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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

300 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krebs, Ausschluss ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 13:02
@styx

was einen aber nicht dazu bringen sollte verbittert an allen Menschen zu zweifeln die einem im späteren Leben begegnen!

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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 13:04
@styx
Zitat von styxstyx schrieb:Aber dann selbst jammern und schimpfen, wenn keiner nach einem schaut, wenn man selbst in der Scheiße steckt.
Diese Kausalität wird verdrängt, denn schließlich sieht man den Balken im Auge des anderen, den eigenen Splitter bemerkt man immer viel zu spät ;)


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 13:07
@DieSache

Wobei ich persönlich aufgegeben habe, die Splitter aus anderen Augen zu entfernen.
Wer gut zu mir ist, der darf mit Gleichem rechnen. Ar....löcher kommen bei mir seit einigen Jahren in den sozialen Spamfilter.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 13:09
@styx

Selektion und Auswahl empfiehlt sich immer, wenn es um soziale Kontakte geht, ganz gemein wirds dann wenn Helfer-Syndromler auf Narzissten trifft und erster nicht merkt, wem er da seine Hilfe angedeihen lässt!


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 14:26
Hallo,

ich arbeite in der Medizin und habe deine Worte schon von vielen Patienten gehört.

Ich denke, dass das Wort Krebs bei vielen gleichgesetzt ist mit totgeweiht. Obwohl das nicht stimmt. Mit dem Tod will heute kaum einer etwas zu tun haben und wird tabuisiert. Leider werden schwerkranke Patienten deshalb gemieden.

Ich wünsche auch ganz viel Kraft für die Therapie und ein gutes Endergebnis.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 15:09
@Cerberus_ Hallo,

mein tiefes Beileid für diese schwere Situation! Ich hoffe für euch, dass sich alles zum Guten wendet und ihr die Möglichkeit bekommt, Unterstützung zu finden.

Ich glaube die distanzierte Haltung der Freunde, Mitmenschen - und letztendlich einem Teil der Gesellschaft, hat mit Angst zutun. Das erkennt man auch am Thema "Tod" bzw. "Sterben" (verzeih mir bitte, dass ich ein solches Beispiel hier nun anwende): Sobald ich mich mit Menschen über das Sterben unterhalte, sodann stelle ich gleichsam fest, wie sofort versucht wird ein anderes Thema anzuschneiden. Es ist unangenehm und man will es schnell wieder vergessen, man verdrängt dieses Thema. Es scheint nicht real, man fürchtet sich, will nichts davon wahrhaben. Der Mensch hat ja auch einen sehr starken Überlebenswillen von Natur aus, möglicherweise resultiert auch daher, dass man sich diesem Thema nicht annimmt.

Die Menschen sind, wenn man so will, zu sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt, als dass man sich solchen Dingen annimmt.

Zum Anderen ist anzumerken, dass sich nach einer solchen Diagnose das ganze Leben und somit auch der Alltag umkrämpelt. Nichts ist ja wirklich mehr so, wie es vorher war. Man ändert (zwangsläufig) seine Tagesstruktur, ändert mitunter vielleicht sogar seine Einstellung und innere Haltung zu gewissen Dingen, evtl. betrachtet man die Gesellschaft dann auch anders. Ich kann mir vorstellen, dass das ein oder andere im eigenen Verhalten auch eine Rolle spielt, wenn man es sich im gesamten betrachtet.

Trotzdem greift da für Ausenstehende vielleicht auch so eine Art "Schutzmechanismus", damit sie selbst nicht Gefahr laufen, dass ihr Leben aus der Bahn gerät. Die meisten Menschen sind für solche Sachen auch zu sensibel, wollen sich damit nicht auseinandersetzen, banal gesagt zum "eigenen Schutz". Zmdst. kann ich mir das so vorstellen. Andererseits muss man da der Gesellschaft absprechen, sich oft als Moralhüter auszugeben, wenn's jedoch drauf ankommt, bleibt nichts davon.

Wie war das denn bei deinen Freunden, bei den Bekannten und denjenigen die in eurem Umfeld waren (oder noch sind)? Habt ihr euch eher zurückgezogen, so dass der Kontakt zu Freunden und Bekannten deshalb eher ausblieb und weniger wurde oder habt ihr die Situation auch direkt angesprochen und erklärt, weshalb ihr Hilfe benötigt? Was war dein Eindruck, weshalb die Menschen sich distanzierten? Wie war das Verhältnis zu euren Freunden; wurdet ihr mehr gebraucht oder war schon ein ausgeglichenes Verhältnis da?


Meiner Erfahrung nach gibt es wirklich helfende Hände, auch in schwierigen Situationen; Menschen die Herz und Verstand besitzen! Und dann gibt es noch die, die lieber nur an sich selbst denken, die kein Mitgefühl zulassen.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 15:29
Zitat von IlviIlvi schrieb:Hmmm....verzeih, ich bin kein großer Trostspender :/
Allerdings kann ich dir wenn du wenigstens halbwegs in meiner Nähe wohnst anbieten deine Pflanzen zu kürzen.
Wenn du zu weit weg wohnst, vielleicht bietet sich ja jemand aus deiner Nähe an.

Ich bin Wien Umgebung daheim.
@Ilvi

Tolle geste ! Daumen Hoch ....
Solche Menschen wie du werden in unserer Gesellschaft immer Seltener


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 15:37
@Cerberus_

tut mir echt leid für euch..........die Menschen sind einfach gemein...........
Ich habe vor 10 Jahren als meine Mutter Krebs hatte gesehen wie direkt bösartig die Leute wurden.

Eine andere Frau im Spital hatte Brustkrebs,sie war auch immer hilfsbereits zu allen...da kamen nur wenige zu ihr ins Spital,sie weinte oft.
Dann wurde sie operiert,Krebs entfernt,neue Brüste,Entlassung....

Dann rief wieder eine an,nach der Krankheit(!!!) fragte:"Sag war das wirklch Krebs?"
Dann legte sie auf,brach den Kontakt ab....

Solltet ihr auch machen!

Wenn ihr Unterstützung für den Garten braucht,würde ich zur Krankenkasse gehen!
Die Krankenkasse unterstützt Krebspatienten wenn sie hilfe brauchen!
Gibt hier in Berlin den Notmütterdienst(für Nannys)für Leute nach OP´oder Krebs....
Bezahlt die Krankenkasse!
Vllt gibts auch was in euren Fall!
Ich wünsche euch alles Gute!

@Ilvi

Super!


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 16:05
Ich glaube nicht, dass so viele Nachbarn einfach nur neugierig sind oder über euch tratschen wollen, wenn sie zugucken, wie ihr mit dem Taxi zur nächsten Bestrahlung fahrt. Es wird wohl eher so etwas sein wie: "Schlimm, dass so etwas auch so junge Leute trifft!"

Viele Leute wissen einfach nicht, was sie sagen sollen, wenn andere ein schlimmes Schicksal trifft. Und das ist auch gar nicht so einfach. Man weiß nie, was die Betroffenen hören wollen: die einen: "na, das wird schon wieder!" und die anderen: "ich kann nachempfinden, wie schlecht du dich fühlst". Oder ob sie überhaupt darüber reden wollen und nicht lieber über belanglose Themen wie zum Beispiel Haus und Garten.
Man weiß so etwas nicht, und man kann es auch gar nicht wissen, weil jeder Mensch anders ist. Aber der Betroffene könnte - gerade in seinem Zustand - extrem empfindlich reagieren, wenn man das Falsche sagt. Also sagen viele Leute lieber gar nichts. Weder zu deinem Mann noch zu dir.


Und dann kommt hinzu, dass eine schwere Krankheit wie Krebs, gerade dann, wenn sie nicht mehr in den Anfangsstadien steckt (wo vielleicht nach einer kleinen OP alles wieder gut ist) natürlich nicht so harmlos aussieht, wie man es aus Filmen kennt. In einer Krankenhausserie kommt der Patient nur am Rande vor und wird gewöhnlich, wenn auch erst in letzter Sekunde, gerettet und ist dann wieder ganz gesund. Oder er ist zwar schwer krank (und stirbt vielleicht sogar), aber man merkt es nicht so sehr, weil er zwar im Bett liegt, aber nur psychische Probleme hat, zum Beispiel, dass er sich vor 25 Jahren mit seiner Mutter gestritten hat. Das Personal sorgt dann für eine Aussöhnung, der Patient kann in Frieden (und ohne jede Qualen) sterben, und auch der Zuschauer ist zufrieden.

Dass es in Wirklichkeit ganz anders ist, weiß natürlich jeder, und viele Leute haben wahrscheinlich gerade deshalb Angst, sich damit auseinanderzusetzen. Ich meine, nicht nur mit einem möglicherweise drohenden Todesfall, sondern auch damit, dass Kranksein auch echtes (auch körperliches) Leiden bedeutet. Der bekannte Freund oder Kranke kann vielleicht nicht mehr laufen, braucht evtl. Morphium oder bedauert vielleicht (auch nur), dass er an vielen schönen Beschäftigungen wie Urlaub oder Grillen nicht teilnehmen kann. Letzteres kann in Besuchern, die vielleicht nächste Woche nach Mallorca fliegen wollen, ein schlechtes Gewissen erzeugen, auch im Voraus schon, wenn sie den Kranken noch gar nicht gesehen haben. Und wer Kinder hat, hat vielleicht Angst, dass der Kranke einen zu leidenden Eindruck macht und die Kinder damit verstört.

Das alles ist für diese Leute durch die Tatsache, dass dein Mann immer allen geholfen hat, sogar noch schlimmer. Denn sie fragen sich wahrscheinlich insgeheim: "Warum musste gerade einem solchen hilfsbereiten Menschen so etwas passieren?" Sie müssten also auch an ihrem Glauben an Gerechtigkeit zweifeln, wenn sie sich der Tatsache, dass ein besonders netter Nachbar eine so schlimme Krankheit hat, stellen wollten.

Den meisten Menschen ist eine möglichst heile Welt sehr wichtig, und die Begegnung mit einem Kranken droht ihnen zu beweisen, dass es sich dabei nur um eine Schein-Welt handelt, die durch diese Konfrontation mit der Realität in die Brüche zu gehen droht.


Nimm es ihnen also nicht übel. Die Leute, die sich trotzdem um euch kümmern, sind nicht nur die wahren Freunde, sondern auch die stärkeren Persönlichkeiten, denn sie können es (wie du selbst) aushalten, einen nahestehenden Menschen leiden zu sehen, und sich damit trösten, dass sie vielleicht einen Teil dieses Leidens erträglicher machen können. Zum Beispiel, indem sie euch besuchen, euch Mutz zusprechen und euch unterstützen.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 19:35
Bin grad mit dem Handy on. Ihr helft mir alle, das besser zu verstehen. Danke.
Ausfuehrliche Antwort folgt.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 19:40
man kann ein stück damit leben oder hat glück bei behandlung und heilung.
auf meinem totenschein soll nicht stehen: gestorben an der chemobehandlung


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 19:46
@Cerberus_
ich weiss nicht ob das das Richtige ist, aber da gibt es ein gutes Krebsforum, in dem Betroffene auch gerade über solche Themen diskutieren, gibt da auch nen Thread bei dem es nur um so Sprüche/Gesten geht. Oft entsteht dies aus der Ohnmacht von Angehörigen, dann gibt es noch verschiedene Verhaltensmuster. Die einen sagen dann nichts mehr ("nichts falsches sagen") die einen reden viel und lustig ("alles mit Humor überdecken") die einen haben keinen Kontakt ("soviel Mitleid, so traurig, es macht mich selber kaputt") etc..


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27.08.2015 um 19:52
@Cerberus_
Wie hast Du denn in ähnlichen Situationenreagiert? Manchmal hilft es zum Verstehen, nicht zum Rechtfertigen, wenn man sich selber in die Situation versetzt.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 20:16
Zitat von Cerberus_Cerberus_ schrieb:Ziemlich prompt nach der Diagnose verschwanden unsere sogenannten Freunde. Nun gut. Kann passieren.
Sollten das wirklich sog. Freunde gewesen sein, was ich bezweifle, dann fällt mir nur die Erklärung ein, dass diese Menschen davor Angst hatten, mit dem Tod konfrontiert zu werden - denn das bedeutet auch Anstrengung und kostet Energie. Alles andere ist moralisch sowieso absolut verwerflich.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 22:48
@Cerberus_
Erstmal mein Beileid, dass es so weit kommen musste.

Diese sogenannten Freunde, na ja, würde ich dann nicht wirklich als Freunde bezeichnen, ich denke da hat eher der Egoismus die Leute getrieben, oder wie Aldaris schon schrieb die Angst mit dem Tod konfrontiert zu werden.

Viele Menschen fliehen so lange bis es nicht mehr geht, anstatt sich bei der ersten Gelegenheit schon damit zu konfrontieren und sich damit auseinanderzusetzen.

Das alles braucht für euch beide sicher ganz viel Kraft, und ich wünsche euch beiden vom ganzen Herzen das sich alles wieder bessert und ihr die Kraft weiterhin behält und kämpt! :)


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 23:36
hallo
habe gerade ein bisschen hier gelesen.
ich selbst habe auch Krebs (Morbus Hodgkin, also Glück m Unglück).
ich denke ich hatte großes Glück was Ärzte, Freunde und Familie angeht. aber meiner Meinung nach macht auch die eigene Einstellung zur Krankheit einiges aus. also wie ihr damit umgeht und euch nach außen hin gebt... ich weiß des hört sich bestimmt irgendwie blöd an...
aber ich bin zum Beispiel weitestgehend normal in die uni gegangen etc soweit es mir möglich war.
trotzdem hat sich fast keiner getraut mich darauf anzusprechen - warum ich zB keine Haare mehr habe oder so... Manche dachten tatsächlich ich habe mir ne Glatze geschnitten - als Mädchen, mit 21...
Freunde haben Anfang auch gesagt, dass sie nicht wissen, wie sie mit mir jetzt umgehen sollen und darüber reden sollen. Ich habe ihnen ganz klar gesagt, dass sie alles fragen können was sie wollen und mich nichts stört oder bedrückt. Es herrscht eben doch noch eine gewisse Berührungsangst und Unsicherheit.

ich kann eure Situation ganz gut nachvollziehen und hoffe, dass sich eure Situation wieder verbessert! auch wünsche ruch viel kraft :)


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

27.08.2015 um 23:58
@Cerberus_
Leider habe ich nicht einen hilfreichen Tip für Dich/ Euch auf Lager.

Es tut mir leid, dass ihr diese schwere Zeit durchmachen müsst. Auch ich wünsche euch viel Kraft auf diesem Weg.

Bleibt offen und lasst die Hoffnung zu. Auch Ärzte wissen nicht alles.
Versucht alles, was euch sinnvoll erscheint. Hoffnung und die Selbstheilungskraft des Menschen werden noch immer unterschätzt. Nutzt die Möglichkeiten, die euch die Schulmedizin liefert und seid offen für mögliche (ergänzende) alternative Wege.

Was mit eurem Umfeld passiert, kann ich mir nur mit Angst und Hilflosigkeit erklären.
Ich musste ähnliches bei einer weit weniger gravierenden Erkrankung erkennen.

Wichtiger als diejenigen die plötzlich weg sind, sind die Personen, die noch immer da sind, die euch auch jetzt unterstützen.
Bei allem berechtigten Ärger, besser gesagt: bei aller berechtigten Wut über all diejenigen, die euch jetzt im Stich lassen: Konzentriert euch auf diejenigen, die jetzt für euch da sind.
Diese Menschen sind wichtig.
Sich auf diejenigen, die euch jetzt im Stich lassen zu konzentrieren ist Verschwendung von Zeit und Kraft.
Nehmt es wahr, sortiert es und schließt es ab. Jetzt ist nicht die Zeit, Energie auf Menschen zu verwenden, die nicht für euch da sind.

Es sind vielleicht nur noch wenige die euch tatsächlich unterstützen. Aber auf diese kommt es an.

Ärgere dich, tobe und schreie, tu was immer Dir hilft um dieser Enttäuschung und Wut Raum zu geben und - wenigstens vorerst - die Menschen die Dich jetzt enttäuschen in eine Ecke zu stellen und Dich um die wichtigen Dinge in Deinem Leben zu kümmern.

Wenn ihr das überstanden habt, dann schaut auf diejenigen, die euch unterstützt und begleitet haben, nicht auf diejenigen, die nicht da waren, aus welchen Gründen auch immer.

Konzentriert auch auf das Positive, auf das was geht, auf das Gute, das ihr habt, nicht auf das Gegenteil.


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28.08.2015 um 00:58
So, nun bin ich richtig on. Sorry, aber mit dem Handy lange tippen ist nicht mein Ding.

Als erstes möchte ich mich nochmal bei euch allen für den Zuspruch bedanken. Das tut unheimlich gut und eigentlich baut es auf, das da ein paar Leute sind, die sich immerhin die Zeit nehmen und einem antworten. Sogar recht ausführlich. Bitte entschuldigt, das ich nicht direkt auf jeden von euch eingehe, aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Ich versuch es, so gut ich kann.

Das alles hier hilft, die Sache besser zu verstehen. Als Erklärung: Ich bin Asperger, ich habe also meine Schwierigkeiten gewisse Handlungsweisen zu verstehen.

Irgendwie stimmt es schon, das wir uns auf die konzentrieren sollen, die wirklich für uns da sind. Die Liste ist kurz: Schwiegermutter. Sonst ist da keiner mehr. Nur seine Mutter hält eisern zu uns.

Was unser Verhältnis zu den Nachbarn angeht, das war immer gut. Man redete miteinander, man half sich, aber ohne jedes Wochenende miteinander zu grillen, um es überspitzt zu sagen. Man half sich gegenseitig. Wir haben schon immer große Hunde gehabt und waren somit ein gern gesehener "Wachschutz", wenn in den anderen 3 Häusern der Straße Urlaub anstand. Garten wässern, Blumen im Haus gießen, Fische füttern. Uns wurde bereitwillig der Hausschlüssel überlassen. Das Verhältnis war also gut. Keiner meckerte über unseren eigenwilligen Garten oder unsere Katzen. Hundegebell störte auch nie.

Wie mein Verhalten in so einer Situation aussieht, wurde ich auch gefragt. Nun, ich mag Asperger sein, aber nicht so schlimm, das ich nicht auf andere zugehen kann. Der Mann der Nachbarstochter hatte einen schweren Unfall. Wir haben ihr und ihm gleich Hilfe angeboten. Wir würden sie fahren, ihnen was holen oder auch einfach nur da sein, wenn sie reden wollen. Für uns war es selbstverständlich da einzuspringen. Und ja, wir haben auch gefragt, wie es geht. Mut gemacht, so gut es ging. Das gehört sich doch einfach so.

Ich will uns jetzt nicht als die tollen Kerle hinstellen. Wir haben auch unsere Fehler und sicher auch das ein oder andere übersehen. Aber so wenig Kontakt wie im Moment gab es noch nie.

Mein Mann möchte auch gerne offen auf andere zugehen, ihnen eben sagen, was los ist und damit ist es gut. Wir haben auch schon um Hilfe gebeten. Unser Auto musste in den Hof gefahren werden, Männe konnte es nicht mehr. Da hat uns ein Nachbar ausgeholfen, die Erklärung warum wollte er aber nicht wirklich hören. Man merkte, wie er abblockte und sich höflich aber schnell verzog.

Wir rennen hier jetzt nicht mit Leidensmiene rum und erzählen jedem, wie schlecht alles geht, im Gegenteil. Wir stellen das positive raus. Erklären dem, der es hören will, das wir nicht aufgeben, versuchen, so normal wie möglich zu leben. Das mein Mann im Moment ein paar Einschränkungen durch das Cortison hat, nun, sowas solls geben. Aber es wird abgesetzt und es wird besser.

Was das Wort Kampf angeht. Mein Mann möchte das als Kampf bezeichnen. Das ist seine Art, damit umzugehen. Er war schon immer so. Eine Krankheit (und wenn es nur ein Schnupfen ist), hat in seinem Körper nichts zu suchen, der wird "rausgeboxt" und fertig. Daher hat er dem Krebs erklärt, das er gefälligst zu verschwinden hat.

Und bitte, macht nicht den Fehler, meinen Mann schon abzuschreiben. Beileidsbekundungen braucht ihr noch nicht zu schreiben :) Er ist noch voll da. Die Kondition hat jetzt gelitten, er kann sich das ein oder andere schlecht merken, aber er hat immernoch Kraft.

Und eins noch
@Ilvi
Vielen Dank für Dein Angebot. Das war wirklich einfach nur herrlich zu lesen. Wir haben uns riesig gefreut. Allerdings..wir wohnen in Karlsruhe, das wäre ein bisschen weit weg. Aber Du hast uns mit dem Angebot eine riesen Freude gemacht.


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Ilvi ehemaliges Mitglied

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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

28.08.2015 um 02:43
@Cerberus_

Ja is echt nicht ums Eck :D
Danke für die überaus netten Worte!


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

28.08.2015 um 02:43
@Cerberus_
Ich finde es toll, dass ihr beide trotzalldem sehr viel Positives seht und nicht aufgeben wollt :)
Macht weiter so!


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