Die Pille danach - Rezeptfrei?!

Yeeaah, das unterstützt meiner Meinung nach das verhütungs- und gedankenlose Gerammel, hat man doch ein leicht zu erlangendes Backup in der Hinterhand.
Dass man da einen Hormoncocktail zu sich nimmt und was da im Körper geschieht interessiert doch Schackeline Schlonz nicht und läge auch dann wahrscheinlich erheblich über ihrem Erkenntnishorizont.
Wichtig ist, dass man nicht das Kind vom Stecher der letzten Nacht austragen muss, der sich bei Tageslicht oder im nüchternen Zustand dann doch nicht als Jonny sondern als einfacher Depp entpuppte.
Aber das ist doch ganz falsch. Es wird immer verhütet, die Pille danach brauchts wirklich nur für geplatzte Kondome.
Is klar.
Am einfachsten wäre es natürlich, sich im Vorfeld Gedanken über Verhütung (auch um die Verhütung sexuell übertragbarer Krankheiten zu machen, aber das ist wohl zu viel verlangt.

@emz
Ich weiss ja nicht wo du wohnst, aber selbst in Brandenburg sollte es einen ärztlichen Notdienst geben, und der kann dir selbstverständlich auch die Pille danach verschreiben.

@Kältezeit

Kältezeit schrieb:Wenn man das weiss, wo ist das Problem, gleich richtig zu verhüten?
Zumal am WE auch nicht jede Apotheke geöffnet hat. Sorry, das ist für mich einfach eine Ausrede, die auf Faulheit basiert.

"Pille danach" ist jetzt rezeptfrei, richtig oder falsch? (Seite 9) (Beitrag von emz)


@emanon
Unser Krankenhaus hat keinen Notdienst mehr, der ist ebenfalls 27 km weg.
Kann, richtig, aber selbst in Köln hast du da, wie wir erfahren konnten, oftmals Probleme.

Ich finde man macht es sich zu leicht bei der Freigabe des Medikaments.
Mal ganz davon abgesehen, dass die Frauen wie immer die Suppe alleine auslöffeln müssen wenn was schief gegangen ist, ist "die Pille danach" streng genommen eine Abtreibung.

Eine Entscheidung, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Ich denke, man sollte seiner Verantwortung gerecht werden und vor der Anwendung sich mit dem Partner bereden oder eine kostenlose Beratung in Anspruch nehmen.

@emz
Überzeugt mich jetzt nicht so richtig.
Die Pille danach kann bis zu 5 Tage später eingenommen werden, auch wenn es natürlich Sinn macht nicht so lange zu warten.
Sinnvoll wäre es allerdings sich die Gedanken vorher zu machen und nicht erst einmal loszurammeln und das Hirn danach einzuschalten.
Darüber hinaus halte ich 27 km (dürfte im Regelfall erheblich darunter liegen) angesichts der Tragweite nicht für zu weit, um ein ärztliches Gespräch zu führen, bevor man einen Hormoncocktail einwirft.
Ich bin sicher, die meisten Schantalles, Cheyennes und Schaquelines, und auch ihre Stecher, wissen zum Beispiel nicht, dass die Wirkung der "Pille danach" mit steigenden Gewicht sinkt. >95 kg wäre zum Beispiel eine "Spirale danach" die bessere Wahl.

@kusamak

kusamak schrieb: ist "die Pille danach" streng genommen eine Abtreibung.

Nach deiner Definition ist dann auch die "normale" Pille eine Abtreibung.
Denn beide bewirken das Gleiche, sie verhindern einen Eisprung.

Da bist du ja noch päpstlicher als der Papst. Denn selbst die katholische Kirche hat die Verhinderung eines Eisprungs nur als Empfängnisverhütung deklariert und nicht als Abtreibung.

@kusamak

kusamak schrieb:Mal ganz davon abgesehen, dass die Frauen wie immer die Suppe alleine auslöffeln müssen wenn was schief gegangen ist, ist "die Pille danach" streng genommen eine Abtreibung.

Nö, das ist völlig falsch.
Die Pille danach wirkt nur, wenn es noch zu keiner Befruchtung gekommen ist. Das ist aber Vorbedingung für eine Abtreibung.

@emanon
Und wenn in diesen 5 Tagen der Eisprung erfolgt?
Außerdem geht es nicht unbedingt um die Frauen, die einfach so losrammeln, sondern um die, die gegen ihren Willen gerammelt werden. Und nicht jede Frau macht dann gleich eine Anzeige.

@emz
In einem solchen Fall ist der Besuch beim Arzt aber unabdingbar, um neben der Verhinderung einer Schwangerschaft auch die Übertragung von Krankheiten abzuklären und eventuelle Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, die die Infektion mit einer "lebenslänglichen" Krankheit möglicherweise noch im Keim ersticken können.

Seit wann innerhalb von 5 Tagen?
Ist das eine neuartigere "Pille danach"?

72 Stunden betrug sonst immer das Zeitfenster.

@emz

emz schrieb:Nach deiner Definition ist dann auch die "normale" Pille eine Abtreibung.
Denn beide bewirken das Gleiche, sie verhindern einen Eisprung.

@emanon

Stimmt, hatte es auch eher ethisch-moral gemeint. Meiner Meinung nach gibt es eine gravierenden Unterschied zwischen der Pille davor und danach.

Danach, weiß man ja nicht ob eine Befruchtung bereits stattgefunden hat, nimmt die Pille danach wil man DIESES Kind verhindern will. Wer die Pille danach genommen hat und trotzdem bereits schwanger geworden ist, der nimmt auch (RU 486). Die Abtreibung soll man sich gut überlegen, sie ist endgültig, man kann es nicht mehr korrigieren.

@emz

emz schrieb:Und wenn in diesen 5 Tagen der Eisprung erfolgt?

Dann bist du in den Po gepiekt, deshalb schrieb ich

emanon schrieb:..auch wenn es natürlich Sinn macht nicht so lange zu warten.

Die nur Minuten vor dem Eisprung stehenden und 30 km vom nächsten Nortdienst wegwohnenden Frauen ohne Auto aber mit 5 Apotheken im Ort stellen wohl eine verschwindend geringe Zahl dar.
Ärztliche Nachsorge halte ich gerade bei Vergewaltigungen eigentlich für unumgänglich, dabei kann mehr als nur Spermien übertragen werden.

@slobber
Es gibt verschiedene Präparate, daher die abweichenden Fristen.

Ulipristalacetat kann bis zu 120 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder dem Versagen angewandter Verhütungsmittel zur Notfallkontrazeption eingesetzt werden.

Wikipedia: Ulipristalacetat

emanon schrieb:Ich weiss ja nicht wo du wohnst, aber selbst in Brandenburg sollte es einen ärztlichen Notdienst geben, und der kann dir selbstverständlich auch die Pille danach verschreiben.

Unser örtliches Krankenhaus, hat keinen Notfalldienst mehr. Der wurde ebenso wie die Frauenstation abgeschafft. Dafür ist jetzt die nächstgelegene größere Stadt zuständig und dahin sind es nunmal 27 km.

kusamak schrieb:Danach, weiß man ja nicht ob eine Befruchtung bereits stattgefunden hat, nimmt die Pille danach wil man DIESES Kind verhindern will.

Wenn die Befruchtung bereits stattgefunden hat, ändert daran auch die Pille danach nichts mehr.
Ebenso ändert, wenn es während der Einnahme der normalen Pille zu einer Befruchtung gekommen ist, auch deren weitere Einnahme nichts mehr.

Weder die Pille danach noch die normale Pille lassen ein einmal befruchtetes Ei abgehen.

[@emz
Ja, das stimmt. Was ich meinte war, wer die Pille danach nimmt und es ist bereits zur Befruchtung gekommen, der nimmt auch die Abtreibungspille.

emz schrieb:Unser örtliches Krankenhaus, hat keinen Notfalldienst mehr. Der wurde ebenso wie die Frauenstation abgeschafft. Dafür ist jetzt die nächstgelegene größere Stadt zuständig und dahin sind es nunmal 27 km.

Das hört sich fast so an, als sollte jede Frau *vorsorglich* die Pille danach in ihrem Medizinschrank haben^^

@kusamak

kusamak schrieb:Ja, das stimmt. Was ich meinte war, wer die Pille danach nimmt und es ist bereits zur Befruchtung gekommen, der nimmt auch die Abtreibungspille.

Warum sollte eine Frau die Pille danach nehmen, wenn es bereits zur Befruchtung gekommen ist? Und jetzt thematisieren auf einmal auch noch die Abtreibungspille, dabei geht es doch um die Rezeptfreiheit, oder meinst du, die Abtreibungspille gibt es dann auch ohne Rezept?

@Interested
Wieso Vorrat, die rezeptfreie Abgabe reicht da völlig.

@emz
Mit einem Vorrat könnte man aber doch noch mehr Kilometer sparen, den ökologischen Aspekt darf man da nicht aus den Augen verlieren.

@kusamak
Es ist nicht richtig, die Pille danach mit einer Abtreibung zu vergleichen. Ganz im gegenteil sie soll sie ja verhindern.

@emanon

Das gedankenlose rumvögeln gab es schon immer und gibt es nicht erst seit es die Pille danach gibt .. ist also kein Argument.