Transsexualität verschweigen - legitim?
13.02.2014 um 22:50Anzeige
Anja-Andrea schrieb: Ich war ja auch nie richtig Mann, ich sah lediglich so aus...........Ich war immer Frau, ich denke so.........und ich will es auch voll und ganz sein.Woher willst du wissen, was typisch weibliches Denken ist ? Wer definiert das überhaupt ?
Malfunction schrieb:Also ich fände es schon legitim, wenn man diesen Umstand verschweigen würde, da es bezüglich dieses Themas doch noch viele Vorurteile gibt gesellschaftlich. Ich denke, wenn man einen Menschen liebt, dann ist es hinterher auch egal, ob die Person transsexuell ist (war), oder nicht. Ansonsten muss man schon sehr betoniert sein, wenn man eine Person dann "wegwirft", mit der man eventuell schon jahrelang zusammen ist. Das ist aber nur meine Meinung. ;)Deine Einstellung teile ich und es tut gut solch Beiträge zu lesen, denn so geht man unvoreingenommen an die ganze Sache, was ein Zeichen von Reife und Verständnis ist. Würde jeder so damit umgehen würden Transgender weit weniger Probleme haben zu Menschen Vertrauen aufzubauen, weil man sie schon im Vorfeld als das betrachtet was sie eben sind :)
Ich hätte mit diesem Thema kein Problem, ich würde auch mit einer Transsexuellen die ich anziehend fände auch eine Beziehung eingehen. Aber nicht, weil ich bi bin, sondern, weil Transsexuelle frauen für mich genauso Frauen wären wie andere Frauen auch.
hubby schrieb:gibt es überhaupt männliches und weibliches denken, oder wurde uns das nur so anerzogen?Teils teils, es ist zum einen genetisch, hormonell bestimmt, zum anderen auch sozial angeeignet und nach außen verkörpert, mit einer teilweise recht hohen Bandbreite an Möglichkeiten. Bei der Androgynität zum Beispiel schwebt man irgendwo stärker oder schwächer zwischen den geschlechtlichen Polaritäten, mit gewissen Tendenzen, doch im Prinzip kann ein Mann sehr feminine Eigenschaften haben und eine Frau auch maskuline. Überwiegend decken sich Geschlechtsidentität und körperliches Geschlecht, bei Transgendern als Oberbegriff ist alles möglich bei der Transsexualität ist es einfach nur vertauscht. Da streben die meisten danach das äußere ans innere anzugleichen.
Wie zum Beispiel Jungs weinen nicht, heule nicht wie ein Mädchen?
Ich habe auch eine weibliche Seite, denke ich mal, nur zeige ich es nicht.
hubby schrieb:also mir ist es eigentlich egal ob ich Mann oder Frau bin.Damit bist du im Denken recht androgyn, wie auch ich :)
Ich könnte es mir auch vorstellen als Frau zu leben, aber in erster Linie bin ich Mensch.
Yotokonyx schrieb:Dies, kommt auch immer auf die Person drauf an. Es gibt Frauen, die an Autos rumschrauben, oder extrem Sport machen, dies sind eigentlich Sachen, die nur Männer machen. Genauso, gibt es Männer, die gerne den Haushalt machen, oder einkaufen gehen.Es kommt eben immer darauf an wie sich ein Mensch selbst definiert und was dieser verkörpert. Eine Frau mit maskulinen Eigenschaften und ein Mann mit femininen Eigenschaften kann sich noch immer mit seinem biologischen Geschlecht identifizieren, ist diese Identifikation nicht gegeben spricht man schon von einer Transsexualität, da merkt man auch das diese Menschen sich mit ihrem biologischen Geschlecht unwohl fühlen und dies ändern wollen. Alles andere ist einfach nur androgyn oder nen bissel genderqueer :)
Heißt das jetzt, das dies keinen echten Fraunen, oder Männer sind?
Flatterwesen schrieb:Naja Andrej Pejic halte ich für persönlich eher für Transexuell, zumindestens wenn man Interview vom ihm/Ihr liest hat man den starken Eindruck davon. Einen wirklich androgynen Styl hat er nicht, den dazu ist sein Style einfach zu weiblich.
Flatterwesen schrieb:Ursprünglich bezeichnete man auch Intersexuelle als Androgyn, aber der Begriff Intersexualität hat sich bei zwittrigen Menschen durchgesetzt. Ein Androgyner Stil ist wie der Name ein zwittrige Style, der das männliche mit den weiblichen verbindet.Intersexuelle Menschen können androgyn sein, androgyn bedeutet ja nur ein Adjektiv bei dem äußerlich wie auch innerlich männliche und weibliche Anteile vorhanden sind, die Intersexualität ist nur etwas mehr davon eben auch auf organischer Ebene. Andrej hat auch eine gewisse Form der Intersexualität (kein Bartwuchs, eine recht weibliche Hüfte), man nennt dies auch Klinefelter-Syndrom.
Ist es ein Junge oder ein Mädchen? Manchmal lässt sich die Frage nicht so einfach beantworten. Genau deshalb überlegt der Ethikrat nun, eine Alternative vorzuschlagen.http://www.welt.de/lifestyle/article13735225/Maennlich-weiblich-und-bald-auch-intersexuell.html
Flatterwesen schrieb:Oft hängt es auch mit einer bestimmten Subkultur zusammen wo Androgyne Kleidung und Style unter anderem üblich sind wie bei den Goths, Emos, Visual Kei, Cosplay teilweise auch bei den Punks etc. üblich sind.Das stimmt, das betrachte ich auch als die gewisse Style-Androgynität wo meist die Androgynität und vielleicht auch Transidentität über die Kleidung ausgelebt wird, speziell bei Goths und Visus ist das häufig der Fall, gibt da schon einige schmuck androgyne Persönlichkeiten.
Flatterwesen schrieb:Insgesammt sehe ich eher Brain Molko, (Der frühe) Ville Valo, Stephan Groth, Boy Georg etc. als Androgyn als Andrej Pejic.Andrej ist auch androgyn, nur eben schon weit femininer in ihrer Erscheinung als die von dir genannten Beispiele, es ist eben ein Spektrum. Vielleicht passt da dieses Beispiel noch etwas besser:
Mimi1984 schrieb:Ich bin von einigen Aussagen fast schockiert, ich finde es absolut daneben eine Beziehung auf einer Lüge aufzubauen und seine eigene Angst über das Fundament einer Beziehung, eben dass Vertrauen und die Ehrlichkeit, zu stellen. Ich möchte gerne wissen mit wem ich zusammen bin und mich dann entscheiden ob ich das möchte, darunter fällt nicht nur das Geschlecht. Der Transgender möchte nicht im falschen Geschlecht leben, absolut nachvollziehbar, ich unterstütze dass 100% und ich habe großen Respekt vor diesen Menschen ABER was kann der Partner dafür? Für Deine Angst, für Deine Unsicherheiten? Gar nix, es ist doch absolut scheiße so eine Beziehung einzugehen!Da sind sich hier auch so gut wie alle einig, Ehrlichkeit und gegenseitiges Vertrauen sind die Basis einer guten Beziehung, diese Menschen brauchen nur den Mut sich zu öffnen, es gibt da sehr selbstbewusste Transgender aber eben auch sehr introvertierte, verschlossene. Es ist eben wie bei allen anderen Menschen auch, die einen sind offener die anderen verschlossener, es kommt immer darauf an was die Person vorher erlebt hat und wie sie das geprägt hat. Der Partner kann gewiss nichts für diese Angst, doch die Angst besteht für einige das diese sofort das Interesse verlieren könnten oder gar einen gleich fallen lassen könnten. Es ist eben die Frage wie man gegenseitiges Vertrauen schafft. Ich selbst würde es schon im Vorfeld anvertrauen da ich ein sehr offener Mensch bin. Manche sind es aber eben leider nicht, das merkt man aber auch und vielleicht sollte man sie zu nichts drängen, sie müssen es selbst wissen wann und wie sie sich öffnen. Wenn sie merken der Partner ist ein weltoffener und verständnisvoller Mensch, wird das sicherlich leichter gehen als bei einem sehr bestimmenden Menschen der vielleicht hier und da schon eine gewisse Intoleranz gezeigt hat, da reichen manchmal kleinste Signale aus und man ist verunsichert. Am Ende kann es aber auch sein das gerade diese Menschen dann die konsequenteren und treueren Partner sind. Man kann es leider vorher nie genau wissen.
Mimi1984 schrieb:Ich hoffe es fühlt sich jetzt niemand angegriffen, aber ich habe selbst mal jemanden gehabt der mir sehr lange etwas für mich extrem wichtiges (Fetisch) nicht erzählt hat und ich bin nach den monatelangen Lügen etc. dahinter gekommen und hab seit dem nen Knacks weg, obwohl ich absolut net prüde bin :D Aber er hat´s halt nicht erzählt und na ja ich schweife ab...Du schweifst nicht ab, denn das ist ein universelles Thema, bei dem es immer auch um Vertrauen geht, sei das nun bei der Geschlechtsidentität, der sexuellen Orientierung oder eben auch bei einem bestimmten Fetisch oder einfach einer Vorliebe. Die Frage ist immer wann und wie man sich einer anderen Person öffnet, gleich die Karten auf den Tisch zu schmeißen kann auch Verunsicherung schaffen, weil man dann meist mit der Tür ins Haus fällt. Es lange zu verheimlichen ist aber auch schlecht, es überhaupt zu verheimlichen zieht immer Konsequenzen nach sich egal bei welcher Sache. Man muss also eine Balance aus Intro- und Extrovertiertheit finden, man sollte auf die Person für die man sich interessiert einfach ein offenes Auftreten haben und Vertrauen erwecken können, so das sie von selbst und ohne Verklemmung oder gar Angst darüber sprechen kann.
Flatterwesen schrieb:Ich kann dir sagen das die meisten TS(einschliesslich mir) das nicht anders sehen. Wenn man so etwas über Jahre hinweg verheimlicht ist das untragbar. Aber das ist eher die absolute Ausnahme, zum einen weil man es den meisten Transexuellen es ansieht egal ob durch Aussehen oder Stimme, dabei spielt es auch keine Rolle ob von Mann zur Frau oder von Frau zu Mann. Aber auch bei denen bei denen man es nicht ansieht, ist es meistens nicht so das die so drauf sind das sie es ihren Partner über Jahre hinweg verschweigen. Dieses Fallbeispiel ist wohl eher die absolute Ausnahme und nicht die Regel.So ist es und so seh ich das auch :)
Flatterwesen schrieb:Doch eine Frage ist mir in der Hinsicht wichtiger, wenn man einen Mann kennen lernt der nicht weiss das man eine Transvergangenheit hat. Wann sagt man es seinen Partner? Gleich beim ersten Date oder sollte man sich etwas Zeit lassen also ein paar Tage odfer Wochen bis man Vertrauen gefasst hat? Also in der Phase des Kennen lernens?Ich denke dann, wenn für beide das Gefühl des Vertrauens da ist, man aber noch nicht in die "vollen" gegangen ist, wenn der Partner beginnt (bei einem Date) über seine Vergangenheit zu sprechen, er aber noch nicht hals über kopf zeigt das er vielleicht in dich verschossen ist. Sollte man sich aber über das Internet kennen lernen, würde ich das so früh wie möglich anvertrauen, denn da zeigt sich sehr viel schneller wie hoch das Interesse der anderen Person ist. Ich denke über das Internet ist das Risiko höher und man sollte da schon früher die Karten auf den Tisch legen. Ach ich glaube da gibt es einfach keine Reglung, man spürt es selbst wenn man darüber sprechen möchte, es wäre im eigenen Interesse und auch in dem des Gegenübers.