Bedeutet Dick sein heute Wohlstand?

@SKlikerklaker

SKlikerklaker schrieb:Ich denke Grünkohl (mh... lecker) und Steckrübeneintopf ist allen südlich der Lüneburger Heide gänzlich unbekannt.

wie, bei euch da oben gibt's auch grünzeug? ich dachte ihr ernährt euch zu 100% von fisch?

nein ernsthaft: grünkohl gibt's bei uns auch, genauso wie diverse andere kohlsorten.
und tatsächlich ist kohl auch recht preisgünstig.

wobel schrieb:wie, bei euch da oben gibt's auch grünzeug? ich dachte ihr ernährt euch zu 100% von fisch?

Ne nicht nur, aber Fisch ist auch lecker, ja. Fisch essen verhindert übrigens auch Jodmangel ;)

Egal ob dünn oder dick, das Wichtigste ist das Wohlsein. Dick sein ist nicht falsch, weil keiner weiß was richtig ist. Solange du dich wohl fühlt, gibt es nichts schlechtes zu berichten.

Nein, weil es gibt genug Menschen die krankhaft zunehmen, die wenig essen und trotzdem aufgehen. Oder genauso umgekehrt, man isst und nimmt nicht zu. Ich glaube, dass es früher auch diese Krankheiten gab. Heutzutage wird man eher in die Fastfood-Ecke geschoben wenn man dick ist. Ich finde es tw. auch nicht schön zum ansehen, aber ich kann nicht beurteilen, warum dieser Mensch schon so dick ist.

@Allmysterio
Stimmt. Jedoch ist die Gesundheit noch wichtiger. Wenn man zwar dicker ist und deswegen gesundheitliche Probleme hat, aber sich einredet wohl zu fühlen kann das auch nicht in Ordnung sein. Aber sonst stimme ich dir vollkommen zu. Ich finde es ebenfalls nicht falsch, dick oder mollig zu sein, weil es ganz bestimmt nicht "falsch" ist. Es gibt keine Norm für Körpermaße. Der gesellschaftliche Druck ist da leider zu stark.

Man könnte aus den Berichten der Dicken, die hier ihre Erfahrungen geschildert haben, schon einiges zusammenfassen (das bestätigt auch die Berichte der Leute, die ich kennengelernt habe).

Falsche Ernährung hat tatsächlich oftviel damit zu tun. Grosse Portionen, viele Kohlenhydrate, viel Fett und Aufessen! Müssen! stehen oft im Zusammenhang mit Einkommen und Bildung der Eltern.
Es kann aber auch in wohlhabenden, gebildeten Haushalten Kinder geben, die aus Frust/Minderwertigkeitsgefühlen/Kompensation von emotionaler Vernachlässigung zuviel essen.
In beiden Fällen trainieren die Kinder ihre ganze Kindheit ein falsches Essverhalten und eine falsche Beziehung zu Essen. Einen Vorwurf kann man ihnen auf keinen Fall machen.
Die Reaktionen der Umwelt sind meistens negativ: Dick sein wird mit einem Defizit der einen oder anderen Art verbunden. Man war eben nicht stark genug, die Probleme anders zu lösen.
Natürlich Quatsch, bei einem Kind.

In manchen Haushalten ist Essen das zentrale Thema, man belohnt sich mit Essen und nutzt jede Gelegenheit dazu, es gibt immer Nachtisch und Kuchen und Eis, man geniesst und futtert nach Herzenslust.
Aber sehen Ausenstehende den Unterschied? Eher nicht.

Dass viele Dicke Erwachsene nicht aufgrund eines "Defizits" so sind, sondern aus gesundheitlichen Gründen ... wer denkt darüber nach, wen eine 130kg-Frau neben einem im Bus Platz nimmt?

Was man mit etwas Sensibilität spüren kann ist, ob sich die Person wohl fühlt.
Aber nehmen sich die Mitmenschen die Zeit dazu?

Mir ist es auch passiert, dass ich dachte: welcher Mann liebt diese (sehr dicke) Frau? Ist er auch dick? Dicker? Ein bisschen .... verdeht? -Aber es war ein ganz normaler, gut aussehender Typ, der das wirklich wunderbare Wesen seiner Frau liebte (doch, es gibt noch gute Menschen ;) )

Grundsätzlich sin die Reaktionen also eher negativ. Fast alle haben irgendwann von den Statistiken gelesen: Dicke kommen meistens aus einkommensschwachen, bildungsfernen Schichten.
Man sollte die Macht der Presse über die Leser nicht unterschätzen ... da gibt es Artikel "Mollig ist wunderbar" ... und gleich ein paar Seiten weiter die "Bikini-Diät". Jeder hat es also theoretisch selbst in der Hand, dünn zu werden. Und wer will schon Speckrollen und Cellulite? Im Bikini?

Frage beantwortet?
Nicht ganz:
In unserer quirligen Hauptstadt fallen mir immer häufiger sehr dünne und wirklich magersüchtige Frauen auf.
Viele (normalgewichtige) Frauen (und zunehmend Männer) kritisieren ihren eigenen Körper als zu dick, finden aber Rundungen bei anderen ok oder sogar attraktiv. Extremes Dünnsein wird mit Magersucht, Bulimie, Tabletten in Zusammenhang gebracht.
Es gibt also eine extreme Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und -Beurteilung und der Wahrnehmung und Beurteilung von Anderen.
Eine private Umfrage unter Männern ergab, dass die allermeisten einen weiblichen Bauch sehr schätzen. Die Vorlieben gingen von ein bisschen gerundet bis deutlich gerundet. Ganz flach zu bevorzugen bedeutete auch ein sehr festgelegtes Frauenbild und fand ich nur bei den wenigsten Männern. (Bloss wissen das die Frauen nicht ....)

Ich denke, es geht um die Ausstrahlung. Und die ist abhängig vom Selbstbewusstsein, und das ist abhängig von der Umwelt und deren Reaktionen. Eine gewisse Dickfelligkeit haben sich viele Dicke, die ich kenne, zugelegt ... mal gespielt, mal aus echtem Selbstbewusstsein.
Den dicken Menschen wäre aber sehr geholfen, wenn man sie nicht mehrheitlich für arm&doof halten würde.

@Rhythm: vielleicht hat die grössere Akzeptanz, die Du jetzt erlebst, eher damit zu tun, dass Du tatsächlich mehr "angekommen" bist.
Die Medikamente müssen ja doch ziemlich stark gewesen sein, da hat man einiges durchgemacht und das verändert einen vielleicht auch.
Andererseits ist man vielleicht nicht mehr so empfindlich ... man hat gelernt, dass anderes wichtiger ist als das, was man zuvor für wichtig hielt.
Man nennt das "erwachsen werden" ... ;) bei manchen dauert´s halt, bei manchen kommt sowas durch eine schwere Zeit, eine Lebensumstellung, bei anderen einfach durch die Erfahrung, dass man nicht mehr oder weniger gemocht wird wegen mehr oder weniger Speck ... bloss vielleicht aus anderen Gründen von anderen Menschen. Aber will man geliebt werden, weil man so prima dünn ist? Oder weil man ein prima Kerl ist?
Geniesse es :)

liaewen schrieb:Nein, weil es gibt genug Menschen die krankhaft zunehmen, die wenig essen und trotzdem aufgehen.

Nicht wirklich. Wenn man in etwa den Grundbedarf an Kalorien zu sich nimmt, kann man garnicht zunehmen. Es gibt natuerlich duenne Leute, die futtern koennen ohne Ende, jedoch kann man nicht von nichts dick werden. Irgendwo muss die Energie ja herkommen.

@McNeal

McNeal schrieb:Wenn man in etwa den Grundbedarf an Kalorien zu sich nimmt, kann man garnicht zunehmen. Es gibt natuerlich duenne Leute, die futtern koennen ohne Ende, jedoch kann man nicht von nichts dick werden. Irgendwo muss die Energie ja herkommen.

ja WENN man denn tatsächlich "nur" den grundbedarf an kalorien zu sich nimmt...
irgendwer hat hier schon darauf hingewiesen, dass es ein riesenproblem sein kann, wenn jemand der gewohnt ist täglich sport zu treiben, das plötzlich nicht mehr tun kann und EIGENTLICH seine ernährung entsprechend umstellen müsste - so einfach ist das aber garnicht.
wie hoch ist denn der grundbedarf?
das ergibt sich doch - jenseits von sport und körperlicher betätigung - erstmal aus dem eigenen stoffwechsel, der ja keineswegs bei jedem gleich ist.
nimmt man dann auch noch sport / körperliche betätigung dazu, dann sieht das mit dem grundbedarf auch schon wieder ganz anders aus.

Nein bedeutet es nicht ....

Leider ist in der Nahrungsmittelindustrie ein großer Fehler. Aromen werden angenehm verpackt damit sie ja auch keinen anderen Schluss zulassen als wäre es gesund. Wir werden überhäuft damit.
Beispiel Hefeextrakt ... hört sich gut an ist aber eigentlich nur Glutamat. Die Gesetze erlauben es aber es als "natürliches Aroma" einzustufen ... -.-

Was mir am meisten Sorgen macht ist, das alte Gebräuche einfach aussterben .. und das zu unrecht. Selber Gemüse und Früchte zu konservieren fällt den meisten überhaupt nicht mehr in den Sinn weil das Angebot einfach über das ganze Jahr an Verfügung steht. Aber mal ehrlich ... Tomaten im Winter aus Spanien sind ein Greul gegenüber das was man selber ernten kann. Dabei kann man super selber Tomaten oder andere Sorten selbst in kleinen Rahmen groß ziehen und einmachen oder einlegen. Ich verstehen nicht das der Geschmack so abstumpfen kann das man da keinen Unterschied schmecken soll?!

@wobel

Ja und? Bedeuten tuts doch dasselbe, wenn man mehr isst als man braucht nimmt man zu, ohne die Ausnahmen heranzuziehen. Dass nicht jeder denselben Bedarf hat ist ja wohl offensichtlich.

@McNeal

Energieerhaltungssatz ;o) ... das lernt man schon in der Schule!

Die Frage im Threadtitel dürfte beantwortet sein, dick zu sein bedeutet keinesfalls Wohlstand.

Es gibt nur sehr wenige Krankheiten, die nachweislich zum Übergewicht führen zum Beispiel das Cushing-Syndrom (endogen 1:100.000, exogen häufiger) oder das Prader-Willi-Syndrom (1:10.000). Auch bestimmte Tumore - vor allem des Hypothalamus oder der Nebennieren - können Übergewicht verursachen.

Natürlich gibts endokrinologischen Störungen, die Schilddrüse wird ja gerne verantwortlich gemacht, oder auch die vielzitierte genetische Veranlagung oder "schwere" Knochen (ist natürlich Quatsch).

Ein paar Medikamente führen zur Wassereinlagerung, Cortison ist das bekannteste, aber auch zu erhöhtem Appetit und das ist die eigentliche Crux.

Man kann es drehen und wenden wie man will, die meisten Kilos sind "angefressen".

@emanon

emanon schrieb:Es gibt nur sehr wenige Krankheiten, die nachweislich zum Übergewicht führen

Es gibt aber viele psychische Erkrankungen, die zu Übergewicht führen. Es gibt mittlerweile sogar "Overeaters Anonymous", eine Selbsthilfegruppe für Menschen, die ihr Essverhalten nicht mehr unter Kontrolle haben (was wohl auf viele Dicke zutreffen wird).

@ddaniel

Es gibt immer Ausnahmen.. aber ich glaube emanon meint damit sicher die "Entschuldigung" der Schilddrüsenerkrankung. Diese wird von Menschen gern vorgeschoben, was im seltensten Fall wirklich zutrifft.
Psychischen Erkrankungen sind sicher vielfältig beleuchtbar... und ein Symptom ist das Essverhalten, aber darum geht es hier ja nicht wirklich.

@ddaniel
Mir ging es um Krankheiten mit Stoffwechselstörungen die eine Gewichtszunahme nach sich ziehen.
Dass es Frustfressen und Ähnliches gibt ist mir bekannt, fällt für mich aber unter

emanon schrieb:"angefressen"

Meiner Meinung nach bedeutet heute "Wohlstand" , wenn jemand gesund und gepflegt aussieht, Also weder zu dick noch zu dünn.

SKlikerklaker schrieb:Wer 100 Kilo zuviel auf die Waage bringt, wird wohl nicht mal für einen Bürojob eingestellt.

Also 100 kg zuviel duerfte schon fast wieder ueber die Behinderten-Quote reinkommen! Ich hatte mal einen Kollegen, der sicher an die 150 kg gewogen hat, wenn nicht mehr. Der wurde dann irgendwann auf Kur geschickt.

Und wo ich aktuell bin gibt's auch sehr viele, teilweise sogar Handwerker, bei denen ich jedesmal wenn sie die Treppe hochkommen Angst hab, dass sie nen Herzkasper kriegen.

@McNeal

McNeal schrieb:Dass nicht jeder denselben Bedarf hat ist ja wohl offensichtlich.

dir und mir ist das vielleicht klar - aber ganz offensichtlich ist das eben nicht jedem klar.
und wenn dann auch noch auf irgendwelchen lebensmitteln draufsteht wie hoch der grundbedarf dann kann das den einen oder anderen schon ganz schön verwirren...

@samaelcrow

samaelcrow schrieb:Was mir am meisten Sorgen macht ist, das alte Gebräuche einfach aussterben .. und das zu unrecht. Selber Gemüse und Früchte zu konservieren fällt den meisten überhaupt nicht mehr in den Sinn weil das Angebot einfach über das ganze Jahr an Verfügung steht.

ich wunder mich da auch immer wieder drüber.
ich hab die diskussion jetzt schon mehrfach hier in diesem forum geführt, aktuell in diesem thread mit @Federlein. es gibt ganz offensichtlich menschen die glauben dass man hierzulande früher den ganzen winter über weder obst und gemüse gegessen hat, weil's ja keine importe aus dem ausland gab. ich fall da jedesmal fast vom glauben ab wenn ich das lese...
dieser mangel an wissen bzw. bildung mag bei kindern vielleicht grad noch so akzeptabel sein, vielleicht auch noch bei jugendlichen, aber es wird spätestens dann echt haarig wenn so jemand dann 'ne fünfköpfige familie versorgt...

@emanon

emanon schrieb:Natürlich gibts endokrinologischen Störungen, die Schilddrüse wird ja gerne verantwortlich gemacht, ...

also dass die schilddrüse 'ne große rolle spielt hab ich am eigenen leib schon erlebt und kenne auch so einige fälle im familien-, freundes- und bekanntenkreis.
da muss man dann halt höllisch aufpassen dass man seine ernährung entsprechend anpasst.

@wobel
Sicher hat die Schilddrüse über ihre Hormone Einfluss auf den Stoffwechsel, aber sie ist keine Entschuldigung aus dem Leim zu gehen.
Wahrscheinlich ist es jedem hier schon mal passiert. Man trifft nach längerer Zeit mal einen Bekannten wieder der erkennbar gut durch den Winter gekommen ist. Auf Nachfrage heisst es dann gerne: "Ich hab Schilddrüse".
Für sich allein sagt das garnichts. Die Schilddrüse greift zwar in den Stoffwechsel ein, generiert aber keine kJ, die werden vom Patienten zugeführt. Deshalb war dein letzter Satz so wichtig

wobel schrieb:da muss man dann halt höllisch aufpassen dass man seine ernährung entsprechend anpasst.

Auch hier gilt wieder, der Speck wird

emanon schrieb:"angefressen"

wobel schrieb:es gibt ganz offensichtlich menschen die glauben dass man hierzulande früher den ganzen winter über weder obst und gemüse gegessen hat, weil's ja keine importe aus dem ausland gab. ich fall da jedesmal fast vom glauben ab wenn ich das lese...

Das sind die Menschen die in ihrem Leben noch nie Einweckgläser gefüllt mit Erbsen oder Bohnen gesehen haben sondern diese nur aus der Dose kennen. :D
Für Obst kenne ich noch das dörren. Als Kind habe ich dieses getrocknete Obst gerne gegessen. Inzwischen komme ich auch nicht mehr dran. :)

wobel schrieb:dieser mangel an wissen bzw. bildung mag bei kindern vielleicht grad noch so akzeptabel sein, vielleicht auch noch bei jugendlichen

Eben das ist das was ich ansprechen wollte. Es ist leider auch so bei Erwachsenen heutzutage. Da kommt dann diese "es ist ja alles gleich um die Ecke im Supermarkt" Einstellung zu Tage. Ich will da ja auch keinen was mies machen. Es hat nun mal nicht jeder einen Garten oder die Möglichkeit etwas anzubauen. Aber dann dennoch gleich auf alles verzichten und zur Tütensuppe greifen? Nee ..
Ich bin schon mal froh das es viele gibt die trotz des hohen Chemie Essens vermehrt zu frischer Ware greifen.

nein,bedeutet es nicht. eher das gegenteil...

Kein Mensch auf der Welt hat Fett nötig. Man möge sich nur die Krankheiten anschauen, die Fettleibigkeit hervorruft.

Von wegen ein Zeichen von Wohlstand. .

@Can

Can schrieb:Kein Mensch auf der Welt hat Fett nötig.

Jeder Mensch auf der Welt braucht Fett. Fett ist ein wichtiger Nährstoff, denn es enthält lebensnotwendige Fettsäuren, die unser Körper braucht, um beispielsweise Hormone oder Zellwände aufzubauen. Fett versorgt uns auch mit den fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K. Und unsere Organe schützt Fett wie ein Polster vor Verletzungen. Ohne Fett stirbt der Mensch.
Das zuviel ist es, was schadet.

Da erinnere ich mich an einen Zeitungsbericht von vor Jahren:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/unterschicht-und-uebergewicht-das-neue-kaloriat-1379891.html

Wer heute übergewichtig ist oder gar fettleibig, gehört mit großer Wahrscheinlichkeit den unteren sozialen Schichten an

Can schrieb:Kein Mensch auf der Welt hat Fett nötig. Man möge sich nur die Krankheiten anschauen, die Fettleibigkeit hervorruft.

Selbstverständlich braucht der menschliche Körper Fett. Fettlösliche Vitamine wie A oder E können ohne Fett gar nicht aufgenommen werden. Die grauen Zellen brauchen bestimmte Fette, um richtig funktionieren zu können. Um nur zwei Beispiele zu nennen.

Was der Körper nicht braucht, ist zu viel Fett.

@emanon

Sorry, hab deinen Beitrag übersehen.