@Thalassa Man kann die Schulsysteme der 80er Jahre im Westen und Osten nicht mit denen heutzutage vergleichen. Damals gab es kein Pisa, keine flächendeckende Evaluierung.
Aufgrund mehrerer Schulwechsel (7 ... plus Berufsschule) kann ich nur sagen, dass eine Schulbildung nur so gut ist wie der Unterricht, und der kann an derselben Schule bei verschiedenen Lehrern einen Unterschied im Klassen-Notendurchschnitt von einem ganzen Punkt ausmachen. Das heisst: enweder die Schüler kapieren was, oder nicht. Den unmittelbaren Wechsel vom einen zum Anderen, an derselben Schule oder beim Schulwechsel, habe ich mehrfach im Guten wie im Bösen erlebt.
So war die Schule in Bayern für mich aufgrund eines Mathelehrers, der der Mathelehrer-Hölle entstiegen sein muss, eine Katatrophe (wo doch gerade die bayerischen Schulen einen besonders guten Ruf hatten!) - und wegen ihm haben ein grosser Teil der Schüler nie begriffen, wie Geometrie funktioniert.
Auch in der Täterä kann das nicht anders gewesen sein. Einheitlichere Bewertungssysteme machen noch keinen besseren Unterricht. Und ich kenne einige, die so ihre Probleme mit der Schule auch in der DDR hatten. Renitente politische Ansichten waren da sicher nicht förderlich. Im Westen fand sich oft genug damals ein verständnisvoller Lehrer, dem man auf der nächsten Anti-AKW-Demo begegnen konnte. Wir wurden eher im eigenständigen Denken trainiert, als davon abgehalten.
Heute mag das alles anders sein. Aber liesse sich das damalige Schulsystem, b.z.w. das Erfolgsrezept, das tatsächlich auch eine Unterdrückung politischer Diskussionen und eine weitgehende Nichteinmischung der Eltern beinhaltete, auf das heutige Schulsystem übertagen? Ich glaube kaum.
Härtefälle für das Fensehen hätte es auch damals zuhauf gegeben. Bloss dass sich niemand dafür interessierte.