Taschenkontrolle im Supermarkt - wie kann man sich wehren

Bevor ich so einen Aufwand für Nichts mache, würde ich einfach mal meine Tasche öffnen, reinschauen lassen und gut ist es...

Ich verstehe da die Leute in den Kaufhäusern schon sehr gut, was manche Menschen so stehlen, hätte ich mir nie gedacht.

Ist schon ein paar Jahre her, aber ich wollte für das Fläschchen meines Sohnes einen Sauger kaufen, weil der kaputt gegangen ist, gab es leider nicht extra zu kaufen, also kaufte ich die ganze Flasche halt nochmal. Beim Auspacken zu Hause sah ich, dass der Sauger gestohlen war und nur die Flasche da war, ich verstehe manche Menschen echt nicht...

Liebe Grüße
Luma30

AmarokV2 schrieb:Uns Einzelhändler juckt es gar nicht was für private Sachen ihr mitschleppt. Wir werfen einen kurzen Blick rein und gut ist.

ach ja wirklich?
Ich denke aber schon das wenn da dann eine Sache entdeckt wird die der Kunde vorher in einem anderem Markt gekauft hat, erstmal eine Diskussion losgetreten wird.

Dann gehts nämlich los. Wo liegt dann die Beweispflicht? Zu gern hätten es die Einzelhändler natürlich wenn sie beim Kunden liegt. Schön alles abwälzen.

Hatte nämlich schon mal die Situation, und den Kassenzettel des anderen Marktes natürlich nicht dabei.
Man wollte mir einfach nicht glauben, und es kam dann soweit das ich die Sache letztendlich bezahlen musste, da ich ja in der Beweispflicht wäre als Kunde.
Sogar ein Hausverbot wollte man mir aussprechen.

Es wird also teilweise ganz gezielt dem Kunden unterstellt das er lügt und die Sachen die gefunden werden ja prinzipiell gestohlen hat. Das finde ich nicht in Ordnung!

@knopper

Naja, wenn ein Kaufhaus dasselbe Produkt anbietet, welches du woanders gekauft hast, und du keinen Kassenzettel hast, dann hast du halt ein Problem. Wie willst du denn dann nachweisen dass das Produkt nicht aus dem Kaufhaus ist, wo du gerade bist?

Klar hast du als Kunde in diesem Fall eine Nachweispflicht.

Gaap schrieb:Klar hast du als Kunde in diesem Fall eine Nachweispflicht.

hmm ja das ist es ja? Wo steht das? Gibt es da ein Gesetz?

@knopper
sowas nennt man menschenverstand. davon gibt es leider viel zu wenig...

Dass Menschen die selbst im Einzelhandel arbeiten immer so einen Schutztrieb gegenüber ihrer ganzen Zunft entwickeln. Auch wenn ihr höflich und verhältnismäßig vorgeht, heißt das nicht dass andere genauso sind.

AmarokV2 schrieb:Und mal ehrlich, diese ganze Diskussion ob man die Taschen mitnehmen darf oder nicht und die Kontrolle verweigert ist in meinen Augen einfach nur das diese Leute ihr Recht durchsetzen wollen um jeden Preis. Solche Leute würden im Straßenverkehr auch nicht auf ihr Recht verzichten und damit vll einen Unfall provozieren.

Ich gebe im Straßenverkehr gerne nach, wenn das Schäden an meinem Vehikel, ggf meinen Beifahrern, meiner Person und nicht zuletzt auch dritten verhindert. Irgendwelche Wichtigtuer die mir offenbar am liebsten ins Arschloch schauen würden ob ich nicht vielleicht eine 79 cent Stange Kaugummi rausschmuggeln will, sind damit einfach nicht zu vergleichen.

AmarokV2 schrieb:Es ist doch viel einfacher und zeitersparender kurz auf das zu hören was der Einzelhändler sagt als diese Anweisung zu verweigern und sich "verdächtig" zu machen und unnötigen Stress für Einzelhändler und Kunde auszusetzen.

Es ist meistens einfacher und zeitsparender seine Rechte aufzugeben.

In der Billa Filiale direkt vor meinem Wohnblock war eine Kassierin (und später auch noch Fillialleiterin) die in der Richtung extremst penetrant war, sie musste in jedes noch so kleine Täschchen schauen, wenn da Inhalt war der den Blick versperrt hat wie ein Pullover wollte sie noch dass man ihn ausräumt oder hat selbst hineingelangt. Dabei hat sie anklagend gejammert dass soviel gestohlen wird, als wäre jeder einzelne Kunde daran schuld, und nicht nur die die tatsächlich klauen. Dazu muss man sagen, dass die Supermärkte hier grundsätzlich keine Schließfächer haben.
Die einzige dauerhafte Lösung ist es gewesen in den nächsten Supermarkt zu gehen, bis sie die dumme Gans endlich in Pension geschickt haben.

@knopper

Etwas bezahlen was einem eh schon gehört, also da würde ich meinen das kommt einem Schuldeingeständnis gleich und beantwortet überdies die Frage mit der Beweispflicht.

@jimmybondy


das hab ich nur gemacht weil man sonst die Polizei gerufen hätte, und ich darauf ehrlich gesagt nicht auch noch Bock hatte.
Sonst hätte ich natürlich die Polizei kommen lassen, aber wem hätte die wohl mehr geglaubt? Wohl eher dem Verkäufer.

@knopper
Der Kassenzettel ist dein Kaufvertrag. Mit diesem kannst du belegen das du das Zeug gekauft hast.
Das nächste mal halt einfach mitnehmen oder nicht wegschmeissen.

@gerhard86

gerhard86 schrieb:Auch wenn ihr höflich und verhältnismäßig vorgeht, heißt das nicht dass andere genauso sind.

Das heisst aber auch nicht das es keine Kunden gibt die wegen nichts ein riesen Fass aufmachen.

Und ja ich gehöre dieser Zunft ebenfalls an. Das Kunden auf ihren wie auch immer gearteten Rechten pochen kommt halt täglich vor.
Ich finde es amüsant und rege mich darüber schon lange nicht mehr auf. Ist halt Alltag.

knopper schrieb:Es wird also teilweise ganz gezielt dem Kunden unterstellt das er lügt und die Sachen die gefunden werden ja prinzipiell gestohlen hat. Das finde ich nicht in Ordnung!

Rein rechtlich liegt die Beweispflicht bei Kaufhaus. Sie müssen nachweisen, dass das Produkt in Deiner Tasche Dir ihnen gehört. Wobei hier auch ein Anscheinsbeweis in Frage kommt.

Es ist nämlich einigermaßen seltsam, mit einem Produkt, das Du bei X gekauft hast, zu Y hineinzugehen. Das ist ungefähr die Situation, mit dem blutigen Messer in der Hand über der Leiche zu stehen. So etwas macht man einfach nicht, wenn man ein bisschen nachdenkt. Man lässt seine Einkäufe im Auto, oder gibt sie am Eingang ab. Oder behält den Kassenzettel.

Manchmal muss man eben auch für unüberlegtes Handeln bezahlen.

kleinundgrün schrieb:Es ist nämlich einigermaßen seltsam, mit einem Produkt, das Du bei X gekauft hast, zu Y hineinzugehen. Das ist ungefähr die Situation, mit dem blutigen Messer in der Hand über der Leiche zu stehen. So etwas macht man einfach nicht, wenn man ein bisschen nachdenkt. Man lässt seine Einkäufe im Auto, oder gibt sie am Eingang ab. Oder behält den Kassenzettel.

Manchmal muss man eben auch für unüberlegtes Handeln bezahlen.

Das sehe ich auch so...
Man muss halt entweder den Kassenzettel vom vorigen Geschäft behalten, wenn man ins nächste geht, oder die gekaufte Ware draußen lassen.

Liebe Grüße
Luma30

knopper schrieb:das hab ich nur gemacht weil man sonst die Polizei gerufen hätte, und ich darauf ehrlich gesagt nicht auch noch Bock hatte.
Sonst hätte ich natürlich die Polizei kommen lassen, aber wem hätte die wohl mehr geglaubt? Wohl eher dem Verkäufer.

Hätte angegeben wo ich das gekauft habe, um etwa welche Uhrzeit, man hätte dort anrufen und in der Kasse nachgucken lassen können ob es dort gebucht wurde.
Man darf auch ein bisschen kooperativ sein und so, aber Ware die man woanders gekauft hat nochmal bezahlen, das geht ein bisschen weit. :)

knopper schrieb:Sonst hätte ich natürlich die Polizei kommen lassen, aber wem hätte die wohl mehr geglaubt? Wohl eher dem Verkäufer.

Sie hätte Dich halt gefragt, wann und wo Du es gekauft hast. Bei welchem Kassierer etc. Sie hätten die Videoaufnahmen in dem Laden angesehen.

Es wäre darauf angekommen, wie plausibel Deine Geschichte ist und ob sie sich nachprüfen lässt. einfach zu behaupten "Ich habe es wo anders gekauft und Punkt", reicht halt nicht.
Wenn Du mit BTM erwischt wirst, reicht es in der Regel auch nicht, zu sagen: "Nie gesehen, wo das wohl her kommt?".

@interrobang
Da war ich 14 und bin mit dem Bus zur Tanzschule gefahren. Eingestiegen, Karte gestempelt, hingesetzt, mit der Freundin getöttert....als wir dann aussteigen wollten, stellte sich ein Kontrolleur in die Tür und wollte die Fahrscheine sehen. Und dann ging das Gesuche los, wo hab ich den hingesteckt? Jacke Hose Rucksack? Nicht gefunden. Der Kontrolleur ließ mich nicht aussteigen und wollte von mir einen Ausweis, ich hab ihm meinem Schülerausweis gegeben. Den hat er eingesteckt, die Türen zumachen lassen, der Bus fuhr weiter und er kontrollierte weiter. Ich hab dann im Gang meinen Rucksack komplett ausgekippt und in dem Haufen die Fahrkarte gefunden. Damit bin ich dann zu ihm hin und meinte, dass ich den Fahrschein gefunden habe und er mich bitte an der nächsten Haltestelle aussteigen lassen soll. Er meinte, die Karte hätte mir irgendwer gegeben, er lässt mich nicht raus. Da haben noch andere aus dem Bus protestiert, die gesehen hatten, dass ich die Karte aus meinem Rucksack geholt hatte. Er hat sie sich nicht mal angesehen, ich hätte ihm ja sagen können, wann ich wo eingestiegen bin, der Stempel zeigt ja die Uhrzeit. Ich war mit meinen 14 Jahren total überfordert. Als an der nächsten Haltestelle die Tür aufging, meinte eine ältere Dame zu mir: "Du hast doch ne Karte. Spring doch raus!" Hab ich dann auch gemacht. Ohne meinen Ausweis. Es war Winter und schon stockdunkel draußen, und ich wusste nicht, wo ich war, ich war ja jetzt weiter gefahren als sonst.
War nicht prickelnd. Aber wer weiß, wo ich sonst noch gelandet wäre, wenn ich da nicht ausgestiegen wäre.
Meine Eltern haben damals eine Anzeige wegen Nötigung erstattet. Und waren bei der Zeitung.
Eine Entschuldigung kam nie.
Denn Weiterfahren geht gar nicht. Der Kontrolleur muss dann mit dem "Schwarzfahrer" aussteigen, erst recht, wenn der das möchte.

Wenn ich einkaufe, dann hab ich die Tasche in der Tasche :D ich wurd noch nie kontrolliert. Meistens aber geh ich mit dem Rucksack einkaufen.

@Ilvareth
jo war ein fail von euch beiden. aber wie kommt man auf die idee die karte in den rucksack zu stecken? o_O

Ich habe mal in einem Supermarkt gejobbt und dort wurde so massiv geklaut, dass der Inventurverlust bei über 15% lag. Selbst Fleisch wurde ausgepackt und in Tupperdosen bzw. Frischhaltetüten umgepackt. Da dem Ladenbetreiber ein Detektiv zu teuer war und das Personal auf ein Minimum reduziert worden ist, wurden die wenigsten Diebe gefangen. Wer war am Ende für den Inventurverlust verantwortlich? Der Mitarbeiter. Es gab zwar kein Detektive oder Kameras, aber Geld und Zeit für Spätkontrollen der Mitarbeiter zur Genüge. In dem 1/2 Jahr habe ich eine Sache gelernt: der vermeintlich nette Stammkunde klaut am meisten.




Btw. für jeden erwischten Dieb gab/gibt es eine Belohnung. Bei den mickrigen Löhnen ist das auch immer ein Anreiz für Mitarbeiter.

@Ilvareth
Na, ich finde der Kontrolleur hat in Deinem Fall völlig falsch reagiert. So etwas ist natürlich Pech.

gallagher schrieb: dass der Inventurverlust bei über 15% lag

Und dann lohnt es sich nicht, für ein paar Wochen einen Detektiv anzustellen, dessen Kosten zum Teil von den "Erwischten" getragen worden wären? Seltsame Kalkulation des Ladenbetreibers.

@knopper
In der Situation bist du echt selbst dran Schuld. Der Kassenzettel ist der Beweis das du dieses Produkt erworben hast und wenn du weißt du gehst noch woanders einkaufen ist es nie verkehrt den Kassenzettel mitzunehmen.

Die eine Dame aus dem Billia übertreibt es ein wenig mit dem kontrollieren.
Das 79 Cent Kaugummis geklaut werden stört uns gar nicht, aber es werden innerhalb weniger Sekunden durch geschickte Tricks ganze Warenträger mit Zigaretten im Wert von bis zu 500€ leergeräumt. Ob ihr in euren Rucksäcken Atombomben oder Kinderleichen habt ist uns gänzlich egal, solange wir diese nicht verkaufen und ihr keinen Kassenzettel habt :P
Wir wollen euch damit nichts böses und wir bekommen auch keinen Ständer oder werden feucht wenn wir eure Rechte verletzen.
Es geht uns allein um den Diebstahl. Wir beschuldigen auch nicht jeden der ne Tasche hat als Dieb aber Prävention ist immer noch besser als Maßnahme. In meinem Geschäft darf ich nicht jeden Kunden in die Tasche glotzen, will ich auch nicht und hab ich gar nicht die Zeit zu, aber sobald ein Kunde die Sicherheitsgrenze passiert und diese Alarm schlägt, bitte ich ihn nochmal zurück zu gehen und nochmal hindurch zu laufen. Erst wenn das Gerät drei - viermal Alarm gibt, besteht ein akuter Diebstahlverdacht und dann wird "Hilfe" in Form von der Filialleitung gerufen. Meistens entpuppt sich dann der Diebstahl als irgendeinen Knopf an der Kleidung der zufällig die selbe Bestandteile hat wie unsere Warensicherung.
Es wird sich dann höflich entschuldigt und der Kunde darf weitergehen.

Vll bin ich einfach schon zu lange im Einzelhandel aber diese Leute die auf ihr Recht bestehen, sind auch oft, nicht alle ich will nichts pauschalisieren, die ohne zu Fragen eine Traube, Erdbeere, Kirsche usw. probieren. Ist zum Beispiel auch Diebstahl. Früher hieß es Mundraub, aber heute wird das mit Diebstahl gleichgesetzt. Oder das Thema das jeder Supermarkt der Pfandflaschen führt auch jede Pfandflasche zurücknehmen muss. Da hatte ich auch schon einige "nette" Diskussionen mit Kunden :)

@interrobang
Der hatte vorne zwei kleine aufgesetzte Taschen, da hab ich immer Kleinkram reingesteckt. Leider auch nie ausgeleert, deshalb hab ich die Karte auf Anhieb nicht gefunden.
Ich hatte sogar genug Geld dabei um die Strafe direkt zu zahlen, das Geld war eigentlich für den nächsten Tanzkurs gedacht. Hätte ich ihm gegeben, ich wollte nur aussteigen und nicht irgendwo landen, wo ich mich nicht auskenne.
Wollte er aber nicht.