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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

3.182 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Emanzipation, Linguistik, Berufsbezeichnungen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

13.06.2014 um 20:16
@fumo
Sprache sollte sich aufjedenfall weiterentwickeln. Aber dieser Hype von Emanzipation in Sprache ist völlig unnötig, den wichtiger ist doch was der Mensch denkt und ob er bzw. die Gesellschaft Emanzipation akzeptiert. Will man etwa durch diese paar kleinen Änderungen in der Sprache Emanzipation durchsetzen? Ich finde das Sprache sich nur dann ändern sollte, wenn diese Sachlich Sinn macht.
Daher: Wikipedia: Vier-Seiten-Modell

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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

13.06.2014 um 20:21
Viele verstehen Emanzipation so:

"Jetzt dürfen Frauen auch im stehen gegen den Baum pinkeln, wie Männer ..."


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

13.06.2014 um 20:33
Nö, versteht keiner so.


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

13.06.2014 um 21:21
Die deutsche Sprache weist viele wörtliche "Überflüssigkeiten" auf, wie uns die Redundanz und der Pleonasmus immer wieder zum besten geben. Echauffiert sich jemand z.B. über die heiße Flamme, das kalte Eis, das geklaute Diebesgut etc.? Es gibt viel Beispiele in der Geschichte, in der sich Frauen gleichgestellte Rechte hart erkämpfen mussten. Das Wahlrecht der Frau existiert nicht mal 100 Jahre - zu Recht gebührt den Frauen das Wort -Wählerin-. Genauso wie die Bezeichnung für typisch männliche Berufsbezeichnungen. Umgedreht ist es doch genauso, wenn ein Mann ein typisch weiblichen Beruf ausführt. Mir fällt da spontan die Hebamme ein. Sollte es dann nicht auch der Hebamme heißen? Nein, es ist in der Praxis so, dass für den Mann eine neue Bezeichnung gefunden wurde - der Geburtsbegleiter. Gewiss würden mir noch viele Beispiele einfallen...


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

13.06.2014 um 22:26
Gegen Bezeichnungen wie "Industriekauffrau" spricht nach meinem Sprachgefühl nichts. Gegen "Frau Meier ist Bäckerin" auch nicht, trotz gewisser Redundanz. Gegen Bandwürmer wie "Bäcker und Bäckerinnen" oder Ungetüme der Machart "BäckerInnen" allerdings schon. Sprich: immer dann, wenn die Genderung den Ausdruck stark verkompliziert oder unaussprechlich macht.

Die Genderer können sich auf den Kopf stellen: es gibt im Deutschen eine Art generisches Maskulinum. Ob das nun linguistisch begründbar ist oder nicht, völlig egal. In der Alltagssprache existiert es. Bei den Scienceblogs gab es dazu einige ziemlich absurde Diskussionen; mittlerweile verwenden einige dortige Blogger ein generisches Femininum - und obwohl das ansonsten sehr schreibsichere Leute sind, verheddern sie sich dabei am laufenden Band. Es läuft dem Sprachgefühl halt doch zuwider...
Es ist eine Frage einer Kosten-Nutzen-Rechnung.

Auf der Sollseite: Ich muss nahezu alle Berufsbezeichnungen ändern.
Auf der Habenseite: Frauen würden sich (vielleicht?) damit wohler fühlen?
Ich kann nicht für alle Frauen sprechen, für mich allerdings schon: ich fühle mich mit der Genderung Marke "_innen" nicht wohler, sondern veralbert.
Zitat von fumofumo schrieb: Schreib mal an der Uni eine Seminararbeit, wo Du nicht auf jede geschlechtliche Benennung achtest, was die Dir erzählen!
Na zum Glück hab ich IngenieurInnenwesen gemacht, da interessiert das keine Sau und keinen Eber :troll:


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

13.06.2014 um 23:16
@Solifuga
Na zum Glück hab ich IngenieurInnenwesen gemacht, da interessiert das keine Sau und keinen Eber :troll:

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*laaaaaccchh* Was für eine große Glückin! :troll:


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13.06.2014 um 23:24
Wieviel Heulstränge irgendwelcher frustrierter Männer sollen es den noch werden?


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13.06.2014 um 23:28
@Flatterwesen
Zitat von FlatterwesenFlatterwesen schrieb:Wieviel Heulstränge irgendwelcher frustrierter Männer sollen es den noch werden?
Dein Beitrag zeigt mir, dass Du KEIN Wort von dem, was hier geschrieben wurde, auch nur im Entferntesten verstanden hast ( hui O.O ); das ist natürlich auch irgendwo eine Leistung - meinen Glückwunsch!


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

13.06.2014 um 23:36
@aseria23
Zitat von aseria23aseria23 schrieb:Nö, versteht keiner so.
Wenn ich von "viele" spreche, dann habe ich die Menschen im Kopf wo ich definitiv weiß das sie so in der Reichtung gedacht haben. Wenn du aber jetzt behauptest das "keiner" so denkt, dann musst du mir das erst einmal beweisen. Mach dich schon mal auf eine Umfrage von mind. 82 Mio. Menschen gefasst. :D


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13.06.2014 um 23:40
@Solifuga
@Veritasaequita
Zitat von VeritasaequitaVeritasaequita schrieb:Das Wahlrecht der Frau existiert nicht mal 100 Jahre - zu Recht gebührt den Frauen das Wort -Wählerin-.
Gott schütze die Wähler! :troll:

Für gewisse Sachverhalte scheint es uns unabdingbar zu sein, dass wir männliche und weibliche Endungen verwenden.

Bsp. Freund - Freundin ... eine andere Lösung scheint uns nicht zulässig zu sein!

Aber betrachten wir das Wort "der Mensch" ...hiermit wird eine Gruppe von Lebewesen bezeichnet, die sich aus zwei Geschlechtern zusammensetzt. (Anmerkung: Männlein und Weiblein)

In einem Gespräch fällt nun die Bezeichnung "Frau Schmidt" und im Gespräch entstehen Zweifel, ob es sich um eine Menschenfrau handelt. (Ich kenne einen Hundehalter, der seinen Hund so ähnlich genannt hat).

Folgende Frage und Antwort wären vorstellbar:

"Ist Frau Schmidt Dein Hund?"" Nein, Frau Schmidt ist ein Mensch!"

Niemand käme auf die Idee, Frau Schmidt als Menschin zu bezeichnen, obwohl es formal korrekt wäre.

Kommen wir zum Beispiel "Wählerin". Die Erfahrung zeigt uns, das die weiblichen Singularformen von Wörtern eher akzeptiert sind als die Pluralformen - WENN in einer unbestimmten Gruppe von Wählern auch Männer enthalten sind.

Herr Schmidt, Herr Meier, Herr Groß, Herr Klein und Frau Schön sind Wähler der Partei XYZ

Aber undenkbar:

Herr Schmidt, Herr Meier, Herr Groß, Herr Klein und Frau Schön sind Wählerinnen der Partei XYZ

Auffällig: Bei den Pluralformen der Wörter hält sich das Generische Maskulinum hartnäckiger als in den Singularformen.

Woran könnte das liegen? In Pluralformen einer unbestimmten Gruppe aus Männern und Frauen wird das Generische Maskulinum nicht als anstößig empfunden; in Singularformen schon.

Ein Ansatz könnte ein nichtabgeschlossener Transformationsprozess sein, der irgendwann in dieser Form münden wird:

Herr Schmidt, Herr Meier, Herr Groß, Herr Klein und Frau Schön sind Wählerinnen der Partei XYZ


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

13.06.2014 um 23:41
Ich habe absolut nichts gegen das generische Femininum. In unserer Sprache ist sehr viel Sexismus verankert. Es gibt viel mehr negativ behaftete Sprachelemente, welche feminin sind, als maskulin.

Feminines wird oft nicht ernst genommen oder als negativ gesehen. Bei weiblichnamigen Hurricanes gibt es oft mehr Todesopfer, da viele diese Stürme nicht ernst nehmen. http://www.t-online.de/nachrichten/wissen/id_69693016/us-studie-hurrikane-mit-weiblichen-namen-fordern-mehr-todesopfer.html

Ich finde auch nicht, dass man jetzt m@N statt man oder "Professox" statt "Professor" sagen/schreiben soll, aber ein bisschen mehr positives in der Weiblichkeit der Sprache wäre in heutiger Zeit zu erwarte.


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13.06.2014 um 23:44
@Heizenberch
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Ich habe absolut nichts gegen das generische Femininum
Gut, dann drücke Dich in Zukunft bitte folgendermaßen aus:

Herr Schmidt, Herr Meier, Herr Groß, Herr Klein und Frau Schön sind Wählerinnen der Partei XYZ


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13.06.2014 um 23:46
Es gibt einen österreichischen Moderator, der sagt immer "Österreicher und innen", wortwörtlich. Ich find das eine ganz gute Anwendung.


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13.06.2014 um 23:46
@Funkystreet
Zitat von FunkystreetFunkystreet schrieb:"Österreicher und innen"
Warum?


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13.06.2014 um 23:47
@fumo
Mache ich sogar sehr oft ;) Ich gehöre zu den wenigen Bürgerinnen, die so etwas nicht nur tolerieren, sondern auch selbst beherzigen, wenn mein Gegenüber wert auf so etwas legt. Unbedingte konsistenz kann ich, weil ich es anders gelernt habe, aber nicht garantieren. Und nur so nebenbei. Weil man etwas gutheißt oder "nichts dagegen hat", heißt das noch lange nicht, dass man das selbst praktizieren muss ;)


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

13.06.2014 um 23:49
Dieses Substantiv habe ich jetzt exemplarisch für deine These hergenommen um zu sagen, er nennt grundsätzlich das maskuline Substantiv und fügt "und innen" hinzu um nicht wieder Österreicher sagen zu müssen. Du verstehst schon.


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

13.06.2014 um 23:51
@Heizenberch
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb: Ich gehöre zu den wenigen Bürgerinnen
Und genau hier kann das Missverständnis einsetzen. Für mich erscheint es in Deinem Beitrag eindeutig, dass Du eine Frau bist, weil die Endung -in immer noch stark markiert ist, aufgrund Deines Beitrages vermute ich jedoch eher, dass Du ein Mann bist! Was stimmt nun?

Hättest Du geschrieben "zu den wenigen Bürgern" hättest Du Dein Geschlecht als irrelevant für den Beitrag offengelassen, durch die Markierung scheint es Dir jedoch wichtig zu sein, herauszuarbeiten, dass Du eine Frau bist.

Das sollte man nämlich auch noch erwähnen.

Das Generische Maskulinum gilt als unmarkiert


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

13.06.2014 um 23:53
@Funkystreet
Ich verstehe das schon, jedoch frage ich nach dem Grund....! :)

Schließt die Anrede: "Liebe Österreicher" die Frauen aus?


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13.06.2014 um 23:55
Zitat von fumofumo schrieb:Hättest Du geschrieben "zu den wenigen Bürgern" hättest Du Dein Geschlecht als irrelevant für den Beitrag offengelassen
Aber auch nur, weil das sprachlich so verankert ist.
Eben. Ich habe aber auch nichts dagegen statt des generischen Maskulinums auch mal das generische Femininum zu verwenden.
Zitat von fumofumo schrieb:Das Generische Maskulinum gilt als unmarkiert
Das ist doppelt gemoppelt. Generisch bedeutet, dass es unmarkiert ist.


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

13.06.2014 um 23:55
@fumo
Aus linksliberaler Sicht vielleicht schon. Aber mit gesundem Menschenverstand natürlich nicht. Dennoch ist Österreicher am Ende des Tages halt immer noch ein anderes Wort als Österreicherinnen.


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