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Der Mensch Jens Söring

40.128 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

18.10.2021 um 21:47
Zitat von dwtdwt schrieb:Sein Gegenargument ist: ich war nach dem Mord 6 Monate noch an der Uni und niemanden ist das ausgefallen....
Deckt sich aber halt wieder mit dem Geständnis, in dem er von seinen Verletzung im Mordkampf schildert. Und das geben die Spuren ja auch her ... aka Blutspur eines männlichen Täters.

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Der Mensch Jens Söring

18.10.2021 um 21:56
Ja, das wurde im Forum schon durchdiskutiert (im Bereich 1000).
J.S. kommt hier in eine logische Sackgasse:

Variante 1: E.H. erzaehlt ihm von ihrer Schnittverletzung. Dann muss J.S. sie nach ihrer Blutgruppe fragen. Und die Aktion wird wegen Aussichtslosigkeit abgeblasen.

Variante 2: E.H. erzaehlt ihm nicht von ihrer Schnittverletzung. Warum erzaehlt dann J.S. im Rahmen des Gestaendnisses zufaellig von einer Schnittverletzung?

Ich setzte immer voraus, dass die Befrager Profis sind und kein Wissen vorgeben.


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dwt ehemaliges Mitglied

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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 07:13
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Also den Begriff moralisch höhere Schuld, so etwas gibt es doch nicht. Moral ist ein philosophisches Konstrukt, um menschliches Verhalten subjektiv zu bewerten
@calligraphie

Sogar ein sehr wichtiges Konstrukt! Jeder Mensch hat einen moralischen Kompass

Ein extremes Beispiel zum es zu verdeutlichen

Tyrannenmord
Je nachdem wie der moralische Kompass eines Menschen ist findet er das legitim oder er findet das absolut falsch

Ob Georg Elser oder staufenberg Helden sind oder kaltblütige Mörder hängt einzig und alleine vom moralischen Kompass/Standpunkt ab....

Juristisch gesehen ist klar das es verboten ist darüber besteht gar kein Zweifel....
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Wiegt es schwerer wenn das eigene Kind seine Eltern umbringen lässt, oder wenn der Erfüllungsgehilfe das Messer wetzt und den Plan ausführt? Er hätte zu jedem Zeitpunkt nein sagen können. Niemand hat ihn am Nasenring zum Tatort geführt.
Ja das ist klar, aber diese Frau hat ihn benützt und eventuell durch ihre Reize die Sinne vernebelt. Das ist keine Entschuldigung aber Frauen haben nunmal auf uns Männer positiven oder wenig positiven Einfluss...und Männer sind eigentlich das schwächere Geschlecht....

Er war eine schachfigur auf dem Brett von Elisabeth

Als er von diesem trip aufgewacht ist, ist klar dass er mit dem was er gemacht hat nicht klarkommen konnte....Im Gegensatz zu ihr
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Seine Tat war moralisch (wenn wir schon von Moral reden wollen) mindestens genau so verwerflich.
Mord ist das Finale Verbrechen, da unwiderruflich im Ergebnis.
Jemand umzubringen ist immer verwerflich, subjektiv kann man es nachvollziehen oder auch nicht...

Daher auch eine Gerichtsverhandlung damit man die Tat oder Unschuld erklären kann.... Damit die Geschworenen das ganze verstehen können.. und ein Urteil bilden können
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Und nicht zu vergessen, der Herr selbst spricht ja gar nicht von Schuld, außer dass er mal im Nebensatz etwas wie Bedauern geäußert hat, dass er seiner Familie was zugemutet hätte.
Im Film das versprechen und auch in seinen Briefen hat er viele Male gesagt dass er die Familie zerstört hat

Das ist ihm bewusst... Aber für das 18. Jähriges Muttersöhnchen war diese Frau einfach unwiderstehlich und er hat gemerkt das Elisabeth leidet wegen ihren Eltern. Daher hat er moralisch gesehen das richtige gemacht....ihr zu helfen
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Aber ansonsten, hat er es nicht so mit Schuld und unmoralisch? Das sind immer nur alle anderen. Das Justiz System, Elizabeth, der Knast, alle die ihn nicht unterstützen wollten.
Ich verstehe dass er mit seinem Schicksal hadert, diese Frau hat sein leben zerstört.... Aber er wurde zu recht verurteilt und er musste den Preis bezahlen für diese Tat.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Ich gehe mal jede Wette ein, das einzige was er wirklich bedauert ist, dass man ihn letztendlich erwischt hat und er gesungen hat wie eine Singdrossel, als wenn es kein Morgen gibt.
Ja auf jeden Fall, das bereut er... das ist sicher


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dwt ehemaliges Mitglied

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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 07:18
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Deckt sich aber halt wieder mit dem Geständnis, in dem er von seinen Verletzung im Mordkampf schildert. Und das geben die Spuren ja auch her ... aka Blutspur eines männlichen Täters.
@blorgempire
DH hatte am ganzen arm schnitt Verletzung.... Vom Kampf.... Das der Angreifer (dazu wenn es söring war keinerlei Erfahrung hat im messerkampf) ohne Verletzungen davon gekommen ist finde ich zweifelhaft....

In der Uni hatte er sicher Kommilitonen im Zimmer.... So was fällt auf ....


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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 07:49
@dwt
Ich schätze deine Beiträge wirklich, aber sorry, einige deiner Thesen sind eher Stammtisch.
Würde gerne näher darauf eingehen, weil ich finde, einiges kann man so nicht stehen lassen.
Aber für heute morgen nur so viel.
„Für ihn war es moralisch richtig“?
Sorry, Mord mit eigener moralischer Messlatte zu rechtfertigen? Das ist nur der klägliche Versuch, keine Verantwortung übernehmen zu wollen.
„Diese Frau hat sein Leben zerstört“?
Damit bedienst du genau das Narrativ, was hier durch so viele Threads und durch die Geschichte der Menschheit wabert.
Die Frau als Ursprung allen Übels. Ich sage nur Adam und Eva plus Apfel. Männer das schwache Geschlecht weil sie ihre Begehrlichkeiten nicht unter Kontrolle haben?
Mit solchen Argumenten fütterst du nur weiter das dicke gekränkte Ego des Protagonisten.
Wenn er gemäß dem Motto „ Hose siegt über Hirn“ „ Ehre seiner Freundin ist mehr wert als das Leben des Ehepaars Haysom“ gehandelt hat, dann sind das alles nur Hinweisen darauf, dass bei ihm einiges schief gelaufen ist, was das das Thema gesunde Beziehung angeht.
Wir können hier noch stundenlang hin und her philosophieren, am Ende bleibt eins felsenfest.
Ein Mann, der sich mit Händen und Füßen und allem was er hat dagegen wehrt, zuerst mal seinen Frieden mit sich selbst zu machen.


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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 07:56
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Ein Mann, der sich mit Händen und Füßen und allem was er hat dagegen wehrt, zuerst mal seinen Frieden mit sich selbst zu machen
Er hätte ins Kloster gehen sollen. Dort hat er Kost und Logis - aber keine Frauen. 😁


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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 08:11
Guten Morgen,

also Söring als Muttersöhnchen zu bezeichnen..
Seine Mutter war Suchtkranke, ob schon immer oder erst später, weiß ich nicht, auf alle Fälle spräche das dann eher für eine instabile Mutterbindung, da Süchtige im allg. schon genug mit sich und ihrer Krankheit und Suchtabhängigkeit zu tun haben.
Da bleibt evtl. wenig Platz für Sorge und Verantwortung übernehmen für Kinder.
Muttersöhnchen klingt abwertend für mich, als ob er an ihrem Rockzipfel‘, bzw. noch als Kleinkind an ihr hängt.
Und/oder sie eher die Übermutter war und sich kümmerte. @dwt
Du meintest vielleicht, dass die Abhängigkeit und das auf Podest stellen von EH aufgrund der Mutterbindung entstanden sein könnte?
Von Erziehung geprägt.

Zu der Frau als Verführerin und Verlockung allg. und hier im Speziellen auf EH gemünzt, hat @calligraphie schon gute Einwände gebracht, wie ich finde.
Etwas veraltet, dieses Bild von FRAU im allgemeinen so darzustellen.
‚Heutzutage‘ stehen ja auch Frauen auf Männer und idealisieren diese im Einzelfall.
Bissle Ironie letzter Satz.

Stella


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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 08:35
@SomertonMan
Nun ja, in diesem Sinne (also Abwesenheit vom weiblichen Geschlecht) war er ja in klösterlicher Abgeschiedenheit jahrzehntelang.
Was mit Sicherheit nicht dazu beiträgt, ein einmal als 18/19 jähriger geprägtes Frauenbild zu verändern.
Die Frauen, welche ihn im Knast unterstützt haben, waren ja mit ihm in keiner Form von romantischer Beziehung. Alle schön weit weg und somit keine Objekte der Begierde.
Ob man so etwas nach so langer „Ruhephase“ noch mal hinbekommt mit Mitte 50?
Da fehlen ja ein paar Jahrzehnte Sozialisierung.
Thema Vertrauen. Das dürfte nach so vielen Jahren schwierig sein. Wenn die eine große prägende Beziehung noch immer mietfrei in seinem Kopf wohnt, wird es schwierig.


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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 11:10
@calligraphie
@Stella26
@dwt

Zur "moralischen Frage": Ersteinmal ist für mich bei einem Mord das moralische Gewicht des ausführenden Mörders und seines Anstifters gleichwertig. Deshalb saß auch Charles Manson, der selbst nie einen Mord beging, sondern seine "family" töten ließ, zurecht lebenslang hinter Gittern. Man könnte aber schon argumentieren, dass bei ihr erschwerend hinzukommt, dass die Opfer ihre eigenen Eltern waren.
Bei ihm hingegen kann man zu seinen "moralischen" Gunsten anführen, dass er eventuell vollkommen davon überzeugt war, dass die Haysoms sterben müssen, um E.H. zu beschützen. Laut seines Geständnisses hätte er ja erst die Haysoms zur Rede stellen wollen (viell. verbunden mit Forderungen: "Lasst sie für immer in Ruhe ... gesteht ein, dass ihr sie misshandelt habt ..." etc. etc.). Erst wenn diese Aussprache nicht das erwünschte Ziel bringt, wäre dann der Mord "nötig" gewesen. Man kann also argumentieren, dass er - durch ihre Manipulation und selbstverschuldetes Hineinsteigern in die Mordphantasie - so dermaßem von der Richtigkeit einer solch verbrecherischen Tat überzeugt war, dass sein moralischer Kompass verschoben war. Dann wären (in seiner Folie-a-deux-getrübten Vorstellung) die Haysoms tatsächlich "Tyrannen" gewesen und er eine Art Georg Elser. Das ist natürlich völlig krank. Aber wenn man sein Geständnis anhört, glaube ich ihm an der Stelle, dass er E.H. zu beschützen glaubte. Die Verstümmelungen nach dem Mord wären dann sogar als eine Art "symbolische Rache" am Übervater Haysom (der seine Tochter nicht vor - tatsächlichen oder nur vermuteten - sex. Übergriffe seiner Frau beschützte) erklärbar.

Dazu noch ein Gedanke: Wenn J.S. sein Geständnis gar nicht zurückgezogen hätte, aber E.H.'s Rolle als Anstifterin viel stärker betont hätte, dann stünde er doch heute wirklich besser da. Ein geständiger Mörder, der sehr glaubhaft hätte aussagen können, dass seine Freundin ihn zu dem Mord antrieb und er im Wahn, sie schützen zu müssen, die Eltern tötete und - um Rache zu nehmen - verstümmelte. Ihre Aussage hätte das gestützt, die Briefe, ihre "Lady MacBeth"-Aussage, ihre psychotische "Du bist das Opferlamm"-Bemerkung ... alles! Selbst wenn sie bestritten hätte, dass sie ihn auch zur Opferverstümmelung angestiftet hätte, wäre dies nicht gerade glaubhaft gewesen.
Er wäre natürlich auch zu lebenslang verurteilt worden - hätte aber auch als geständiger, am Besten reuiger Mörder, dem "Folie-a-deux" attestiert wurde, bessere Karten gehabt, beim Parole-Board früher Gehör zu finden. Und heute stände er wesentlich besser in der Öffentlichkeit da.


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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 11:26
Soo klug war er halt dann doch nicht.

Charakter u.a. geht ja such nicht mit Bildungsgrad konform automatisch.
Kann muss aber nicht.

Hätte er sich eingelassen ( mit dem Wissen auf milderndes Urteil..)

.. hat er aber nicht.

Ging vielleicht aus Trotz, Wut, Verblendung - nicht ?
Oder weil er w i r k l i c h und unschuldig ist.
Oder es selber zumindest glaubte - und vermutlich noch! glaubt.

Klingt jetzt gegen JS für mich.

Stella


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dwt ehemaliges Mitglied

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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 11:27
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:„Für ihn war es moralisch richtig“?
Sorry, Mord mit eigener moralischer Messlatte zu rechtfertigen? Das ist nur der klägliche Versuch, keine Verantwortung übernehmen zu wollen.
@calligraphie
In seinem Fall hat eben die Moral gefehlt, er war kein Überzeugungstäter. sondern hat im nachhinein gemerkt das sie ihn benützt hat und wollte danach die Beteiligung klein reden.....das ist seine art mit der Geschichte klar zu kommen

sie hat ihn in die Sache hineingezogen und er hat aus liebe ihr helfen wollen.... Es war ihr Verlangen/Wunsch ihre Eltern tot zu sehen... egal wie
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Die Frau als Ursprung allen Übels. Ich sage nur Adam und Eva plus Apfel. Männer das schwache Geschlecht weil sie ihre Begehrlichkeiten nicht unter Kontrolle haben?
@Stella26
99% aller Kriege wurden/werden von Männern vom zaune gebrochen..... Bei Mord und Totschlag sind ca. 70-80% direkt oder indirekt Männer die Täter

somit sind die Männer diesbezüglich die Vollidioten.... ohne sie wäre die Welt definitiv friedlicher
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:dann sind das alles nur Hinweisen darauf, dass bei ihm einiges schief gelaufen ist, was das das Thema gesunde Beziehung angeht.
Sogar sehr starke Hinweise...es war seine erste Freundin.... intellektuell waren sie gleiches Niveaus aber sie war viel erfahrener als er (dazu 2 Jahre älter)...
Zitat von Stella26Stella26 schrieb:also Söring als Muttersöhnchen zu bezeichnen..
Seine Mutter war Suchtkranke, ob schon immer oder erst später, weiß ich nicht, auf alle Fälle spräche das dann eher für eine instabile Mutterbindung, da Süchtige im allg. schon genug mit sich und ihrer Krankheit und Suchtabhängigkeit zu tun haben
@Stella26
Ich meine damit das er sehr behütet (alles abgenommen wurde) und so das erste mal auf sich alleine gestellt war. Die uni war somit das erste mal wo er nicht in mamas nest war....


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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 11:31
Zitat von dwtdwt schrieb:es war seine erste Freundin.... intellektuell waren sie gleiches Niveaus aber sie war viel erfahrener als er (dazu 2 Jahre älter)...
Die zwei Jahre Altersunterschied werden ja immer extrem betont - aber mit 20 ist man ja auch noch nicht gerade sehr weit im Leben. Und wenn ich die Briefe der beiden anschaue, sehe ich da bei beiden unreifes Verhalten. Altersypisch eben. Schaut euch doch einfach mal selbst alte Liebesbriefe an, die ihr in dem Alter bekommen bzw. geschrieben habt.

Geburtsdaten: Jens Söring (* 1. August 1966 in Bangkok, Thailand / Elizabeth Roxanne Haysom (geboren am 15. April 1964 in Salisbury, Rhodesien)

Sie war also genau 2 Jahre und 3 Monate älter.


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dwt ehemaliges Mitglied

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19.10.2021 um 11:33
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Bei ihm hingegen kann man zu seinen "moralischen" Gunsten anführen, dass er eventuell vollkommen davon überzeugt war, dass die Haysoms sterben müssen, um E.H. zu beschützen. Laut seines Geständnisses hätte er ja erst die Haysoms zur Rede stellen wollen (viell. verbunden mit Forderungen: "Lasst sie für immer in Ruhe ... gesteht ein, dass ihr sie misshandelt habt ..." etc. etc.). Erst wenn diese Aussprache nicht das erwünschte Ziel bringt, wäre dann der Mord "nötig" gewesen. Man kann also argumentieren, dass er - durch ihre Manipulation und selbstverschuldetes Hineinsteigern in die Mordphantasie - so dermaßem von der Richtigkeit einer solch verbrecherischen Tat überzeugt war, dass sein moralischer Kompass verschoben war. Dann wären (in seiner Folie-a-deux-getrübten Vorstellung) die Haysoms tatsächlich "Tyrannen" gewesen und er eine Art Georg Elser. Das ist natürlich völlig krank.
@blorgempire
Danke für diese Ausführung so sehe ich es

Das mindert nicht seine schuld sondern erklärt es


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dwt ehemaliges Mitglied

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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 11:51
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Sie war also genau 2 Jahre und 3 Monate älter.
@blorgempire
Aber sie war viele Jahre bereits alleine unterwegs in der Schweiz und großbritannien in Internaten.

Dazu hatte sie vielmehr Erfahrungen mit Männern und auch Frauen.. dazu die Drogen die sie schon seit längerem nam (auch hartes Zeug nicht nur einfach irgendwie ein wenig Alkohol oder Marihuana) und zu guter letzt die psychischen Problemen die bei ihr sehr stark ausgeprägt sind.

Ihr größter Wunsch war ihre Eltern tot zu sehen und wollte einfach nicht als Preis auf der elektrischen Stuhl geschickt werden....

Aber ansonsten nahm sie die Strafe auf sich und 90 Jahre sind ja wirklich viel aber sie hat es hingenommen...


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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 12:21
Zitat von dwtdwt schrieb:In seinem Fall hat eben die Moral gefehlt, er war kein Überzeugungstäter. sondern hat im nachhinein gemerkt das sie ihn benützt hat und wollte danach die Beteiligung klein reden.....das ist seine art mit der Geschichte klar zu kommen
Wenn das vom Tathergang möglich ist, so glaube ich stark daran, dass beide die Tat gemeinsam begangen haben. Warum sollte Herr Söring allein einen Kampf auf Leben und Tod mit dem Vater von EH führen, ihn dann fast köpfen und danach dann ähnliches mit der Mutter machen, wenn er ganz allein in der Wohnung ist? Was für ein Stress. Gemeinsam mach das mMn. schon mehr Sinn: EH hat mit Hand angelegt und die starken Verstümmelungen aus Hass begangen. Sie hat ihn dabei bestärkt. JS hat zunächst alles auf sich genommen. Im Nachgang hat sie für das Bestialische aber keine Verantwortung mehr übernehmen- und sich die Hände nicht schmutzig gemacht haben wollen. Er merkte, dass sie ihn ausnutzte, ist zutiefst enttäuscht und schaltete dann in den "ich bin unschuldig" Modus. Schließlich stand er ja mit leeren Händen da, während sie ihr Ziel erreicht hatte. Über die Jahre im Gefängnis hat dann jeder seine Version verinnerlicht.


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dwt ehemaliges Mitglied

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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 12:35
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:ich bin unschuldig" Modus. Schließlich stand er ja mit leeren Händen da, während sie ihr Ziel erreicht hatte. Über die Jahre im Gefängnis hat dann jeder seine Version verinnerlicht.
@JosephConrad
So sehe ich es auch

Sie war am Ziel, er war im Loch


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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 13:01
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Wenn das vom Tathergang möglich ist, so glaube ich stark daran, dass beide die Tat gemeinsam begangen haben. Warum sollte Herr Söring allein einen Kampf auf Leben und Tod mit dem Vater von EH führen, ihn dann fast köpfen und danach dann ähnliches mit der Mutter machen, wenn er ganz allein in der Wohnung ist? Was für ein Stress. Gemeinsam mach das mMn. schon mehr Sinn: EH hat mit Hand angelegt und die starken Verstümmelungen aus Hass begangen. Sie hat ihn dabei bestärkt. JS hat zunächst alles auf sich genommen. Im Nachgang hat sie für das Bestialische aber keine Verantwortung mehr übernehmen- und sich die Hände nicht schmutzig gemacht haben wollen. Er merkte, dass sie ihn ausnutzte, ist zutiefst enttäuscht und schaltete dann in den "ich bin unschuldig" Modus. Schließlich stand er ja mit leeren Händen da, während sie ihr Ziel erreicht hatte. Über die Jahre im Gefängnis hat dann jeder seine Version verinnerlicht.
Ich halte ihn zwar - was sein Motiv betrifft - für durchaus fähig für die Verstümmelungen. Aber ganz ausschließen kann man deine Variante nicht, weil sie einige Löcher erklären würde. Auch wenn ich sie - dazu weiter unten - für extem unwahrscheinlich halte.

Der Tathergang wäre dann so gewesen:
- Beide kaufen zusammen die Kinotickets (im Irrglauben, dies würde als Alibi reichen), fahren dann mit Mordabsicht los, können sich leicht Zutritt zum Haus verschaffen.
- Mord ist leichter durchzuführen: sie lenkt kurz die Mutter ab, er startet den Überaschungsangriff.
- Im Kampf hält sich E.H. raus oder ist nur so leicht involviert, dass sie nicht verletzt wird.
- Verstümmelungen beide oder einer, evtl. auch auf Kommandos des anderen
- danach Taktikbesprechung: sie wissen, dass er Blut verloren hat, also eh dran glauben wird, falls sie verdächtigt werden
- Fokus liegt dann also darauf, ihre Anwesenheit zu verschleiern. Von DNA-Spuren wissen sie damals noch nichts. Bei der forensischen Untersuchung 2009 sind sowohl DNA-Spuren von J.S. wie auch von E.H. nicht mehr zu gebrauchen oder nachzuweisen.
- Als die Versuche scheitern, andere Menschen als Verdächtige in den Vordergrund zu schrieben, fliehen beide.
- Ihre Verabredung ist, dass er die Schuld ganz auf sich nimmt. Dazu müsste sie dann aber schweigen. Er wiederum darf sie nicht als Anstifterin belasten, er muss sie ganz draußen halten.
- Verhaftung in London: Er verplappert sich und belastet sie beim Geständnis als Mitwisserin vor der Tat. Das geben W. & Beever & Gardner natürlich brühwarm in die Zelle von E.H, weiter. Die hatte bislang geschwiegen - als sie das aber hört, muss sie Angst haben, dass er auch ihre Anwesenheit und direkte Tatbeteiligung gesteht (also auch, dass sie die Verstümmelungen anrichtete oder ihn dazu mit Anweisungen dirigierte).
- Sie übernimmt deshalb völlig die Rolle der Anstifterin.
- Er versucht nur, den aktiven Part an den Verstümmelungen abzuschütteln - mit der Massie-Voodo-Story, die ihn wegen den Briefen aber nur noch mehr belasten.
- Kehrtwende bei seiner Verhandlung: Er ist sauer, weil sie nicht auch gestanden hat, und schiebt nun alles auf sie. Funktioniert aber nicht ... er kann sich nun entscheiden, ob er sagt, dass beide dort waren, oder bei seiner Story "Sie war es! Ich bin unschuldig!" bleibt. Er entscheidet sich für Weg 2 und muss bis heute die Variante anpassen, weil er die eigentliche Wahrheit nicht sagen kann bzw. will.

Ja, das wäre denkbar. Aber es spricht eben einiges auch dagegen:
- Das Außenlicht brannte, weil Söring den Schalter nicht fand. Wäre sie dabei gewesen, hätte sie es gewusst. Die Spurensicherung bei einem Mord verschlechtert sich, je länger Zeit verstreicht, bis die Leichen gefunden werden.
- Nicht einmal er bestätigt diese These.
- Er gesteht weiter munter mehrmals, der Alleintäter gewesen zu sein (auch als sie schon verurteilt wurde), anstatt auch sie als direkte Mittäterin zu belasten.
- Sie kann im Kampf nicht beteiligt gewesen sein - oder wenn, dann nur so leicht, dass sie eben keine Verletzungen erlitt. Wie soll das möglich sein?

Und warum diese Version auch nicht nachvollziehen kann, ist die Grundannahme von @JosephConrad: J.S. wäre nicht dazu fähig gewesen, die Verstümmelungen anzurichten. Zu stressig? Also, bei dem Stress eines Mords ist das Stresslevel doch eh so hoch. Es kann auch Jähzorn nach der Tat gewesen sein und, wie die Briefe nahelegen, auch ein sexuelles Motiv vorliegen. Und er hatte eben auch ein Motiv: ein von ihr übertragener Hass, den sie manpulativ in ihm nährte.
Ich finde es eben nicht nachvollziehbar, warum er so unbedingt als "unfähig" angesehen wird, die Verstümmelungen angerichtet zu haben. Ich glaube, beide wären dazu psychisch in der Lage gewesen. Was aber stimmt: ein Mord zu zweit würde sicherlich auch mehr "entfesseln" und gegenseitige Ermutigung auch für solche Leichenschändung entfachen. "Our little nasty", so hat J.S. das immer beschrieben (was ich übrigens eine sehr zynische Umschreibung finde und wieder ein Zeichen dafür ist, dass er sehr wohl in der Lage gewesen wäre, solche Leichenzurichtung anzustellen.)


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dwt ehemaliges Mitglied

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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 13:32
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Our little nasty",
@blorgempire
Ja habe ich auch gedacht wie makaber aber diese tat hat sie zusammen geschweisst

P.S
Du könntest ein Buch über den Fall schreiben.... Deine Ausführungen gehen auf alle Details ein


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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 13:37
Zitat von dwtdwt schrieb:Du könntest ein Buch über den Fall schreiben.... Deine Ausführungen gehen auf alle Details ein
Das macht besser der H a m m e l. Er hat doch in einem Interview gesagt, dass er eines vorbereitet. Bin mal gespannt, ob er dann auch bei Pilawa und Lanz eingeladen wird. Irgendwie glaube ich das nicht.
Aber vielleicht wittert die Konkurrenz von Penguin das Potential und setzt sich auf die Döring-Medienkampagne einfach drauf.


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Der Mensch Jens Söring

19.10.2021 um 14:19
dwt schrieb :
Zitat von dwtdwt schrieb:Ich bin zu 100% sicher dass Ham. hier mitliest

Er ist auf meine fragen zum Marriott-Hotel eingegangen 😉

@Ham.
Grosses DANKESCHÖN

https://hammeltranslations.com/2021/10/18/mordakte-jens-soring-aussage-von-yale-feldman-6-juni-1990/ (Archiv-Version vom 18.10.2021)
@dwt
Das ist ja toll, daß er auf deine Fragen eingeht !
Hr.Ham. scheint die ganzen Prozessunterlagen zu haben. Und er hat alles gleich auf Deutsch übersetzt. Das
muss ihn ja eine Riesenmühe gekostet haben. Danke, Herr Hammel.


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