Pädophilie

@Becky

Becky schrieb:Würde ich so pauschal nicht sagen. Es kommt einem nur häufig so vor, weil man viel öfter sofort die neuesten Nachrichten aus aller Welt sieht, Internet sei dank.

Was so an Kinderpornografie und Phädophilie im Netz statt findet, bekommt der Normalbürger so nicht mit. Und auch die Polizei ist da teilweise machtlos, da zu wenig Personal. Und wir können und wollen uns nicht vorstellen, dass es solche Widerwertigkeiten gibt. Es muss auf deutsch gesagt erst ein Kind umgebracht werden, damit die Justiz zu mahlen beginnt. Jeder Typ, der lediglich Kinderpornos hochlädt, sich daran befriedigt, wird, wenn er rastermäßig erwischt wird, lediglich erstmal durch eine Einstellung des Verfahrens darauf hingewiesen, einen Therapeuten in Anspruch zu nehmen, um sich behandeln zu lassen. Das auf freiwilliger Basis, also keine Kontrolle, wer denn auch?
Es müsste eine Institution geben, die Therapieverläufe kontrollieren. Dann würde vielleicht manches Elend an "Kindern" im Vorfeld verhindert werden. Jeder Mensch in unserem Rechtsstaat hat ein recht auf sexuelle Freiheit. Okay, aber nicht mit Kindern.

Kann mich an einen niederländischen Phädo erinnern, der öffentlich im TV seine Neigung zu Kindern offenbarte und sich zu einer Therapie entschlossen hatte. Alle Hochachtung vor diesem Mann.

FF schrieb:Ich habe von genauso einem Fall aus einer Kita gehört: Ein älterer, sehr netter Herr hat sich angeboten, den Kindern vorzulesen und eine ganze Weile lief es super. Die Kinder, die ja oft gar keine alten Leute kennen, weil die Großeltern nicht mehr leben, fanden es toll.
Aber eines Tages hat ein kleines Mädchen genau das gleiche erzählt, wie Deine Tochter Dir.

Wie ist das in einem Kindergarten möglich, dass sich eine externe Person so intim einem Kind nähern kann?

Ich hoffe, das ist dort mal zur Sprache gekommen und die ErzieherInnen und Eltern haben daraus ihre Konsequenzen gezogen.

Kältezeit schrieb:Wie ist das in einem Kindergarten möglich, dass sich eine externe Person so intim einem Kind nähern kann?

Älteren Herren traut man Kindesmißbrauch nicht so zu. Ziemlich naiv gedacht.
Aber wer kann schon Menschen hinter die Augen schauen! Habe auch schon Lesungen im Kindergarten gemacht.
Als Frau ist man da wohl vertrauenswürdiger. Die meisten sexuellen Straftaten werden von Männer verübt. Das ist Fakt und statistisch bewiesen.

@AgathaChristo
Ich meine eigentlich, dass doch stets das Kindergartenpersonal dabei ist. Zumindest sollte es so sein.

Bei allem berechtigten Entsetzen vor solchen Widerwärtigkeiten und dem Versuch solche Dinge zu verhindern und zu bestrafen, muss man auch aufpassen dass man nicht in eine Paranoia verfällt die hinter jedem Mann nur noch den potentiellen Triebtäter sieht.

@AgathaChristo
die meisten angezeigten Missbrauchstaten werden von Männern verübt.

cassiopeia88 schrieb:die meisten angezeigten Missbrauchstaten werden von Frauen verübt.

Was hat das jetzt mit Kindesmißbrauch/ Pädophilie zu tun?

@Kältezeit
Bei einem Ausflug. Außerdem war der Mann schon länger dabei und bis dahin überhaupt nicht auffällig.
Man kann Kinder nicht rund um die Uhr überwachen und nie alleine lassen, das wäre illusorisch.
Man kann aber ein so vertrauensvolles Verhältnis aufbauen und ihnen beibringen, dass sie nichts zulassen müssen, was sie nicht wollen, dass sie auch so etwas erzählen, was dem kleinen Mädchen nur "komisch" vorgekommen war (die Erzieherinnen und der Vater gehen mit ihr ja auch mal irgendwo aufs Klo, oder wie in dem Fall im Wald hinter einen Baum).
Es ist insofern gut gelaufen, als das Kind es sofort der Mutter erzählte, diese sofort der Tochter glaubte und die Erzieherinnen ansprach und die sofort zur zuständigen Polizistin gegangen sind.
Die Erzieherinnen hatten erst ein schlechtes Gewissen, dass sie eine Minute nicht aufgepasst hatten - aber die Polizistin und die Eltern fanden es ein gutes Zeichen für alle, dass das Kind ernst genommen wurde und alle richtig reagiert haben.

Balthasar70 schrieb:, muss man auch aufpassen dass man nicht in eine Paranoia verfällt die hinter jedem Mann nur noch den potentiellen Triebtäter sieht.

Ich glaube die meißten (stinknormal denkenden) Menschen, als auch der größte Teil der
in diesem Thread diskutierenden User sind von einer derartigen Pauschalisierung meilenweit entfernt.
Gott sei Dank :)

@FF
Okay, es las sich so, als wäre dies bei einer der Vorlesestunden im Kindergarten passiert.

Hat mich nur interessiert, denn im alten Kindergarten meiner Tochter gab es auch ältere Leute, die vorbei kamen, um mit den Kindern zusammen zu musizieren. Ich finde diesen Generationenaustausch wunderbar und sehr bereichernd.

Leider gibt's da halt auch schwarze Schafe. Und ja, gut, dass dem Kind geglaubt wurde - dadurch wurde sicherlich Schlimmeres verhindert.

@Kältezeit
Mein Vater hat in einem Hort Nachhilfeunterricht gegeben und war der Opa für alle. Als er weggezogen ist, gab es ein echtes Drama.
Aber nicht alle Opas sind cool.

Balthasar70 schrieb:Bei allem berechtigten Entsetzen vor solchen Widerwärtigkeiten und dem Versuch solche Dinge zu verhindern und zu bestrafen, muss man auch aufpassen dass man nicht in eine Paranoia verfällt die hinter jedem Mann nur noch den potentiellen Triebtäter sieht.

Da gebe ich dir vollkommen recht. Wenn ein Mensch auf einem Spielplatz einem fremden Mädchen/Jungen große Aufmerksamkeit schenkt, gehen doch meistens die Alarmglocken an, warum macht der das? Vielleicht nur, weil ihm oder ihr danach ist?
Unser Wertempfinden an Menschen ist ziemlich gesunken, finde ich.

AgathaChristo schrieb:Wenn ein Mensch auf einem Spielplatz einem fremden Mädchen/Jungen große Aufmerksamkeit schenkt, gehen doch meistens die Alarmglocken an, warum macht der das?

Auf die Idee, daß man Kindern gerne beim Spielen zuschaut und dabei an die eigene, schöne Kindheit denkt, kommt da eher kaum Jemand.

@AgathaChristo
Es ist ein Balanceakt, gerade in diesem sensiblen Bereich muss man halt auch aufpassen, dass man nicht irgendwelche "Urban Legends" zu verbreiten und es ja auch, spätestens nach Coesfeld, schwierig ist die Aussagen von Kindern richtig zu bewerten.


http://www.zeit.de/1995/22/Zeuge_ohne_Wert

Niederbayern88 schrieb:Ich will diesbezüglich es nicht irgendwie verherlichen oder so. Aber ich frage mich oft, was wohl da in so einen Kopf vor sich geht. Wie er die Welt sieht usw. Also ob sich seine Anschauungsweise denen von anderen Menschen unterscheidet oder nicht.

Es gibt wohl sogenannte "Daddy Typen", welche damit argumentieren, dass es bei ihnen doch auf Freiwilligkeit beruht.
Also solche, die nach dem Belohnungsprinzip arbeiten.
Anderen hingegen, wird es vielleicht schlicht und einfach egal sein oder geilen sich an die Auslebung der Macht noch auf.
Eben klassische Sadisten.

Eines der wenigen Fälle, wo ich die über einen Kamm schererei im Rechtswesen wirklich gut nachvollziehen kann, ist die Pädophilie.
So wie die Rote Ampel und es der Polizei nicht juckt, ob die Straße absolut frei war oder nicht.
Die Rote Ampel sei mal dahin gestellt aber bei Pädophilie gehts halt wirklich nicht anders, Schutz der Familie, der Kinder usw.
Da kann ich auch verstehen, wenn es auf die Freiwilligkeit, dann auch nicht mehr wirklich ankommt.
Weil es eben ein Kind ist und sowas die Entwicklung schädigt.

Zuallererst sollte man Pädophilie und Kindesmissbrauch nicht gleichsetzen. Die meisten Straftäter sind nicht pädophil. 

Tussinelda schrieb:Zuallererst sollte man Pädophilie und Kindesmissbrauch nicht gleichsetzen. Die meisten Straftäter sind nicht pädophil. 

@Tussinelda
Dass man da eine Grenze zieht, da würde ich dafür stimmen.
Ich jedoch habe echt gedacht, dass alle, die sich an Kinder vergreifen, Pädiphile sind.

@Yooo
Ich denke mal es gibt viele "Gruppen", die es wohl zu unterscheiden gibt.

@Niederbayern88
Und das ist eben nicht der Fall. 60% der Straftäter sind nicht pädophil, bzw. sind die Straftaten nicht auf eine pädophile Motivation zurückzuführen.

Tussinelda schrieb:eine pädophile Motivation zurückzuführen.

Auf was dann? Das würde mich interessieren. Ich dachte eher auch wie @Niederbayern88 . Ist es, weil Kinder leichter zu überwältigen sind und sich vielleicht weniger wehren? Oder leichter ranzukommen ist, weil sie naiver sind?

bennamucki schrieb:Auf die Idee, daß man Kindern gerne beim Spielen zuschaut und dabei an die eigene, schöne Kindheit denkt, kommt da eher kaum Jemand.

Aber einem fremden Kind "große Aufmerksamkeit" schenken ist etwas anderes, als ihnen kurz beim spielen zuzuschauen und in Nostalgie über seine eigene Kindheit nachzusinnen, oder?
Wenn ein fremder Kerl meinen Töchtern damals "große Aufmerksamkeit" zu teil hätte werden lassen, wäre ich auch misstrauisch geworden... aber ganz sicher.

Fremde Typen haben meinen Kindern nicht zu nahe zu kommen... völlig egal, welche tolle Intention sie dabei haben... jetzt sind sie beide schon groß... :-)