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Depressionen

1.964 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Depression, Depressionen, Traurig ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Depressionen

01.08.2021 um 14:36
@Scott78
Depressionen können einmalig, episodenhaft, wiederkehrend oder - wie vermutlich bei dir - anhaltend sein. Auch die Schwere kann sich erheblich unterscheiden, das kann bis zum Stupor und Katatonie gehen. Das hat dann mit „angeborenem Pessimismus“ überhaupt nix mehr zu tun.
Ist eine vielfältige und heimtückische Erkrankung. Die „richtige“ Form der Depression gibt es so nicht.

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01.08.2021 um 15:04
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Wie kann es sein, dass solche meiner Meinung nach eher oberflächlichen Sachen (nicht abwertend gemeint) bei einer wirklichen Depression helfen können?
- Weil es unterschiedliche Arten und Ursachen von Depressionen in unterschiedlicher Schwere gibt.
- Weil manche Depressionen nur von kurzer Dauer sind.
- Weil Einiges für eine Zeitlang oder mit einfach "Psychotricks" und Verhaltensänderungen (Freude, Freunde, Sport) übertüncht oder gar beseitigt werden kann.
- Und weil viele Leute traurige Stimmungen für Depressionen halten, die es aber nicht sind.
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Auch kann ich nicht verstehen, wie man ,,irgendwann" depressiv werden kann.
Das geht locker. Depressionen hängen vom Hormonhaushalt ab. Und Hormone werden nicht ein Leben lang in der selben Dosis produziert. Außerdem kann Stress und sogar Über- oder Untergewicht den Hormonhaushalt stören.
Berühmt sind ja die Wechseljahrdepressionen bei Frauen. Die eben durch Hormonumstellungen auftreten, und später auch wieder verschwinden können.


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01.08.2021 um 15:21
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Berühmt sind ja die Wechseljahrdepressionen bei Frauen.
Oder Depressionen nach der Geburt, der Baby Blues. Kann richtig heftig werden und hat auch organische Ursachen.


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01.08.2021 um 15:21
@paxito
Werden aber alle ähnlich behandelt. Entweder durch Antidepressiva und/oder Maßnahmen, die in irgendeiner Form die Aktivität steigern sollen. Aber was ist, wenn das gar nicht das Problem ist? Es fehlt in der Psychiatrie meiner Meinung nach eine differenziertere Diagnostik depressionsÄHNLICHER Zustände. Klar, es mag Diagnosen verschiedener Depressionen geben, aber sie betreffen alle in irgendeiner Form eine Depression. Ich denke, es gibt viele Zustände, die depressionsähnliche Symptome aufweisen, aber in keiner Weise eine Depression sind. Und wenn solche Zustände nicht adäquat diagnostiziert werden können, dann wird es auch schwierig, diese angemessen behandeln zu können. Und genauso geht es mir. Ich habe mein ganzes Leben lang schon einen mehr oder weniger starken Leidensdruck mit ähnlichen Symptomen einer Depression, aber es ist ziemlich sicher keine der Depressionen, die zum jetzigen Zeitpunkt diagnostizierbar sind.


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01.08.2021 um 15:37
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Werden aber alle ähnlich behandelt. Entweder durch Antidepressiva und/oder Maßnahmen, die in irgendeiner Form die Aktivität steigern sollen.
Nein. Depressionen werden mit Therapie + in schweren Fällen medikamentös behandelt. Die Therapie muss nicht zwingend auf eine Steigerung der Aktivität zielen.
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Es fehlt in der Psychiatrie meiner Meinung nach eine differenziertere Diagnostik depressionsÄHNLICHER Zustände.
Weil? Was genau sollen denn depressionsähnliche Zustände sein? Was siehst du da nicht abgedeckt?
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Und genauso geht es mir. Ich habe mein ganzes Leben lang schon einen mehr oder weniger starken Leidensdruck mit ähnlichen Symptomen einer Depression, aber es ist ziemlich sicher keine der Depressionen, die zum jetzigen Zeitpunkt diagnostizierbar sind.
Das was du beschreibst klingt für mich, ohne eine Diagnose stellen zu wollen oder zu können hier nach:
https://www.icd-code.de/icd/code/F34.-.html

Ich zitiere:
Hierbei handelt es sich um anhaltende und meist fluktuierende Stimmungsstörungen (…). Da sie jahrelang, manchmal den größeren Teil des Erwachsenenlebens, andauern, ziehen sie beträchtliches subjektives Leiden und Beeinträchtigungen nach sich.
Passt ziemlich exakt zu dem was du schreibst.


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01.08.2021 um 15:44
@Scott78

Darf man fragen ob du noch versuchst mit Aktivität oder ähnlichem gegen die Leere anzukämpfen, oder hast du das wegen bisheriger Erfolgslosigkeit zu den Akten gelegt? (keine Bewertung durch die Blume, nur eine Frage zum Verständnis)


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01.08.2021 um 15:52
Zitat von paxitopaxito schrieb:Weil? Was genau sollen denn depressionsähnliche Zustände sein? Was siehst du da nicht abgedeckt?
Innere Leere, extrem gesteigerte Libido, tiefe Unzufriedenheit, chronisches allgemeines Stressgefühl, unspezifische Schmerzen etc.

Passt für mich nicht zu einer anhaltenden affektiven Störung.

@Streuselchen
Ich versuche das natürlich weiter, da ich so nicht weiter leben möchte. Je früher ich das Passende gefunden habe, desto besser.


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01.08.2021 um 15:55
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Ich versuche das natürlich weiter, da ich so nicht weiter leben möchte. Je früher ich das Passende gefunden habe, desto besser.
Okay, ich verstehe.
Danke für deine ehrliche Antwort.
Und ich finde es gut, dass du es weiter versuchst.
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:extrem gesteigerte Libido, tiefe Unzufriedenheit
Das ist bei mir übrigens anders. Gesteigert ist da gar nix in dem Bereich. Und bei der Unzufriedenheit ist sie entweder total unrealistisch im High-Level 5000 oder dermaßen tief im Keller, dass jeder Pessimist noch mehr positives finden würde. Nur eben ist es nie normal - und normal hätte ich gerne.
Kein Up und kein down. Nix anstrengendes


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01.08.2021 um 15:59
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Innere Leere, (…), tiefe Unzufriedenheit, chronisches allgemeines Stressgefühl, unspezifische Schmerzen
Das ist im Grunde die Klinik einer anhaltenden affektiven Störung. Dysthymia.
Bleibt deine Besessenheit mit der Onanie, das klingt neurotisch, passt da ebenfalls rein. Aber wenn du gern glauben möchtest du wärest undiagnostizierbar und ein gaaaanz besonderer Einzelfall, auch okay.


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01.08.2021 um 16:08
@Streuselchen
Ja, diese gesteigerte Libido in Verbindung mit der inneren Leere ist zurzeit für mich ein erhebliches Problem. Wegen dieser inneren Leere schreit mein Körper nach einem Orgasmus - egal auf welchem Weg. Sehe ich draußen für mich attraktive Frauen, ist der Drang teilweise unerträglich. Und eigentlich passt das gar nicht zu mir. Ich bin eigentlich ein überwiegend rational denkender Mensch und in keiner Weise impulsiv. Aber der Drang, die Leere ausfüllen zu müssen, überwiegt teilweise alles.

@paxito
Als ob es mir da um irgendwelche Schwanzvergleiche gehen würde. Ich fühle mich einfach von den Ärzten nie richtig verstanden. Bisher ist noch keinem einzigen Arzt irgendeine Lösung für meine innere Leere eingefallen. Und ich schildere meine Problematik immer ehrlich und so gut ich kann.


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01.08.2021 um 16:26
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Das ist bei mir übrigens anders. Gesteigert ist da gar nix in dem Bereich.
Warum eigentlich nicht? Ich konnte bisher nie so richtig verstehen, warum bei vielen Menschen bei Unzufriedenheit oftmals auch die Libido gedämpft ist. Oder hat bei dir ein Orgasmus keine Auswirkung auf deine Stimmung? Bei mir ist es so, dass mich kurzfristig nix so zufrieden fühlen lässt wie ein Orgasmus.


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01.08.2021 um 16:30
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Warum eigentlich nicht? Ich konnte bisher nie so richtig verstehen, warum bei vielen Menschen bei Unzufriedenheit oftmals auch die Libido gedämpft ist. Oder hat bei dir ein Orgasmus keine Auswirkung auf deine Stimmung? Bei mir ist es so, dass mich kurzfristig nix so zufrieden fühlen lässt wie ein Orgasmus.
Ne gedämpft ist da auch nichts.. In dem Bereich ist einfach alles normal. Also ich denke da unterscheide ich mich nicht zu Nicht-Depressiven. Warum das so ist kann ich dir gar nicht sagen. War irgendwie schon immer so.
Dafür hapert es dann in anderen Bereichen wo die Extreme mich zu kontrollieren versuchen.
Ein Orgasmus hat nur so kurz Auswirkung auf mich, wie bei jedem anderen. In dem Moment toll und danach flacht das wieder in Richtung Normal ab und man macht eben was man sonst so danach macht.


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01.08.2021 um 16:36
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Als ob es mir da um irgendwelche Schwanzvergleiche gehen würde.
Wollte ich dir auch nicht unterstellen.
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Ich fühle mich einfach von den Ärzten nie richtig verstanden.
Jo und hast das auf die mangelnden Diagnosen geschoben:
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:wenn solche Zustände nicht adäquat diagnostiziert werden können, dann wird es auch schwierig, diese angemessen behandeln zu können. Und genauso geht es mir.
Wobei du hier sagtest es gäbe keine entsprechende Diagnosen:
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Ich habe mein ganzes Leben lang schon einen mehr oder weniger starken Leidensdruck mit ähnlichen Symptomen einer Depression
Genau das gibt es aber als Diagnose:
Hierbei handelt es sich um eine chronische, wenigstens mehrere Jahre andauernde depressive Verstimmung, die weder schwer noch hinsichtlich einzelner Episoden anhaltend genug ist, um die Kriterien einer schweren, mittelgradigen oder leichten rezidivierenden depressiven Störung zu erfüllen.
Eine lang anhaltende, chronische Verstimmung die nicht die Schwere einer Depression erreicht, aber durch die Dauer einen erheblichen Leidensdruck erzeugt. Keine Ahnung ob das bei dir passt, aber zumindest das was du da gefordert hast, gibt es bereits.
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Bisher ist noch keinem einzigen Arzt irgendeine Lösung für meine innere Leere eingefallen. Und ich schildere meine Problematik immer ehrlich und so gut ich kann.
Kann es geben. Ich arbeite mit Leuten, die alle den Stempel „austherapiert“ tragen. Trotz 20, 30, 40 Jahren Therapie und Dutzenden Neurologen, Psychiatern und Psychologen keine Besserung. Nur das es eine Diagnose gibt, heißt ja noch lange nicht, das es eine Heilung gibt.


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01.08.2021 um 16:37
@Streuselchen
Ja, es ist sehr kurzfristig. Aber gerade diese Kurzfristigkeit der extrem intensiven Zufriedenheit und der Kontrast zu der langfristigen Leere ist denke ich bei mir der Grund, warum mich Orgasmen so "abhängig" machen.


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01.08.2021 um 16:41
@paxito
Du hast schon recht, Dysthymie und meiner Meinung nach auch gewisse Tendenzen zu Borderline, sind die Diagnosen, die am ehesten passen könnten.


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01.08.2021 um 16:43
@Scott78

Gerade von solch Kurzfristigkeiten habe ich ja genug. Das Achterbahn fahren der Gefühle muss ich jeden Tag aushalten und eigentlich reisst man sich IMMER zusammen...permanent... 24/7. Egal ob Nachts oder Tags. Ab und zu bricht dann doch alles heraus, weil man kurz die Kontrolle verloren hat, abgelenkt war oder generell überfordert und diese Kontrollverluste führen dann zu schlimmeren.
Deswegen ist mir an einee Konstante gelegen... Weg vom inneren Rummel


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01.08.2021 um 16:45
@Tussinelda
Dankeschön 🙂

@Scott78
Ich fand deine Frage keineswegs schlimm, abwertend o.ä.
Ich war als Kind und Jugendliche in meiner schlimmsten Zeit, das hat sich erst jetzt so mit Mitte Zwanzig gebessert, langsam Stück für Stück, begleitet mit Medikamenten und meiner Lebensumstellung. Nicht von heute auf morgen.

Als Kind hab ich beispielsweise meine damalige Freundin gefragt, ob sie mir vielleicht die Kehle durch schneiden könnte. Ich wollte nicht erwachsen werden. (Die Arme hat sich dann deutlich von mir distanziert, oh Wunder).
Mit 17 habe ich die Tage im Kalender durch gestrichen und jede Nacht gehofft, ich möge am nächsten Morgen nicht aufwachen. Ich hab eine Ausbildung abgebrochen, weil ich nachts nicht schlafen konnte, da ich stundenlang grundlos geweint habe. Meine Mitmenschen erschienen mir als feindselig, fremd und ich mir als das ekelhafteste, erbärmlichste Subjekt der Welt. Ich war phasenweise sicher, ich täte insbesondere meinen Eltern einen Gefallen, wenn ich mich umbringen würde.
Dann folgten Phasen voller Weltenhass und Verachtung gegen alles und jeden, danach plötzlich wieder lange Zeiten voll innerer Leere und Antriebslosigkeit, in denen ich manchmal nur auf dem Bett lag und apathisch die Decke anstarrte.

Ich war mir absolut sicher, keine 25 zu werden. Die Geschichten, die ich zwecks Psychohygiene schrieb, troffen nur vor Pessimismus, Selbsthass, Trübsal und Co.
Ich sitze auch heute noch oft abends lange wach, stell mir die große Frage nach dem universellen "Warum", und spätestens wenn urplötzlich die Tränen fließen oder ich mir unbewusst was zufüge (Fingernägel einreißen oder kneifen) suche ich mir bewusst und mit Ansage was zu tun, und wenn's nur duschen gehen zu absurden Zeiten ist.

Ich brauche unheimlich viel Ablenkung, damit ich nicht ins niedergeschlagene Grübeln --> Kluft (ver)falle. Nicht zu viel Raum zum Nachdenken. Deswegen sitze ich nicht gern still oder entspanne mich wie jetzt gerade, ich habe aktuell Urlaub. Das ist für mich eher eine Herausforderung und weniger zum Abschalten.
Freundschaften kann und möchte ich nur bedingt pflegen, selbst meine einzige sehr innige Freundin kann ich nur immer temporär um mich haben.

So anstrengend das Thema als Solches ist, ist es auf morbide Art auch faszinierend. Schade, dass es gesellschaftlich noch so ein Tabu darstellt.


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01.08.2021 um 16:52
@Streuselchen
Also sind in der ,,Achterbahn der Gefühle" auch angenehme Gefühle dabei? Ich empfinde Emotionen gar nicht so differenziert. Für mich gibt es da eigentlich nur das Quälende, sprich die innere Leere und das Angenehme, sprich die Zufriedenheit und das Ausgefülltsein.


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01.08.2021 um 17:00
@Leer
Aber was war deiner Meinung nach die Ursache, dass du dich in deiner Kindheit und Jugend so schlecht gefühlt hast? Waren es äußere Umstände oder kam die schlechte Stimmung von dir selbst? Glaubst du, du hättest dich auch so schlecht gefühlt, wenn du in einem ganz anderen Umfeld aufgewachsen wärst?


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01.08.2021 um 17:09
@Scott78
Ich denke schon, dass es viel an meinem familiären Umfeld lag. Ich war ein über behütetes Kind von ziemlich wohlhabenden Eltern, eher unselbstständig, aber auch immer schon "anders". Ich konnte schon vor der Schule lesen und schreiben, hab mich dann oft weg gebeamt und geträumt und wurde bereits in der Schule früh gehänselt und später reell gemobbt.
Dazu ständig wachsende Konflikte mit meinem äußerst schwierigen Vater und eben womöglich auch erbliche Belastung, sofern das möglich ist? Wie gesagt, mein Vater ist sehr speziell und von meinem damals definitiv psychisch kranken Großvater m.M.n massiv negativ geprägt worden. Und teilweise ging das nahtlos an mich weiter, die nächste Generation von Bekloppten 😉


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