Würdet ihr Asylanten in euren Wohnungen aufnehmen?

@exul

Aber als ob nur 1€ mehr in irgend einer Schule investiert werden würde, wenn man plötzlich Asylheime schließt oder gar nicht erst aufbaut.

Das in Deutschland weit mehr für Bildung ausgegeben werden sollte das würde wohl jeder mit Ja beantworten. Aber das Problem sind ja nicht Asylheime oder Asylanten. Wenn man wollte könnte man trotzdem genug in marode Schulen investieren, aber man spart eben gerne so lange bis es fast zusammenfällt. "Geiz ist geil", Deutschland eben. :/

@Bone02943
Naja, ich sehe das schon einen latenten Zusammenhang.

Ich persönlich habe noch nie mitbekommen, dass eine Debatte über Finanzspritzen für Schulen so heiß geführt worden wäre wie eine Debatte über Zuwanderung/Aufnahme von Flüchtlingen. Die Prioritäten liegen eindeutig auf letzterem.

Während Studenten aller Fakultäten dafür auf die Straße müssen, dass die Bahn das Semesterticket nicht verteuert, wird alles was in Richtung Migration/Asyal geht recht unkompliziert durchgewunken. Da kann etwas nicht stimmen. Nach meinem Ermessen.

Vielleicht ist das auch nur eine Sicht, die aus meinem kleinbürgerlichen Selbstverständnis resultiert.

@exul

Ohne Zahlen zu kennen, denke ich das der Betrag der in ganz Deutschland für Bildung komplett ausgegeben wird, dem was Asyl kostet mehr als nur deutlich in den Schatten stellt.

Vielleicht hat ja jemand Zahlen, aber ich könnt mir gut vorstellen das man für Bildung so viel ausgiebt, das der Betrag für Asyl davon vieleicht 1% ausmachen würde.

Würdet ihr Asylanten in euren Wohnungen aufnehmen?
Ja, würde ich (gegen eine geringe Aufwandsentschädigung vom Staat); aber ich würde diese Meinung niemandem vorschreiben und hätte sowas als Politiker nie gesagt.

@exul
„Unkompliziert durchgewunken“ würde ich jetzt aber nicht sagen. Die Verhältnisse dürften außerdem so sein, dass Schule sehr viel mehr kostet als das Asyl.

würde ich eventuell machen wen ich einen seperaten platz für sie hätte.. aber man weis ja nicht wer da kommt. das können die nettesten menschen sein aber auch diebe... sprache is auch ein grosses problem...

@Bone02943
Ich kenne keine Zahlen. Würde dir aber mal präventiv widersprechen.

Wenn ich höre, dass man für etliche Millionen Euro in meiner Nähe ein neues Asylantenheim baut, aber ich vor noch ca. 3 Jahren von meinem ehemaligen Rektor gehört habe, dass die Bauarbeiten am maroden Dach des (denkmalgeschützten) Gymnasiums wohl noch für mehrere Jahre ausgesetzt werden, dann glaube ich das nicht.

Kann mich selbstverständlich auch irren.

@exul

Naja, ich würde mal sagen vor allem Städte wie Duisburg sollten definitiv nicht mehr Asylsuchende nach diesem komischen Verteilungsschlüssel zugewiesen bekommen.

An einer Stadt wie Duisburg wird das ganze Dilemma deutlich. Stadt quasi pleite/hochverschuldet, muss aber gleichzeitig viel Geld aufwenden für alle erdenklichen Maßnahmen Migrationspolitik betreffend.

Da fällt mir auch Berlin ein. Berlin dürfte eigentlich auch keine Asylsuchenden mehr aufnehmen sollen, die es finanzieren muss, bei der Haushaltslage.

Aber wird halt wie blöd durchgezogen. Unverantwortlich wie ich finde.

@kofi
Ich wohne ja selbst unweit der deutschen Stadt, die die Erstaufnahmestelle unseres Landes ist. Mir wird da schon mulmig muss ich zugeben. Aus mehreren Gründen.

Irgendwann sind Stadt und Land auch mal saturiert. Aber offenbar sind wir an diesem neuralgischen Punkt noch nicht angelangt.

Ich meine noch schimpft man auf die Kritiker. Ich bin gespannt, was man in 10,20 oder 30 Jahren davon halten wird.

@Windlicht

Dauerstoned.... da hat er aber kein gute Zeug wenn er auf solche Gedanken bei kommt.... ;)

Nein, würde ich nicht machen. Mal vom finanziellen Aspekt abgesehen, Geld reicht so schon nicht,.... auch von der Belastung her würde ich das nicht können und auch nicht wollen.

Habe einige Jahre im Asylantenheim mitgeholfen, meine Mutter hat da gearbeitet, und gesehen wie sich manche "aufführen".... und das möchte ich zuhause nicht haben.

Waren natürlich nicht alle so, es gab auch viele die wirklich nett waren. Als Kind hatte ich 2 beste Freundinnen da, die Familien waren auch immer lieb. :)


Aber generell würde ich das nicht machen können und wollen.


Ich finde sowieso die ganze Aufteilung nicht tragbar, wie Kofi auch gerade schrieb.
Da muss sich echt was ändern. Ich wohne in Berlin, und sehen ja wie das hier so ist.
Hier sind einige Häuser die leer stehen, die man dafür verwenden könnte.

@kofi @exul

Dann liegt es aber am Staat die Asylsuchenden so zu verteilen, dass sie dort hinkommen, wo die Komunen das meiste Geld für sie haben. Aber armen Städten kann man das natürlich besser "zumuten" als warscheinlich Starnberg oder Lindau am Bondensee.

Schuld haben jedenfalls nicht die Asylsuchenden per se. Klar die die Straftaten begehen rücken blöderweise alle in ein schlechtes Licht, aber würde man sie mehr verteilen dann gäbe es auch kaum gehäufte Auffälligkeiten.

Vielleicht sollte man komplett davon weg kommen, so viel verschiedene Flüchtlinge in großer Zahl in Heimen unterzubringen. Besser wäre es sicherlich sie würden im ganzen Land verteilt in leerstehedende Wohnungen zugewiesen. Natürlich mit einem Ansprechpartner.

Bzw. in leerstehende Zimmer wie hier vorgeschlagen.

@exul

Also wie ich gehört hab läuft der Aufenthalt der Asylsuchenden in Deutschland recht unkoordiniert ab. Es fehlt an Personal, an Finanzmitteln und wie man hört sonst an Unterkünften. Für die meisten Asylsuchenden hat die Bundesrepublik nicht wirklich eine Alternative oder Perspektive.

Ich geh davon aus, dass die meisten, mit dauerhaftem Bleiberecht und Etablierung in der Bundesrepublik, in Wohneinheiten sozialer Brennpunkte unterkommen werden. Was aber dort die soziale Situation nicht unbedingt angenehmer macht, diesen Effekt wird man sicherlich in 12, 20 oder 30 Jahren auf jeden Fall sehen.

@Bone02943 was soll ich dazu schreiben, ich geb dir vollkommen recht. Wundert mich wirklich wirklich, dass eine Stadt wie Duisburg dauernd neue Asylsuchende zugewiesen bekommt. Hola, wer entscheidet denn bloß sowas. Ist doch hirnrissig. Duisburg soll sich lieber um die Bulgaren und Rumänen kümmern sowie auf die, die schon da sind.

@exul

exul schrieb:Ich wohne ja selbst unweit der deutschen Stadt, die die Erstaufnahmestelle unseres Landes ist. Mir wird da schon mulmig muss ich zugeben. Aus mehreren Gründen.

bei mir um die Ecke ist ein Asylantenheim, und noch weitere 3 in der nahen Umgebung. Die Leute von dort gehen als Higlight ihres Tages jeden Tag nach Rewe und Aldi, was für sie ein Fußmarsch von ca. 30 Minuten ist. Mit dem Auto sind es 5 Minuten.

Ich sehe die da jeden Tag, wie die sich da irgendwelche Kräcker und ne Cola kaufen, einfach nur, um etwas zu erleben.

Mir tun die Leute schon leid. Leider mehren sich aber auch die Gewalt- und Straftaten dieser Asylanten in meiner Stadt. Wenn ich mir die Hintergründe in der Polizeipresse durchlese, liegt es meistens an Langeweile.

Gibt diesen Leuten Arbeit, und was zu tun, und etwas Nähe, und die werden aufblühen.

@exul

Was ist denn jetzt wichtiger?

Das Dach eines alten Gymnasiums? Oder ein Aufenthaltsort für Flüchtlinge, die Angst um ihr Leben, wegen Verfolgung und Drangsal, geflohen sind?

Also mir sind Menschenleben wichtiger, als ein schickes Dach über einem Denkmal.

@Windlicht
bin ich ein Asylheim?

@Kc
Sicherlich ist beides wichtig. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen, was er für wichtiger hält.

Es gab seit Menschengedenken Kriege und Elend. Aber die Idee, Menschen in großer Zahl in fremde Länder zu setzen und auf ein Wunder zu warten, ist neu.

@Alano

Alano schrieb:Mir tun die Leute schon leid. Leider mehren sich aber auch die Gewalt- und Straftaten dieser Asylanten in meiner Stadt. Wenn ich mir die Hintergründe in der Polizeipresse durchlese, liegt es meistens an Langeweile.

Stimmt, Langeweile ist einer der häufigsten Gründe.
Hat man nichts zu tun, kommt man leicht auf dumme Gedanken.

Nach Meinung mancher Leute sollen Asylbewerber scheinbar nur in ihrer Unterkunft sitzen, tagaus, tagein und darauf warten, dass man endlich über ihren Antrag entscheidet, was sich Jahre hinziehen kann. Jahre, in denen sie einfach nur rumsitzen und brav hoffen sollen.


Irgendwo etwas realitätsfern, wenn man mich fragt. Menschen brauchen sinnvolle Beschäftigung. Sonst fangen sie irgendwann an, Mist zu bauen.

@exul

Die Leute werden ja nicht in fremde Länder gesetzt und dann wartet man auf eine göttliche Entscheidung.

Flüchtlinge - ich rede jetzt mal von echten Flüchtlingen - haben höchst gefahrvolle Reisen und Strapazen auf sich genommen und sind nach Deutschland geflohen, weil sie in der Heimat gefoltert, verfolgt und getötet würden.

Verfolgt unter anderem auch wegen ihres christlichen Glaubens.


Sie sind hierhergekommen und wir müssen entscheiden, was mit ihnen geschieht, ob wir ihnen Schutz und Hilfe gewähren oder nicht. Ich finde, wir sollten es uns schon leisten können, ihnen eine vernünftige Umgebung zu bieten, in der sie warten können und sicher sind, bis ihr Fall geprüft wurde.

Ob sie nun angenommen werden oder wieder abgewiesen werden, es ist nie verkehrt, die Menschen gut zu behandeln.

naja es liegt ja an jedem selbst ob man aus Langeweile heraus Dummheiten anstellt. Auch ein Asylant kann Gut von Böse unterscheiden.

Alano schrieb:Gibt diesen Leuten Arbeit, und was zu tun, und etwas Nähe, und die werden aufblühen.

Word !


Das sehe ich auch als größtes Problem an. Arbeiten dürfen sie oft nicht und müssen gezwungenerweise den Tag über die Runden bringen. Dann leben sie oftmals noch recht Abseits der Städte und trauen sich dann auch nur mit mehreren "in die Freiheit", einfach weil sie auch im täglichen Leben in Deutschland Anfeindungen gegenüberstehen, wo sie selbst nicht wissen, warum die Menschen hier ihnen so kalt die Schulter zeigen. Das wiederum macht einigen Einheimischen angst, wenn eine kleine Gruppe junger Menschen mit fremder Sprache herumlaufen. Aber es sind ja lange nicht alles Verbrecher die hier her kommen, so wie es gerne behauptet wird.

Glaube in WGs oder einzelnen Wohnungen und mit einer Tätigkeit wie Arbeit, wären sehr viele Menschen weit glücklicher, als auf dem Haufen leben zu müssen, beschützt durch Stacheldraht, Wachschutz und Polizei vor einem Teil der deutschen Bevölkerung.

Kc schrieb:Verfolgt unter anderem auch wegen ihres christlichen Glaubens.

Einen syrischen Christen würde ich sofort aufnehmen, wenn ich Raum und Geld hätte. Das ist Christenpflicht.

Was mir allerdings zu kurz kommt ist folgender Gedanke: wir sollten mehr dafür tun, dass Migration und Flucht nicht mehr nötig werden, sondern die Menschen friedvoll in ihren Heimatländern leben können. Man macht sich das oft zu leicht und denkt Asyl wäre die Lösung für alles. Man muss an der Wurzel des Übels anfangen und nicht an ihren Ästen.