Wieso denken so viele Menschen, Französisch sei schwer?

Mir gefällt der Klang der französichen Sprache nicht :|
ich hatte Latein in der Schule, was aber eigentlich verschwendete Zeit ist, da kein Mensch Latein braucht..

@Nessi96

Deutsch ist wohl ziemlich schwer. Fremdsprachler kommen häufig nicht damit klar, wann man der/die/das verwendet - um nur ein Beispiel zu nennen. Aber meiner Ansicht nach toppt das Finnische fast alles - abgesehen natürlich von Sprachen, die sich völlig (Z.B. auch in Schrift) von unserer unterscheiden (Chinesisch, Japanisch, Arabisch etc.)

@Nessi96
Ist Finnisch so schwer? :o

@Aldaris
@Nessi96
Finnland war bei mir bisher der einzige Urlaub, wo ich hinterher nicht einen einzigen vollständigen Satz in der Landessprache konnte.
Liegt aber meines Wissens in erster Linie daran, dass diese außer mit der ungarischen mit keiner anderen Sprache verwandt ist und man daher auch nichts auch nur annähernd ableiten kann.

@Nessi96

Ich habe jetzt mal extrem schnell gegooglet, weil ich das mit meinen Worten nicht gut beschreiben kann. Ich habe es mal versucht, weil der Vater meines Stiefvaters in Finnland lebt. Weit gekommen bin ich nicht.

Finnisch ist eine äußert schwer zu erlernende Sprache, heißt es. Die Grammatik ist komplizierter als manche Anleitung eines schwedischen Möbelherstellers, und das Vokabular ist so fernab jeglichen Zusammenhangs mit bei uns bekannteren Sprachen.

Grundsätzlich muss man dieser These auf jeden Fall Recht geben. Im Finnischen gibt es mindestens 16 Fälle, über die genaue Anzahl streiten sich sogar die Experten. Während man im Deutschen mit vier Fällen auskommt, wird im Finnischen für unterschiedlichste Ortsangaben etwa ein anderer Fall gewählt.

Es macht nicht nur von der Thematik, sondern auch vom Fall her einen Unterschied ob sich die Handschuhe „auf der Kommode“, „unter der Kommode“ oder „in der Kommode“ befinden. Ja sogar ob man sie „aus der Kommode hinaus“, „in die Kommode hinein“, „von der Kommode herunter“ oder etwa „auf die Kommode hinauf“ legt, macht für die Wahl des richtigen Falles einen gravierenden Unterschied.

http://www.translate-trade.com/de/finnisch-lernen/

@Nessi96
Danke für den Link :) Ist echt interessant, dass es so viele Fälle da gibt. Wenn ich Finnisch lernen müsste, würde ich voll nicht drauf klarkommen, glaub ich

*@Aldaris

@raitoningu

Ja, stimmt. Das Finnische ist mit dem Ungarischen verwandt (Ausgesprochen interessant, wie ich finde). Erinnert mich so ein wenig an die baskische Sprache, die keine Gemeinsamkeit mit anderen europäischen Sprachen hat, obwohl sie in Europa gesprochen wird.

@Nessi96

@Ferraristo hat recht. Die Sprache besteht aus Unglaublich vielen Ausnahmen. Dazu kommt, dass Französisch sehr Sensibel ist. D.h. Sprichst du ein Wort falsch aus, kann es was anderes bedeuten.

@DerVorleser
Soo viele Ausnahmen hat es nun auch wieder nicht. Aber es stimmt schon, dass die Aussprache wichtig für das Verständnis der Aussage ist

@Aldaris
Dein Link mit der Grammatik ist auch sehr interessant, das wusste ich vorher nicht.

Mir ist in Finnland nur deutlich aufgefallen, dass ich zum ersten mal ausschließlich mit Wörtern konfrontiert war, die nichts ähnelten was ich kannte.
Ich meine, ich kann mich beispielsweise mit Französisch auch in Italien oder Spanien halbwegs durchschlagen, weil es da doch viele Parallelen gibt.

Aber in Finnland stand ich in nem Supermarkt ungelogen mal eine halbe Stunde vor der Waage und hab vergeblich versucht zu erraten, welche Taste ich denn nun für den Eisbergsalat drücken muss. :D
Da waren nämlich leider keine Bilder drauf sondern nur ellenlange, völlig fremdartig klingende Wörter...

@Nessi96

Zugegeben: Französisch hat viele Ausnahmen. Dazu hat es auch viele Grammatiken bzw Zeitformen.

@raitoningu

Die Finnen sind eh was besonderes. Viele von denen sind offensichtlich russisch geprägt. Milch war damals billiger als Wasser und ja, die Sprache ist wirklich außergewöhnlich. Mein Stiefvater ist dort halb aufgewachsen und kann die Sprache immer noch nicht sprechen, aber zumindest halb verstehen. In diesem Leben werde ich sicher nicht mehr versuchen, diese Sprache zu lernen.

Die romanischen Sprachen haben natürlich Gemeinsamkeiten. Das Einzige, was mir Latein gebracht hat, waren die Vokabeln, die sich vielfach im Italienischem, Spanischem, Französischem, aber auch in den germanischen Sprachen wiederfinden. :Y:

@DerVorleser
Ja, aber im Endeffekt sind die Zeitformen, abgesehen von den unregelmäßigen Verben, die es ja in jeder Sprache gibt, einfach zu lernen. Zum Beispiel das passé composé: Du musst dir einfach merken, dass du meistens das konjugierte avoir nimmst plus ein Verb, dessen Endung du streichst und am Verbstamm ein é oder ée anhängst. :D
Okay, ich geb zu: Französisch kann kompliziert sein :)

@Nessi96

Das Problem liegt ja nicht in der Aufstellung der Zeitformen, sondern an der Anzahl.

@DerVorleser
So viele gibt es doch nicht. Das passé composé bzw. das imparfait (Vergangenheit), das futur composé(Zukunft/Wunschdenken), das imperatif(unser Imperativ), dann glaub ich noch so ne Art Plusquamperfekt.

@Nessi96
ein paar mehr sind es schon
https://francais.lingolia.com/de/grammatik/zeitformen

Aldaris schrieb:In diesem Leben werde ich sicher nicht mehr versuchen, diese Sprache zu lernen.

Jap, ich auch :D
Ein bisschen Glück kann man haben, wenn das finnische Wort daneben auf schwedisch geschrieben steht. :)

Gut, eine Sprache ist wohl etwas seltsam, wenn man sich beim Glücksrad ein "Ä" wünscht und es 12x *ding* macht :D

Aldaris schrieb:Das Finnische ist mit dem Ungarischen verwandt

Wir wollen auch die estnische Sprache nicht vergessen ;)

Ansonsten soll doch Isländisch für uns sehr schwer zu erlernen sein, oder?

@Akkordeonistin
Die Standardphrasen klingen gar nicht mal so schwer.
http://www.weltreisewortschatz.de/islaendisch/

Also solange man keine Vulkane erbrechen/besuchen möchte könnte man dort vielleicht sogar überleben :D