Heimatliebe und Lokalpatriotismus

@AlfredZurLinde
Meiner Meinung ist das nicht feige, sondern klug ;)

Besser auf jeden Fall, als die Autoreifen von solchen Deppen zu zerstechen oder ähnlicher Quatsch (ich nehme mal dieses Beispiel, egal ob wahr oder nicht, da du ja nichts Konkretes nennst) und dafür irgendwann vor dem Richter stehen.

Wer ist dann der Böse? Bei allem was man tut, sollte man sich immer an das Gesetz halten. Sonst ist man am Ende nicht besser als die anderen. der Geburtsort gewährt einem noch lange kein Hausrecht für illegale Aktivitäten.

@Sterntänzerin

Und genau das meinten @Amsivarier und ich mit "Feuer mit Feuer bekämpfen@. Manchmal führt kein Weg daran vorbei. Wenn sich beispielsweise genannte Leute an jugendlichen Auslassen um ihre physische Macht zu demonstrieren, werden sie schnell merken das ihre physischen Grenzen genau bei uns Enden und ab da Schmerz dem Sieg den Rang abläuft.

Amsivarier schrieb:Sie verlangten Wegezoll von Fußgängern und Radfahrern über einer Brücke.
Alte Omas, Schulkinder...alle sollten zahlen.

AlfredZurLinde schrieb:Habe eine ähnliche Situation erlebt, in der an einer Unterführung permanent Leute ausgenommen wurden. Vorzugsweise ältere Mitbürger, welche sich im Anschluss einen Erholungsurlaub in der Klinik gönnen durften.

Dass da die Polizei nicht wirkungsvoll eingreift, kann ich mir beim besten Willen nicht
vorstellen. Es sind konkrete Tatorte, auf die die Beamten sich fokussieren können,
nicht irgendwo im Städtchen. Beobachten und Zugriff! Hat man erst einen, hat man
erfahrungsgemäß alle. Dass da Ordnungshüter tatenlos zusehen, kann ich mir nicht
vorstellen.

@ramisha
Ich weiß nicht wo du her kommst, doch auch bei mir ist es ähnlich. Ich kenne jeden Polizist aus unserer Stadt ( die jetzt aus nahegelegenen Orten anrücken müssen ) und ja, sie schauen zu oft tatenlos zu. Gerade wenn nahegelegene Orte mehr Aufgebot fordern.

@AlfredZurLinde
Eigentlich ist es ganz einfach:

In manchen Situationen führt dieser Weg zum Erfolg.

Aber gesamtgesellschaftlich betrachtet, verschlechtern sich die Zustände. Denn es gibt eine Reihe von Nachteilen, die die (unbestreitbaren) Vorteile mehr als aufwiegen:

1. Solche Eingreiftruppen unterliegen keiner Kontrolle. Was, wenn sie irgend wann anfangen, eigene, nicht mehr ganz so altruistische Motive zu verfolgen? Wer schützt dann die Menschen vor den Beschützern?

2. Solche Vereinigungen haben wesentlich weniger Möglichkeiten des Erkenntnisgewinns, als staatliche Stellen. Sie werden öfter "den falschen" erwischen oder übermäßig reagieren. Die vermeintliche Schwäche des Systems, nicht immer eingreifen zu können, ist eigentlich seine große Stärke. Nicht im Einzelfall, aber in der Gesamtheit.

3. Es gibt keine Rechtsmittel. Was, wenn man zu Unrecht durch die Bürgerwehr "bestraft" wurde. Gibt es eine Bürgerwehrbeschwerdestelle, die Ermittlungen gegen die Mitglieder der Bürgerwehr durch führt?


Das Problem ist, dass solche Aktionen in Einzelfällen tatsächlich besser funktionieren. Und diese Einzelfälle werden dann gerne als Argument heran gezogen.
Aber es werden die Nachteile ausgeblendet. Und das kann nicht funktionieren.

@AlfredZurLinde

Na holla, die Waldfee. Mit solchen Aktionen hättet ihr bei mir bestimmt keinen Stein im Brett. Das ist illegale Selbtsjustiz par exellence. Damit tut ihr auch eurer Gemeinde im öffentlichen Meinungsbild keinen Gefallen. In einem solchen Fall würde ich dringen davon abraten, die Medien überhaupt in Anspruch zu nehmen, das geht dann nämlich definitiv nach hinten los.

@kleinundgrün
Da kann ich dir bei vielem nur Recht geben.
Ich glaube manch einer hier versteht es auch falsch. Hier herrscht keineswegs viel Kriminalität, viel mehr sind die geschilderten Fälle gerade diese Einzelfälle.
Und die persönliche Erfahrung hat gezeigt, das gerade unser Aufgebot auf Festen, vieles im Nachhinein verhindert.

Dass das ganze aus dem Ruder laufen kann, ist mir bewusst. Aber es MUSS nicht aus dem Ruder laufen.

@Sterntänzerin
Was genau hast du denn aus vorangegangenen Posts dem "Feuer mit Feuer bekämpfen" entnommen?
Mit Wattebäuschchen bewerfen und böse Worte verlauten lassen?

@AlfredZurLinde
In meiner Stadt kam es bisher noch nicht zu solchen Zwischenfällen und wie ich
unser hiesiges Polizeiaufgebot einschätze, würde sie garantiert nicht "tatenlos zuschauen",
wenn "Wegelagerer" an Brücken und Unterführungen "Maut" speziell von Kindern und
Alten verlangen und das noch mit Gewalt.

Du scheinst keine besonders gute Meinung zur Staatsgewalt und ihrer Durchsetzungskraft
zu haben und meinst daher, das Gesetz selbst in die Hände nehmen zu müssen.
Hast du persönlich schon mal mit der Polizei über das Problem gesprochen?
Oder hast du nur den Eindruck der Untätigkeit? Wenn Einsatzkräfte von nix wissen,
können sie auch nicht handeln.

@AlfredZurLinde

Drohungen, am besten noch mit dem passenden Gegenstand in der Hand? Die Tendenz, auch mal ein bisschen aggressiver vorzugehen, damit sich "rein zufällig" eine Schlägerei ergibt?

Auf jeden Fall nicht solcher Kinderkram, der sich doch auch ganz einfach beweisen und zu euch zurückverfolgen lässt.

Solche Aktionen, die macht man doch nicht, wenn man mal ein bisschen nachdenkt und sich der Konsequenzen bewusst wird. Vor allem weil sie auf Dauer nicht als ausufernde Gewalt bewirken werden. Drogendealer und Schutzgelderpresser haben oft einen ziemlich langen Atem. ;)

@ramisha
Wie schon angesprochen, kenne ich viele der Polizisten auch aus persönlichem Umfeld. Das Problem an der ganzen Sache ist, das wir in den Hintergrund rücken sobald in der Stadt der Polizeiwache etwas schwerwiegendes passiert.
Allein eine Alarmierung und die Ankunft derer, nimmt nicht selten über eine Stunde in Anspruch und hat somit selten irgendwelche Relevanz.

Es ist nicht so, dass ich die Polizei nicht würdige. Doch in gegebener Situation ist die Polizei nicht die effektivste Lösung

@Sterntänzerin
Für Drohungen ist meiner Meinung nach kein Platz. Entweder man lässt Taten sprechen oder man lässt es und hört auf sich zu beschweren.
Und ich provoziere sicherlich nicht das, was ich zu verhindern versuche.

@AlfredZurLinde

Oh doch, du merkst es nur anscheinend nicht. Genau wie du denken die doch "Jetzt erst recht", wenn du ihr Eigentum demolierst und sie tätlich angehst. Die werden sich so bald bestimmt kein neues Gebiet suchen, um ihre Transaktionen abzuwickeln.

Und überhaupt: Irgendwann seid ihr dann an dem Punkt, an dem ihr die Polizei noch nicht einmal mehr ruft, weil ihr genauso in Gefahr geratet, abgeführt zu werden wie die ursprünglichen Täter oder wie?

@AlfredZurLinde
Es ist doch viel wirkungsvoller, wenn an diesen "Brennpunkten" (Unterführung, Brücke)
bei Schikanen von Kindern und alten Leuten die Einsatzkräfte zugreifen und die Täter
namhaft machen und das sollte doch möglich sein und ich rede jetzt hier nicht von
Drogendealern und Schutzgelderpressern, sondern über das von dir oben Geschilderte.

Hier "Bulle spielen" ist manchmal das Abreagieren von eigenem Gewaltpotential unter
dem Deckmäntelchen der Durchsetzung von Recht und Ordnung und unter dem Aspekt
wird auch gleich die Polizei außen vor gelassen.

@Sterntänzerin
Du hast glaube ich auch die Häufigkeit nicht verstanden. Es sind Einzelfälle in denen schnell gehandelt werden muss.

@ramisha
Vergangenheit. Ist jetzt eine nette Unterführung Richtung See. Für mich reicht das aus, um rechtzufertigen was geschehen ist.

@AlfredZurLinde

Und wer sagt, dass es dabei bleibt? Ich sehe da definitiv das Potenzial einer Eskalationsspirale.

Und überhaupt: Ein Verbrechen ist nicht schlimm, nur weil es nur ab und zu geschieht? Interessante Definition, ich gehe am besten gleich mal eine Bank überfallen. Ich mach es auch nur dieses eine Mal. ;)

AlfredZurLinde schrieb:Es sind Einzelfälle in denen schnell gehandelt werden muss.

Ach, und dann ist die Truppe für "Heimatliebe und Lokalpatriotismus" gleich zur Stelle?
Könnte einem auch komisch vorkommen; woher wisst ihr denn, wann?
Meinste nicht, dass die Polizei die "nette Unterführung Richtung See" observieren kann?
Die kann die Täter dann gleich festnehmen und dem Spuk für immer ein Ende bereiten.
Oder würde das manchen den Spaß nehmen, andere zu verdreschen? Wäre nicht Sinn
der Sache!?

@Sterntänzerin
Und wieder hast du die Intention nicht verstanden. Die Häufigkeit der Straftaten in meiner Stadt ist minimal. WENN etwas passiert, ist lediglich sicher das die Straftat nicht unbeantwortet bleibt. Die eskalationsspirale kannst du nicht einschätzen, da du nicht einmal weißt, wann gesagtes geschehen ist.

@ramisha

Ja, man weiß wann und wo. Sogut wie alles was passiert, ist nach 5 Minuten in aller Munde. Die Welt ist ein Dorf.

Okay nehmen wir mal an, die Polizei würde überwachen und festnehmen. Ein Problem gelöst doch was bleibt? Die Opfer, welche lediglich eine milde Strafe der Täter erhalten.
Wo ist das Problem denn, wenigstens einigen ihr Geld oder Eigentum zurück zu beschaffen? Ich halte das für eine bessere Lösung. Nicht jeder hat Geld aufe Tasche und nicht jeder erhält Schmerzensgeld o.ä.

Und "für immer" ist eine sehr wage Behauptung. Was wirkt mehr? Eine milde Haft, wenn nicht sogar nur Geldstrafe. Oder die eigene Medizin zu schmecken bekommen?

Wir sind uns hoffentlich einig, dass solche Straftaten zu mild bestraft werden.

@AlfredZurLinde

Na, dann klär mich auf. Du kannst mich nicht beschuldigen, dass ich keine Ahnung habe, wenn du mit den Informationen hinterm Berg hältst ;)

Und wenn bei euch tatsächlich nur ab und zu etwas passiert: Willkommen im realen Leben. Eine Welt ohne Straftatbestände ist eine Utopie. Komm mal zu mir in die Stadt. Hier laufen ja auch keine selbsternannten Bürgerwehren rum.

@Sterntänzerin
Richtig, eine Welt ohne ist Utopie. Eine Welt bzw Stadt mit sehr wenigen Straftaten ist möglich und ( der Punkt von Anfang an ) erhaltenswert.