Warden schrieb:Doctolib ist schon nice. Gerade für manche Menschen mit anxiety/social problems. Also sagen wir Sozialphobien oder ähnlichem.
Ich habe in den letzten Jahren ähnliches genutzt (war bzw. ist in den jeweiligen Ländern in denen ich leb(t)e fast durchgängig üblich).
Auch ohne
Warden schrieb:anxiety/social problems
m.E. praktisch (ich schätze mich da als eher nur noch leicht betroffen ein - Autistin, eher der introvertierte und von Menschen leicht gestresste Typ, kann aber anrufen; früher wahrscheinlich Sozialphobie):
- immer verfügbar, anstatt Anrufzeiten abpassen zu müssen die ggf. am Arbeitsplatz oder anderweitig nicht einhaltbar sind
- kein Sprechen und Hören erforderlich, falls das schwerfällt (es gibt ja auch z.B. menschen die schwerhörig sind)
- verfügbare Termine einsehbar (für mich als im Land Ausländerin mit mittleren, anfangs geringen Sprachkenntnissen so viel einfacher, als am Telefon Zeiten vorzuschlagen, ggf. umgangssprachliche Formulierungen zu verstehen)
@Gucky87Vorweg, ich bin nicht depressiv.
Depressionen sind jedoch eine Erkankung die ich, um es mal so zu sagen, viel eher nachvollziehen* als z.B. Kontrollzwang oder Schizophrenie (von letzterem ist ein Verwandter schwer betroffen).
Bei Kontrollzwang etwa denke ich mir: "Klar, ich es ist mir wichtig dass alles exakt, ordentlich... ist, aber ich habe auch ein gutes Gedächtnis und ich weiß dass de Herd aus ist". (Mir ist klar dass Erkrankte eben genau das nicht mehr leisten können!)
Depressionen aber: In der Schule habe ich viel Mobbing (auch mit körperlicher Gewalt) erlebt, hatte oft den Eindruck, und es war auch objektiv so, nirgendwo dazuzupassen aber dass dennoch Anpassung verlangt wurde (Autismusdiagnose später erklärte einiges...), bin zudem vom nachdenklichen, eher melancholichen Typ. Wenn dann evl. noch wieder, und wieder, und wieder ein "Dämpfer" kommt, man ggf. merkt dass erwartete/bekannte Kompensationsstrategien nicht wirken oder überhaupt nutzbar sind (z.B. allein: ein soziales Umfeld das einem wohlgesonnen ist), dann... ich kann es mir sehr gut vorstellen, wie sich das auswirkt, wenn dann auch noch die Gehirnchemie selbst in die Richtung "negativ" tendiert.
Selbst habe ich zwar eine zuversichtliche (aber nicht besonders fröhliche oder "alles wird bestimmt gut") Einstellung, hatte mir auch bei z.B. Mobbing und (körperlicher) Krankheit immer Interessen, Hobbies, sogar sehr gute Schulnoten bewahrt. Bin auch eher vom Typ "hey, es gibt immer was zu entdecken, zu tun" und "los geht's, ich pack's an" - aber selbst da hatte ich Situationen in denen ich mir dachte "vor der OP hab' ich keine Angst: Entweder es klappt, oder wenn ich dabei versterbe, ist wenigstens Ruhe... dann nerv' ich keine mehr, dann nervt mich keiner mehr."
Oder auch, in die Richtung aber leicht anders, so hatte ich das auch schon:
Milanthrop schrieb:Och ich gratuliere schon, will aber nicht das mir jemand gratuliert. Für mich ist jeder Geburtstag nur endlich ein Schritt näher am Grab und das kannste ja keinem sagen. Versteht keiner.
"Geburtstag - wenn die wüssten warum ich mich freue: Wieder ein Jahr weniger!"
*Disclaimer: Auch die, die ich weniger nachvollziehen kann, nehme ich ganz genauso ernst. Ich sehe es ja auch direkt bei den betroffenen Menschen, es ist schlimm.
martenot schrieb:Das geht mir genauso. Jeder Geburtstag dreht das Alter wieder um eins höher. Weiß nicht, was es da zu feiern gibt...
Ich denke, das kommt wirklich noch aus Zeiten, in denen (gerade bei Kindern) das Vollenden eines weiteren Lebensjahres nicht so wahrscheinlich war. Mit der Zeit, als das nicht mehr so relevant war*, wurde daraus dann ein "Zusammenkommen und Person-X-gerne-mögen feiern".
*Gerade von Menschen, die schonmal lebensbedrohlich erkrankt waren, kenne ich es aber schon vermehrt, dass der Geburtstag wichtiger wird. Oder auch "Geburtstag zweimal feiern", sprich, der Jahrestag des Eeignisses das man knapp überlebte wird im kleinen Kreis gefeiert oder immerhin bedacht.