratischen Athener Familie, nach dem Tod seines Vaters war sein Onkel Perikles, der Former der athenischen Hochdemokratie, sein Vormund und einer seiner Lehrer war Sokrates. Sein Bruder galt als schwererziehbar, und auch Alkibiades hatte seit seiner Kindheit eine Neigung, seine Hochrangigkeit voll auszukosten. So schildert Heftner, dass es in Athen üblich war, dass erwachsene Männer päderastische Neigungen mit Knaben auskosteten, so auch mit Alkibiades, der jedoch den Spieß umdrehte und sich mit seinen "Liebhabern" wilde Späße erlaubte und einen von ihnen mit seinen Freunden ausraubte, ohne dass dieser es wagte, eine Klage gegen ihn zu erheben. Ab jungen Jahren war Alkibiades den Überlieferungen nach ein Frauenheld, dem es auch egal war, verheiratete Frauen zu verführen, auch wenn dies ein schweres Vergehen gegen die Ehre war, das zur Blutfehde führen konnte, nur wagte es niemand aufgrund seiner hohen Abkunft gegen ihn vorzugehen.

Heftner beginnt mit einem politische Überblick über Griechenland des fünften Jahrhunderts, in dem Athen als Führer des Seebunds nach der Abwehr der persischen Eroberungsversuche seine Bündnispartner nicht nur bei Stange hielt, sondern ausplünderte (mit diesem Geld wurden die Akropolis wie auch die Langen Mauern zum Hafen von Piräus ausgebaut bzw. errichtet) und mit seiner Flotte militärisch im Bündnis hielt. Durch diese Politik fühlte sich Sparta extrem bedroht, was schließlich zu einem langjährigen Krieg zwischen Athen und Sparta führte.

Athen selbst war eine Demokratie aller freien Männer (Frauen, Nicht-Bürger [Metöken] und Sklaven waren von politischen Entscheidungen ausgeschlossen), auf Basis der Verfassungsregelungen von Solon, Kleisthenes und Perikles waren Reichtum und lokale Seilschaften nicht prägend für politische Entscheidungen. Ämter wurden jährlich neu gewählt oder gelost, Amtsträger waren nach Beendigung zu einer Rechenschaftslegung vor der Volksversammlung verpflichtet. Beamte und Geschworene erhielten seit Perikles einen Sold, um Bestechung und Korruption zu vermindern. Alle wesentlichen Entscheidungen wurden von der Volksversammlung getroffen. Die wichtigsten Ämter waren die Strategen (Militärbefehlshaber) und der Vorsteher der Volksversammlung. Letzterer war Meinungsführer bei der Volksversammlung und brachte die zu diskutierenden Themen ein.

Im Winter 432/31 brach der Konflikt zwischen Athen und Sparta aufgrund lokaler Streitigkeiten zwischen Kerkyra (auf Athener Seite) und Korinth (auf Seite Spartas) erneut aus. Perikles zeigte sich nicht kompromissbereit. Ab diesem Zeitpunkt fielen die Spartaner regelmäßig in das Athener Bündnisgebiet ein. Das von Flüchtlingen überfüllte Athen war 430/29 einer Seuche ausgesetzt, die etwa ein Drittel seiner Bewohner hinraffte, schließlich auch Perikles selbst. An den nicht sehr erfolgreichen Feldzügen war auf Athener Seite auch Alkibiades beteiligt (der Überlieferung nach auch als Fußsoldat, Hoplit, an der Seite von Sokrates) und erhielt hohe Auszeichnungen.

Die nächsten zehn Jahre versuchte Sparta erfolglos Athen und seine Verbündeten anzugreifen, doch militärisch war ein Patt eingetreten. Unter Führung des Strategen Nikias wurde 421 ein Frieden geschlossen, der fünfzig Jahre hätte währen sollen. Dieser beinhaltete eine Aufteilung der Einflusssphären vor dem Krieg, Städte in der Chalkidike erhielten einen Sonderstatus und Gefangene wurden ausgetauscht. Nicht gerechnet wurde mit dem Machtverlust von Sparta, dessen Verbündete Böotien, Korinth, Elis und Megara verweigerten die Annahme der Bedingungen, die zwischen Athen und Sparta ausgehandelt waren. Die nordpeloponnesische Stadt Argos ergiff die Chance und errichtete mit den Unzufriedenen ein eigenes Bündnissystem.

Der etwa 30-jährige Alkibiades ergriff 420, zum ersten Mal zum Strategen gewählt, die Chance und schloss mit den Städten des Argos-Bündnisses ein Abkommen zum bewaffneten Beistand. Die Lage blieb aber instabil, da sich Städte wie Korinth nicht gegen Sparta entschieden. Auch brutale Eroberungsversuche konnten Korinth und andere nordpeloponnesische Städte nicht überzeugen. 418 schließlich erlitten das Argos-Bündnis und Athen bei der Schlacht von Mantineia eine desaströse Niederlage. In Argos wurde eine Oligarchenherrschaft eingerichtet und nach einem pro-athenischen Aufstand richteten spartanische Soldaten unter der Bevölkerung von Argos ein Massaker an.

In Athen wurden 300 Bürger, die als spartafreundlich galten, in die Verbannung geschickt, und es wurde beschlossen, gegen die neutrale Insel Melos (heute: Milos) einen Feldzug zu führen, um sie in den attischen Seebund zu integrieren. Melos beschloss sich zu verteidigen. Das Resultat der Belagerung im Jahr 416/415 war, dass Melos keine Chance hatte, sämtliche männliche Bürger ermordet, alle Frauen und Kinder versklavt wurden. Athen hat gegen eine Insel einen genozidalen Feldzug geführt. Der griechische Geschichtsschreiber Thukydides hat in seinem "Melierdialog" festgehalten, dass Athen ausschließlich nach dem Recht des Stärkeren verfahren ist: „In menschlichen Disputen entscheidet nur dann das Recht, wenn die Kräfteverhältnisse ausgeglichen sind, ansonsten aber führen die Überlegenen das, was in ihrer Macht steht, durch und die Schwächeren geben nach". Athen, so Heftner, sei eine von Herrschafts- und Expansionswillen getriebene Großmacht, die sich das Recht auf unlimitierte Gewaltanwendung zugestehe und sich dabei weder durch rechtliche noch durch moralische Bedenken hemmen ließe. Einige griechische Quellen überliefern, dass Alkibiades eine treibende Kraft bei der Umsetzung dieses Genozids gewesen sei. Der Volksheld mit seinen alten militärischen Erfolgen und seinen großartigen Reden vor der Volksversammlung sei bei einigen Athenern zu einer hässlichen Figur eines unbeherrschten Gewaltmenschen geworden.

Auch sein verschwenderischer, luxuriöser wie auch anstößiger Lebensstil wurde immer mehr zu einem Kritikpunkt. Wie schon als Jüngling neigte Alkibiades im Erwachsenenalter zum Tabu- und Regelbruch. In seinem Haus hätte er Sexorgien gefeiert, und als sich seine Gattin Hipparete auf dem Weg zum Scheidungsrichter befand (sie hatte Recht dazu), soll Alkibiades sie mit Gewalt auf offener Straße und vor Zeugen ins Haus zurückgeholt haben. Aber auch sein Olympiasieg als Pferdestallbesitzer 416 wurde angeprangert. Er sei mit so vielen Pferden angetreten, sodass nicht so reiche wie er keine Chance hatten zu gewinnen. Und eines der Gespanne habe er überhaupt von einem "Freund" gestohlen. Der Volksredner wird immer mehr als möglicher Tyrann gesehen.

Von den privaten Ungemach lenken Ereignisse in Sizilien ab. Syrakus ist eine Stadt im Bündnis mit Sparta und hat die Stadt Leontinoi im Osten zerstört, da sie sich mit Athen verbünden wollte. In Reaktion darauf hat die Stadt Egesta einen Hilferuf an Athen gesendet, jedoch vorgespiegelt, dass die Stadtkassen prallvoll seien und sie für jeglichen Aufwand zahlen könnten. Dem war schließlich nicht so. Für Athen war dieses Hilfeansuchen auch deshalb sehr reizvoll, da Sizilien und Süditalien sowohl als Kornkammern als auch strategisch von großer Bedeutung waren. Die Expansionisten, darunter Alkibiades, setzten sich durch, Athen baute eine riesige Flotte auf allerhöchstem Niveau und drei Strategen wurden deren Oberbefehlshaber: der Expansionist Alkibiades, der erfahrene Feldherr Lamachos sowie der vorsichtige, aber gründliche und eigentlich versöhnliche Nikias (der Aushandler des Friedens von 421).

Gegner des Sizilienunternehmens zogen nun die religiöse Karte. Alkibiades wird unterstellt, dass er unberechtigter Weise privat im Rahmen eines Festgelages die Eleusis-Mysterien nachgespielt habe (ein Frevel, der im doch sehr religiösen Athen mit hohen Strafen belegt wurde). Mehr oder weniger gleichzeitig wurden die Hermenbilder in Athen während einer Nacht verstümmelt. Die Hermenbilder waren Statuen mit Büsten zur Ehre des Gottes Hermes, auf dessen Sockeln sich erigierte Penise befanden. Diese wurden abgeschlagen, nur wenige dieser Statuen sind vollständig erhalten (siehe eine vollständige Hermenbüste aus Siphnos - Wikimedia). Auch der Hermenfrevel wurde dem Umkreis von Alkibiades zugeschrieben, auch wenn sich dieser Vorwurf als falsch herausgestellt hat, da ihn ein Zirkel junger Aristrokaten als eine Art Bonding verübt hat. Die Täter wie auch derjenige, der fälschlicherweise Alkibiades denunziert hatte, wurden hingerichtet.

Im Juni 415 fuhr die Flotte ab und die Strategen konnten sich nicht auf einen sofortigen, vermutlich erfolgreichen Angriff auf Syrakus entscheiden. Während die Lage sondiert wurde, kamen Emissäre aus Athen, die den Auftrag hatten, Alkibiades wegen des Eleusis-Frevels festzunehmen und nach Athen zu bringen. Angesichts der drohenden Todesstrafe entschied sich Alkibiades zur Flucht zu Verbündeten von Syrakus (was muss da im Hintergrund abgelaufen sein, dass diese Kontakte möglich waren!). Der erste Exilort war die mit Sparta verbündete peloponnesische Stadt Elis, wo ihm eine Einladung nach Sparta zukam, die Alkibiades annahm.

Der Syrakus-Feldzug wurde für die athenische Flotte zur Katastrophe. Syrakus konnte ein Entsatzheer herbeirufen und in einer Nachtschlacht wurde die athenische Flotte 414 vernichtet. Etwa zehntausend athenische Soldaten fanden den Tod, das war ein Drittel der gesamten athenischen Streitmacht.

In Sparta wurde 413 Alkibiades Opfer des Gerüchts, dass er mit Timaia, der Frau des Spartanerkönigs Argos, ein Liebesverhältnis hätte, aus der ein Sohn, Leotychidas, hervorgegangen sei. Argos ließ diesen Sohn verstoßen. Ob es dieses Liebesverhältnis gegeben hat, ist bis heute nicht gesichert. Sicher ist, dass es in Sparta gelaubt wurde. Alkibiades wird nach seinem Tod in den Mund gelegt, er habe der Stammvater des künftigen Königsgeschlechts von Sparta sein wollen. Auf jeden Fall werden die Beziehungen immer verflochtener. Er zieht nach Chios und nimmt noch als spartanischer Gesandter Kontakt mit dem persischen Satrapen Tissaphernes auf, dessen Vertrauen er gewinnt.

412 wird Alkibiades von Sparta verstoßen und er intrigiert, dass Persien die Chance nutzen soll, den Einfluss in Griechenland auszubauen. Er bietet sich Athen als Vermittler an, mit Persien ein Bündnis abzuschließen, wenn die Demokratie beseitigt und eine Oligarchie eingerichtet wird. Selbst hofft er darauf, das Todesurteil, das in seiner Abwesenheit gefällt worden ist, abzuwenden. Im Juni 411 beseitigt die Volksversammlung in Athen die Demokratie und richtet einen oligarchischen Rat der 400 mit weitgehenden Machtbefugnissen ein. Nur dieser kann eine Versammlung der 5000 einberufen, welche die Volksversammlung ablöst. Damit war die Macht in den Händen der Reichen.

Nur: Persien wollte davon nichts wissen. Damit war die Oligarchie für Alkibiades wertlos, da schwach. Er stellte sich in Samos an die Spitze der athenischen Seeleute und Soldaten. Mit ihrer Hilfe soll ein Kompromiss zwischen gemäßigten Oligarchen und Demokraten angestrebt werden. Eine Annäherung zwischen Sparta und Persien war ohne Erfolg. Der Weg für Alkibiades war offen, Athen letztlich froh, den Rat der 400 wieder loszuwerden und die Macht der Versammlung der 5000 zu übergeben (eine Teildemokratie war wieder errichtet).

Alkibiades ging nun daran, die peloponnesische Flotte am Hellespont (Dardanellen) anzugreifen. Bei Kyzikos wurde 410 diese vernichtet. Die peloponnesischen Bündnisstädte Kalchedon, Selymbria und Byzantion konnten nun neutralisiert oder auf die Seite Athens gezogen werden. Die Athener hatten nun den Hellespont und den Bosporus unter ihrer Kontrolle.

Nun wagt es Alkibiades, nach Athen zurückzukehren. Im Juni 408 landet er in Piräus und nachdem eindeutig war, dass keine Feinde ihm entgegentraten, zog er im Triumph ein. Er wird völlig rehabilitiert und erhält sein Vermögen zurück. Ernannt wird er zum Oberbefehlhaber über Land- und Seestreitkräfte. Das Ziel war, den Peloponnesischen Krieg mit einem Sieg oder einem für Athen günstigen Frieden zu beenden.

Einzig die Ionischen Inseln waren noch nicht unter Kontrolle Athens. Um diese zu unterwerfen, wurde 408 wieder eine riesige Flotte errichtet. Doch Sparta hat nun mit dem persischen Prinzen Kyros ein Abkommen geschlossen und ebenfalls mit Hilfe persischer Gelder hochgerüstet. Die Flotte der Athener war auf Samos, die der Peloponneser auf Ephesos stationiert. Da der spartanische Oberbefehlshaber Lysandros nicht zu einer offenen Seeschlacht bewegt werden konnte, kümmerte sich Alkibiades 407 um die Sicherung der nördlichen ionischen Inseln und übertrug den Befehl über die Hauptflotte seinem Steuermann Antiochos mit der strikten Anweisung, Lysandros nicht zu provozieren. Dieser Anweisung folgte er nicht und die Flotte der Athener wurde überrascht und geschlagen.

Alkibiades wusste, dass er für diese Niederlage zur Verantwortung gezogen wird und floh abermals, diesmal auf seine Besitzungen auf der Krim und am Schwarzen Meer, wo er wie ein Söldnerführer lebte und die Region nach Belieben plünderte. Was er nicht wusste: In Athen hatte niemand Interesse, ihn wegen der verlorenen Schlacht zur Rechenschaft zu ziehen oder gar anzuklagen.

Währenddessen gab es sowohl in Sparta wie auch in Athen interne Streitigkeiten. Nach einem Sieg der Athener 406 bei der Inselgruppen der Arginusen wurden führende Offiziere in Athen angeklagt, da ertrinkende Seeleute nicht gerettet wurden. In Sparta wurde Lysandros von einem Konkurrenten abgesetzt, aber nach der Niederlage seines Kontrahenten bei den Arginusen wieder eingesetzt. So stellte er eine Flotte mit 200 Schiffen zusammen und konnte schließlich die athenische Flotte 405 völlig vernichten. Alkibiades hat nochmal versucht, Kontakt mit der athenischen Armee aufzunehmen und bot Hilfe durch thrakische Truppen an, doch er war nicht mehr erwünscht. Athen wurde von den Spartanern belagert, konnte aber nicht eingenommen werden.

404 wurde Friede geschlossen. Athen musste alle Gebiete außerhalb Attikas räumen, die langen Mauern zwischen Piräus und Athen wurden niedergerissen, der Rest der Flotte musste übergeben werden und ein "Freundschaftsvertrag" bedeutete eine Unterwerfung unter Sparta. Gesetzgebung und Regierung übernahmen 30 Sparta freundlich gesinnte Oligarchen.

Dass bereits ein Jahr danach Athen wieder Demokratie wurde (unter Straffreiheit der Oligarchen) sowie vier Jahre danach das Bündnis zwischen Persien und Sparta sich in einen Krieg gewandelt hat und der athenische Feldherr Konon in Athen mit Hilfe der Perser einziehen konnte, erlebte Alkibiades nicht mehr. Er wurde 404 im Alter von 46 Jahren ermordet. Wer den Auftrag gegeben hat, ist bis heute nicht geklärt.

Als Fazit sieht Heftner Alkibiades nicht als den begnadeten Feldherrn, den einige antike wie auch moderne Historiker in ihm erkennen wollen. Er habe durch eine überzeugende Rednerkraft mit hochfliegenden Plänen wie auch mit Charisma das Volk von Athen gewinnen können, sei aber persönlich von Egoismus und Selbstherrlichkeit getrieben gewesen und habe sich nicht an gültige Regeln gebunden gefühlt, ohne jedoch eine Tyrannis anzustreben. Dazu habe er zu wenig Unterstützung gehabt. Militärisch sei er überdurchschnittlich begabt gewesen und wohl mit hoher Körperkraft ausgestattet, aber die Feldzüge in Sizilien wie auch gegen die Ionischen Inseln seien zu fehlerhaft gewesen. Fehler, die Athen großen Schaden zugefügt haben. Bei Melos, aber auch während seines zweiten Exils habe sich eine sehr dunkle Seite seines Charakters gezeigt. Letztlich bleibe das Bild eines eigensinnigen Perikleszöglings, eines aristokratischen Volkslieblings, eines kriegstreibenden Staatsmanns, eines geächteten Überläufers am Spartanerherd, eines Freundes orientalischer Potentaten, aber auch eines Meisters der Selbstinszenierung. Auch sei das Eigeninteresse immer über allem anderen gestanden.


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18.08.2023 um 17:48
Im Nebel eines neuen Morgens

von Carolyn Haines

Ein brutaler Mord lässt die saubere Fassade einer Kleinstadt bröckeln ...

Die grausame Tat erschüttert das beschauliche Städtchen in Louisiana: Über der übel zugerichteten Leiche eines Plantagenbesitzers kauert die junge Adele, offenbar geistig verwirrt. Sie ist davon überzeugt, ein loup-garou, eine Art Werwolf, zu sein. Bald bricht Panik in der Bevölkerung aus, und eine Hetzjagd auf Adele beginnt. Deputy Raymond Thibodeaux ist anscheinend der Einzige, der an Adeles Unschuld glaubt ...


https://www.lovelybooks.de/autor/Carolyn-Haines/Im-Nebel-eines-neuen-Morgens-358860847-w/

nebel1


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19.08.2023 um 12:09
Sebastiao Salgado - Arbeiter

Bildband des Fotografen Salgado über Arbeiter, es geht um den Mythos der körperlichen Arbeit
- Stahlarbeiter, Zuckerrohrerntehelfer, Thunfischfänger

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19.08.2023 um 12:37
Franzobel - Wiener Wunder

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Franzobel ist der Künstlername des österreichischen Schriftstellers Franz Stefan Griebl. 2014 legte er seinen ersten Kriminalroman vor und das Thema wäre eigentlich damals sehr heiß gewesen: Doping im Sport.

Nach dem Todessturz eines Weltklasseläufers über 400 Meter (Spitzname Wiener Wunder, da es ein Wunder sei, sich international durchsetzen zu können) aus der Wohnung eines Dopingmittelhändlers spricht eigentlich alles für Selbstmord, da er erst vor kurzem des Dopings überführt worden ist. Nur Kommissar Falt Groschen glaubt wegen einer vor dem Sturz erhaltenen anonymen E-Mail und wegen des Orts nicht an Freitod. Im Lauf der Ermittlungen deckt er auf, dass im österreichischen Sport alle in Doping involviert sind: der Dopingmittelhändler, der Dopingfahnder, der Trainer, die Ehegattin, ein Spitzenjournalist. Sie alle hätten Gründe gehabt, ihn aus dem Fenster zu stoßen. Bei einem Lokalaugenschein konfrontiert Groschen alle mit ihrer moralischen Schuld, er ist jedoch überzeugt, niemand von ihnen war es.

SpoilerDanach gleitet die Geschichte ins eher Skurrile. Der Dopingmittelhändler wird erschossen in seiner Wohnung aufgefunden. Offensichtlicher Selbstmord, doch der Gerichtsmediziner findet heraus, dass er vor dem Todesschuss erschlagen worden ist, daher ein Selbstmord ausgeschlossen werden kann. Franzobel erfindet nun eine Nachbarfamilie: eine leidende ehemalige DDR-Spitzensportlerin, die in den 80er Jahren nach Wien geflohen ist, und ihr verkrüppelter Sohn, ein Opfer der Dopingmittel seiner Mutter (er kommt verkrüppelt zur Welt). Dieser verkrüppelte Sohn ist nun der Deus Ex Machina, der mit einer eigenartigen Konstruktion den Läufer aus dem Fenster stürzen lässt, wie er den Dopingmittelhändler erschlagen konnte, darauf geht Franzobel nicht ein, und zum Schluss will er den Kommissar mit Gift in einem Bier umbringen, der jedoch die beiden Bierflaschen austauscht.

Wir haben nun also einen Mörder und die sehr untreue Witwe kann die Lebensversicherung einstreifen (darüber schreibt Franzobel gar nicht mehr).

Zum Lesen ist dieser Krimi mühsam. Es gibt lange Beschreibungen und langatmige Passagen über Befindlichkeiten. Die Lösung des Falls ist an den Haaren herbeigezogen, nicht nachvollziehbar und übertrieben. Sprachlich sind einige Hoppalas im Text, die bei sorgfältigem Lektorat nicht hätten durchgehen dürfen. Ein ernstes Thema mit grundsätzlich richtigem Personal wird am Ende zur Presiflage. In einem Interview mit dem ORF erzählt Franzobel, dass er während des Schreibens noch nicht gewusst habe, wie der Krimi ausgehen werden und wer der Mörder sei. Man merkt beim Lesen diese Herangehensweise und sie ist nicht von Vorteil.


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19.08.2023 um 16:24
Der Tiger von Singapore (Rolf Torring 7)

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In Singapur weilen Rolf Torring und Hans Warren bei Lord Abednego, dessen Tochter sie in der ersten Story aus den Händen eines chinesischen Entführers befreit haben. Von ihm erfahren sie, dass ein englischer Kommissar bei der Suche nach dem Kopf einer chinesischen Drogenschmugglerbande, dem Tiger von Singapur, verschwunden ist. Selbstverständlich suchen sie ihn, finden die Bande und den Tiger auch, werden gefangengesetzt, können sich wie auch den gefundenen Kommissar aber befreien, den Schmugglerboss schwer verwunden und die Polizei kann die Bande ausheben.

Zur Verwirrung und Spannungshebung gibt es einen chinesischen Doppelagenten, der sich bei der englischen Polizei angebiedert hat, und der Schmugglerboss ist der Zwillingsbruder eines angesehen chinesischen Kaufmanns. Auch wird anschaulich vermittelt, wie verwinkelt und mit unterirdischen Labyrinthen das chinesische Viertel in Singapur gebaut ist.

Die Chinatown in Singapur ist mittlerweile eine Touristenattraktion (wohl ohne Opiumhöhlen) und hat eine eigene Webseite. Infos und viele, auch historische Bilder sind auf der englischsprachigen Wikipediaseite.


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19.08.2023 um 18:21
Michael Dullau - Zwischenwelt

Dullau-Zwischenwelt

Michael Dullau diente von 1987-1989 als Wehrdienstpflichtiger bei den DDR-Grenztruppen und seit der Wende setzt er sich in Sachbüchern und erzählerischen Texten mit den Grenzregimes der kommunistischen Staaten auseinander. In dieser kurzen Erzählung greift er ein Ereignis an der tschechoslowakisch-österreichischen Grenze vom Dezember 1952 auf, bei dem zehn von 19 Flüchtlinge mit massivem Feuer (459 Schüsse aus Maschinenpistolen, 90 aus Karabinern) erschossen wurden. Nachzulesen auch im österreichischen Profil.

Hauptfigur ist ein slowakischer Grenzsoldat der 11. Grenzbrigade namens Ondrej. Die Erzählung ist in drei Teile gegliedert: eine Kindheitsepisode, das Grenzereignis, sein Tod als 90-Jähriger.

Ondrej wächst in einer strenggläubigen Familie auf, und die Episode aus seiner Kindheit ist, dass seine Mutter ihn heftigst ermahnt, als er 1939 einem jüdischen Kaufmann Lakritze gestohlen hat, weil dies nun alle täten. Er muss sie zurückgeben, da Gottes Auge über alles wache und das siebte Gebot das Stehlen verbiete, und wegen seiner Ehrlichkeit bekommt der Achtjährige die Lakritze geschenkt.

Als er im Dezember 1952 zum Grenzeinsatz befohlen wird, erschießt er - für ihn traumatisch - ein junges rothaariges Mädchen und wird im Oberschenkel von einem Schuss getroffen. In der Annahme, die Flüchtenden seien bewaffnet, wird der massive Einsatz von Schusswaffen befohlen.

Als 90-Jähriger liegt Ondrej im Koma, spricht immer etwas von einem Auge, und als seine 14-jährige Lieblingsurenkelin seine Hand nimmt, drückt er sie ganz fest. Er wird nicht mehr aus dem Koma erwachen und stirbt einige Zeit später.

Bei der nach dem Einsatz erfolgten Untersuchung stellt sich heraus, dass der Einsatz so chaotisch war, dass der Schütze von eigenen Kameraden getroffen worden ist und die Flüchtlinge unbewaffnet waren. Die Dokumente wurden verschlossen und die Grenzwächter erhielten Sonderprämien. Seit dem Ende des Kommunismus sind die Dokumente zugänglich.

Literarisch kein Meisterwerk, aber es holt ein auch in Österreich wenig bekanntes Ereignis wieder ans Tageslicht.


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19.08.2023 um 19:07
Piraten schlagen zu (Wastl 28)

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Wie schon seit einigen Nummern ist Wastl nun nicht mehr so gewalttätig. Sprich: Die Verniedlichung von Gewalt ist weniger geworden. Die Story: Ein Weinhändler im Ort, in dem die Goldmasken leben, wird von Männern entführt, die wie Piraten aus dem 18. Jahrhundert aussehen. Die Goldmasken finden durch eine verloren gegangene Karte heraus, dass sie sich auf der Schlepperinsel in der Karibik befinden müssen, die ein Zentrum für Bukaniere (Priaten) war. Nach einer kleinen Seeschlacht landen sie an dieser Insel und erfahren, dass die Bewohner Nachfahren der Bukaniere sind und von der Weiterentwicklung der Menschheit völlig abgeschieden leben. Sie hätten den Weinhändler entführt, da ihnen der Rum ausgegangen ist und er wüsste, wie Schnäpse gebrannt werden. Dem Entführten gefällt es mittlerweile so gut auf der Insel, dass er bleiben wird.


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20.08.2023 um 19:42
Carolyn Haines
Kein Friede seiner Asche
08.05.2018 -
494 Seiten

Lawrence Ambrose war einst ein bekannter Schriftsteller. Nun plant er ein Comeback und zwar mit einem Buch über Zinnia, Mississippi, Sarah Booth Delaneys Heimatstadt. Auf seiner Dinnerparty, zu der er zum Erscheinen des Buches eingeladen hat, droht Lawrence mit skandalösen Enthüllungen in seiner Biografie - und offensichtlich hat tatsächlich jeder der Gäste etwas zu verbergen. Als Sarah am nächsten Morgen über eine Leiche stolpert, beginnt sie mit ihren Ermittlungen. Doch diesmal bringt sie sich damit selbst in Gefahr! Und dann ist da ja auch noch der Hausgeist Jitty, der Sarah mit allen Mitteln unter die Haube bringen will ...

https://books.google.de/books/about/Kein_Friede_seiner_Asche.html?id=AvBKDwAAQBAJ&source=kp_book_description&redir_esc=y

asche


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22.08.2023 um 01:21
Peter Turchin - End Times

Turchin-End Times

Peter Turchin ist eine Besonderheit im akademischen Wesen. 1957 in der Sowjetunion geboren, musste er 1977 diese verlassen, da sein Vater, der Atomwissenschafter und Dissident Valentin Turchin, exiliert wurde, und kam in die USA, wo er seine Studien in Biologie abschloss. Als Biologe hat er bis 1997 Populationsentwicklungen von Tieren analysiert und dabei quantifizierende Methoden (also solche mit vielen Daten) angewendet. Als er der Ansicht war, nun alles Wesentliche in diesem Fach beigetragen zu haben, hat er sich mit denselben Methoden der Entwicklung von menschlichen Gesellschaften beschäftigt, vor allem mit der Fragestellung, warum diese oft auch sehr gewaltsam desintegrieren, welche Parameter beitragen und ob diese Desintegrationsprozesse vorhersehbar oder aufhaltbar sind. Bis 2022 leitete Turchin das Institut für Evolution an der Universität Connecticut und in Wien war er Projektleiter am Complexity Science Hub. Seine historische Forschungsrichtung bezeichnet er Kliodynamik (cliodynamics), benannt nach der griechischen Muse der Geschichte, Klio. Methodisch arbeitet er mit Big Data (Daten zu Wirtschaft, Soziologie und Bevölkerungsentwicklung), welche er mit historischen Ereignissen verknüpft.

Turchin baut immer noch auf dem Nimbus auf, dass er in einem Blogbeitrag 2010 erste Aufstände in den USA für etwa 2020 prognostiziert hat. Der Kapitol-Sturm scheint ihm ja recht zu geben. Nur: Zufallstreffer oder präzise Prognose? Mit diesem Buch prognostiziert er für die USA eine Ära der Aufstände für die 2020er Jahre (ähnlich der 1920er Jahre), danach eine fünzigjährige Beruhigungsphase, bei der die Ursachen jedoch nicht gelöst sind, sondern die Beruhigung eher durch den Schock der gewaltsamen 2020er Jahre hervorgerufen ist. Nach zwei Generationen tritt die nächste Phase der sozialen Unruhe ein. Im Augenblick ist er bei Journalisten sehr gefragt, auch die WELT hat ihn letzte Woche interviewt.

Für die Entwicklung von Krisen sieht Turchin vier Parameter:


  1. Relative Verelendung der Nicht-Eliten
  2. Vergrößerung der Kluft zwischen Reich und Arm
  3. Bereicherung und Vergrößerung der Eliten
  4. Verlust des Vertrauens in die Gesellschaft bzw. den Staat


1 und 2 sind dadurch verknüpft, dass zum Beispiel durch stagnierende oder sinkende Löhne mehr Reichtum zu den Besitzenden gespült wird. Turchin nennt dies Reichtumspumpe (wealth pump). Für die USA gilt dies seit den 1970er Jahren. Seit dieser Zeit wuchs die Zahl der Superreichen, während die Lohnabhängigen im Produktionsbereich von ihrem Geld immer weniger sich leisten konnten. Zuvor war seit dem New Deal eine Zeit gegeben, in der bis 1964 weiße männliche Arbeiter hohe Lohnzuwächse bekamen, Gewerkschaften einen hohen Einfluss ausübten, hohes Einkommen bis zu 90 Prozent besteuert war. Ab 1964 konnten auch Afro-Amerikaner für eine kurze Zeit profitieren.

Für die USA kommen nun zwei Stränge zusammen. Es gäbe eine Gegenelite, welche den Schritt in die Top-Jobs wegen zu großer Konkurrenz nicht schaffen und zum Teil sich radikalisieren (links wie rechts), eine verarmende arbeitende Schicht, deren weißer Teil populistischen und rassistischen Radikalisierungen zugänglich ist, darauf aufgesetzt ist ein Wahlsystem, das die bevölkerungsarmen und wirtschaftlich degradierten Gebiete bevorzuge: Sich in der Wahlpropaganda auf diese Wählerschicht zu konzentrieren, war das Erfolgsrezept von Trump 2016 und wird ohne Wahlreform weiterhin ein Erfolgsrezept sein, solange Deindustrialierung und Lohnabbau weitergehen, die Reichtumspumpe am Laufen gehalten werde.

Ein durchgängig zu beobachtender Marker für Krisen von Gesellschaften ist die relative (oder auch absolute) Verarmung der produktiven Masse der Bevölkerung bei gleichzeitiger Vergrößerung und Bereicherung der Eliten. Zu revolutionären Umstürzen tragen beide Aspekte bei. Die deklassierte Unter- und Mittelschicht ist in der Regel nicht zu Revolutionen fähig, jedoch zu gewaltsamen Aufständen. Zur revolutionären Tat braucht es Ideologien und Konzepte (egal ob religiös oder politisch). Diese liefert die Gegenelite, die ihren Platz an der Sonne anstrebt (sei es Hong Xiuquan beim Taiping-Aufstand in China ab 1851 oder sei es der Lehrersohn Lenin 1917 in Russland). Wenn diese toxische Mischung (Verelendung der Bevölkerung und Machtstreben einer ausgegrenzten Gegenelite) zusammentrifft, entsteht eine revolutionäre Situation.

Wie die revolutionären Situationen gelöst werden, lässt sich schwer prognostizieren. Turchin bringt Prozentzahlen, wie viele blutig gelöst wurden. Der Anteil ist sehr hoch. Die aufgezählten Möglichkeiten sind: die Elite lässt den Herrscher fallen (Nero 68 n. Chr., Batista in Kuba 1959, Janukowytsch in der Ukraine 2014), es entbrennt ein Bürgerkrieg zwischen rivalisierenden Gruppen der Gegenelite und zum Teil der aktuellen Elite (die blutigste Form), die Gegenelite wird in den Krieg geschickt (englische Adelssöhne nach Frankreich während des 100-jährigen Kriegs, französische Adelssöhne nach Palästina während der Kreuzzüge), Mischungen aus Kriegen und Bürgerkriegen (Dreißigjähriger Krieg im 17. Jahrhundert). Gegeneliten können auch intern reduziert werden (Stalin war ein Meister der blutigen Variante, aber auch Jobs im sehr unproduktiven Bereich wie Professuren zur Kategorisierung von Moosen gehören zu dieser Form der Elitenreduktion, da diese Forscher:innen aus dem Konkurrenzpool genommen werden). Das Spektrum in Bezug von Umgang mit Gegeneliten ist breit.

Mit eine Rolle spielt auch die Verbreitung der Ideologie (Propaganda). Die Echokammern der Facebook-Revolutionen im arabischen Raum 2011 oder der Twitter-Kampagne von Trump sind nichts Neues. Es waren die Echokammern der Presse, welche 1848 die Revolutionen in Europa befeuerten (ausgehend von einem kleinen Aufstand in Italien zu einer Revolution in Frankreich und dann nicht mehr zu stoppen). Es sei auch eine Frage, wie viele Menschen radikalisiert werden können, ob eine Krisensituation blutig wird oder nicht. Es seien vor allem junge Menschen, welche von Radikalen radikalisiert werden können. Erst die bittere Erfahrung von blutigen Auseinandersetzungen lasse aus Radikalen Moderate werden, die einfach schockiert sind und diese Ereignisse nicht wiederholt haben wollen. Wenn die Moderaten verstorben sind (nach etwa zwei Generationen), gehe die Krise weiter, wenn die Ursachen nicht gelöst wurden (Reichtumspumpe).

Das große Ziel von Turchin ist, nicht nur Prognosen, sondern auch Handlungsanleitungen zu entwickeln, sodass Krisen nicht gewaltsam werden. Als positive Beispiele bringt er den New Deal in den USA, aber auch die Abschaffung der Leibeigenschaft in Russland, welche für zwei Generationen eine explosive Situation verhindern konnte, nicht zuletzt, da Großgrundbesitzer, die dadurch wirtschaftlich zusammenbrachen, in den Administrationsapparat bzw. in die Armee integriert wurden (die Gegenelite wurde neutralisiert).

Für die USA empfiehlt er als ersten Schritt die Umkehr der Lohnstruktur. Löhne gehören angehoben und die Reichtumspumpe damit abgedreht. Eine sofortige Steuererhöhung für die Reichen empfiehlt er nicht, da dies die Unzufriedenheit der Gegenelite erhöhen könnte und somit ein populistisches Propaganda- wie Mobilisierungsfenster geöffnet werden könnte (rechts wie links).

Ob die USA die Herrschaftsform der Plutokratie (Umfragenanalysen zeigen, dass Mehrheitswünsche der nicht der Elite zugehörigen Bevölkerungsteile nie Gesetz werden, wenn die Top-Vermögenden anderer Meinung sind) ändern kann, ist Turchin nicht sicher. Gesellschaften tendieren zu angestammten Herrschaftsformen (Ägypten ist mit Sisi wieder eine Militokratie, die Sowjetunion wurde ein Bürokratiestaat wie es das Russische Reich war). Das Ziel müsse daher ökonomisch gelöst werden: Anhebung der Löhne und Stopp der Reichtumspumpe sofort, mittelfristig Anhebung der Steuern für Top-Vermögende.

Insgesamt ein sehr eigenwilliger Zugang zur Interpretation historischer Entwicklungen mit einigen durchaus nachdenkenswerten Aspekten. Eigenartig ist der sehr von sich selbst überzeugte Schreibstil. Etwas viel Eigenlob.


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22.08.2023 um 14:14
Zitat von .lucy..lucy. schrieb am 22.07.2023:Irrsinn

von Dean Koontz


Als Billy Wiles in einer obskuren Nachricht vor die Wahl gestellt wird, welcher von zwei Menschen ermordet werden soll, hält er das für einen makabren Scherz. In Wirklichkeit ist es der Auftakt zu dem irrsinnigen Feldzug eines psychopathischen Mörders.
Hab ich abgebrochen. Weiß aber nicht mehr, warum, ist schon länger her.



Totenfrau

Bernhard Aichner


totenfrau-totenfrau-trilogie-bd-1-gebund

Habe ich leider erst angefangen, nachdem ich schon mehrere Teile der Netflix- Verfilmung geschaut habe.
Der Schreibstil von Aichner ist herrlich minimalistisch mit kurzen Sätzen. Aber die Prota ist mir im Buch genauso unsympathisch wie in der Serie. Dachte ja erst, es liegt an Anna Maria Mühe, die ich im Gegensatz zu ihren Eltern, gar nicht mag, aber nein, im Buch kommt die Blum auch so rüber.


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22.08.2023 um 18:44
Raumschlacht im Wega-Sektor (Perry Rhodan 10)

PR-10Original anzeigen (0,3 MB)

Jetzt geht es ratzfatz. Drei Jahre nach der abgewehrten IV-Invasion hat sich die Dritte Macht in der Wüste Gobi ausgebreitet und eine moderne Stadt mit dem Namen Galactic City gegründet. Nach einem kurzen Schenkelklopfer, als der ehemalige Kommandeur von Rhodan (Chef des Mondflugprogramms bzw. des US-Raumfahrtprogramms) sich von der Arkonidentechnik vor Ort beeindrucken hat lassen, fangen die Sensoren eine Invasion im Wega-System durch Hyperraumfahrzeuge auf. Crest und Thora meinen, es seien Arkoniden-Forschungsschiffe, und Crest erhofft, im Wega-System das Geheimnis der Zellerneuerung, des ewigen Lebens zu finden. Rhodan denkt an eine Invasion, die eigentlich der Erde gelte, nur seien die Koordinaten falsch berechnet worden.

Mit dem Kugelschiff Good Hope fliegen sie per Hyperschall ins Wegasystem, in dem die Ferronen (Humanoide mit blauer Haut und roten Haaren) sich der Topsider (Reptiloide) erwehren müssen. Rhodan greift ein, doch als ein Arkonidenschlachtschiff aus dem Hyperraum auftaucht, wird die Good Hope schwer beschädigt. Sie landen auf dem neunten Planeten und treten mit dem Präsidenten (Thort) der Ferronen in Kontakt, der sie in jeglicher Weise unterstützen will. Es gelingt mit Hilfe des Psychostrahlers gestrandete Topsider zu fangen, mit denen sie auf Interkosmo kommunizieren können. Das Arkonidensraumschiff sei gestohlen worden, als es zur Wasseraufnahme auf Topsid-III gelandet sei. Die Arkonidenmannschaft wurde gezwungen, sie zu schulen. Rhodans Plan: Das Arkonidenschlachtschiff zu entern und zu übernehmen. Technische Hilfe: die Materietransmitter der Ferronen (den Menschen technisch weit überlegen, aber den Arkoniden unterlegen). Cliffhanger.


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