Hartz IV treibt Menschen in den Selbstmord

@kaffeejunkie

Ich erweitere das einfach mal mit den argumenten, die hier noch so kamen

- das die Sachbearbeiter inkompetent und unfreundlich wären
- erhebliche Lebensqualität gestrichen wird beim Bezug von Hartz4
- und der Tatsache das Betroffene äussern das es allgemein zu wenig Geld wäre
- mein gesellschaftliches ansehen ist (auf einmal) extrem schlecht
- Ich vereinsame zusehens, mein freundeskreis zieht sich zurück
- Ich fühle mich unproduktiv und mir fehlts, mich gebraucht zu fühlen
- Ich komme einfach nich mehr in nen job rein, egal wie ich mich anstrenge
- Ich bin zu alt, zu krank etc.
- Ich bin psychisch angeschlagen, hab ne vorerkrankung, traumatische erlebnisse etc.
- Ich war im knast
- Ich bin schon zu lange draussen und bin gar nicht mehr in der lage, nen arbeitstag durchzuhalten

Sind jetzt nur die, die mir grad einfallen...sind sicher noch mehr, wenn man mal weiter durchschauen würde.

capspauldin schrieb:Meiner Meinung nach haben wir in Deutschland eine "Gruppe" die wirklich Grund zum Klagen hat. Dies sind die Studenten. 

Noch weniger Geld, noch schlechterer Wohnungsmarkt, viel mehr Druck. 

Das unterschreibe ich genauso wie es da steht.
Wird hier aber kein Gehör finden. Wen interessieren schon schwerst büffelnde Studenten die nicht mal Geld haben um sich ein Brot zu schmieren. Das ist ja nur die Zukunft in den Chefetagen.

" ie SBs haben einen schweren Job und sind tagtäglich mit Schicksalen konfrontiert. Sie werden verarscht und belogen, dumm angeredet und teilweise sogar bedroht, mittlerweile sogar schlimmeres.
Anerkennung für die tägliche Arbeit gibt es - vermute ich mal - eher nicht, Familie und Freunde vielleicht, ganz sicher - zumindest in der breiten Masse - nicht vom Klientel.
Ich halte es in diesem - ohnehin schon anstrengenden - Arbeitsumfeld für durchaus möglich, dass dann Weisungen "von oben" bereitwilliger gefolgt wird, mein Hemd ist mir näher als meine Jacke."


Richtiger und wichtiger Aspekt aber da sind wir nun an einem wichtigen Punkt.

Stellenabbau und "mehr netto vom brutto", grundsätzlich würde man da einen riesigen Druck rausnehmen indem man die Befristungen bei den Mitarbeitern aufhebt.
Aber da springt der Michl aus der Hose:Was das alles kostet

Dass es keine Lobby für die Angestellten gibt zeigt sich schon an den banalsten Beispielen dass man dem Mitarbeiter hier Gewalt androhen und dies einfach hingenommen wird.
Jedoch kommen diese Menschen mit dem ewigen Missbrauch der Menschenwürde an.

@aseria23

Ja stimmt, einige andere Stichpunkte kamen auch.
Aber auch daran ist Hartz4 nicht Schuld sondern was der Betroffene daraus macht.

Ich erkläre mich spontan bereit Lösungsvorschläge zu liefern ^^

aseria23 schrieb:mein gesellschaftliches ansehen ist (auf einmal) extrem schlecht

Bin mir sicher, das es vor der Arbeitslosigkeit schon angeknackst war - oder aber ich habe mich rein menschlich danach selbst gehen lassen. Hilfe : statt "ich beziehe Hartz4" einfach sagen "ich befinde mich in einer Phase in der ich mich neu orientiere" et voila - der Arbeitssuchende klingt schon ganz anders :)

aseria23 schrieb:Ich vereinsame zusehens, mein freundeskreis zieht sich zurück

Trifft ja eher auf viel arbeitende zu. Arbeitslose haben doch Zeit Kontakte zu pflegen - ist also eine Einstellungssache

aseria23 schrieb:Ich fühle mich unproduktiv und mir fehlts, mich gebraucht zu fühlen

eherenamtlich tätig werden kann nahezu jeder - schon ist man produktiv

aseria23 schrieb:Ich komme einfach nich mehr in nen job rein, egal wie ich mich anstrenge

gibt viele Maßnahmen für langzeitarbeitslose um genau das zu vermeiden, auffrischungen werden angeboten, lehrgänge wie man sich bewirbt usw.

- Ich bin zu alt, zu krank etc.
- Ich bin psychisch angeschlagen
- Ich war im knast
- Ich bin schon zu lange draussen

krank, alt und phsychisch krank fühl ich mich auch - man kann dennoch arbeiten gehen.
Lösung für Knast wäre jetzt spontan : nicht straffällig werden :ask: und wo genau zu l
nge draussen? aus dem knast? :D

@kaffeejunkie

Aus dem (erlernten) job du nase ^^. Irgendwann ists auch für nen auffrischungskurs zu lange her.

@kaffeejunkie
Heißt Prozeßkostenhilfe :)

Das ist immer so einfach gesagt mit eine andere Lösung finden.
Auf die Gefahr hin dafür Prügel zu beziehen: Die breite Masse der H4-Empfänger hat eben einen niederen Bildungsabschluss und oftmals keine Ausbildung. Wo sind denn dann die Alternativen?
Vollbeschäftigung ist ein Mythos, nur wer qualifiziert ist hat überhaupt die Chance auf einen Job.
Dann ist in diesem Zusammenhang sicherlich auch Resilienz ein Thema.

Es kann nicht sein, dass eine Behörde, die einzig deshalb existiert um sich um die Belange von Arbeitslosen und Bedürftigen zu kümmern, diesem Auftrag nicht gerecht wird und - scheinbar - das Hauptaugenmerk auf "Einsparungen" durch nicht gewährte Leistungen richtet.

@capspauldin
Dass es ein Unding ist, dass vermehrt Mitarbeiter mit Zeitverträgen eingestellt werden, hatte ich schon mehrmals hier angesprochen. Neben den offensichtlichen Nachteilen für die SBs ergeben sich dadurch ja auch Nachteile durch die fehlende Kontinuität. Gerade in diesem Job halte ich es für sinnvoll, wenn es keinen ständigen Wechsel des SBs gibt. Würde z.B. auch tatsächlichen Missbrauch erschweren, weil Unstimmigkeiten da schnell auffallen würden.

Ich kann jetzt nicht beurteilen, ob es so völlig ohne Konsequenz bleibt, wenn einem SB mit Gewalt gedroht wird, noch schlimmer diese tatsächlich umgesetzt wird.

@kaffeejunkie
Du musstest Dich noch nie mit dem Arbeitsamt auseinandersetzen, oder?

@aseria23

Ja ich gebe dir ja Recht :D
Einige haben es sicher nach langer Arbeitslosigkeit nicht leicht.
Das bestreite ich garnicht.
Aber es wird hier als breite Masse hingestellt (nicht von dir) und die breite Masse besteht nicht auch kangzeitarbeitslosen weil es als Elektromechaniker (Bsp) keinen freien Arbeitsplatz seit 1989 gibt.
Und wenn man seit Jahren keinen Arbeitsplatz im erlernten Beruf gefunden hat - dann kann msn sich über eine berufliche Neuorientierung ruhig mal schlau machen.

Ich als Leistungsempfänger würde um alles kämpfen was mich raus aus dem Hartz4 holt und in der Zukunft nach vorn bringt.

@amerasu
Mehr als du dir Vorstellen kannst !

amerasu schrieb:s kann nicht sein, dass eine Behörde, die einzig deshalb existiert um sich um die Belange von Arbeitslosen und Bedürftigen zu kümmern, diesem Auftrag nicht gerecht wird und - scheinbar - das Hauptaugenmerk auf "Einsparungen" durch nicht gewährte Leistungen richtet.

Trugschluss, das Jobcenter soll genau das Geld "ausgeben" was ihnen zur Verfügung steht. Es darf garnichts übrig bleiben am Ende des Jahres.
Die Verteilung ist oft das , was nicht hinhaut.

@kaffeejunkie
Das hat mir noch niemand plausibel erklären können. Wenn Du willst, lass ich mich da gerne aufklären.

@kaffeejunkie

leider ist diese Option mit Qualifikation und Weiterbildung gerade durch Hartz4 zu einer regelrechten Mafia verkommen, da niemals deren Qualitäten überprüft werden. Viele der Langzeitarbeitslosen werden von Maßnahme zu Maßnahme geschickt, weil dadurch die vermittelten "Kunden" aus den Arbeitslosenzahlen verschwinden, auch wenn meist nur temporär!

Und wenn du erstmal ne gewisse Zeit arbeitslos bzw suchend bist, dann fehlt dir für Eigeninitiative oft schlichtweg das Geld um dich so umzuschulen, dass du auch wieder was finden kannst!

Und zum klagen braucht man nen fähigen Anwalt, auch hierfür hat nicht jeder das nötige Kleingeld mehr, von was soll man denn sparen, wenn man alles abgerechnet bekommt, was bei der Arge als "Einkommen" gesehen werden kann?

Bekam z.B. Renditen von einer Baugenossenschaftsmitgliedschaft auch an und dann abgerechnet vom Anspruch!

Du kannst nichts ansparen, wenn du Alles dazu verwenden musst um den Alltag zu bestreiten, das wird zu nem Teufelskreis...

Ich kanns sehr gut verstehen, wenn man immer tiefer absackt, dass man dann auch den Lebensmut verliert und an der Situation verzweifelt/scheitert!

@DieSache

Auch das ist korrekt, aber ich als langzeitarbeitsloser würde es immerhin immer und immer wieder versuchen. Um wenigstens zu Hause rauszukommen.
Von Maßnahme zu Maßnahme soll natürlich nicht Sinn und Zweck sein und ist auch eine frustrierende Situation in der man sich dann befindet. Aber den Frust würde man auch haben wenn man zu Hause verkommt. Dann würde ich doch versuchen "das beste daraus zu machen" und schauen ob nicht doch eine Maßnahme dabei ist die mich evtl irgendwann weiter bringt.

Dieses Streckenweise Arbeitslosenzahlen schönen ist mir auch bekannt - leider.
Aber das Jobcenter freut sich auch danach immer über eine Bewertung des Leistungsempfänger über den jeweiligen Träger der die Maßnahme durchführt.
Habe selbst schonmal dafür gesorgt das solch ein Träger von der Agentur für Arbeit nicht weiter unterstützt wird weil ich offen legte wie es dort zuging. Wie locker und sinnfrei. Man beförderte mich in eine neue Maßnahme und überprüfte den Träger... und weg war er vom Angebotszettel.

Leider ist das alles vermehrt negativ beeinflussend weil das Jobcenter oft selbst garnicht weiss wie es in manchen Maßnahmen zugeht. Eine gute Kommunikation mit dem Sachbearbeiter ist da das A und O. Dann versucht er auch zu helfen. (meine Erfahrung)

@kaffeejunkie

einer, dem seine zugewiesenen Fälle wirklich auch menschlich was bedeuten bestimmt, aber auch die Sacharbeiter stehen unter einem Druck und müssen Quoten erfüllen!

Habe leider mehr die Erfahrung gemacht, auch im Austausch mit anderen Betroffenen, dass viele ihren Dienst nur nach Vorschrift machen...und dass ich und die Fälle die ich kenne nur wirklich wenig Einzelfälle sind, kann ich bald nimmer glauben, nachdem sich auch Reportagen mittlerweile mit dem Thema Sinnhaftigkeit und Sinnlosigkeit der Agenturen befasst haben!

@amerasu

Ich werde es dir morgen gerne mal genau Erklären :)
Aber für heute ruft mein Bett nach mir. Nimm es mir nicht übel bitte :)

Und allen anderen eine trotzdem angenehme Diskussion noch :)

@DieSache
Achso und fähige Anwälte gibt es auch für kleinen Preis, die sich beispielsweise auf das Gebiet spezialisieren und von der "Masse der Klagen" leben. Aber den passenden Anwalt zu finden ist nicht immer leicht und auch Ortsbedingt mal schwerer mal leichter. Da hast du ansich Recht

@kaffeejunkie

zudem klagen benötigt auch Zeit und in der des laufenden Verfahrens kann sich die Lage des Klägers auch nochmals verschlechtern!

@kaffeejunkie
Gute Nacht!

DieSache schrieb:Viele der Langzeitarbeitslosen werden von Maßnahme zu Maßnahme geschickt, weil dadurch die vermittelten "Kunden" aus den Arbeitslosenzahlen verschwinden

War letzten Herbst in nem Bewerbungstraining
(ich glaube Jobs in Arbeitsvermittlungen und Berufsförderungszentren haben Zukunft&Sind Sicher!)
da werden dann (neben der obligatorischen Selbstrecherche am PC)
erwachsenen Menschen Weisheiten wie
"Vor dem Bewerbungsgespräch duschen, Zähne putzen nicht vergessen!" erzählt.
Das bringt nichts.. absolute Zeitverschwendung die mit vielen Kosten verbunden ist.

@Piorama

genau solche Fälle sind mir selbst zur Genüge bekannt, hab auch den ein oder anderen Kurs aufs Auge gedrückt bekommen, als ich noch gemeldet war (musste ich dann machen, egal wie sinnlos es auch war um keine Sanktionen zu erfahren!). Bin jetzt nur Hausfrau und muss nicht springen und fragen wie hoch bei der Arge!

@DieSache
Na dann genieße die Zeit ohne diesen Blödsinn!