Wie uns abtrainiert wird, das zu Leben was wir Leben möchten.

@Hikatokage
Du könntest auch einfach mal erklähren was du eigentlich genau meinst. Das würde einiges erleichtern.

Hikatokage schrieb:wir gleichzeitig Missgunst ernten können.

Selbstverständlich ernten wir Missgunst, wobei ich es eher als Sanktionierung beschreiben würde. Du musst dich den Regeln anpassen, sonst kannst du nicht mitspielen. Du kannst aber aufgrund vieler Freiheiten dein Leben dennoch selbst bestimmen - es kommt dabei vor allem darauf an, welche Ziele und Wünsche du in deinem Leben verfolgst. Trotzdem lebst du innerhalb eines gesellschaftlichen Systems, welches dir vieles gibt, dich andererseits aber auch ausschließt, wenn du dich nicht anpasst.

waterfalletje schrieb:Das problem meine meinug ist das dieses misstrauen zu groß ist.vieles muss schriftlich neider gelegt werden. Begründet etc etc.

Wenn ich dich richtig verstehe, kritisierst du die Bürokratie, die ich ja in meinem längeren Beitrag angesprochen habe. Kritik ist durchaus angebracht, nur ist sie elementar für das Funktionieren unserer komplexen Gesellschaft. Es gibt immer Punkte, die verbessert werden müssen und natürlich ist auch die Bürokratie anfällig für Fehler oder anders ausgedrückt: Dysfunktional. Wir sind in einem ständigen Prozess der Weiterentwicklung und dazu gehört auch die Weiterentwicklung unsere Systeme, wie dem Rechtssystem beispielsweise.

@waterfalletje
Ich finde das pädagogische Denken hat uns sehr viel gebracht. Aber ja, es ist übertrieben bei jedem Kochen genau auf zu schreiben, warum das jetzt gut ist. Bei den ganzen pädagogischen Zeug besteht auch die Gefahr, finde ich, das Gefühle irgendwo unterdrückt werden und nicht mehr raus gelassen werden dürfen.

@interrobang
Es geht mir um den Einfluss Primärer und auch Sekundärer Instanzen bzw Sozialisation, auf unser Leben, auf unsere Entscheidungen. Wir kennen, was uns vorgelebt wird und es fällt schwer aus seinen Bequemlichkeitszonen zu treten, über Möglichkeiten nach zu denken, die unser Umfeld als kritisch, gefährlich, unsicher bezeichnet und vor allem auch wie selbst.

@Aldaris
Ein gewisses System ist sicher Notwendig. Sonst würde wahrscheinlich nur Chaos herrschen.
Ich versuche schon die ganze Zeit deutlich zu machen, das ich durch aus der Meinung bin das es an uns selbst liegt, uns von Ketten zu befreien, die uns nicht gut tun und uns hindern das Leben zu Leben welches wir Leben wollen. Aber diese Ketten kommen auch woher. Sie sind nicht schon immer da gewesen

@Hikatokage

Du kannst den Weg wählen, nur musst du dann damit leben, dass die Gesellschaft dich ausschließen könnte. Extremes Beispiel: Du zahlst keine Steuern mehr. Dann bist du freier, aber bekommst Probleme mit dem System.

Hikatokage schrieb:Sie sind nicht schon immer da gewesen

Das liegt vermutlich daran, dass sich der Mensch seit jeher gesellschaftliche Normen und Regeln unterwerfen muss. Das schränkt die eigene Persönlichkeit zwangsläufig ein, damit man mal mehr, mal weniger vernünftig miteinander koexistieren kann.

@Aldaris


Mh ja, ich denke gehöre zu die die fortschritt ganz prima findet,
Nur muss auch dinge hinterfragen. Ab wann ist es kein fortschritt.

Nie vergessen es muss gearbeitet werden. Also es muss was passieren, gerade was bildung betrifft. Neues gesicht, neue dings bums, in die Politik.

Manche sbraucht eingewöhnzeit. Ich kann leider den link nicht weiter geben. Ich habe es nur gehört bis jetzt. Denke das dauert noch und wird überprüft. auf einmal weisen innerhalb kurze zeit 20% (mehr wie bisher) der kinder extreme auffälligkeiten auf.

Dies muss mensch hinterfragen, woher kommen in diese kurze zeit die auffälligkeiten.
man musste tiefer greifen.

Überfoderung, wie unterfoderung. Beides nicht schön.

@Aldaris
Aber wie du weiter oben schon gesagt hast, kann man sich in einen solchen System ziemlich frei bewegen. Es gibt aber auch, ich nenne es jetzt einfach mal "innere Grenzen", welche uns daran hindern unsere Freiheit voll aus zu schöpfen. Das sind jene Grenzen die wir uns selbst auferlegen, meist aus Angst. Angst davor das etwas schief gehen kann, das etwas nicht geregelt ist, etwas nicht organisiert oder geplant ist (und das sind Sachen die uns eben oft schon von klein auf vorgelebt werden).

Stell dir jemanden vor der unglaublich gut malen und zeichnen kann, es wäre sein Traumberuf Maler zu werden. Er erreicht dieses Ziel allerdings nie, weil er befürchtet zu scheitern. Weil er Angst davor hat, seine Bilder könnten niemanden gefallen und er kann damit nicht genügen Geld verdienen.

Diese Angst besitzt er, weil künstlerische Arbeiten in der Regel von der Gesellschaft als sehr unsichere Geldquelle angesehen werden oder weil seine Eltern ihm gesagt haben, er soll lieber etwas "anständiges lernen" usw. Jetzt liegt es am Künstler ob er diese Ketten zerstören will, weil eigentlich kann ihn keiner daran hindern ein Künstler zu sein.

@Aldaris


Wenn ich eine stunde arbeit bezahlt bekomme. und auf einmal tritt folgendes ein.

Eine halbe stunde vorbereitung, (bei etwas was man seit jahre erfolgreich mnacht)

dann muss diese vorbereitung nieder geschrieben werden, und anschließend alles nochmal wie es geklappt hat..

Aus eine stunde sagen wir von mir aus 12 euro wird auf einmal 6 euro. Und dazu kommt noch die extra fahrte weil alle drei wochen gibt es auf grund desen ein besprechung..
Geht von die kiddies ab.

Keine macht dann noch gerne was freiwlilliges.

Hikatokage schrieb:Das sind jene Grenzen die wir uns selbst auferlegen, meist aus Angst. Angst davor das etwas schief gehen kann, das etwas nicht geregelt ist, etwas nicht organisiert oder geplant ist (und das sind Sachen die uns eben oft schon von klein auf vorgelebt werden).

Wir legen uns diese Regeln nicht unbedingt selbst auf. Wir wissen nur, dass wir in diesem System leben, welches gewisse Regeln hat. Und diese Regeln lernen wir von klein auf, gemischt mit der Erziehung und Erfahrungen. Letzten Endes wirken die gesellschaftlichen Regeln und Normen wie eine Schablone, die wir auferlegt bekommen. Passen wir uns nicht an, müssen wir Konsequenzen rechnen, was unser Leben mit anderen Menschen innerhalb einer Gesellschaft betrifft.

Andererseits kann eine Durchbrechung diese Regeln auch eine Revolution darstellen - für uns oder sogar für viele. Das ist das Risiko.

Hikatokage schrieb:Stell dir jemanden vor der unglaublich gut malen und zeichnen kann, es wäre sein Traumberuf Maler zu werden. Er erreicht dieses Ziel allerdings nie, weil er befürchtet zu scheitern. Weil er Angst davor hat, seine Bilder könnten niemanden gefallen und er kann damit nicht genügen Geld verdienen.

Richtig, er muss abwägen. Denn er ist von anderen abhängig, weil er deren Ressourcen benötigt. Will er also mit seiner Kunst Geld verdienen, dann muss er sich gewissen Regeln anpassen und ein Risiko eingehen. So oder so bleibt er abhängig von anderen und ist deshalb niemals wirklich frei.

@Aldaris
Wir werden immer abhängig von einander sein. Die Frage ist nur, in wie weit. Wirklich frei können wir in diesem Sinne nicht sein. Ich glaube aber, wenn der Künstler es geschafft hat und von seinen Kunstwerken leben kann, dann wird er sich frei fühlen. Er kann das machen was ihm spaß macht was ihn erfüllt und ich denke das kann jemanden frei machen. Frei für sich selber, weil er jetzt die Sicherheit hat, das er erreichen kann was er erreichen will.
Kontrolliert von Zwängen und manchmal auch Paranoia ist Vertrauen ein großes Gut

@Hikatokage
auch der künstler ist abhängig von den menschen die seine werke kaufen.

@emanon

emanon schrieb:
Das Leben bietet ungezählte Möglichkeiten, nur leider machen die wenigsten Menschen etwas draus. Wer allerdings einen IQ besitzt der oberhalb des Zahlenwertes der Aussentemperatur (im Sommer) anzusiedeln ist, ist für seinen Lebensweg selbst verantwortlich. Deshalb zeigen Posts à la "Die Umwelt/das Umfeld ect. zwingt mich zu...." eigentlich nur die bedauernswerte Unflexibilität und den mangelnden Mut des Postenden.

Stimm' Dir da zu, jedoch sollte dabei trotzdem nicht unterschätzt werden, dass die Umwelt oder das Umfeld auch oft dazubeitragen können, dass der IQ unterhalb der Außentemperatur im Sommer bleibt, sowie Unflexibilität und Mangel an Mut aufkommt.
Stattdessen sich darüber zu empören, ist es wohl besser daraus dann auszubrechen.
Vielleicht gehört das Bemerken & Empören ja als einer der ersten Schritte da einfach dazu.
Vielleicht fühlen sich sogar viele so und geben sich einer Art Trott hin.

@Interalia

Allerdings, das Umfeld ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Wenn man wie ich, abgeschnitten vom globalen Internet in einem unbedeutenden Kaff auf dem Land aufwächst, dann ist es sehr schwer, erstens mal etwas über die Welt zu erfahren ohne auf die Propagandamaschine TV zurückgreifen zu müssen und zweitens sich adäquat über Dinge informieren zu wollen, die einen wirklich interessieren.

@El_Gato

Ja, aber selbst dort kann man sich (alleine) weiterbilden und ein Leben zu führen beginnen, welches man sich wünscht.

@Hikatokage

So ist nun mal das Leben.
Jeder ist Macht seiner selbst. Natürlich, wir werden da rangeführt, aber wir können dennoch später selbst entscheiden. Man verwirklicht sich den ein oder anderen Traum und lebt gestaltet seine Freizeit, wie man es möchte.

@Interalia
Es ist natürlich wunderbar einfach die Schuld für alles Missliebige der Gesellschaft, dem persönlichem Umfeld oder dem Geburtsort zuzuschieben, aber irgendwann ist man selbst für sein Leben verantwortlich und kann sich nicht mehr glaubhaft auf diese Positionen zurückziehen.
Die möglichkeiten sind da, man muss sie nur nutzen.
Ich bin nun wahrlich nicht die hellste Leuchte in der Kette und hab den Knall auch recht spät gehört, aber dann hab ich mich hingesetzt, neben dem Beruf das Abi nachgeholt, studiert und kann jetzt in einem Job arbeiten der mir Spass macht.
Und wenn ich das kann, dann können das die meisten Anderen auch.

@Hikatokage
Wirklich frei und unabhaengig ist man nie! Selbst wenn man als Selbstversorger irgendwo im Wald oder auf einer einsamen Insel lebt, merkt man spaetestens wenn die Ernte vernichtet wird, dass man nach wie vor von seiner Umwelt abhaengt!

@Hikatokage
Da gibts demnächst bei SAT 1 ein Utopia- Projekt. Land und ein paar Nutztiere werden gestellt, den Rest, auch die Regeln des Zusammenlebens, sollen sich die Teilnehmer selbst erarbeiten.
Das müsste doch was für dich sein.
Oder vielleicht doch zu unbequem?

emanon schrieb:Da gibts demnächst bei SAT 1 ein Utopia- Projekt. Land und ein paar Nutztiere werden gestellt, den Rest, auch die Regeln des Zusammenlebens, sollen sich die Teilnehmer selbst erarbeiten.
Das müsste doch was für dich sein.
Oder vielleicht doch zu unbequem?

da würde es sich ja glatt mal lohnen SAT 1 einzuschalten.

@emanon

emanon schrieb:
Es ist natürlich wunderbar einfach die Schuld für alles Missliebige der Gesellschaft, dem persönlichem Umfeld oder dem Geburtsort zuzuschieben, aber irgendwann ist man selbst für sein Leben verantwortlich und kann sich nicht mehr glaubhaft auf diese Positionen zurückziehen.
Die möglichkeiten sind da, man muss sie nur nutzen.

Stimm' Dir vollkommen zu.
Doch auch Du musstest damals erst zu der oder einer ähnlichen Ansicht kommen,
sonst hättest Du Deinen Weg vll. nicht eingeschlagen.
( Ist natürlich individuell, in Teilen der Welt liegt manches vll. an der Gesellschaftsstruktur oder an pers. Verhältnissen, vll. sogar dem Geburtsort, wenn man irgendwo geboren wurde und sich noch dort befindet, wo bspw. bis hin zu großer Ungerechtigkeit herrscht. )